Sozialer ungesunder Rückzug oder vernünftiges Verhalten?

  • Hallo Hoppegarten,

    gibt's Dich noch??? Ich meine, bist du noch hier im Forum???

    Wollte mal nachfragen, wie es Dir so ergangen ist in der letzten Zeit....

    Viele Grüße

  • Hallo,

    mich gibt es noch, wenn auch nur noch ab und zu passiv als lesender Teilnehmer im Forum.

    Ich danke dir für die Nachfrage. Mit geht es gut. Ich hatte keinen Rückfall, bin weiterhin achtsam und psychisch deutlich gefestigter.

    Wie ein User mal hier im Forum geschrieben hat: "Je weiter und dauerhafter man sich von einem Leben mit Alkohol entfernt, desto stabiler und ruhiger wird man. Es fällt einem nahezu einfach, wenn auch nicht immer, den Alkohol aus den Gedanken zu befreien.
    Doch manchmal erwischt es mich ohne Vorwarnung. Der Sport hilft mir in solchen Situationen sehr.

    Und es ist so: das Trockenwerden ist "einfacher" als das Trockenbleiben.

    Ich weiß natürlich auch, dass gerade dieses Gefühl die Tür zu einem Rückfall öffnen könnte, indem man sich zu sicher wird und leichtsinnig vorgeht.
    Darüber bin ich mir im Klaren und bin weiterhin sehr achtsam.

    Sei es beim Essen, bei meinen Freizeitaktivitäten oder bzgl. meiner sozialen Kontakte.
    Ich werde nie vergessen, wie es mir einst ging und ich will nie wieder auf diese Stufe sinken. Daher werde ich versuchen, nie wieder zu trinken. Und momentan klappt es ganz gut.

    Besten Gruß

  • glück auf hoppegarten

    Zitat von hoppegarten

    Ich werde nie vergessen, wie es mir einst ging und ich will nie wieder auf diese Stufe sinken.

    das macht das trocken bleiben einfacher

    schöne trockenzeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Guten Morgen Hoppegarten,

    es hat mich gefreut mal wieder ein Lebenszeichen von Dir zu lesen.
    Auch ich habe manchmal recht lange passive und lesende Phasen hier im Forum.
    Ganz weg bin ich praktisch nie.

    Zitat von hoppegarten


    das Trockenwerden ist "einfacher" als das Trockenbleiben.


    Deiner Aussage stimme ich 100% zu. Beim Trockenwerden hatte ich ein aktuelles und großes Ziel. Die tägliche Auseinandersetzung hielt mich auf Kurs. Mittlerweile ist der Alkohol immer weniger ein Thema und das macht die Sache


      gewöhnlicher
      scheinbar uninteressanter
      fast langweilig und dadurch
      hoch gefährlich


    Wahrscheinlich hilft uns nur die Achtsamkeit.

    Achtsame Grüße
    Correns

  • @ silberkralle

    Hallo. Ja, das stimmt. Es macht das Trockenbleiben einfacher. Ich lebe mittlerweile in einer sehr großen Stadt und ich sehe sehr viel Alkohol-Elend.
    Viele Menschen laufen an diesen Menschen vorbei und registrieren eventuell den üblen Geruch des Alkohols und der wochenlang nicht gewechselten Hosen.
    Ich sehe diesen verlassenen und zerstörten Menschen meist kurz ins Gesicht und bin sehr dankbar, dass ich für mich erkannt habe, niemals so enden zu wollen.
    Schon meine schwärzesten Zeiten haben mir im wahrsten Sinne des Wortes gereicht.
    Und an diese denke ich sofort, sozusagen automatisch, wenn ich Suchtdruck empfinde.
    Diesen empfinde ich teilweise immer noch, vor allem nach anstrengenden Arbeitstagen. Der Sport und meine "Schutzgedanken" helfen mir aber jedes Mal sehr gut. Ich spüre mittlerweile, dass ich den Suchtdruck überstehen kann und nicht einknicke, so wie früher so oft. Und dieses Gefühl gibt mir enorme Kraft.


    @ Correns

    Auch dir vielen Dank für deinen Kommentar.

    Das scheinbar Einfache ist die Gefahr. Das sehe ich auch so.
    Vor einigen Wochen habe ich mich dabei erwischt, mir ein belegtes Baguette mit Remoulade zu kaufen und ich habe es gegessen.
    Für manche Menschen, auch trockene Alkoholiker, eventuell ein triviales Beispiel.

    Für mich nicht. Ich habe mich danach schlecht gefühlt. Ich habe mir fest vorgenommen, auch Senf, Remoulade, Essig etc. aus meinem Leben zu verbannen.
    Leider habe ich dies in der beschriebenen Situation einfach vergessen, ja als unwichtig vernachlässigt.
    Und an diesem Beispiel habe ich erkannt, dass ich wach, diszipliniert und vor allem achtsam bleiben muss.

    Die Gefahr, die Dinge aufgrund der trügerischen Sicherheit zu locker zu nehmen, ist enorm groß.

    Ich möchte es nicht, ich möchte keinen Kuchen essen, der mir angeboten wird und eventuell "nur Aroma aufweist", ich möchte keine Saucen essen, deren Zusammensetzung ich nicht kenne, ich möchte keine "alkoholfreien Cocktails" trinken und ich möchte keinen Alkohol trinken.

    Über diese gewonnene Selbstbestimmung und über mein damit wieder erhaltenes Selbstbewusstsein bin ich sehr froh.

    Wir bestimmen unser Leben und die Regeln unseres Lebens. Und wir sind verantwortlich.

    Kein anderer Mensch.

    Gruß

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