Hallo zusammen,
bin "neu" hier und möchte mich kurz vorstellen:
Seit 11 Tagen trinke ich nicht mehr
Ich habe mich dazu entschieden, weil der Alkohol immer mehr meinen Lebensrhythmus bestimmt hat.
Ich möchte raus aus diesem "Gewohnheitstrinken", wie es sich in mein Leben "eingeschlichen" hat.
Über die Jahre hinweg hat sich das "Glas Wein zum Feierabend" in eine (manchmal in letzter Zeit auch 2) Flaschen verwandelt, die Wochenenden mit Freunden (die leider auch sehr viel Alkohol konsumieren) wurden immer mehr zu einem "kollektiven Besäufnis".
Meine "Trinkzeit" beschränkte sich auf den Feierabend und das Wochenende. Tagsüber wäre es mir nie in den Sinn gekommen, Alkohol zu konsumieren: ich hatte auch keinerlei Bedürfnis danach.
Auch zwischendurch gab es immer wieder mehrere Tage, wo ich keinerlei Bedürfnis nach Alkohol hatte.
Ich bin voll berufstätig und habe (wie ich hier schon von anderen gelesen habe), "Druckbetankung" zwischen 18.00 und 22.00 Uhr vollführt, um am nächsten Morgen wieder "unauffällig" im Job zu erscheinen.
In meinem letzten Urlaub bin ich problemlos eine Woche ohne Alkohol ausgekommen. Ich hatte weder ein physisches noch psychisches Bedürfnis nach Alkohol.
Ich habe mir dann Gedanken darüber gemacht, warum es im Urlaub so leicht war- und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich im Urlaub jeden Tag geplant habe, was für schöne Dinge ich machen und erleben möchte- und mir die Zeit viel zu kostbar war, um sie mit einem Rausch und seinen Folgen zu verplempern.
Diese Strategie versuche ich nun, in den Alltag zu übertragen: klar ist der Alltag kein Urlaub, man ist eben eher Stress und unangenehmen Situationen ausgesetzt als im Urlaub- aber ich würde mich nicht als "Stress-Trinker" einschätzen: eben eher "Gewohnheitstrinker".
Mein Ziel ist, irgendwann auch ohne "Plan" nicht mehr in alte Verhaltensmuster zurückzufallen, sondern zukünftig die Zeit, die die "Gewohnheit Saufen" mir bisher genommen hat, ganz selbstverständlich für "die schönen Dinge des Lebens" zu nutzen.
Am Schwierigsten ist es für mich, wenn ich mit meinen Freunden "unterwegs" bin: es fällt mir nüchtern sehr auf, wie sich deren Verhalten unter steigendem Alkoholkonsum verändert.. und ich als Nüchterne das Ganze dann "ziemlich peinlich" finde (wenn man mitmacht, fällt es einem ja nicht auf..).
Meine Freunde halten meine Abstinenz übrigens "für übertrieben": leider ist Alkohol als "Stimmungsmacher" ja sehr etabliert- und ich grenze mich ja in dem Sinne aus, weil ich diese- für mich sowieso "künstliche Stimmung"- nicht mehr mitmachen will.
Habt Ihr einen Rat für mich, wie ich am Besten mit dieser Situation umgehen kann?
P.S. Für dieses Wochenende habe ich gestern spontan beschlossen, den ev. Kirchentag in Bremen zu besuchen: Ich bin zwar kein Mitglied der Kirche, und auch nicht "gläubig" in deren Sinne, aber irgendwie empfinde ich richtig Freude bei dem Gedanken, mich einfach unbeschwert in diese Veranstaltung zu begeben
Viele Grüße
lifebefore