Beiträge von Marina

    Hallo Ihr,
    lange Zeit ist es her... Ich habe meine Reha hinter mir und sehr viel für mich mitnehmne können. Bin heute einfach dem Impuls gefolgt, hier mal wieder zu stöbern. Zum Titel meines Themas kann ich nur sagen, das ich wohl durch meine Geschichte in meinem Umfeld etwas ausgelöst habe. Man bewegt einen Stein und das ganze System bewegt sich. Alle in meinem Freundeskreis machen sich plötzlich (vielleicht nicht plötzlich aber das erste Mal offen) Gedanken über ihren Konsum. Sektchen hier, Sektchen da und lauter Legitimationen dafür. In meinem Kopf kreisen gerade viele Gedanken auf einmal, die sortiert werden wollen. Phänomen der heutigen Ellebogengesellschaft kann man den Medien entnehmen, doch auch wir haben ein Erbe unserer Eltern. Hier gilt nicht "früher hat es das nicht gegeben". Sonst wäre dieses Forum nicht so gut besucht. Wir arbeiten Altlasten auf die manchmal erschrekend realistisch in der Gegenwart auftauchen. Der Unterschied ist doch lediglich das Hilfsmaßnahmen zu einem lang schon existierendem "Problem" zugenommen haben und Therapien ect. nicht mehr so verpöhnt sind. Meine Freundin stammt aus einer Bilderbuchfamilie und fragt sich aktuell auch, wie "normal" der gesellige Sekt noch ist. In unserer Frauenrunde entstand die Frage ob man sich die Freunde danach aussucht. Das kann bei uns nicht der Fall sein da wir seit mehr als 20 Jahren befreundet sind und da noch ganz andere Lebensinhalte vorrang hatten.
    Ich denke das ein Ausgleich fehlt und viele mittlerweile den Alkohol auch als Entspannung sehen. Dieser Weg ist einfacher als beispielsweise Sport zu treiben oder einen Yoga Kurs zu besuchen. Unsere Gesellschaft ist schnell, hektisch und auf Fortschritt aus und für einen großen Teil Reizüberflutung... Konsequenz= "Welches Erbe werden unsere Kinder tragen müssen"!
    Ach ihr seht ich könnte einen Roman schreiben ;)
    Bekomme meine Gedanken nicht mal eben sortiert.
    Unabhängig von der ständigen Außeinandersetzung mit Co- Abhängigkeit und Alkoholismus bleibt für mich das Erbe, mir dauern Partner zu wählen, die nicht gut für mich sind. Der letzte war kein Alkoholiker- prima- dafür Lügner und Betrüger mit verdammt vielen Eigenschaften meines Vaters. Meine Therapie beschäftigt sich grad damit das der fürsorgliche, liebevolle Familienvater wahrscheinlich viel zu langweilig für mich wäre- na das sind ja tolle Aussichten ;)
    Von meinem Ex- Alki (und das ist nicht abwertend gemeint) habe ich vor Monaten eine sehr wertschätzende, dankbare E- Mail erhalten.
    Er geht scheinbar einen neuen, trockenen Weg und es wirkte echt und ehrlich zum ersten Mal. Mich hat nur gestern erschrocken das ich hörte: nur 2% schaffen es wirklich- weiß jemand was dazu. Ich wünsche ihm das wirklich und dann hat sich die Mühe gelohnt...
    Mein Vater ist jetzt 1 1/2 Jahre tod und ich habe es Gestern das erste Mal geschafft zum Grab zu gehen. Meine Tante hat sich den Grabstein dann doch gespart aber ich habe in der Reha einen eigenen aus Speckstein gemacht und da gelassen. Los lassen und das in Gedanken abgeben was mich in meinem Leben nicht mehr ständig verfolgen soll...

    Seit 6 Wochen (ok... zwei Wochen dazwischen war sie da, die man aber auch in der Summe nicht mehr merkt) ist meine Kollegin krank. Ich mache mir zwei Jahre Gedanken darüber, überhaupt eine Reha zu beantragen, weil ich ja so lange ausfalle. Die Zeit bis dahin zieht sich noch und es hängt grad alles an mir! Ich bin seit 3 Wochen erkältet, habe die Nase voll, Ohrengeräusche usw. aber ich funktioniere. Meine Therapie hat zur Zeit Pause, da wir die nächsten Stunden beantragen und irgendwie nicht alles nahtlos ineinander überging. Kenne ich so auch nicht aber ich schlucke und überschlage mich im Moment. Meine Cheffin fragte ob ich mich auf die Reha freue und ich habe ja was in Aussicht was mir gut tut. Mag in erster Linie so sein aber als ich sagte das ich auch Angst habe, weil es meiner Meinung nach auch anstrengend wird und ans eingemachte ging, sagte sie nur es seien doch rund um die Uhr Menschen für mich alleine da und ich bräuchte mir keine Sorgen machen! Sie hatte mal einen Tumor und war anschließend in einer Reha und ich denke das das zwei Paar Schuhe sind, ohne ihre Geschichte abwerten zu wollen. Bei mir entsteht der Eindruck "wann fehlt deine Kollegin schon mal und freu dich auf deinen langen Urlaub!" Ich kann zur Zeit infolge von allem nicht mehr abschalten, habe wieder Schlafstörrungen, bin nur noch durch und habe eine Job mit Verantwortung für andere Menschen. Manche machen schon den zweiten Urlaub und mein letzter war im Dezember in dem ich nun mal mit Trauerarbeit und anderem Streß rund um die Beerdigung meines Vaters beschäftigt war. Ehrlich gesagt habe ich noch nicht wirklich getrauert und wenn ich Montags fertig zur Arbeit komme heißt es wieder: "was hast du denn am Wochenende gemacht!??"..... Wut... Ärger und ich hoffe bald ist es besser

    Danke für den Zuspruch. Ich bin so ungeduldig, da ich ja erst 10- 14 Tage vorher Bescheid bekomme. Auf der Arbeit passiert noch so viel und ich kann gar nicht mehr richtig planen. Augenscheinlich hat der größte Teil sehr positiv reagiert. Für den Teil der mir nicht so nahe steht, geht es um meine Rückenschmerzen, die jetzt seit bestimmt 7 Jahren konstant da sind. Auf der anderen Seite hab ich Angst... die beginnt schon mit dem Anfahrtsweg, weil ich 2- 3 Mal umsteigen muß und ob ich alles richtig und rechtzeitig organisiere.... Vorfreude und Angst vermischen sich...

    Ich werde nach Bad Berleburg fahren und habe nach großer Freude jetzt erst mal gemischte Gefühle und muß jetzt noch einiges abarbeiten. Ich freue mich das sich mein Widerspruch gelohnt hat und bin ein wenig stolz auf mich da mich mein Hausarzt nicht weiter unterstützt hat. Mein Leben ist grad im Umbruch. Nachdem der Ex einen erneuten Rückfall hatte und wieder auf meine Hilfe gehofft hat, habe ich den Kontakt ganz abgebrochen. Ich reagiere auf nichts mehr, da ich endlich nach vorne schauen möchte und meine Kraft brauche. Ich habe einen Mann kennengelernt der mir zur Zeit furchtbar gut tut. Am Freitag hatte ich einen mentalen Einbruch und habe ihm alles erzählt. Habe gemerkt das dies alte Verhaltensmuster sind und ich damit scheinbar feststellen möchte ob ich trotzdem ok bin... wie weit kann ich gehen ect. Er ist geblieben. Ich kann das alles noch nicht so einsortieren und weiß nicht wirklich, was ich fühle. Im Moment nehme ich es einfach an

    Die nächste Therapiestunde wird dieses Thema füllen. Es sind ja alte Wunden, die er da anspricht und mich immer wieder emotional berühren. Erst schrieb er er kommt weit weg und lässt sich helfen und jetzt heißt es, er bleibt zu Hause, gibt sich auf und es war sein letzter Wille das unter dem Dach seiner Eltern zu dürfen. Ich werde sehen ob ich die Nummer blocken kann und nach vorne schauen. Kann mit diesen Unberechenbarkeiten nicht umgehen und will gar keine Konfrontation mehr. Leider fällt es mir immer wieder schwer, nach 8 sms von ihm mal nicht zu antworten...

    Mittlerweile merke ich, daß mich am Wochenende auch schlaucht, wenn die Verarbeitung so langsam hoch kriecht. Vor vier Monaten starb mein Vater und so langsam dringt es durch. Ich habe vorerst alle Sach- Fach- und Problembücher zur Seite gelegt, da ich eher etwas Aufbauendes brauche. Ich habe eine tolle Fortbildung mit viel Selbstkenntnis genossen, meine Therapeutin merkt deutliche Fortschritte und ich öffne mich wieder dem Leben und Menschen. Pünktlich konfrontiert mich der Ex mit nem sauberen Rückfall. Er zieht alle Register- von Schuldbekenntnissen, Schuldzuweisungen, Vorwürfen, Entschuldigungen, Liebesbekundungen bis hin zu Abschiedszeilen und Selbstmordgedanken. Psychoterror ohne Grenzen. Ich habe mich klar distanziert und der Verstand ist klar. Emotional tauchen aber "Ich kann ihn nicht fallen/ im Stich lassen" Gefühle auf. Es tut mir weh und leid aber ich muß ein zweites Mal dadurch und denke "Hey das kenne ich doch schon... das kommt mir bekannt vor". Bei meinem Vater habe ich es auch aus Selbstschutz getan und muß mir vor Augen halten: NIEMAND hat das Recht, so mit mir umzugehen!

    Bin zur Zeit irgendwie seltener hier, was sicherlich aber auch dadurch bedingt ist, dass ich viele Termine habe und kränkel. Alles Mögliche, was zur Zeit so im Umlauf ist nehme ich mit. Doch ich kann es klar von den psychosomatischen Erscheinungen trennen, nehme schön Medikamente und gehe seit 2 1/2 Wochen dagegen an aber auch arbeitet. Zeitgleich sehe ich dabei zu, wie sämtliche Kollegen um mich herum von heute auf morgen ausfallen und sich bei mir alles in die Länge zieht. Kurze Arbeitstage und Überstunden nutze ich dafür, mich direkt hinzulegen und direkt zu schlafen und werde von meiner Cheffin noch gefragt, was ich am Wochenende immer "treibe" das es mir am Wochenanfang immer so schlecht geht. Bin ich selbst schuld, was?! Warum habe ich bloß immer so ein schlechtes Gewissen, auszufallen? Ich tue es ja kaum und dann wird nichtmal meine Situation richtig eingeschätzt. So sprüche finde ich dann auch noch ungerecht. Na ja, so langsam geht es wieder besser und ich denke wieder: beim nächsten Mal bleibst du auch mal im Bett und bist dann schneller wieder fit.
    Samstag war ich aber tatsächlich nach langer Zeit mal wieder, spontan mit zwei Freundinnen weg und das tat richtig gut. In Bezug zu Männern und Partnerschaften merke ich immer wieder: ich bin noch nicht so weit!
    Bei meinem Neurologen scheint irgendwas liegen geblieben zu sein und Donnerstag kann ich das dann persönlich klären. Ich hoffe, die erneuten Fristen noch einhalten zu können. Ich freue mich das nun kein Schnee mehr liegt und nehme das Vogelgezwitscher freudig wahr. Ein Wanken zwischen auf und ab mal wieder... aber ist auch PMS Phase und der Vollmond dürfte auch bald kommen!

    Ich bin heut voller positiver Gedanken nach Hause... mit dem Gefühl ich habe heut Post von der Rentenversicherung. Hatte ich auch ... aber keine positive. In der Regel habe ich immer eine Bestätigung bekommen das alles eingegangen ist. Heute hieß es, ich hätte die Frist nicht eingehalten, was das Gutachten des Neurologen betrifft. Es ist nach 3 1/2 Wochen wohl nicht eingegangen obwohl mir mein Neurologe zusagte er schickt alles innerhalb der Frist ab. Diese umfasste nur zwei Wochen, was auch nicht so einfach ist bei der aktuellen Terminvergabe.... aber der Neurologe hatte noch ne Woche Zeit und hat mir gesagt "wir machen das schon"! Ist grad nen Tiefschlag, dem ich aber morgen erst mal auf den Grund gehen muß. Passiert die weiteren zwei Wochen nichts, wird mein Widerspruch abgelehnt. Ich fühle mich grad machtlos. Ich hab doch alles richtig gemacht und weiß wie es morgen aussieht.... bis ich da jemanden erreiche und ich bin dienstlich so eingebunden das es kaum geht; dennoch jetzt voll unter Druck! Ein Auf und ab und diesmal hab ich es nichtmal in der Hand und mal keinen Nachweiß und keine Kopien da ich den Befundbericht ja so abgeben musste...... Hiiiiiiillllfffeeeee

    @Pedi... ich habe mir eines deiner Lieblingsbücher besorgt "Familienkrankheit Alkoholismus"! Fängt schon gut an aber ich habe mich glaub ich überfordert mit meiner Lektürensammlung, so daß ich nicht weiß, was ich zuerst lesen soll ;)

    Hallo Blubb,
    es ist wirklich schwer, etwas ratsames zu schreiben zu diesem Thema. Ich hatte mal die Vermutung, daß mein Vater es gehabt hat, da es halt nach jahrelangem Alkoholkonsum nich abwägig ist und ich sein Verhalten verstehen wollte. Ich habe auch viel im Internet gelesen. Ich verstehe, daß du ratlos bist und helfen willst. Was man in einer solchen Situation tun kann, weiß ich auch nicht aber denke es kann sich nichts verändern, wenn er weiter trinkt und dann bist du machtlos. So hart das auch klingt, kannst du evtl. einfach nur dabei zusehen. In Verbindung mit Zuneigung, Liebe, wie auch immer, ist das sehr schwer aber besonders wichtig, daß du dich nicht aus den Augen verlierst.
    LG Marina

    Im Moment weiß ich gar nicht, wie es mir wirklich geht. Habe immer die ganze Woche Termine und ansonsten auch zu Hause viel dienstliches zu erledigen. Eigentlich habe ich zu wenig Zeit für mich und wenn ich sie dann habe, weiß ich nichts mit mir anzufangen. Kann das Alleinsein grad wieder schlecht ertragen und mag auch nicht wirklich in den etlichen Büchern lesen, die ich besorgt habe. Ein extremes "Ab" grad mal wieder. Da hilft es grad auch nicht, mich mit Arbeit vollzustopfen. Zu "vollstopfen" fällt mir auch grad auf das ich wieder eine Phase habe in der ich extrem Esse. Immer Extreme: extrem Arbeiten, extrem Essen, extrem Shoppen... Dieses Jahr habe ich mich auch extrem vor Karneval gedrückt. Die Jahre zuvor hatte ich immer frei und war ausgiebig Feiern, was letztes Jahr einen erheblichen Filmriss mit sich brachte, den meine Freundin dann füllte. Bin bisher noch keinen feiernden, Betrunkenen begegnet und denke es würde mich anwiedern. Auch Rosenmontag habe ich mich bei meinem Freundeskreis abgemeldet und kann ganz normal meine Therapiestunde wahrnehmen. Das einzige was dieses Jahr mal anders ist, daß ich zu meiner Schwester und den Neffen fahre. Sie hat mich gefragt ob ich kommen möchte und ich freu mich darüber und darauf. Dies wird wohl mal ein anderer Rahmen, unser Verhältnis scheint sich zu verbessern und vielleicht füllt sie ja auch noch einige Erinnerungslücken.

    Hallo Ihr zwei ;)
    Viele Dinge schlummern noch... ich habe immer wieder so Momente, in denen mir wieder so Geschichten, wie mit dem Hochzeitskleid einfallen. Zur Zeit geht es mir gut und dann denke ich "brauche ich die Reha überhaupt noch?" Ich weiß aber insgeheim das eine Menge zu bearbeiten ist und ich vieles in mir verborgen ist, was auf Verarbeitung wartet! Außerdem merke ich immer wieder so eine Art Verlagerung. Klappt es im privaten Bereich, sind Probleme auf der Arbeit vorherrschend. Aber ich werde immer mutiger und schreite vorran. Letztens habe ich 2 Stunden mit meiner Schwester gesprochen und uns ging es gut danach. Außerdem füllt sie eine Menge meiner Erinnerungslücken, da sie ja damals wesentlich mehr wahrgenommen hat, mit 5 Jahren altersunterschied. Immer klarer wird auch, dass es nicht nur mein Vater war, der "schuld" ist! Meine Therapie hilft bei meiner Mut und auch diese Seite hier. Und jeden Tag warte ich auf Post obwohl der erneute Befund erst zwei Wochen raus ist... Geduld, Geduld ;)

    Liebe Pedi,
    das blöde dabei ist... ich bin selbständig und mit beiden Beinen im Leben. Ich habe sehr viel Kraft, wie viele von Euch hier... da muß ich nichts zu sagen. Ich führe aber ein anderes Leben als meine Schwester und die ist weiter weg. Lange Zeit wollte und konnte ich die Hilfe meiner Mutter nicht annehmen und habe es erst auf Zuspruch von Freunden getan. Zwecks Gleichberechtigung und so. Zu meiner Schwester fährt man 40 Min. mit dem Auto, sie hatte einen Heimarbeitsplatz, auch als das zweite Kind kam und meine Mutter ist mindestens 1 Mal die Woche hin gefahren um auf die Kinder aufzupassen, zeitgleich zu bügeln, während meine Schwester oben gearbeitet hat. Zudem gingen Massen an Geschenke ect. finanziell nun an die Kinder. Als meine Mutter anfing mir Geld schenken zu wollen, mir was zu kaufen und mir ihre Hilfe anzubieten, hatte ich erst gemischte Gefühle. Ich kann ja nix dafür das ich noch keine Kinder habe und wenn es dann so ist, werdet ihr ja das selbe ausgeben... usw. ich wollte es nie annehmen. Eine Freundin sagte es mal ganz konkret: sie will euch einigermaßen gleich behandeln und wer weiß wann und ob du Kinder bekommst und ob sie dann noch da ist. Sie versucht es einfach nur gleich zu halten. Ich fühle mich aber in der Opferrolle, weil ich einen anderen Haushalt führe (je nach dem, wie meine Seele aussieht), irritiert bin, wenn sie mir einfach 50 Euro in die Hand drückt obwohl sie gucken muß, daß sie mit ihrer Rente auskommt. Zeitgleich zeigt es mir das sie es bei meiner perfekten Schwester wieder übertrieben haben. Ach.... ich weiß auch nicht: wenn ich einmal anfange zu schreiben, dann schreib ich und schreibe, schreibe. GEFÜHLSWELT SORTIEREN halt... immer noch und so konfus. Dann denke ich... das interessiert doch keinen! Ich schreibe und schreibe mir einfach alles von der Seele und allein dafür ist es gut.
    Mir kam bei all dem grad eine Erinnerung, die ich wohl lange Zeit unterdrückt, verdrängt oder vergessen hatte. Ich war grad bei auf einem anderen Trhead (oder wie nennt ihr das hier?) bei dem Thema, das kein Mann je gut genug für meinen Vater war. Ich musste weinen weil mir plötzlich wie ein Film vor Augen eingefallen ist, daß er mir versprochen hat, für mein Hochzeitskleid zu sparen. Ich weiß noch genau die Situation und wie gerührt ich war. Die hinzukommende Auflage oder Voraussetzung war aber, daß er mit dem Mann einverstanden gewesen wäre.... ich glaube er hat nie angefangen zu sparen!!!!

    Hallo Sonnenstrahl,
    ich versuche mich bedeckt zu halten, wenn ich jetzt versuche zu beschreiben, wie Deine Schilderungen des väterlichen Freundes bei mir ankommen! Welche Rolle spielt er für Dich... wie wichtig ist er Dir und welches Recht hat er, Dir Deine aktuelle Beziehung so abzusprechen oder auszureden. Ist es möglich, daß er etwas für Dich empfindet? Deshalb vielleicht so gegen Deine Beziehung spricht... ich weiß nicht weil unsere Schilderungen hier ja auch meißt sehr subjektiv sind. Mir kam grad nur so die Frage, weil alle meine Freunde, so skeptisch sie auch mancher Beziehung gegenüber standen, immer gesagt haben: wichtig ist, daß es Dir damit gut geht! Hätte ich bei so einem "Probewochenende" eine Flaute erlebt, hätte ich bei einigen landen können. Das fehlt mir bei der Beschreibung Deines "väterlichen Freundes". Nämlich: probier aus wonach Dir ist und wenn es scheitert, bin ich für dich da!" Was mich wahrscheinlich stört, ist die Kombination: für mich passt väterlich und Freund nicht zusammen! Mein Vater hat nie irgendwelche männlichen Kontakte für gut befunden. Alle meine Freunde, wie unterschiedlich sie auch waren, waren immer Bubis oder Luschen... konnten mir nicht das Wasser reichen.... dies ging so weit, daß er mal sagte "ob ich dein Hochtszeitskleid bezahle oder nicht, hängt von dem Mann ab!" Die Seite der Freunde reagiert anders... sie sind immer da: egal für welchen Weg Du Dich entscheidest. Vielleicht versuchen sie Dir mal den Kopf zu waschen aber bleiben Freunde... auch wenn Du dabei auf die Nase fällst, weil Du nunmal unabhängig von allen Ratschlägen, Deine eigenen Erfahrungen machen mußt. Wie passt das also zusammen: Väterlicher Freund???
    Gruß Marina

    Heute geht es mir wieder besser und ich reagiere heftig auf Vollmond und vor meiner Regel. Doof das beides immer zum gleichen Zeitpunkt ist. Habe gestern nach diesem Text meiner Schwester eine Sms geschrieben, daß sie mir eigentlich fehlt und ich unter der Schweigsamkeit und Unsicherheit ihr gegenüber leide. Wir haben heute zwei Stunden telefoniert und es war ein gutes Gespräch. Sie füllt häufig Lücken aus der Kindheit, die in meiner Erinnerung nicht mehr vorhanden sind. Meine Therapie bewegt viel in diese Richtung und ich war stolz auf mich nach diesem Gespräch. Ich hab ihr gesagt, daß ich sie für eine tolle Mutter halte, was ich mich fünf Jahre nicht getraut habe. Sie hat sich gefreut und gesagt das täte ihr auch mal gut. Manchmal wirkt sie so unnahbar was mich verunsichert aber es war gar nicht schwer! Manchmal ist es ganz einfach, wenn man Energie hat!

    Sich selbst etwas Gutes zu tun, bedeutet auch "Psychohygiene" zu betreiben... um "Schlimmeres", diagnostisch Greifbares und gesellschaftlich Anerkanntes abzuwenden. Mein innneres, empfundenes Leid bestimmt den Umfang dieser Psychohygiene. Manchmal braucht man Hilfe auf diesen Wegen. Ich werde meinen Weg erfolgreich gehen und frisch, gestärkt, energievoll nochmal anfangen können....
    Ich habe heute wieder so ein Beispiel: meine Mutter hat einen Haustürschlüssel... sie macht und tut für meine Schwester und meine Neffen und ich habe irgendwann mal angefangen, Hilfe annehmen zu können. Mitunter durch Zuspruch von Freunden. Mehrfach wollte sie nach Absprache dann was in meinem Haushalt erledigen.... irgendwann hörte die Absprache auf und ich kam nach Hause und alles Mögliche war "anders". Es gab Zeiten in denen ich dann selber gerne entschieden hätte... aber ich kam nach Hause und stellte wieder fest es war etwas anders. Ich schämte mich und meine Mutter sagte: " Deine Wohnung sieht grad aus, wie deine Seele!" Gut getroffen und deshalb äußerte ich, sie solle nur noch nach vorheriger Absprache (telefonisch, wie auch immer: sie meint es ja immer nur gut!) meine Schlüssel nutzen. Beim letzten Familienfest hatte sie zuvor wieder diese Absprache "übersehen" und ich sagte nebenbei, die einzige Konsequenz wäre ja, daß ich ihr den Schlüssel abnehemen müsse, wenn sie sich nicht an unsere Abmachungen hält. Gestern war sie hier... zum bügeln. Ich kam nach Hause: es war gewischt, gesaugt was auch immer, sortiert, der Müll geleert und der Wäschekorb leer. 5 Teile die ich eh nie anziehe, waren gebügelt. Das Entscheidende war, daß ich an dem Tag waschen wollte und am nächsten davon was angezogen hätte. Der Wäschekorb war leer; den Inhalt hatte sie mitgenommen... meinen Plan durcheinander gebracht. Beim letzten Mal wollte ich mir ein Brot machen und habe die Butter gesucht... sie war im Kühlschrank, wo ich sie nie hinstelle da sie sonst nicht streichbar ist. Ich habe zwei leere Flaschen, die ich als Trick in die Stiefel stecke damit sie nicht knicken... Sie hat all mein Leergut weg gebracht. Ich hatte klare Absprachen an die sie sich nicht halten kann. Sie will nur Gutes und das zu viel. Das Problem ist, wenn ich ihr den Schlüssel abnehme, fühlt sie sich angegriffen. Seit Januar 2009 habe ich kein Auto mehr und sie hilft mir aus. Solange man in irgendeinem Abhängigkeitsverhältnis steht ist es schwer. Es ist wie geben und nehmen. Ich kann sie auch nicht verletzen, indem ich diesen Schritt gehe aber sie mißachtet immer wieder Absprachen und überschreitet meine Grenzen. O.K. ich habe lange geschrieben und dachte, ich brauche ein Auto. Kann ich mir nicht leisten: also bügel ich künftig selber und mache alles alleine. Kann sie die Energie in die heile Familie meiner Schwester stecken. Da kann sie dann Kinder hüten, während sie die Wäsche der Bilderbuchfamilie bügelt; mit Haus, zwei Auto`s, Heimarbeitsplatz und alles ist toll. Eifersucht oder Opferrolle? Ich darf mir doch dadurch immer nur anhören das ich das Geringste nicht alleine bewältige. Wollte grad extra Unordnung machen und sehen was passiert. Habe nämlich "nichts" zum Anziehen, weil meine Mutter alles mitgenommen hat.... na gut: das lasse ich!

    @ Pedi: das klingt so gut! Was du über dich schreibst und dein Zuspruch an mich: Danke! Ob ich so gut sortiert bin, wie ich wirke weiß ich nicht. Es tun sich natürlich immer wieder neue Pforten auf. Mein Vater ist weg! Das war er auch vor seinem Tod. Ich habe gehört, ich sei gelassener geworden. Andere nehmen das ja meißt besser wahr, als man selbst... es sei denn man fühlt so richtig genau hin, wie du es für dich tust. Was ich wahrnehme ist, das meine Tante sich nicht mehr meldet, der Vermieter Ruhe gibt und ich keine Post vom Amtsgericht bekomme. Jedoch auch keine Rechnung vom Anwalt. Wird noch kommen aber ich konnte viel Kraft tanken in der Zwischenzeit. Was ich auch wahrnehme ist das ich keinen bedrohlichen Druck mehr im Nacken habe... keine Unberechenbarkeit mehr, keine unregelmäßigen Terroranrufe, keine "wie geht es ihm wohl grad´Gedanken". Am Wochenende wollte ich erst zum Friedhof um zu sehen ob der Grabstein da ist und habe entschieden, daß es zu früh für mich ist. Ich weiß nicht wieviel Verdrängung ist aber ich kann es im Moment so für mich annehmen.
    Obwohl ich mich so auf meinen geregelten Arbeitsalltag gefreut habe, reichen grad wieder "Kleinigkeiten" um mich über das ganze System aufzuregen. Eine ganze Therapiestunde ging heut für dienstliches drauf aber ich ging gestärkt raus und mit dem Gefühl, dass ich recht mit meinen Ansichten und Einstellungen habe. Das tut gut.
    Eine Freundin von mir möchte mich verkuppeln und der "Fremde" fragte nach meiner Nummer. "Ich bin noch nicht so weit", hörte ich mich sagen. Wenn sich was ergibt, werde ich sehen, wie sich das anfühlt aber mir ist nicht danach was einzustielen oder zu beschleunigen. Das fühlt sich auch gut und richtig/ wichtig an. Ich warte sehnsüchtigst auf Post bezüglich meiner Reha. Ablehnung oder Zusage... es bleibt spannend. Doch selbst eine Absage würde mich grad nicht erschüttern. Ich finde auch einen anderen Weg zu meinem Herzen ;) Danke, es tat sehr gut dich zu lesen und es motiviert mich!
    LG Marina

    Liebe Pedi,
    zur Zeit ist es ganz ok. Fahre gefühlsmäßig extrem Aufzug, was ich aber auf mein PMS Syndrom zurückführen kann. Wenn ich weiß warum es mir wie geht, ist es erträglicher. Desweiteren sehne ich mich grad sehr nach dem prickeln, was du beschreibst und wenn ich so recht drüber nachdenke, war ich auch selten alleine. Der längste Zeitraum war zwei Jahre. Davor bin ich immer von eine in die andere Beziehung gerutscht. Von daher ist es ganz gut sich mal mit dem allein sein auseinanderzusetzen. Ich habe auch nicht vor, mich auf eine weitere Bezihung einzulassen, bevor ich nicht in der Reha oder etwas vergleichbarem war. Stattdessen werde ich immer wieder rückfällig, was den Ex betrifft... er war schon wieder da! Na ja, dann nehme ich es einfach mal so an und denke: solang es uns beiden damit gut geht! Eigentlich bin ich aber wahrscheinlich einfach überfordert damit, konsequent zu sein oder den Kontakt ganz abzubrechen. Der Alltag und die Termine tun mir im Moment ganz gut. Meine Therapie geht ans Eingemachte und meine Therapeutin bekommt mich mit ihren kleinen Hausaufgaben wieder ans Nachdenken und Malen. Auf einer Scala von 1- 10 bewege ich mich zur Zeit zwischen 5 bis 7. Das ist doch schon gut!?
    Wie geht es dir? Was hast du so unternommen am Wochenende?
    LG Marina