Ist das alles ein schlechter Film?

  • Hallo Tina,

    gut, dann bist Du ja jetzt richtig und herzlich willkommen.

    Es gibt Alkoholiker, Coabhängige, also suchtabhängige Menschen in vielen Farben, für jeden eine.

    Was ist für Dich das "miteinander alt werden"?

    Gehört da Entzug alter Strukturen, Veränderung um sicher auf Deinen Beinen zu stehen auch zu?

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Tina,

    vielleicht kannst Du einmal beschreiben, was für Dich "auf Augenhöhe" und "als endlich erwachsenen Menschen" ausmacht.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Tina,

    Entzüge sind vielseitig, da bedarf es nur Gedanken.

    Augenhöhe, d. h. Du kletterst aus Deinem Loch nach oben ans Tageslicht. Ist das dann einseitige Augenhöhe, wenn Du auf der gleichen Stufe stehst wie Dein Mann oder gehören da zwei zu und steht das Gegenstück auch gedanklich auf der gleichen Stufe?

    In meiner Ehe war es nicht möglich mit meiner Frau gleichzuziehen. Sie stand immer woanders, so lange bis ich bei mir ankam und ich sie stehen ließ. Es war mir danach nicht mehr möglich sie auf einer Höhe zu sehen, das dauerte. Es gehören immer zwei dazu. Bis sich zweie neu einpendeln, das dauert. Ich habe es vorgezogen einen Weg zu gehen, den ich mir nicht vorstellen konnte und darf unabhängig von dem sein, was meine kranke Beziehung ausmachte.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Tina und ein Herzliches Willkommen hier!

    Ein bisschen denke ich, bist du im Moment an der Stelle, wo ich zu meiner größten Erleichterung, in die Kur durfte.
    Ich war am Verändern, am Lernen mit der Trockenheit meines Mannes umzugehen, mit mir anders umzugehen. Aber noch sehr "müde".
    So klingen deine Worte auch für mich. Müde.
    Die Kur bekam ich hauptsächlich für meine Rückenprobleme, aber dann - und für mich wichtig - auch für die seelischen.
    Dort fand ich endlich zur Ruhe, die so notwendig war, MICH kennenzulernen.
    So wie du habe ich mich doch immer nur im Hintergrund gehalten. Alle anderen, vor allem mein nasser Mann, waren wichtiger.
    Da spielte es aber überhaupt keine Rolle, dass ich "so viel für mich getan habe" (Sport, Spaziergänge, Freundinnen besuchen usw.).
    Die Therapie war wichtig für meine "Hausarbeiten". Nachdenken was so alles falsch läuft, versuchen kleine Schritte zu ändern, immer wieder zu vertiefen.
    Sehr zeitaufwändig! Das brauchte ganz viel Geduld.

    Vielleicht findest du auch für dich eine "Ruhepause", eine kleine Auszeit, wie ich meine Kur. Gönn sie dir! Du solltest dir jetzt mal ganz wichtig sein.

    Alles Gute für den Tag und die weiteren Schritte für deinen neuen, besseren Weg wünscht dir Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Liebe Tina!

    Da hast Du aber einen grossen Brocken mit Dir herumgetragen!
    Gut,dass Du jetzt davon schreibst!

    Zitat

    Nur noch (das habe ich mir vorgenommen) auf Augenhöhe und endlich als erwachsene Menschen

    Das geht sicher noch eine Zeit bis das möglich ist,wenn überhaupt.Denke ich jedenfalls.Denn Du bist so sehr verletzt,dass Du nicht einmal mehr die Kraft zur Wut hast.

    Nimm es häppchenweise,step by step ,auch hier.

    Am aller wichtigsten ist ja (Du weisst das ganz genau) dass Du auf Dich aufpasst Mach genau das zum Deinem Thema.!

    Mit dem Haushalt und den drei kindern+ Beruf hast Du mehr als genug zu tun.
    Gib der Tina (Dir ) in den freien Momenten die Chance,sich aufzubauen und auch mal ein klein wenig Freude zu haben.

    Wünsch Dir einen guten Tag:wink:
    Liebe Grüsse
    Yvonne
    [/quote]

    ichbinda123

  • Hallo Tina,

    ich habe gerade deine Geschichte gelesen und will dir sagen, daß ich deine Situation sehr gut nachempfinden kann.
    Leider habe ich auch viele Jahre vergeudet und habe viel zu oft und viel zu lange immer nur die Probleme des Partners wichtiger genommen. Selber habe ich mich sehr zurückgenommen, bzw. mich hinten anstellen müssen und bin trotzdem letztendlich durch seine vielen Eskapaden gescheitert.
    Das ist typisches Co-Verhalten. Eigentlich wissen wir ganz genau, daß es bei den ganzen vordergründigen Problemen immer auch um seinen tatsächlichen Alk-konsum geht, der die Beziehung zerstört.
    Das mußt du akzeptieren, der Partner ist Alkoholabhängig, der Alkohol enthemmt, er lebt seine Gefühle aus und er denkt nicht mehr an dich, wenn er trinkt.

    Zitat

    Augenhöhe bedeutet, dass ich nicht mehr -aus falsch verstandener Rücksicht, aus Angst vor der Auseinandersetzung oder weil ich generell der Ansicht war ich bin nicht wichtig, muss mich zurücknehmen etc.- mit meiner Meinung hinter dem Berg halte.
    Auch merke ich immer mehr, dass ich viel zu oft -mir mittlerweile aus unverständlichen Gründen- schwammig und nicht deutlich zum Ausdruck gebracht habe, was ich möchte.

    Auch das ist typisches Co-Verhalten, denn weil du einfach gegen seine Krankheit nichts tun kannst, suchst du jetzt die Fehler bei dir.
    Aber das ist Blödsinn, du bist nicht Schuld an seiner Sucht, es liegt nicht an dir, er betrinkt sich auch ohne dich.

    Es gibt nur diese 2 Möglichkeiten um da wieder raus zu kommen:
    Entweder er geht auf Entzug, Therapie und ihr schafft es dann zusammen noch mal, oder

    du gehst diesen Weg, Entzug von ihm, Therapie, Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt.

    Denn eines ist sicher.
    Solange eine Alkoholkrankheit die Beziehung belastet, gibt es Streit, Kampf und Schmerz, niemals kann da eine gut funktionierende und glückliche Partnerschaft entstehen.

    Ich wünsche dir von Herzen, du findest vielleicht noch eine dritte Möglichkeit :o , damit es dir wieder richtig gut gehen kann.
    Das Leben ist zu wertvoll und viel zu schön, wirf das bitte nicht weg.

    Lieben Gruß von Emma

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!