• Hallo Nici,

    es ist gut das Du auch für dich Hilfe holst, denn Du bist überfordert mit der ganzen Situation zu Hause.
    Ich bin selbst Alkoholikerin und verstehe deine Angst um deinen Vater sehr gut.
    Mein Sohn ist 20 und erst jetzt, wo ich seit 3 Monaten trocken bin arbeiten wir beide unsere Altlasten während meiner Zeit des trinkens auf.
    Auch er hat es nicht mehr ertragen mich betrunken zu erleben und hatte große Angst um mich.
    Ich saß genau so elend wie dein Vater da in nüchternen Momenten und versicherte immer wieder, ich höre auf.
    Bei mir kamen viele Umstände zusammen, bis ich von allein erkannte das ich jetzt Hilfe brauche und sie mir holte.
    Ich vermute, deine Mutter und Du, ihr könnt nichts für ihn tun, ausser ihm klar zu machen das ihr mit kaputt geht.
    Er muss von ganz allein wollen und möglichst einen stationären Entzug mit anschliessender Entwöhnungstherapie machen. Dort lernt er auch hinter der Suchterkrankung zu stehen.
    Hat dein Vater schon mal eine Entgiftung gemacht? Du schriebst er ist rückfällig geworden.
    Wenn ja, hat er allein entzogen?
    Ich frage das, weil er vor Freunden so gar nicht zu seiner Alkoholerkrankung steht, und dies bedeutet für mich ,dass er seinen wirklichen Tiefpunkt noch nicht erreicht hat.
    Er klammert sich an euch, aber ihr braucht selbst Hilfe.
    Ein schlechtes Gewissen zu haben nach einem Absturz kenne ich auch. Es sind Schuldgefühle die der Alkoholiker hat, weil er die Familie komplett mit ins sinkende Boot zieht. Ausserdem ein großes Stück Selbstmitleid.

    Nici, du schreibst was du tun kannst, damit dein Vater nicht wieder trinkt.
    So weh es tut, Du kannst und solltest auch nichts tun. Du musst dich schützen.
    Mein 20 jähriger Sohn wendete sich zum Schluss völlig von mir ab. Das war auch richtig so, denn somit wurde die Schlinge um meinen Hals immer enger und der Druck so groß, dass es nur noch eine kurze Zeit dauerte, bis ich endlich soweit war den Schritt in die Klinik zu machen.

    Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.
    Wenn Du weitere Fragen hast, schreib Dir alles von der Seele.

    Herzlichst,

    Tina

  • Hallo Nici,

    gern lese ich gleich drüben noch mal, aber ich möchte dir hier erst mal antworten.

    Das dein Vater schon so auf der Kippe stand durch den jahrelangen Missbrauch , zeigt, dass es um so wichtiger ist, immer wieder den Anlauf zu nehmen um trocken zu bleiben. Ich habe Alkoholiker kennengelernt, die eine ähnliche Geschichte hatten und nach einer erneuten Entgiftung monatelang zur Entwöhnung mussten. Dort wird sich sehr viel Zeit genommen auch für die Frage..... was führte in die Sucht...... wann setze ich den Alkohol ein...... wie kann ich lernen mit dem Suchtdruck in schwierigen Situationen um zu gehen.
    Denn offensichtlich muss es da etwas geben, wo dein Vater nicht in der Lage ist , vorher für sich Hilfe zu holen und der Druck unerträglich ist.
    Vielleicht gibt es hier Leute, die da mehr zu sagen können, damit du es besser verstehst. Rückfälle gehören mit zu der Erkrankung. Ich selbst bin erst zu kurz trocken um da wirklich aus Erfahrung etwas sagen zu können.

    Ich schau jetzt mal in deinen anderen Thread.

    Herzlichst,

    Tina

  • Hallo Nici1710,

    Zitat

    Seit ca. 5 Jahren ist er nun trocken mit einigen Rückfällen. U. a. mit Führerscheinentzug etc.

    dann war er nie trocken sondern hat Trinkpausen gemacht.

    zu deinen Fragen wegen den Medikament gibt es keine pauschale Aussage. Wenn der Arzt dieses verschrieben hat, machte er sich ja auch Gedanken über den Zustand deines Vaters und sah es als sinnvoll an.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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