der Druck trocken zu bleiben

  • es klingt doof. Trotzdem muß ich es mal loswerden
    Ich war bis Ende des Jahres wegen Depressionen 4 Monate in
    einer Klinik..
    Seit einiger Zeit habe ich regelmäßige Termine bei einer
    Sozialarbeiterin der Suchtberatung, die mir vorschlug noch mal
    stationär zur Entwöhnungstherapie zu gehen
    Stationär deswegen weil ich noch eine Persönlichkeitsstörung
    habe

    Ich weiß, daß ich was machen muß. Bin schon seit Mai trocken,
    aber oft nahe dran.. am Abgrund, deswegen habe ich mich zur
    Therapie entschieden. Allerdings möchte ich nicht wieder monate-
    lang von zuhause weg sein. Ich habe mir Selbsthilfegruppen ge-
    sucht und eine Psychotherapeutin. Da ich ein stützendes Umfeld
    habe und eben noch einige Selbsthilfegruppen besuche (darunter
    auch die AA) und Psychotherapie mache, besteht nun doch
    die Möglichkeit ambulant eine Therapie zu machen

    Nachdem ich das schriftliche alles auf den Weg gebracht habe,
    gehts mir nicht gut. Der Druck jetzt auf gar keinen Fall einen
    Rückfall zu bauen, lastet wie ein Damoklesschwert über mir
    Wenn ich einen Rückfall baue, kann ich keine Ambulante
    Therapie mehr machen

    Ich hatte schon immer großen Respekt vor einem Rückfall,
    daß ich ihn mir selbst nicht verzeihen könnte und dann aufgebe
    Obwohl es richtiger wäre, dann nach dem Fallen wieder aufzu-
    stehen und wieder trocken zu werden und trocken zu bleiben

    Bis jetzt ist ja auch alles gut gegangen, aber wer weiß schon
    was morgen wird. Ich habe angst, daß ich einen Fehler mache
    und mir dadurch alles versaue ..

    Xen.

  • Hallo Xenica,

    keiner weiß was morgen sein wird... jedoch können wir doch HEUTE schon für morgen vorbereitend tätig sein.

    Ich kann dir nichts über einen Rückfall sagen, denn seit dem ich ernsthaft kapituliert habe und meine Abhängigkeit angenommen habe, bin ich trocken. Vorher habe ich auch immer wieder versucht mit dem Trinken aufzuhören, doch nun erst im nachhinein weiß ich, das dieses lediglich Pausen waren.

    Aus heutiger Sicht ist das ein wesentlicher Unterschied für mich: Es gibt kein Wenn und Aber für mich. Auch wenn die Rückfallquote ihre eigene Sprache spricht, bin doch ICH dienjenige, die in alte Verhaltensweise rutschen muss, um wieder zum Glas zu greifen. ICH bin diejenige, die an irgendeinem Punkt die Verantwortung abgegeben hat. ICH bin diejenige, die nicht achtsam war.

    Ich versuche seitdem ich mein letztes Glas weggestellt habe, mich Schritt für Schritt vom Alkohol zu entfernen, so vorausschauend zu handeln, daß mich so manche Situationen gar nicht erst einholen können. Und auch nicht wieder zurück zu gehen aus dem Irrglauben heraus, mittlerweile müsse ich das abkönnen, z.b. bin ich heute zu unserer verspäteten Weihnachtsfeier eingeladen worden, da gehe ich nicht hin, weil es mir rein gar nichts bringt.

    Meine Hauptarbeit für mich liegt darin, HEUTE trocken zu sein, mit den Erkenntnissen, die ich gestern sammeln durfte. So kann ich gelassener dem Morgen begegnen, habe ich für mich festgestellt.

    Kommst du denn konkret in Situationen, die gefährlich für dich werden könnten oder ist es eher eine unbestimmte Angst, die du hast?

    Schöne Grüße
    Mieken

  • glück auf xenica

    kanns sein das du dir den druck selbst machst :?:
    du hast doch imo alles im griff - therapeutin - gruppen - forum +++ :lol:
    du weist was du willst :lol:
    kennst du leute (aus den gruppen) zu denen du vorm rückfall hingehen kannst :?:
    kannst du ersatzweise ^ einfach vorm rückfall ins forum schreiben - bis der "druck" vorbei is :?:

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Liebe Xenica!

    So wie ich es verstehe,kommt der Druck von Dir.
    Das kenne ich ganz gut! Und wenn ich mich selber unter Druck setzt ist das Misslingen schon fast vorprogrammiert.

    Nimm es ruhig,Schenk Dir selber Dein Vertrauen.Dann kannst Du Dich freuen,statt Dich zu grämen,dann spürst Du den Wind von der richtigen Seite!

    Ich sehe einer etwas schwiedigen Operation entgegen.Es dauert aber noch eine Weile bis dahin.... .Da habe ich Zeit,mich darauf vorzubereiten.Nicht gerade mit freuen,aber mit der Hoffnung nachher besser da zu stehen als vorher .
    Unterdessen trainiere ich so viel ich kann die Muskeln,die mir nach der OP helfen können. Natürlich mit homeopatischen Dosen,die für mich aber schwer genug sind.

    Ups,jetzt habe ich etwas viel geschrieben.

    Was ich Dir eigentlich sagen will:Mit der gleichen Kraft mit der Du Dich unter Druck setzt kannst Du Dich umpolen und Dein Selbstvertrauen stärken.

    Ich wünsche Dir Kraft und Erfolg dabei!

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Xenica,

    woher kommt der Druck und wer löst Ihn in dir aus?
    Die Angst?
    Angst vor Versagen ,
    Angst vor dem Leben ,
    Angst den Erwartungen anderer nicht gerecht zu werden?

    oder ist es was anderes?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • ich glaube, ich mache mir selbst
    zuviel Stress und Druck.

    Ich bin perfektionistisch und was
    ich tue, tue ich ganz oder gar nicht
    Ich könnte mir einen Rückfall nicht
    selbst verzeihen, weil es nicht in
    perfektionistische Bild paßt
    *seufz*

  • Hallo Xenica,

    wir sind alle perfekt auf die Welt gekommen . Die Erwartungen anderer haben uns einen anderen Perfektionismus auferlegt. Es liegt an mir ob ich diesen oder meinen eigenen Perfektionismus , gerecht werden soll/darf /muss.

    ich habe mich auserwählt ,für mein Leben und sehe heute meine Trockenheit als Chance an, mich wieder zu entdecken. In der nassen Zeit habe ich mich immer jemand anderes ausgeliefert.

    Glaube an dich und dann schaffst du es auch.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Xenica,

    Zitat

    was ich tue, tue ich ganz oder gar nicht

    Ich finde, das ist ja grundsätzlich nicht verkehrt.
    Versuch´s mal dazu mit Hingabe zu dir selbst.
    Dann wird ein wie draus und lässt es vielleicht etwas leichter und druckloser werden für dich.

    Liebe Grüße
    Mieken

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