Guten Morgen Sara,
das wahre Ich meines Partners wollte ich auch immer kennenlernen, bis ich nach Jahren begriff, dass er es gar nicht zeigen will, es ist viel zu schmerzhaft für ihn. Folglich betäubt er es weiter. Bitte fühle Dich nicht schuldig, dass Du ihn nicht gelobt hast, gab ihm doch wieder eine Rechtfertigung, weiter mit gutem Gewissen trinken zu können. Du darfst seinen Erfolg nicht von Deinem Verhalten abhängig machen, wenn er wirklich bereit wäre, gesund zu werden, so hätte er sogar Verständnis für Dein mangelendes Vertrauen, weil er es auch mit verusachte. Doch da will er noch lange nicht hinsehen. Außerdem wäre es schon wieder eine co.-abhängige Lüge, Vertrauen vorzutäuschen, das noch keine Chance zum Wachsen hatte. Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute, wir haben jeden Tag die Möglichkeit, ein kleines Stück zu wachsen.
LG Laurina
Definition Coabhängigkeit Teil 2
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Liebe Sara,
Gesellschaften waren noch nie gesund, dieses Ideal wird wohl auch niemals erreicht werden. Heute haben wir den Vorteil einer besseren Aufklärung und Angebote über genügend Lektüre und Bücher. Das war nicht immer so. Zu Zeiten, als meine Mutter meinen Vater heiratete, gab es nichts über Erziehung oder gar Suchterkrankung, es war eben halt normal, ihr Vater hatte schon getrunken und ihr Mann tat es auch. Frauen hatten das zu dulden und auszuhalten. Heute in unserer Konsumgesellschaft besinnt man sich weniger auf innere Werte, sondern lebt mehr nach Außen. Ich fühle mich in Gesellschaften auch nicht wohl, in denen nur oberflächlich und profilierend gesprochen wird. Dann gehe ich lieber und sage mir, dass sind nicht meine Leute. Du sollst nicht in die Gesellschaft hineinpassen durch Anpassung, dann bist Du ein Schaf von vielen. Unecht und nicht authentisch. Vielmehr geht es darum, Deine Persönlichkeit anzunehmen und kompromisslos dazu zu stehen. Wenn ich still war, so dachten Andere, ich wäre schüchtern und hätte nichts zu sagen, dabei waren sie einfach nur nicht meine Gesprächspartner, wir hatten uns nichts gegenseitig zu sagen, und geredet wird immer sehr viel.
Wenn es Dir gelingt, Dich anzunehmen mit Stärken und Schwächen, dann wirkst Du echt und liebenswert - und dann begegnen Dir auch irgendwann die Menschen, die gerade Deine Art mögen und gesucht haben. Wenn Du nicht mehr nach Anerkennung und Bestätigung suchst, dann begegnet sie Dir. Das ist natürlich nicht von Heute auf Morgen zu schaffen - aber eine Möglichkeit, die einen Gedanken wert wäre. Selbstbewusste und authentische Menschen verstellen sich nicht, tragen keine Maske und führen kein falsches Imponiergehabe vor, damit kann man allenfalls Andere einschüchtern, doch glücklich und zufrieden wird man damit nicht.
Ich wünsche Dir Kraft und Mut. LG Laurina -
Liebe Sara,
es freut mich, dass sich bei Dir ein Gefühl einstellt, dass es langsam bergauf geht. Mit dem Imponiergehabe meinte ich nicht Dich, sondern die sich verstellen, um mit gezierten Verhaltensweisen aufzufallen und Anerkennung zu erhaschen. Wir Co.-Abhängigen stellen eher unser Licht unter den Scheffel, sind bescheiden und hilfsbereit, können nicht nein sagen und hoffen, durch unsere Aufopferung die gewünschte Liebe und Anerkennung zu erhalten. Doch das funktioniert auch nicht, es wird nicht gedankt und geehrt, im Gegenteil man wird immer weiter ausgenutzt. So wurde ich auch erzogen, immer nett, lieb und brav, nur keine eigene Meinung haben und gehorchen. Demzufolge hatte ich wenig Selbstwertgefühl und suchte nach Männern, die stark schienen, doch das war nur die Wirkung vom Alkohol. So sucht man nach Wärme und Geborgenheit, und bekommt einen Problemfall, dessen Leben man dann auch noch in Ordnung bringen will. Man gibt das, was man selbst so dringend bräuchte und vergisst sich selbst wieder einmal, so als ob man kein Recht aufs Leben hätte. Ein klares Nein war ganz lange für mich mit einem schlechten Gewissen besetzt, und ich suchte dann nach Rechtfertigungen. Heute kann ich es, wenn ich etwas nicht will, dann sage ich einfach nein - es passiert dann gar nichts. Nun habe ich schon wieder so viel von mir geschrieben, es fällt mir immer zu jedem Thema etwas ein. Wenn Du Dich gerne weiter über Co.-Abhängigkeit austauschen möchtest, so gibt es bestimmt noch viel an Austausch. Ich wünsche Dir weiterhin Kraft und Erfolg für Deinen Weg. LG Laurina -
Hallo Sara,
ich habe Heute mal nicht so viel mitzuteilen, war noch in einem anderen Forum aktiv, wo es um Wechseljahresbeschwerden ging, außerdem bin ich mit ein paar Vorbereitungen für morgen beschäftigt, bekomme nämlich morgen Familienbesuch. Möchte nur kurz bestätigen, dass ich Deine Antwort gelesen habe, natürlich haben Co.-Abhängige auch eine dunkle Seite, und alles was sie machen, ist nicht so selbstlos, wie gerne dargestellt, vieles endet auch in Erpressung, so nach dem Motto, ich habe Dir soviel gegeben und mich für Dich aufgeopfert, dafür musst Du mich auch lieben und achten. Wenns dann nicht eintritt, ist die Enttäuschung doppelt groß. Ich sage immer wieder: Erwartungen zu haben, ist eine gute Methode, um sich zu enttäuschen. Demnächst wieder mehr.
LG Laurina -
Ich möchte gerne etwas zu meiner Co.-Abhängigkeit mitteilen.
Auch ich habe mich lange Zeit zu gerne mit den Problemen meines Mannes beschäftigt. Das brachte mich von mir und meinen eigenen
Problemen weg. Lange Zeit war ich wütend auf meinen Partner und habe
ihm immer wieder alles Mögliche vorgehalten. Doch der ausgesuchte Partner ist der Spiegel. Er hat mir vorgespiegelt, was man alles mit mir machen kann, was ich schlucke und aushalte, wie wenig ich von mir selbst halte. Ich wollte großzügig und tolerant sein und hatte große Angst, nicht angenommen und geliebt zu werden, er sollte mir Selbstbestätigung geben, die ich in mir selbst nicht fand. Er suchte das Gleiche. Fand das Leben mit ihm schon gar nicht mehr gut, war dennoch eifersüchtig auf andere Frauen, die ihm womöglich gefallen könnten, am liebsten hätte ich noch an Ort und Stelle seine ganzen negativen Seiten bekannt gegeben, um damit zu sagen, dass das Leben mit ihm sehr schwer sei. Da hätte man mich natürlich fragen können, wieso ich dann an seiner Seite bin.
Heute habe ich allen Groll hinter mir gelassen und bin sogar dankbar, dass er mir all das aufgezeigt hat, was ich zu lernen habe. Bin sogar überzeugt davon, dass man immer die Partner bekommt, die man gerade braucht. Wenn man das ganze Gedankengut einmal umkehrt, sich nicht mehr als Opfer sieht, sondern darin seine Lernaufgabe erkennt, so kann man der Co.-Abhängigkeit positive Seiten abgewinnen. Jeden Tag einen kleinen Schritt voran in das eigene selbstbestimmte Leben, ohne sich zu beklagen, was einem passierte, weil es einen Sinn hatte.
LG Laurina -
Hallo Sara!
Ich brauche keine „Toleranz“, um Dich zu mögen, ich tue es einfach so!
Und Deine ernsthaften Überlegungen, Dich so anzunehmen, wie Du bist, ist eine sehr gute Überlegung, die Du in die Tat umsetzten solltest.
Dies ist aber nicht so einfach und es reicht nicht die bloße Entscheidung dazu.
Eine Willenserklärung sich selbst gegenüber macht noch nicht das Gefühl, sich selbst zu lieben!Was ist schon „normal“ sein? Wer bestimmt, was „normal ist und was nicht?
Die Gesellschaft?
Du kannst auch selbst entscheiden, was bei Dir und für Dich normal ist.
Und was für Dich und mich normal ist, muss nicht zwangsläufig für andere normal sein!
Dafür brauchst Du keine „Pillen“!Übrigens habe ich ADS und nehme R......! Aber ich nehme es nicht, um mich ertragen zu können, besser zu funktionieren oder für die anderen Menschen „normal“ zu wirken!
Ich nehme es, weil ich damit ein Defizit bei mir ausgleichen zu kann, damit ich für mich besser leben kann und meine Stärken entfalten kann.
Ich nehme es nicht, um anderen damit besser zu gefallen.
R...... ist für mich wie eine Brille, durch die ich besser schauen kann.
Wie ein Gehstock, mit dem ich besser laufen kann.
Warum sollte ich mir diese Hilfe verwehren?
Niemand käme auf die Idee, seine Brille weg zu werfen und halb blind durch die Gegend zu laufen!
Das nur am Rande....Das „Lächeln“, obwohl mir zum weinen war, ist bei mir eine Maske.
Ich habe gelernt, das ich stark sein muss, keine Schwäche zeigen darf.
Es ist nicht so einfach, diese Maske ab zu nehmen, aber es geht.
Langsam lerne ich, meinen Gefühlen nach zu spüren, sie zu äußern und mich so zu geben, wie ich bin.
Ich darf hilflos und schwach sein, es ist okay!Je mehr ich mir erlaube, „Ich“ zu sein, desto mehr mag ich mich und kann mich annehmen.
Desto weniger brauche ich die Anerkennung der anderen Menschen und um so mehr merke ich, dass mich Menschen auch mögen und annehmen, wie ich bin.
Und ich kann unterscheiden, wer mich mag um meinetwillen oder nur mag, wenn ich so bin, wie andere Menschen mich haben wollen!
Und Gott nimmt uns so an, wie wir sind! Ohne wenn und aber! Einfach so, weil wir „sind“!
Und darum dürfen wir uns so annehmen, wie wir sind. Weil Gott uns so gedacht hat.Leider können das nicht alle Menschen für sich annehmen und glauben.
Wie stehts mit Dir?
Einen Versuch ist es jedenfalls wert, oder nicht?Liebe Grüße
Tabaluga
Alkoholikerin
46 Tag trocken
mit Gottes Hilfe
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