"Auflocker"Abfüllen" "Betrunken machen&q

  • Hallo Ihr Lieben,
    als Co, die die Wirkung des Alkohols wohl nicht richtig kennt habe ich vielleicht ein paar dumme Fragen an Euch. Wir wissen wohl alle, das Alkohol enthemmend wirkt, diese Wirkung kenne nun sogar ich, die noch nie einen Rausch hatte.

    Auffällig war für mich, dass der Ex-Partner zum ersten Date mal gleich eine Flasche Sekt (wobei er kein Sekttrinker war) mitbrachte. Gestern war ich auf einer größeren Feier, wo ein Mensch, den ich gerne mag versuchte mir ein alkoholisches Getränk ums andere unterzujubeln (sogar recht geschickt von ihm angestellt ;) sogar noch das Thema klar ansprechend mir einen Rausch vermitteln zu wollen.

    Das brachte mich zum nachdenken und schwupps sind mir ganz viele Situationen aufgefallen, wo Drinks ausgegeben werden wollten, aber nur wenn es Alk ist oder das ständige Glas nachfüllen auch wenn klar gesagt wurde nein.

    Nun gut, ich bin selber groß und sehr wohl in der Lage etwas stehen zu lassen, so weit reicht meine gute Erziehung nicht, nur um das vor mir stehende zu kippen ;) aber .... was geht in demjenigen vor, der den Alk als Hilfsmittel nimmt? Erwartet man/frau/mensch sich das der andere lockerer wird? Ist das ein Versuch den anderen zu manipulieren oder schwächer zu machen? Traut man/frau/mensch sich selber nicht auf nüchterne Kommunikationsbasis und nutzt die Fläche von gesellschaftlichen Festen um sich selber Mut zu machen und den anderen zu lockern um Kontakte aufzubauen.

    Auffällig ist auch, wie junge Azubis sich Mut anzutrinken scheinen um als vollwertig zu wirken, sich auch gerne "überreden" lassen und sich dann hinterher anhören dürfen, was sie tolles getan haben.

    Das ist jetzt in erster Linie ein Frage an die Menschen hier im Forum und nicht unbedingt (nur) an die Alkoholiker. Denn ich denke, befürchte, das ist ein ganz menschliches Thema: Kommunikation, Angst, Angenommen sein oder Körbe auszugeben und einzustecken.

    Ist es denn nicht so, dass solches Auflockern alles noch schwerer macht indem man/frau/mensch sich später fragen muss, war das jetzt eigentlich gewollt oder ist einfach dies oder das (was man/frau/mensch hoffentlich noch weiß) passiert? Wie tritt man sich denn danach wieder gegenüber? Überspielt es oder wie geht man damit um bzw. was bewegt jemanden zu solchen Gedanken.

    Es muss ja nichts böses dahinter stecken, noch nicht einmal tiefere Absichten, aber einfach jemanden "lockerer" zu machen an sich ist doch schon komisch. Denn es geht doch auch ganz normal ohne alk als Stimulanz.

    Könnt Ihr mir da von meiner (Verständnis-)Leitung runter helfen?

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo dagmar,
    zum trinken habe ich andere nicht wirklich animiert, denn ich wollte möglichst viel Alkohol für mich haben/behalten.
    Ein Bekannter mit dem ich früher immer getrunken habe, hat gerne Runden geschmissen, auch einige hintereinader.
    Ich denke das es ihm vielleicht unterbewusst oder auch bewusst darum geht, nicht als einziger zu trinken oder stark angetrunken zu sein. Ein Betrunkener fällt meist auf, wenn alle voll sind, fällt es nicht auf.
    Was meine Ansicht nach noch hinzukommt ist, das sich manche vielleicht Hoffung auf sexuelle Handlungen machen.
    Und das viele schon eine fixe Verkünpfung im Kopf haben das man halt nur mit Alkohol das haben kann, was viele für Spass halten.
    Viele Grüße
    Mario

  • Hey Mario,
    die Mengen waren hier ohne Ende vorhanden, somit konnte so viel verteilt werden, wie für uns wohl alle nicht denkbar ;) Ja, das mit den Runden kenne ich aus jungen Tagen, wenn Menschen sich Kontakte erkaufen wollten - und fand es schon damals schlimm.

    Auf die Idee mit dem nicht alleine trinken bringst Du mich jetzt. Ich denke da ans Würfeln, eine kleine Runde - somit kommt jeder schnell an den Stoff ;)

    Ich denke, mit der Verknüpfung von Alk und Spaß hast Du recht. Denn je nach Umfeld ist es eventuell so als Erfahrung gemacht worden. In Biker-Kreisen kenne ich das auch nur so. Schade! Ich denke, es ist doch viel schöner angenommen zu sein, wie man/frau Tag für Tag ist und nicht gelockert wie man/frau eben mal bei einer Feier ist. Ist die Feier nämlich vorbei, dann kommen die Montag-Morgen-Falten eines nüchternen, unbeschwingten Menschen, der doch ebenso liebenswert ist. Aber eben nicht mehr gelockert - aber dennoch Mensch und liebenswert.

    Für mich sehr schwer vorstellbar, dass Vergnügen mit Alkohol gleich gesetzt werden kann weil das für mich auch bedeutet, dass der Betreffende nicht pur ist sondern der Alk sein Regiseur ist und er der Schauspieler. Es ist einfach so schade, weil mit der Denkweise, die Du mir da aufzeigst ist wirklich der Weg in Entspannung mit einem Suchtmittel aufgezeigt, der nahezu nach Wiederholung schreit.

    Lieben Gruß von Dagmar

    p.s.s ich kann mich noch an die Worte eines guten Freundes erinnern: bin ich angetrunken und lustig, dann mögen sie mich alle. Geht es mir schlecht, so hat niemand Lust sich mit meinem Problem auseinanderzusetzen. Es wird dann halt gesagt: "Trink einen"

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