Nachhaltigkeit nach der Therapie?

  • Hallo,
    ich bin Angehöriger und habe hier schon einige gute Dinge gelesen. Momentan ist mein Hauptproblem, das meine Frau die Nachhaltigkeit vernachlässigt. Das heißt, sie war in Langzeittherapie, hat danach eine SHG, Psycho-Therapeuth und eine Gruppe in der Klinik besucht. Meine Frau ist relativ stabil und abstinent.

    So schleicht es sich ein, das die Termine nicht immer wahrgenommen werden, weil sie sehr variable Arbeitszeiten hat. Die Gruppe in der Klinik wird von der Kasse bezahlt - dort gibt es nun keine Verlängerung. Ich habe Sorge, das sie die Gruppen schleifen lässt und das Thema in den Hintergrund gerät.

    Ich weiß aber, das der Alkohol immer gegenwärtig ist und absolut nachhaltig behandelt werden muss. Ich selber habe eine SHG beim Blaukreuz.

    Habt Ihr einen Tip für mich, wie ich da reagieren kann oder sollte?

  • Hallo Krueger,

    wir sind in einer ähnlichen Situation.
    Mein Mann machte von Januar ab vier Monate LZT, ist also seitdem trocken.
    Aus beruflichen Gründen schafft er es nicht regelmäßig in seine SHG.

    Deshalb hat er alle sechs Wochen einen Termin bei einer Suchtberaterin, die er sehr schätzt.
    Deshalb bin ich auch nicht beunruhigt, was seine unregelmäßige Teilnahme an der SHG anbelangt.

    Meine SHG ist hier. :)

    Zweifelst Du an ihrem absoluten Willen, trocken zu bleiben?
    Ich lese ein bisschen Angst aus Deinem Post heraus.

    Lässt sie nur diese Termine schleifen, weil sie sich sicher ist oder weil sie Deiner Meinung nach Richtung "Nasses Denken" steuert?

    Ich spüre bei meinem Mann keinerlei "nasses Denken", daher habe ich zur Zeit großes Vertrauen in ihn.
    Dass im Hintergrund immer die Sucht lauert, ist uns beiden klar.

    Durch offene Gespräche und gegenseitige Rücksichtnahme z.B. was die eigenen Bedürfnisse angeht, stehen keine Unsicherheiten im Raum.

    Wenn ich z.B. träume, dass er wieder trinkt, erzähle ich es ihm. Dann ist es raus.
    Die Träume zeigen mir natürlich so eine Restunsicherheit auf. Aber die gestehe ich mir nach der langen schweren Zeit zu.
    Mein Mann versteht das auch und unterstützt mich genauso wie ich ihn.

    Unsere Gespräche sind mir sehr wichtig, so wird das Stück Restangst, das im Hintergrund lauert, immer wieder entkräftet.

    Seid ihr im Dialog?
    Kannst Du mit Deiner Frau über Deine Ängste sprechen? Es geht ja auch um Dich, nicht nur um ihre Trockenheit.
    Stehen Dinge ungesprochen im Raum, könnten sich ja auch bei Dir co-abhängige, ungesunde Verhaltensweisen einschleichen (wie z.B. Kontrolle, Misstrauen u.ä.), damit würdest Du wiederum ihre Trockenarbeit erschweren.

    Ich finde, man sollte sich gegenseitig unterstützen, wenn man schon diesen Weg zusammen geht.

    Offen über alles reden ist meiner Meinung nach, wie gesagt, DIE Basis für eine gut funktionierende "Trockenbeziehung".
    Und jeder soll auf seine Bedürfnisse achten und diese auch recht kompromisslos umsetzen, ohne dass es der andere persönlich nimmt.

    Ich hoffe, Du kannst mit meinen Gedanken was anfangen.

    Liebe Grüße

    Thelma :)

  • hallo krüger!

    ist das wirklich DEIN problem? 8)

    deine frau wird auf ALLE dringend notwendigen maßnahmen hingewiesen worden sein...SIE entscheidet wie es weitergeht...

    ist schwer,sein zu lassen,ich weiss...doch gehört es dazu, für uns angehörige

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo Thelma,
    vielen Dank für Deinen Zuspruch. Die Offenheit ist in unserer Beziehung ein Problem. NAch der Therapie haben wir es uns fest vorgenommen, offen über alles zu sprechen. Leider hat das nicht so geklappt. Wir sprechen nur offen, wenn es einen Streit gibt - und den gibts meistens mit einem Rückfall zusammen. Da wird am nächsten Tag gesprochen. Ich beneide Dich um Deine Sicht der Dinge und Deine Zuversicht sowie Offenheit, mit der Du Deine Beziehung pflegts.
    Wird bei mir wohl nicht so klappen - wir haben uns leider nach 10 Jahren zu sehr auseinander gelebt und schaffen beide den Absprung aus der Beziehung nicht.

  • Hallo Krüger

    Das Weglassen des Alkohols löst nicht alle Probleme.
    Das merkst Du gerade.
    Wieviel ist Euch denn eine gemeinsame Zukunft wert?
    Du könntest was für DICH tun und eine Angehörigen -Shg besuchen.Dort triffst du auf Menschen,die in einer ähnlichen Situation stecken.
    Würde Euch eine Eheberatung weiter helfen?
    Ich werde nicht ganz schlau mit: "Streit...den gibt's mit einem Rückfall zusammen.."
    Sprichst Du von Situationen aus der Vergangenheit d. h. vor ihrer Therapie?
    Scheust Du aus Angst vor einem erneuten Rückfall klärende Gespräche?
    Wie hat sich Deine Frau verändert?
    Wie ist sie jetzt,wie in ihrer "nassen" Zeit?

    Fragen über Fragen!;-)
    Wenn Du Lust dazu hast,schreib'.....es hilft DIR!

    Liebe Grüsse von
    Backmaus

  • Tschuldigung-habe überlesen,dass Du ja schon eine SHG besuchst!
    Backmaus

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