Trockenheit im Beruf

  • Hallo,

    mich würde mal interessieren, wie ihr an eurer Arbeitsstelle gefühlt habt gerade in der Anfangszeit der Trockenheit.

    Ich selber habe die Erfahrung gemacht, dass es Verwunderung ausgelöst hat, dass ich auf einmal Widerworte gegeben habe, wo ich doch früher alles so schön "geschluckt" habe, was dann teilweise auch zur Folge hatte, dass ich Druck gespürt habe, von wegen, die muckt auf, machen wir wieder nen Kopf kleiner. Das war in der Zeit meiner ambulanten Therapie, so dass ich ganz gut damit fertig geworden bin, weil ich darüber sprechen konnte.

    Des Weiteren hatte ich in meiner nassen Zeit einen Kreis von Helfershelfern, hatte sich irgendwie so eingespielt, wenn ich Schwierigkeiten hatte, haben mir sie bestimmte Leute aus dem Weg geräumt. Gerade dieses Verhalten merke ich heute teilweise immer noch, will aber meine Probleme heute selber in den Griff kriegen, mich mit den entsprechenden Stellen und den Problemen selber auseinandersetzen.

    Gerade in den letzten Jahren hat sich viel die Spreu vom Weizen getrennt und Gott sei Dank habe ich auch viele neue Kollegen, die mich nur trocken kennen. Dazu sagen möchte ich noch, dass es nicht publik geworden ist, dass ich in Therapie war und möchte es auch nicht öffentlich machen, ich glaube mit dem Tratsch könnte ich nicht umgehen.

    Das komische ist, dass ich mich manchmal noch danach sehne, dass ich mal die Verantwortung für bestimmte Dinge wieder abgeben kann, hat für mich auch was mit fallen lassen können zu tun, habe aber gleichzeitig Angst davor, dass wieder jemand über mich bestimmt.

    Nichts desto trotz spüre ich, dass die innere Stärke, die ich heute ausstrahle, positiv rüberkommt.

    Ich freu mich, über eure Erfahrungen zu lesen, wie es euch "auf einmal trocken" im Beruf ergangen ist.

  • Hallo Fisch,

    Zitat

    Ich freu mich, über eure Erfahrungen zu lesen, wie es euch "auf einmal trocken" im Beruf ergangen ist.

    "Auf einmal" war ich ja nicht trocken. Aber von meiner Entdeckung über die Entgiftung und Therapie habe ich meinen Arbeitgeber über alle Schritte informiert. Meine Kollegen übrigens auch. Immerhin war ich incl. Wartezeit neun Monate außen vor.

    Bei meiner Rückkehr gab es eine Betriebsvereinbarung über den Umgang mit Suchtmitteln und -kranken auf die ich mich jederzeit berufen kann. Nicht als Entschuldigung, sondern weil es mein Recht ist.

    Im Zweifelsfall beziehe ich meinen klaren Standpunkt und hole mir ggf. Hilfe beim Betriebsrat.

    LG kommal

    unterwegs...

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