Arbeitsamt und Alkoholismus

  • Moin,
    ich bin seit einigen Jahren Hausmann und beziehe kein Geld vom Arbeitsamt.
    Jetzt da ich trocken bin, will ich auch das Thema Arbeit verstärkt angehen.

    Ich frage mich grade, wie ich beim Arbeitsamt mit meiner Krankheit umgehen soll. Bestimmte Programme für Alkoholiker gibt es ja soweit ich weiß nicht.

    Wie sind Eure Erfahrungen mit dem Arbeitsamt? Hat es Vorteile, wenn man dem Arbeitsamt gegenüber ehrlich ist, oder kann das zum Eigentor werden? Wahrscheinlich hängt es auch stark vom Sachbearbeiter und von einem selbst ab....trotzdem interessieren mich Eure Meinungen dazu.

    LG Thorsten (7 Wochen trocken :) )

  • Hallo Thorsten,

    ich gehe mit meiner Krankheit offen um, das betrifft auch das Arbeitsamt.

    Bei meinem letzten Besuch hatte ich eine neue Sachbearbeiterin.

    Ihr sagte ich im Gespräch auch gleich dass ich trockener Alkoholiker bin und daher nichts mit Alk zu tun haben will.

    Sie vermerkte es und machte mir den Eindruck dass sie es auch verstanden hat.

    Über negatives kann ich bis jetzt nicht berichten.

    LG Martin

  • Mönsch Martin antworte doch nicht so schnell ;) , ich schreib doch grade noch am Nachtrag:

    Vor meiner Entfgiftung war ich schon beim Arbeitsamt und war ehrlich. Das Ergebnis war: erstmal clean werden, und dann eine Aktivierungs- und Orientierungs Maßnahme. Das hörte sich ganz gut an.

    Nach der Entgiftung war ich wieder da, anderer Mitarbeiter. Ich war wieder ehrlich. Der Mitarbeiter meinte die AOM greift zu kurz, wollte gleich ärztliche und Psychologische Gutachten und sonstigen Zinnober machen, faselte von Umschulung und und und.
    Wozu das Alles. Außer dem Alkoholismus bin ich gesund, und habe keinen Bock auf so einen Aufstand.

    Jetzt hat das Arbeitsamt festgestellt, dass es nicht für mich zuständig ist, und mich zu einem anderen verwiesen. Der Alkoholismus steht meines Wissens nicht in den Akten, ich könnte also mit einer neuen Strategie bei Null anfangen....mit dem Alkohol, kann ich zwar meine lange Auszeit gut erklären, aber eigentlich geht das den Bearbeiter auch nicht an.

    Ich werde das heute Abend auch in meiner SHG ansprechen.....


    :evil:

    Zitat

    Es liegt ein technisches Problem vor. Das Formular muss leider noch einmal ausgefüllt und abgeschickt werden. Vielen Dank.

    :evil:

  • Hallo Thorsten,

    auch ich kann von keinen schlechten Erfahrungen beim Umgang mit unserer Krankheit, beim Amt berichten. Im Gegenteil, als ich bereit war mich zu öffnen habe ich sogar Unterstützung (nach deren Möglichkeiten) bekommen.

    Gruß
    Oliver

  • Ist bei mir viel zu lange her, von daher ist mein Stand nicht aktuell. Vor 28 Jahren hatte ich meine damalige Stellung aus gesundheitlichen Gründen gekündigt, ich war nicht mehr in der Lage zu arbeiten. Klar, ich hatte gekündigt und da fragte das Arbeitsamt erst mal nach, welche gesundheitlichen Probleme ich denn hätte. Ich musste zur Amtsärtztin und der hatte ich das dann genau so gesagt, dass ich vor lauter Suff nicht mehr arbeiten kann. Zwischenzeitlich hatte ich alles in die Wege geleitet, um in LZT zu gehen und war nach einem deftigen kalten Entzug auch trocken. Die Amtsärztin untersuchte mich, da stand ich noch ordentlich unter Entzug und mein Flattermann war nicht zu übersehen, erkannte aber alles so an und ich erhielt Arbeitslosengeld ab dem Tag meiner Meldung beim Amt, ohne Sperrfrist. Also, ich hatte da eine gute Erfahrung gemacht. Später erlebte ich noch zwei Konkurse mit und auch da lief alles glatt. Meine Erfahrung ist, ich mache keine Hennemenne mehr und lüge niemanden an, wobei es schon mal vorkommen kann, dass ich was weglasse, es muss nicht jeder alles wissen.
    Gruß Ronnie

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