Ich bin Miri, bald 37 Jahre alt, seit etwas über 4 Jahren verheiratet. Zu Anfang war alles toll, wir waren im Herbst 2009 10,5 Jahre zusammen. Mein Mann hat 2004 Diabetes bekommen und ist seitdem aufbrausender als früher. Körperlich ist er nicht mehr so leistungsfähig und leidet darunter. Mit seiner Krankheit geht er leider nicht sehr verantwortungsvoll um. Er hatte schon immer einen starken Charakter, konnte sich schon immer gut durchsetzen. Ich bin eher der diplomatische Typ. Mein Mann hat vor gut 3 Jahren angefangen "mehr" zu trinken. Ich kannte das nicht, bei uns zu Hause ist das Bier, das für Besuch im Haus war, immer verschalt. Ich machte mir anfänglich keine Sorgen, mein Schwiegervater trinkt auch jeden Abend Bier, machmal auch 2-3 Flaschen. Mein Mann hatte damals viel Stress. Er war seit mehreren Jahren selbstständig und wir haben 2006 eine zweite Firma dazugekauft. Der Stress und der Druck wurde größer, auch die Belastung in finanzieller Hinsicht und für unsere Ehe. Ostern 2008 gestand er mir, er hätte Gefühle für eine Freundin. Es hätte nur "einen" Kuss gegeben, danach hätten sie beschlossen, dass ihnen ihre Freundschaft wichtiger sei als eine Affäre. Mein Mann war angetrunken als er mir das sagte. Für mich brach eine Welt zusammen. Ich hatte immer alles für ihn getan, ihm abgenommen was ich konnte, in den Firmen mitgearbeitet, meinen ganzen Urlaub (ich bin vollzeit berufstätig im Bankensektor) mit Arbeit in den Firmen verbracht. Da wir/ich kaum Freunde haben, hatte ich Angst, allein gelassen zu werden. Außerdem liebte ich ihn doch! Ich ließ mich zu dem Sex erpressen, den er so gerne wollte. Für meinen Mann ist Sex einfach nur Machtausüben, er will dominieren und seiner Partnerin Schmerzen zufügen, damit er richtig erregt wird. Allerdings kennt er keine Grenzen, kein "Nein" und keine Hemmungen. Diese Nacht war nicht die einzige...
Mein Mann hat mich immer wieder im alkoholisierten Zustand beschimpft, unter Druck gesetzt, erpresst; oftmals auch zu "seinem" Sex. Ich blieb aus Angst, die Firmen zu verlieren, mein ganzes gewohntes Leben zu verlieren, allein zu sein. Nach und nach wurde seine Laune auch im nüchternen Zustand unerträglich. Ich war immer an allem schuld, zu blöd, zu doof, wiederhole mich immer, nerve, kontrolliere ihn usw. Er kümmerte sich aufopferungsvoll um seine "beste Freundin", die ihn ziemlich ausgenutzt hat (Fahrdienste fürs Kind, Möbel transportieren, sie zum Arzt fahren, Geld leihen etc.). Oft gingen sie zusammen weg und ich konnte mich gegen meinen Mann nicht durchsetzen; er drohte immer, er könne eifersüchtige Frauen nicht leiden und was ich eigentlich gegen Nadine hätte, sie wäre doch so alleine und ich wollte ja die Wahrheit nicht akzeptieren, das da nichts wäre und sie sei nur seine beste Freundin, die so gut zuhören kann.. Streits esklalierten oftmals und meine Mann sprach oft die Trennung aus, ging aber nie. Ich habe in den letzten 2 Jahren immer weniger Selbstbewußtsein gehabt, mich unterdrücken und einschüchtern lassen - und bedrohen! Bei einem Streit hat mich mein Mann festgehalten und dreimal mit der Faus in die Rippen geboxt, das war im Juli 2009. Als ich ihn wutentbrannt aufgefordert habe zu gehen, ist er mit seinem Bettzeug abgehauen. Seine "beste Freundin" rief mich später an und sagte mir, er und ich müßten uns auf jeden Fall aussprechen, auch wenn ja nun feststünde, dass es mit uns nie wieder etwas würde. Wir haben die beiden darauffolgenden Tage (Wochenende) stundenlang geredet. Sein Punkt war immer nur, dass ich in den Firmen angeblich nicht genug präsent bin und dort zu wenig arbeite. Meine Punkte waren: Alkohol, seine nächtlichen Übergriffe, seine verbalen Entgleisungen (auch in Gegenwart meiner Eltern oder sogar vor fremden), die aggressiven Attacken mir gegenüber, sein Ablehnen von körperlicher Nähe wie Umarmungen, Ankuscheln etc. Wir haben uns geeinigt, es nochmal miteinander zu versuchen. Er versprach, den Alkohol einzuschränken, wenn er auch wegen des hohen Stresses nicht komplett davon lassen wollte. Er bräuchte das zum Abschalten. Die beiden nächsten Wochen waren toll, er war wie frisch verliebt und hat sich mit dem Trinken auch zusammengerissen. Danach ging alles wieder von vorne los: die Beschimpfungen, das späte nach Hause kommen (zu Hause engte ihn ein, mein Anblick widerte ihn an, er konnte es nicht ertragen bei mir zu sein...)
Wenn ich anrief, um zu fragen, ob ich mit dem Essen noch warten soll, war das pures Hinterherspioniren und Kontrolle. Sprach ich ihn am Frühstückstisch an, was abends geplant sei, schrie er mich an, ich sollte ihn doch verdammt morgens in Ruhe lassen, ich wisse doch, dass er das nicht abkönnte. Nach und nach hielt ich immer mehr Abstand. Da wir bei unserer Aussprache im Juli vereinbart hatten, keinen Sex nach Alkohol, gab es bald gar keinen Sex mehr! Nachdem wir im Oktober mit Freunden in der Stadt waren und ich die beiden Männer total besoffen im Gespräch über ihre Probleme reden hörte (auch unser Kumpel ist verheiratet und hat eine "Freundin" - hier muss schon einiges an Sex gelaufen sein), wurden beide immer lauter. Mein Mann erzählte schließlich, er habe noch ein Jahr lang gehofft, dass es mit ihm und seiner "besten Freundin" doch noch etwas würde und als sie ihm am Mittwoch von ihrem neuen Lover erzählt hätte, hat ihm das so einen Stich versetzt, weil er gemerkt hat, dass er noch sooo Gefühle für sie hat. Ich bin fast tot umgefallen, als ich das gehört habe. Am nächsten Morgen habe ich ihn gebeten, sich endgültig eine eigene Wohnung zu suchen, was er auch sofort am Folgetag gemacht hat. Ich unternahm einen letzten Versuch und zeigte ihm einige Seiten, die ich aus diesem Forum ausgedruckt hatte. Ich bot erneut an, das mit ihm gemeinsam durchzustehen, hatte schon mit einer Frau aus der AA-Ortsgruppe telefoniert. Er sah mich haßerfüllt an und sagte "ich habe Dich schon einmal gewarnt, das Thema Alkohol mch einmal anzusprechen. Ich habe Dir gesagt ich bin dann weg - ist Dir das nicht klar?" Als ich zur Antwort gab, das wäre mir sehr klar, aber ich hätte ihm bereits im Juli gesagt, dass ich nicht mehr könnte und er mich und unsere Ehe kaputtmacht, dass ich es nicht mehr ertragen kann, hat er nur abfällig geguckt und dann wäre ja alles geklärt. Eine gute Woche später war er afu mein Drängen ausgezogen, hat aber leider noch etliche Sachen in meiner Wohnung. Ich weiß, dass er versucht hat, bei seiner besten Freundin zu landen, aber da er kein Geld hat, ist er wohl für sie uninteressant. Inzwischen hat er entweder totalen Druck (Sex ist an Nr. 1) oder er hatte seine One-night-stands. Jedenfalls ist er mir gegenüber bei jeder Begegnung total aggressiv, geht sofort in die Luft. Alles was ich sage, seien nur Vorwürfe, man könnte mit mir nicht reden. Wenn ich ihn frage, was genau ich ihm getan habe, dass er mich so hasst, geht er nur total in die Luft.
WAS HABE ICH IHM GETAN? WARUM HAT ER AUFGEHÖRT MICH ZU LIEBEN? Ich habe immer alles für ihn getan. WARUM IST ER SO DERMAßEN AGGRESSIV MIR GEGENÜBER? Mich verletzt das so dermaßen und ich kann kaum mit der Situation umgehen. Da ich finanziell sehr stark in der neuen Firma drinhänge (leider auch mit Krediten) müssen wir uns arrangieren. WIRD ER JE WIEDER DER ALTE? Wenn er vom Alkohol weggekommt? WAS UND WIE DENKT ER?
Wer kann mir helfen, das alles zu verstehen?