Schule und Elternhaus- immer sagen was los ist?

  • Hallo miteinander,

    habe hier lange Zeit nicht mehr geschrieben.
    Aktueller Stand: mein Mann hat seine Therapie beendet, ist wieder daheim und wir versuchen beide an uns zu arbeiten.
    Das vorab.

    Nun aber zu dem eigentlichen Grund meines Threads:
    Im vergangenen Jahr hatte sich die Situation bei uns so zugespitzt, dasss mein Mann sich zu einer Therapie entschloß und diese dann auch antrat.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte meine grosse Tochter (13) arge Probleme in der Schule, so dass die Noten abrutschten.
    Zum Elternsprechtag im Januar habe ich dann die Situation zu Hause offengelegt, meine Tochter war erleichtert. Endlich war das "Geheimnis" genannt und ich hatte den Eindruck, dass die Lehrer zwar etwas überrannt waren, aber man sprachuns Mut zu und versprach Unterstützung.
    Meine Tochter began sich wieder zu fangen, die Noten wurden merklich besser und die Gefahr der Nicht-Versetzung verschwand.
    Sie wurde versetzt und ich dachte, wir seien über den Berg.

    Nun stand wieder der Elternsprechtag an und ich fiel nahezu aus allen Wolken:
    Die Leistungen seien im Keller, im Sport arbeite sie gar nicht mit und sie lüge. Dazu hatte ich dummerweise versäumt zwei Atteste für den Sportunterricht mitzugeben, es war mir leider einfach untergegangen.
    Und sie würde lügen, da sei Sportzeug verschwunden und dann an ominösen Stellen wieder aufgetaucht.
    Mir konnte aber keiner den Beweis liefern, weil man sie nicht erwischt hatte oder etwas ähnliches.
    Die beiden vergessenen Atteste waren danna uch direkt der Aufhänger um meine Erziehung bzw. Zuverlässigkeit in Zweifel zu ziehen.
    Diese Vereinbarung zu den Attesten war im letzten Halbjahr mittendrin getroffen worden und nur für sie. Das ich die vergessen habe, wäre dann doch wohl für meine Tochter ein klares Signal, weil ich es ja auch nicht so genau nehmen würde.

    Zweimal seien Hausaufgaben nicht erledigt worden, überhaupt habe sich alles sehr schlecht entwickelt.
    Ob ich denn meine Tochter überhaupt fragen würde, was in der Schule war.
    Mein Antwort: Ja. Aber ich kann nun mal nur glauben, was sie mir erzält, bin ja nun mal nicht dabei.
    Und dann wurde die Argumentation geführt, dass man sich denke bei diesem sozialen Hintergrund, also die Drogen- und Alkoholsucht meines Mannes, da könne man sich denken, woher es kommt.
    Vielleicht würde ja unsere Tochter solche Noten schreiben, damit sie Aufmerksamkeit bekommt. Mein Argument, dass sie sich eindeutig in Aussicht auf eine Nicht-Versetzung gesteigert hatte, wurde mit dem Gegenargument: Wir haben keine Zweifel an der Intelligenz Ihrer Tochter, aber wir denken, da ist noch mehr im Hintergrund, abgetan.
    Überhaupt denke man, meine Tochter würde mit den schlechten Noten ein Notsignal setzen, dass sie Aufmerksamkeit brauchen würde.
    Und wenn wir nicht einen Therapeuten oder andere Hilfe in Anspruch nehmen würden, dann käme es zur Klassenkonferenz, weil ja die zwei Atteste fehlen würden.
    Auch wäre eine Einsicht in die Therapie schon sehr nett.

    Das man nicht gerade wohlwollend sieht, dass ich die Atteste vergesse, keine Frage. Ich habe auch sofort zugegeben, dass ich das versäumt habe. Es wurde dann auch gesagt, dass man das ja nur als Spitze des Eisbergs sehen würde.
    Da sei ja der gesamte Leistungsabfall und dann würde sie lügen.
    Und immer wieder der Verweis, dass man da die Therapie bzw. Sucht meines Mannes für verantwortlich sehen würde.
    Man mache sich grosse Sorgen um die soziale und menschlische Entwicklung meiner Tochter.

    Wie ich mich nach dem Gespräch gefühlt habe, kann man sich sicherlich vorstellen. Natürlich habe ich nun nachgedacht und werde einfach das Gefühl nicht los, dass meine Offenheit ein Fehler war. Es drängen sich Fragen auf: Warum hat man sich dann nicht früher an mich gewandt, wenn sich doch alles so katastrophal entwickelt hat. Es gab keinerlei Nachfragen, wie sich die Situation zu Hause entwickelt hat.
    Auch eine Email oder ein Anruf hätte nach meiner Meinung, wenn man sich solche Sorgen macht, schon nach dem ersten nicht eingereichten Attest von seiten der Klassenleherin kommen müssen.
    Und zum Elternsprechtag wollte mich auch nur die Klassenlehrerin sehen und dann sassen dort auf einmal drei Lehrer und die anderen Fachlehrer hätten ja auch Probleme- da komme ich ins Denken.

    Die ersten Arbeiten des neuen Schuljahrs waren im 3er und 4er Bereich- Vokabeltest im 2er. Also habe ich für mich keine Probleme gesehen.
    Habe auch daheim mit ihr keine.
    Die Therapie wird nicht von mir abgelehnt, denke meine Tochter hat sicherlich noch etwas aufzuarbeiten mit ihrem Vater, aber ich sehe das nicht als das Problem für ihre schlechte mündliche Mitarbeit, die übrigens nie gut war. Der Abfall der Noten ist für mich eher eine pubertäre Sache: Ich habe keine Lust. wird schon irgendwie laufen.
    Und die Anschuldigung, dass ich mich nicht um meine Tochter kümmere, war eine Unverschämtheit.
    Außer den Attesten hat noch nie irgendetwas gefehlt- kein notwendiges Geld, Bücher, Arbeitsmaterial oder Sportbekleidung oder gar Frühstück.

    Wior haben ja noch eine Tochter in der Grundschule, da hab ich diese Probleme nicht. Wir sind imme rim Gespräch, ich mache dort die Elternpfelgschaft, wie auch die Schulkonferenz. Dort auch als Vorsitzende.
    Aber so etwas anzuführen wirkt wie Eins mit Sternchen sammeln und das muss ich auch nicht haben.
    Wenn ich dann solche tagesaktuellen Dineg wie heute höre:
    ".. nimmst du denn an Förderunterricht teil und weiß deine Mutter davon.."
    das nach dem meine Tochter vorab im Unterricht den unterschriebenen Bogen abgegeben hat; da kommt bei mir der Gedanke auf, dass ich mit meiner Meinung, dass es ein Fehler wardie Schule zu informieren.
    Ein durchaus nicht ungewöhnliches Verhalten einer Pubertierenden wird nun als Grund genommen, so mein Eindruck.
    Wenn ich als Mutter ja so unzulänglich bin, warum gehen die Leistungen meiner kleinen Tochter sogar noch in die Höhe und sind alle im Einser und Zweier-Bereich.

    So genug- ihr seht ich fühle mich gerade so richtig übel.
    Eben weil ich denke, ich bin auf Lehrer getroffen, die Suchtmit assozial gleichsetzen und eine Hilfestellung ist da schon mal gar nicht zu erwarten.
    Und ich fühle mich sehr verletzt, weil ich immer alles für meine Kinder getan habe und mir so etwas nicht vorwerfen lassen will.
    Kann es sein, dass es immer Lehrer gitb, die bei den Begriff Elternhaus und Drogen, keinerlei Erfahrung und Wissen haben? Die sogar noch durch Vorurteile waten? Weil uns wurde klar gemacht: wir kümmernuns nicht um unsere Tochter und alles was unsere Tochter zeigt, ist dann das Ergebnis der Sucht meines Mannes und wir würden das nicht sehen, weil wir uns ja nicht um sie kümmern. Wahrscheinlich liegt mein Mann schon wieder betrunken irgendwo rum und die Therapie war eh umsonst. :twisted:

    Danke, wer bis hier gelesen hat und sorry, weil es so lang ist.
    LG

  • Hallo Schokolette,

    auch ich habe die Klassenlehrerin meiner 15 jährigen Tochter über unsere derzeitige Situation informiert. Solche Erfahrungen habe ich bisher aber nicht machen müssen.
    Nun, morgen ist Elternsprechtag und werde sehen, wie die Reaktionen sind. Trotzdem glaube ich, du solltest dich evtl. mal mit dem Schuldirektor unterhalten, denn so behandelt man keine Mutter.

    LG

    seti

  • Hallo Seti,

    wie gesagt, ich war auch sehr erstaunt über diese Art des Umgangs mit mir und auch mit meinem Mann. Er war ja mit.
    Und ich habe ja auch die andere Seite kennen gelernt durch die Lehrerin meiner kleinen Tochter in der Grundschule.

    Meine derzeitige Planung ist mich um einen Therapeuten zu bemühen, danach werde ich einen Termin mit der Klassenlehrerin verlangen um meine Fragen zu klären und die Umgereimtheiten mal zum Thema machen.
    Meines Wissens nach hätte auch die Vertrauenslehrerin meine Tochter ansprechen müssen. Oder sogar bei dem Gespräch dabei sein sollen auf unseren Wunsch.
    Auch das ist nicht erfolgt.

    LG und ich hoffe, dass auch Du die Erfahrung mit einer Art von Lehrern machst, wie ich sie in der Grundschule habe.
    :D

  • Hallo Schokolette,

    ich komme gerade vom Elternsprechtag meiner 15-jährigen Tochter. Alles war soweit ganz positiv, trotz der schwierigen Situation zur Zeit. Selbst ihre Leistungen sind im großen und ganzen okay.
    Die Klassenlehrerin hat mich auch noch einmal auf die laufende LZT angesprochen und war sehr verständnisvoll. Also, negative Impulse wegen der Suchterkrankung meiner Frau habe ich in der Schule nicht machen müssen.

    LG

    seti

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