Mein Lebenspartner ist Alkoholsüchtig

  • Hallo kokettebabette,

    Herzlich Willkommen hier.Ich bin auch noch nicht so lange dabei aber es tut echt gut hier zu schreiben und auch zu lesen.Man merkt das man nicht allein ist.

    Also mein Mann trinkt auch,aber er wird dabei nicht aggressiv.Das war er noch nie,zum Glück.Drogen hat er nie genommen und ich kenne auch niemanden deshalb kann ich dazu leider nicht viel schreiben aber ich könnte mir vorstellen,dass es noch viel schlimmer ist.Alk und Drogen zusammen.

    Ich glaube,wenn mein Mann aggressiv wäre,dann würde ich mich trennen.Aber das ist sicher leicht gesagt.Ich kann dich schon verstehen.Manchmal gibt es gute Tage und die halten einen dann erst recht.Ich hoffe die gibt es bei dir auch?

    Ich würde schon sagen,dass du Co Abhängig bist.Dein Leben dreht sich um deinen Freund und du meinst du kannst ohne ihn nicht leben.So hört es sich an.Mir gehts ja genauso in gewisser Hinsicht.Nur ich hab noch Kinder mit meinem Mann zusammen.Was das ganze nicht einfacher macht.

    Das du Therapie machst finde ich echt super.Auch wenn du den Eindruck hast,dass es nichts bringt.Ich überlege auch eine zu machen.

    LG
    candygirl

  • Übrigens,ich wusste auch von Anfang an dass mein Mann ein Alkoholiker ist,aber manchmal sind die Gefühle eben stärker als der Verstand.Man blendet das einfach aus,denkt man kann ihn ändern oder damit leben.Wie schlimm es wirklich ist,merkt man erst im Alltag.

    LG
    candygirl

  • Hallo Babette,

    als ich las, dass du es nicht schaffst dich zu trennen, war mein erster Gedanke, dass du wahrscheinlich an den schönen Momenten festhälst und so. Aber dann schreibst du, dass diese Beziehung für dich gar nicht schön ist.

    Warum bleibst du bei ihm, wenn es kaum noch schöne Momente gibt? Warum bleibst du bei ihm, obwohl es dich so fertig macht und du das scheinbar ja auch voll mitbekommst?

    Mein Gedanke dazu wäre: Es gibt etwas in deinem Leben, das noch schlimmer ist...etwas, dass du verstecken und begraben musst, damit es nicht so weh tut.
    So, wie du mit ihm lebst, dreht sich alles um ihn, um den Alkohol und darum, wie es dir mit ihm und dem Alk geht.
    Lenkt dich das alles vielleicht von etwas ab, was noch viel schlimmer ist?

    Nur so ein Gedanke, denn irgendwas muss es ja geben, dass dich bei ihm hält.

    Ich wünsch dir viel Kraft, da bald raus zu kommen!

    LG
    Riona

  • Hallo kokettebabette. Herzlich Willkommen hier im Forum. Das ist ein guter Schritt ins eigene Leben, war es bei mir zumindest. Als ich damals das Forum erreichte, nannte ich mich noch "koketterie", fühlte mich auch leer und allein, brauchte ein Gegenüber um mich zu fühlen, oder besser um mich nicht fühlen zu müssen. Mittlerweile heiße ich anders (ein Schritt auf meinem Weg zu mir) und es geht mir anders. Das Überwinden der Leere in dir, dass kannst du lernen. Immer Schritt für Schritt in deine Richtung zu gehen, das kannst du lernen. Jeder Anfang ist schwer, aber den Anfang hast du ja bereits gemacht. Du bist hier. Ich wünsche dir hier einen guten Austausch und viele gute Erkenntnisse. Du bist noch jung, kannst froh sein, dass du dich jetzt auf den Weg begibst, denn so hast du noch viele viele schöne Jahre vor dir, ein glücklicher und gesunder Mensch zu sein, der das Leben leben mag und irgendwann sicher auch in der Lage ist, eine gesunde Beziehung mit einem gesunden Mann zu führen. Geh einfach immer vorwärts. Schritt für Schritt in deine Richtung. Du bist es wert! Alles Liebe Emilie

  • Hallo Babette,

    ich kenne das auch mit der inneren Leere.In manchen Situationen fülle ich die mit Essen.Hab also schon Essstörungen entwickelt,aber ich arbeite daran.

    Mach dich bitte nicht die ganze Zeit selbst fertig.Du bist nicht verkorkst.Du hast halt Probleme.Aber du arbeitest an dir und das ist gut so.

    Also mein Mann trinkt ganz unterschiedlich.Manchmal in drei Tagen zwei Kisten Bier oder an einem Tag eine Kiste.Manchmal Wein oder Eierlikör.Schnaps haben wir sehr selten im Haus nur wenn wir mal welchen geschenkt bekommen.Der ist dann aber auch schnell alle.Ich hatte mal ne Phase da hab ich mir gern einen Cocktail gemixt.Aber leider musste ich immer den Rum nach kaufen weil er so schnell alle war,dann hab ich es bleiben lassen.Er selber kauft sich selten Schnaps.Manchmal trinkt er auch einige Tage nichts.Das hält mich glaube ich bei ihm.

    Meine Kinder merken schon das Papa manchmal anders ist.Wenn er nix getrunken hat nicht so geduldig und lustlos etwas zu unternehmen.Wenn er getrunken hat lustig und besser gelaunt.Mein Sohn (4 Jahre) hat mich doch tatsächlich gefragt wieso ich kein Bier mehr kaufe.Ich hab ja immer das Bier gekauft.Woche für Woche.Als ich das dann nicht mehr gemacht habe ist ihm das schon aufgefallen.Das hat mich echt erschreckt.

    Ich wünsche dir alles Gute weiterhin und nicht den Mut verlieren
    LG
    candygirl

  • Hallo Babette,

    überlege seit gestern ob ich dir etwas dazu schreiben soll. :)
    Und es wird vermutlich nicht das sein was du gerne hören würdest.
    Der Vater meiner Tochter ist auch polytox (mehrfachabhängig). Noch ne Nummer krasser als es dein Freund zu sein scheint.
    Aber ein polytoxer Mensch ist nochmal was ganz anderes wie ein Alkoholiker. Weil er eben mehrere Süchte hat.
    All das was du geschrieben hast über dich, über ihn, wie es dir geht, was gerade bei dir los ist, kenn ich nur zu gut und hab es auch durchlebt.
    Wenn es dich intressiert schau mal auf meinem Thread nach.
    Hier geht es um dich. :)
    Das was dich so fertig macht ist - zu glauben dem Anderen sein Leben leben zu können. Nur über ihn nachzudenken. Versuchen ihn zu retten. Deine Welt voll und ganz auf dem Anderen auf zu bauen. Und noch dazu auf einen Süchtigen. Was schon 100x nicht funktionieren kann.
    Deine Ängste werden "gnadenlos" gegen dich ausgespielt. Zumindest ist das meine Erfahrung.
    Ganz bestimmt hat es damit zu tun, daß du nicht allein sein möchtest. Nach Liebe suchst.
    Jeder von uns wünscht sich geliebt zu werden.
    Nur wenn du dich selbst nicht lieben - annehmen kannst, kann das kein anderer für dich tun. Und du selbst kannst in diesem "Zustand" auch nicht lieben.
    Ein Mensch ist nicht dafür da damit es mir gut geht. Mir meine Leere zu füllen. Damit es mir nicht langweilig ist, weil ich selbst nicht wirklich etwas mit mir anzufangen weiß.
    Erwartungen entstehen, man wird zwangsläufig enttäuscht werden, da der ein anderer Mensch das nicht erfüllen kann und damit auch überfordert ist.
    Das Alles funktioniert vielleicht für eine kurze Zeit und dann sind diese Gefühle wieder da.
    Du wirst ihm nicht helfen können. Ihn nicht retten können. Nicht mit Gesprächen, nicht in dem du dich erniedrigen, beschimpfen lässt, nicht in dem du auf ihn "aufpasst" und ständig um ihn rum bist, usw.

    So muss hier erstmal aufhören. Meine Kleine schreit.

    Lieber Gruß

    Underground

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