Hallo Ihr Lieben,
nachdem ich hier meine Gefühlswelt sortieren wollte und nach dem Tod meines Vaters Anfang Dezember, nun hoffe nichts mehr zu hören (rücksichtsvoll rief mich die Hausverwaltung zwei Tage vor Weihnachten an, um mir neue Denkaufgaben zu geben und kam dann zwei Tage vor Silvester persönlich vorbei- klar! Jeder hat sein Anliegen!) bin ich irgendwie noch ungeklärter. Oder neu verwirrt. Na ja, vielleicht auch zu erwartungsvoll und ungeduldig. Nachdem ich aber vor zwei Jahren dachte ich hätte Bourn out und danach eine schwere depressive Episode folgte, freute ich mich nach drei Tagen Schneckenhaus wieder arbeiten gehen zu dürfen. Irgendwie ist es aber alles mechanisch und ich merke, ich funktioniere wieder gut, habe die Kontrolle einigermaßen wieder und indirekt eine Leitungsfunktion. Also was mach ich? Seit ich zu Hause bin sitze ich am Pc und erledige berufliche Dinge. Bestimmt drei bis vier Stunden, die mir niemand wieder gibt. Ehrenamtlich sozusagen, weil ich grad meinen Ansprüchen gerecht werden will. Ich fliehe also wieder in meine "Arbeitssucht".
Ich habe zwei Kolleginnen unter mir. Die eine krank, mit Befund und sehr unschön und die andere in einer privaten finanziellen Kriese... auch sehr unschön. Was habe ich: Personalfürsorge. Ich drehe mich grad im Kreis weil ich merke, mich zu überschlagen obwohl ich erst zwei Tage arbeiten war.
Als ich vor Jahren merkte, das ich in meiner Freizeit auch in meinem Job aufgehe und das regelrecht ehrenamtlich habe ich mir vor einem Jahr gesagt: ich mache nichts mehr privat. Zumal ich ein Bild von mir aufgebaut habe, dem ich in meiner regulären Dienstzeit gar nicht standhalten kann. Folge war: ich habe einen guten Ruf, ne Menge Anerkennung meiner Cheffin usw und keine Unterstützung- denn bei mir läuft ja alles rund. Ich habe damals meinen Job als das empfunden und erkannt, was mir Anerkennung, Lob, Aufmerksamkeit und Selbstbewusstsein (in diesem Bereich) brachte. Endlich mal was, wo ICH gut war. Ich habe sogar eine Weiterbildung gemacht und als Klassenbeste abgeschlossen. Wow... das konnte bisher nur meine Schwester. Da hatte ich es mir bewiesen: in zwei Jahren Abendschule, neben dem Berufsalltag, zwischen Trennung nach sechs Jahren und zeitgleich Umzug. Zwischendurch noch um den armen Kerl kümmern, den ich verlassen hatte. Der hatte nach 3 Monaten ne Neue. Und ich? 10 Kilo abgenommen, weil mich in der Zeit alles angekotzt hat und wortwörtlich fing ich an zu erbrechen.
Jetzt holen mich so Worte ein, wie "Opferrolle" und wenn ich mich so lese, denke ich darüber nach. Was ist damit gemeint? Weil ich mich über solche Dinge beschwere. Weil ich mich einsam fühle? Die Dinge halt auch manchmal von der Seite aus sehe, wie sie sind: negativ? Ich kann mich doch nicht immer nur zwingen alles positiv zu sehen und zu belächeln. Nach außen hin habe ich das gelernt... aber um andere zufrieden zu stellen und weitere Fragen zu vermeiden; nichts mehr an mich heranzulassen. Ich FUNKTIONIERE halt gut. Einerseits sagt meine Therapeutin, ich käme immer so fröhlich rein und am Ende sagt sie ich ziehe mich runter und muß aus meiner Opferrolle oder Ecke raus. Weiß ich bis dahin auch! Und dann.... Ich glaube ich brauche Verständnis, Methoden und Maßnahmen. In meiner letzten Therapie ist das Wort Co- Alkoholiker schnell gefallen und ich wusste noch gar nicht was damit gemeint ist. Jetzt hab ich gesagt woran ich arbeiten möchte.
Soviel zum Thema Gefühlswelt sortieren: jetzt geht es erst so richtig los!