• Liebe Miri,

    das tut mir leid, zu lesen, daß der Rechtsanwalt Dir keine Hoffnung machen konnte.

    Du denkst wahrscheinlich auch sehr oft darüber nach, was wäre, wenn und warum nur habe ich damals unterschrieben. Im Nachhinein ist mann/frau immer schlauer. Ich würde nie nie nie wieder derartiges an mich herankommen lassen. Aber eine Unterschrift im Leben reicht da schon, um Jahrzehnte daran zu knabbern und Monat für Monat daran erinnert zu werden.

    Was mir Gedanken macht, ist die Aussage seiner Mitarbeiter. Ich hätte die Angst im Nacken, daß ihm durch den Alkohol die Firmen mehr und mehr sch... egal sind und dadurch etwas in Schieflage oder sogar außer Kontrolle gerät. Hast Du denn Einblick, Mitspracherecht und kannst selbst das Ruder in die Hand nehmen, falls was entgleist oder nicht mehr so läuft, wie es sollte. Solange die Darlehen bedient werden und alles rund läuft, kann ja nichts passieren aber wenn das nicht mehr ist oder ins Wanken gerät.....
    Mein Mann ist der Typ, der den Kopf in den Sand steckt, wenn es unangenehm wird und ich bin damals aus allen Wolken gefallen und frage mich heute oft, was wäre, wenn ich mehr hinterfragt hätte oder mich mehr mit eingebracht hätte. Und machte mir auch sehr große Vorwürfe, warum ich nicht bemerkt habe, daß da ganz gehörig was schief läuft und wie oft habe ich mich oder ihn gefragt, warum er nichts erzählt hat.
    Wir hatten das damals ganz klar geregelt, er die Firma, ich meinen Vollzeitjob und Haushalt etc gemeinsam. Nach außen sah alles toll aus. Florierende Firma. Reden über Probleme, das ist doch unmännlich. Da greift er lieber zum Freund Alkohol, bloß nicht eingestehen, daß was nicht so läuft wie geplant oder man über den Tisch gezogen wurde. Von alleine aber ändert sich nichts. Komische Mentalität a b e r ....

    Meinen Job oder Arbeitgeber macht meiner nicht schlecht aber wie oft ich mir schon anhören mußte, daß ich einen "super Job habe", den er auch gerne hätte, was er aber total negativ meint nach dem Motto, Tag absitzen, Kohle kommt ohne große Anstrengung. Da schwillt mir echt der Kamm, wenn ich das höre.

    Bei uns ist das genauso, daß immer die anderen schuld sind. Grundsätzlich. Anders ist es noch nicht einmal denkbar.

    Mir tut es auch sehr gut, Dir zu schreiben und ich kann es nur zurückgeben und daß ich hoffentlich noch mehr von Dir höre.

    Viele liebe Grüße
    Sandy

  • Hallo Sandy,
    leider bin ich nicht täglich online - ich versuche aber meine Frequenz jetzt zu erhöhen nachdem meine Renovierungsarbeiten und "letzte-Sachen-Abhol-Aktionen" meines Mannes hoffentlich bald ausgestanden sind.
    Ich bekam von ihm ständig den Vorwurf, nicht genug in der Firma getan zu haben. Alle Zeit, die ich ihm früher durch meinen Mehreinsatz freigeschaufelt habe, hat er an andere "verschenkt" statt sie auch mal mit mir zu nutzen. Morgens 1/2 Stunde beim Frühstück, abends eine Stunde beim Essen und anschließenden Fernsehen oder Anhören seiner alkoholvernebelten sich immer wiederholenden Storys, das war seiner Meinung nach völlig genug Zeit miteinander.

    Ich weiß nicht, ob es etwas ändert, ihm noch mehr Zeit zur Verfügung zu stellen, die er dann ja doch nicht in dir Firma investiert. Da ich auch ganztags arbeite, kann ich erst abends dort sein, also kaum etwas am Tagesgeschehen ändern. Ich traue mich auch nicht, die Mitarbeiter direkt anzusprechen. Dann müßte ich mich offen gegen meinen Mann stellen; außerdem will er nicht, dass sie von unserer Trennung wissen, damit sie sich keine unnützen Sorgen machen. Da er aber wohl in letzter Zeit sehr abfällig über mich spricht, denken die sich eh ihren Teil (auch weil seine bestebeste Freundin immer noch ständig dort aufschlägt..).

    Zitat von Sandy1234


    Mein Mann ist der Typ, der den Kopf in den Sand steckt, wenn es unangenehm wird und ich bin damals aus allen Wolken gefallen und frage mich heute oft, was wäre, wenn ich mehr hinterfragt hätte oder mich mehr mit eingebracht hätte. Und machte mir auch sehr große Vorwürfe, warum ich nicht bemerkt habe, daß da ganz gehörig was schief läuft und wie oft habe ich mich oder ihn gefragt, warum er nichts erzählt hat.


    Das ist bei uns ähnlich: er will die Probleme nicht sehen und diskutiert sie weg oder tut einfach alles ab. Liquidität ist in der Firma quasi nicht mehr vorhanden. Gott sei Dank habe ich ihn zu einer Beratung in der IHK überreden können; die schicken einen Unternehmensberater. Wenn es nur mal nicht zu spät ist!

    Zitat von Sandy1234

    Wir hatten das damals ganz klar geregelt, er die Firma, ich meinen Vollzeitjob und Haushalt etc gemeinsam. Nach außen sah alles toll aus. Florierende Firma. Reden über Probleme, das ist doch unmännlich. Da greift er lieber zum Freund Alkohol, bloß nicht eingestehen, daß was nicht so läuft wie geplant oder man über den Tisch gezogen wurde. Von alleine aber ändert sich nichts.


    Bei uns gab es auch mal diese Regelung, wohl bemerkt "gab". Die ist schleichend nach und nach von ihm gekippt worden. Seine Arbeitszeit ist zu kostbar für den Haushalt, da kann er in der Firma mehr ausrichten und würde seine tolle Gabe im Haushalt nur vergeuden und unter Wert verkaufen. Wenn er denn auch was in der Firma tun würde statt im Haushalt mal mit anzupacken!
    Mein Job ist übrigens auch total einfach - ich bin ja als Angestellte so gut dran, das Geld kommt von alleine, Probleme gibt es nicht und Druck von den Vorgesetzten schon gar nicht. In welcher Welt leben die denn?
    Ich hoffe jetzt erst mal auf den Unternehmensberater - wenn er ihn nicht rauswirft, sobald das erste Zeichen von Kritik kommt...
    Ach Sandy, ich weiß auch nicht, was jetzt richtig und falsch ist. Klar ist nur, er sieht nichts ein, macht alles richtig und will die Brisanz der Situation am liebsten nicht wahrhaben. Ich halte Dich auf dem Laufenden was passiert. Vielleicht kannst Du das eine oder andere auch für Dich / Euch verwerten!
    Ganz liebe Grüße,
    Miri

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