Mit dem Rauchen aufhören

  • Schreibe heute mal wieder ein Thema in den "offenen" Bereich rein und möchte hiermit alle erst einmal ganz herzlich grüßen, die mich im "geschlossenen" nicht lesen können. Sobald ich meinen ersten Hügel erarbeitet habe, "tue" ich hier auch wieder mehr.

    Nun zum Thema: Rauche momentan, je nach Stresslevel, 20 - 30 Zigarretten am Tag und kann es auch - so wie jetzt - nicht lassen, selbst dann nicht, wenn mich Bronchitis, Husten, Schnupfen quälen. Vom Konsum her mehr geworden seit meiner Trockenheit, aber das ist meiner Lunge glaube ich ziemlich egal.

    Mich interessiert eure Meinung dazu, ob ihr es geschafft habt, mit Trinken und Rauchen aufzuhören, habt ihr Vergleiche zu evt. früherem Aufhören (zur nassen Zeit, wurde da das Trinken dann mehr oder erst - wieder - eingeführt?). Ich habe schon verschiedene Dinge gehört oder gelesen. Im Buch - lieber schlau als blau steht, dass man zu Beginn der Therapie mit beiden Sachen aufhören sollte, dann kann man in der Therapie gleich die komplette Entzugsproblematik ansprechen, andere sagen, beides gleichzeitig wäre unmöglich zu schaffen, andere, man muss erst 5 - 10 Jahre trocken sein, bevor man es schafft.

    Ein Thema ist natürlich auch das meist damit verbundene Zunehmen. Geht das Selbstwertgefühl sehr runter und wenn ja, wie kompensiert man es, wenn man gar keine "Krücke" mehr hat, denn mehr ist es ja nicht.

    Ich selber habe bereits zwei Versuche unternommen, komme mit dem Entzug vom Nikotin dann zwar auch klar, nicht aber damit, dass ich dann in eine Phase komme, wo ich schier unerträglich niedergeschlagen werde, richtiggehend depressiv, hochverzweifelt, aber auch wissend, dass es mir in dem Moment gar nicht helfen würde, zu schreiben, zu telefonieren, was auch immer. An diesen Punkt kam ich wie gesagt zweimal, habe dann das Rauchen wieder angefangen und dann noch mal 14 Tage gebraucht, bis ich wieder aus dieser Apathie rauswar. Genau das ist die Phase, vor der ich mich fürchte, da durch zu müssen.

    Momentan weiß ich, dass es in meiner momentanen Situation eh keinen Sinn hat, die Motivation zum Rauch-Stopp zu schaffen, aber ich denke darüber nach, was passiert, wenn beim nächsten Röntgentermin rauskommt, dass mein Husten nicht "nur" von der Bronchitis kommt bzw. habe natürlich auch Angst davor, dass irgendwas entsteht....

    Freue mich auf einen regen Austausch.

    Liebe Grüße,

    Ulrike

  • Hallo Ulrike,


    das Thema Raucherentzug und Entwöhnung habe ich in meiner nassen Zeit durchgeführt. Ich hatte zuvor schon 28000000 Versuche :wink: unternommen, aber der wirkliche Entschluß aufzuhören fehlte mir bis vor 8 Jahren.

    Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch Schichtarbeit und habe so zwischen 20 +40 Stück "gefressen".
    Irgendwann hatte ich eine Broschüre in die Hände bekommen und dort stand soetwas wie.. wenn sie bis zum 35. Lebensjahr aufhören zu rauchen, können sie ihr Krebsrisiko innerhalb von 10Jahren auf Null bringen...

    Da wurde mir meine Lage bewusst und ich hatte, daß weiss ich aber erst nach meinem Alkoholentzug, Angst um mein Leben....

    Ich habe mich dann, nachdem ich die Kippen weggescmissen hatte, auf das Fahrrad gesetzt und habe begonnen Sport zu treiben.

    Ich habe mir immer die positiven Veränderungen immer wieder vor Augen geführt....
    Wenn ich mal das Quartal ohne Alkohol hatte, stellte ich sogar unterschiedlichen Geschmak von Mineralwasser fest !

    Ich habe sämtliche Rituale über Bord geworfen. Denn gerade das Rauchen war bei mir stark mit Ritualen verknüpft.

    Das Erstaunliche war für mich, daß die Zigarette plötzlich keinerlei Bedeutung mehr für mich hatte, ich mußte eher aufpassen, daß ich nicht einer von den "Extremisten" bezüglich Nichtraucherschutz wurde.
    Auch wenn ich wieder mal richtig Durchgesoffen hatte, die Kippe spiele keine Rolle.
    Klar gab es auch Tage, an denen ich "Pfiff" hatte... aber es ging schneller vorüber.

    Da habe ich zur Zeit mit dem Saufdruck mehr Probleme. Dieser ist intensiever und überfallartiger... scheint für mich aber auch mit Gedanken und Ritualen zusammen zu hängen.

    Aber auch beim Raucherentzug denke ich ist es genauso wie beim Alk, Du mußt die Entscheidung fällen und los gehen, daß kann keiner für dich übernehmen. Erkenntnis, Entschluß und Handeln sind alles Dinge die wir selber tun müssen.

    Ich wünsche Dir diese Entschlossenheit es lohnt sich !!!

    Du wirst dich wundern, was deine Geschmacksnerven auf einmal für eine Spannbreite dir darbieten.

    Da Schmeckt plötzlich ein Ku** nach Leben und nicht nach kaltem Tod.
    Da gibt es wieder ein Feuerwerk beim Essen, schwach gewürzte Speisen sind aufeinmal lecker !
    Auch sonstig schönen Dinge, wo Du mit der Zunge hinkommst, sind plötzlich 10x besser .

    Also geh los !

    Gruß,
    OPA

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