Entzug...aber wie weiter?

  • Hallo,

    und auch ich bin neu hier. Und da ich nicht recht weiß, an wen ich mich wenden kann, versuche ich von Euren Erfahrungen zu lernen. Ich hoffe, ich bekomme hier Rat.

    Mein Mann ist Alkoholiker und derzeit auf Entzug. Seit Jahre trinkt er und immer wieder gab es Gespräche, daß er endlich was tun soll...das kennt ja jeder,denke ich. Nun ist er von fast einem auf den anderen Tag zur Entgiftung gegangen. Er wird nächste Woche entlassen und ich habe keine Ahnung, wie es weitergeht.

    Klar habe ich alle Flaschen aus der Wohnung entfernt, aber wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten? Einfachn "normal" weiterleben im Alltag und ihn zu seinen Treffen oder so gehen lassen?

    Es soll keine Entschuldigung sein: ich gehe arbeiten und habe noch ein Kind zu versorgen, was noch nicht allein bleiben kann. Ich besuche ihn derzeit jeden Tag, aber habe selbst dort keine Möglichkeit, mit jemanden zu reden, was danach kommt.

    Mein Mann sagte nur, er wünscht sich, daß ich ihn unterstütze, aber wie, womit,wann ????

    In meinem Kopf dreht sich alles. Womit kann ich ihm denn helfen? Loben tag und nacht kann es nicht sein und alle sogenannten Probleme kann und will ich ihm auch nicht mehr abnehmen, dazu habe ich nach den langen Jahre als Co-Alkoholiker keine Kraft mehr.

    Wer weiß Rat oder kann mir aus eigener Erfahrung sagen, wie man sich verhalten soll ?

    Vielen Dank.

  • Hallo Hugoline

    Dein Mann hat nur eine Entgiftung gemacht,er müßte nun eine Langzeittherapie machen,habt ihr darüber nie gesprochen,das wäre sehr wichtig

    Oder wenigstens regelmässig eine Selbsthilfegruppe besuchen,er muss das ganze Leben umstellen,und Dir würde eine Gruppe für Co- Abhängige auch gut tun.

    Wenn Du ihn jeden Tag besuchst sprich doch mal mit einem Arzt

    Ich wünsche Dir alles Gute und pass auf Dich auf

    LG Simone :wink:

  • Hallo hugoline und herzlich willkommen im Forum

    Nach der Entgiftung ist der Körper zwar frei von Alkohol, aber um trocken zu werden und zu bleiben, gehört auch seine Gewohnheiten und seine gesamtes Denken in Bezug auf Alkohol zu ändern. Die Frage stellt sich, ob er das ohne fremde Hilfe schafft. Du schreibst nicht, ob es sich um eine qualifizierte Entgiftung handelt, bei der auch Gespräche stattfinden. Gespräche sind aber sehr wichtig, um sich selbst und die Zusammenhänge zu erkennen. Hier bietet sich die Suchtberatung vor Ort an. Dort kann auch eine ambulante Therapie erfolgen. Optimal wäre natürlich eine Langzeittherapie.

    Du kannst eigentlich nicht allzu viel machen, musst es auch nicht. Wenn er mit dir über sein Alkoholproblem reden will ist das okay, aber fang selbst nicht immer wieder davon an. Mache dir erst einmal klar, dass seine Abhängigkeit eine Krankheit ist, vergleichbar mit Diabetes. Es ist eine Krankheit, die nicht zu heilen ist, aber sehr wohl bei entsprechender Lebensweise zum Stillstand gebracht werden kann. Wenn du mit ihm auch so umgehst, wirst du ihm damit am meisten helfen. Alkohol hast du schon aus dem Haus geschafft, bleibt noch, nicht mit Alkohol kochen. Somit hast du alles getan, was in deiner Macht steht.

    Du solltest dir auch darüber im Klaren sein, dass nicht nur er sich verändern wird, sondern auch du wirst dich umstellen müssen. Manches Verhalten wird dir in der ersten Zeit fremd an ihm vorkommen und es wird sich nicht nur die Frage stellen, wie du ihm helfen kannst, sondern wie du selbst damit umgehst. Das fängt damit an, dass er mehr Zeit für andere Tätigkeiten hat, bis hin zu einem anderen Freundeskreis. Es gibt auch Beratungen für Angehörige, die du unter Umständen auch in Anspruch nehmen kannst.

    Wünsche euch viel Erfolg

    LG Henri

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