• Hallo Ihr lieben!
    Hab mal einen neuen Thread eröffnet, da ich an einem neuen Punkt, in meinem Leben stehe!
    Nur kurz für alle zu meiner Geschichte.
    Habe mich vor 3 Monaten von Ihm getrennt, da ich am Ende meiner Kräfte war(was ja viele bestimmt hier kennen), und wir haben eine 2jährigen Sohn.
    Jetzt ist er auf klinischer Entgiftung. Hab kurz mit Ihm gesprochen. Er wird heute operiert, da Leber und Niere nicht richtig arbeiten.
    Am Telefon sprach er ganz ruhig und gelassen darüber, aber ich denke er weiss schon um seinen schweren Zustand.
    Vielleicht will ich selbst da nicht so richtig hin sehen.. Hab auch Angst das das das Ende sein könnte.
    Der Arzt meinte auf jeden fall entweder er überlebt das jetzt,also je nach Befund ob noch heilbar, oder das wars dann eben.

    Ich habe für meinen Teil sehr gut los gelassen, und er meinte auch ob ich ihn heute im KH nach der OP besuchen würde.
    Nun, ich habe das verneint, weil ICH gemerkt habe das ich wohl gar nicht die Kraft dazu hätte.
    Meine Grenzen hier zu setztn ist für mich auch ÜBERLEBENS wichtig.
    Andererseits hab ich natürlich auch ein schlechtes Gewissen.
    Aber weiss ich doch dasICH eh nichts zu kann!
    Ich will nur dieses Verantwortungsgefühl los werden, das ICH jetzt wiedre irgendwas machen muss??? Soll ich ihn besuchen??
    Ist das richtig, ist das falsch?? Schlechtes Gewissen???
    Was wenn ich die Situation verkenne, und er sterben wird???
    Tausend Gedanken... nicht gut...
    Seh ich alles falsch????
    Bin ich jetzt zu egoistisch, zu sehr auf mich bedacht????
    Ich weiss nicht, diesSituation ist so neu für mich, kenn mich da nicht mehr aus...
    Kann ich hier auch getrost loslassen??
    Ich mach es zwar, aber hab n schlechtes Gefühl dabei!
    Aber er wird mich ja die Tage über die Befunde informieren, dann werd ich weiter sehen....

    Freu mich über kraftspendende Nachrichten,
    oder Erfahrungsaustausch mit denen die auch an so einem grossen Wendepunkt standen...Tod oder Leben!
    Chanell

  • Hallo Chanell,

    boah, echt ne harte Frage. Da kann dir wohl auch niemand die Entscheidung abnehmen.

    Als ich mich das erste Mal von meinem jetzigen Mann getrennt habe, hab ich ja den Kontakt gehalten, ihn relativ oft gesehen. Als er dann seine Wohnung verlor, haben wir uns aber kaum noch getroffen, weil er auch immer mehr durch'n Wind war.
    Jedenfalls hat er mich dann angerufen, als es ihm körperlich wirklich sehr schlecht ging, und ich hab mich wie ein Schwein gefühlt, weil ich nicht hingefahren bin.
    Aber ich hab schon so oft solche Situationen mit ihm gehabt, wo es plötzlich ganz ganz dringend war. Ich wollte einfach nicht mehr springen, weil er ein Problem hat.
    Später hat sich dann rausgestellt, dass es diesmal wirklich ernst war. Er hat den Weg ins Krankenhaus dann alleine genommen und er war wirklich kritisch.
    Ich habe ihn dann einige Zeit später auch im Krankenhaus besucht, aber nur einmal.

    Also, es war so ein Mittelweg. Ich habe damals schon sehr darauf geachtet, dass ich mich jetzt nicht wieder ständig um ihn kümmere. Das finde ich im Rückblick echt beachtlich, ich war auch einfach so wütend auf ihn, dass er es hat so weit kommen lassen. Und ich konnte auch sein Elend einfach nicht mitansehen, weil es doch das war, was man jahrelang befürchtet hat und er wollte es nicht wahrhaben.

    Ich fand mein Verhalten damals auch eigentlich ganz in Ordnung.
    Das Muster war doch nun einmal die ganze Beziehung über so: Hey, guck her, wie schlecht es MIR geht, jetzt musst du bei mir bleiben, egal, wie schlimm es für DICH ist.
    Das hört doch nicht auf, nur weil er jetzt im Krankenhaus ist.

    Bin gespannt, was andere hier dazu denken.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Hallo Doro!
    Dein letzter Satz hat mir gefallen! Das stimmt, das hört nicht auf, nur weil er jetzt im Krankenhaus ist!
    Hatte eben ein kurzes telefonat mit IHM und er kann immer noch "frech" sein. -er wird wohl eine LZT machen.
    Hat mich schon versucht in irgendwas wiedre zu verwickeln, was ich gleich abgeblockt habe, und das gespräch beendet habe.
    da er zufällig mitbekommen hat das ich hier in einer online SHG bin, meinte er doch gleich das das blödsinn wäre, ok, nur das ist vielleicht auch zu wenig für mich, aber das möchte ich dann auch selbst entscheiden. Hab IHN ja auch gelassen...
    Er will mir aber auch ständig was sagen.. und macht mich wütend... :evil:

    Mir kommt es so vor als würde er seine situation einfach runter spielen wollen, und geht dann auf mich und meine Probleme los.
    Das ist doch das gleiche, wie wenn ich mich bei ihm einmische, um von MIR abzulenken!
    Er hat sogar erwähnt das es eine Selbsthilfe gruppe ist für Alkoholiker, und meinte aber auch gleichzeitig, er hat nur ein Problem, und das war das trinken. Nach dem Motto, ich muss ja "NUR" aufhören zu trinken!
    Und dann sind seine Probleme gelöst! :roll:
    Der wird sich wundern, wenn er tatsächlich THera macht, und sich mal seinen Problemen stellen muss! Der meint echt, er hat aus "spass" (oder ähnliches)getrunken! :roll:

    Fühlte mich auch vorhin noch als "Schwein", aber jetzt nicht mehr so ganz... :wink:

    Ist zwar hart( in dieser situatio), aber ich lass mich nicht mehr als spielball für irgend anderer Menschen benutzen. Auch wenns jetzt hart auf hart kommt/kommen sollte!
    Befunde sind erst nächste Woche da. und er wird evt übers Woende entlassen.Er fand das toll!!!??? :roll:

    aber ich werde mich da bestimmt nicht einmischen! Ich werde nur hören!
    Und das begrenzt. alles andere wird Er entscheiden müssen!

    Ist trotzdem ne üble Sache! So ganz Emphatielos möcht ich auch gar nicht sein. Nur werd ich bei IHM schnell meine Grenzen ziehen.
    Anders gehts nicht!

    Chanell


    Chanell

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