Meine Mutter und ich

  • Hallo Su-Ma,

    das ist ja das was uns EK so oft geschieht, daß wir meinen unsere Eltern bemuttern zu müssen. Ist aber nicht so. Du siehst das völlig richtig.

    Ich habe meiner damals Mutter diverse Flyer mitgebracht und mit ihr zu reden versucht, keine Chance. Sie trinkt und trinkt. Und ich halte Abstand.

    Für manche Alkoholiker ist es eine Chance, wenn sie sich alleine wiederfinden. Sie wachen eventuell auf, wenn sie an ihrem persönlichen Tiefpunkt angelangt sind. Für uns Angehörige heißt das: Hilfe durch Nicht-Hilfe.

    Keine Ahnung ob es etwas bringt, wenn du ihr die EK-Merkmale zu lesen gibst. Meine Mutter trank nach Gesprächen, die ich mit ihr führte, immer mehr als vorher. Die Gründe für ihr Trinken liegen in ihrer Biographie vergraben und da kann sie nicht hinschauen. Wenn ich ihr dann die "rettende Flasche" quasi wegnehmen wollte, wurde alles noch schlimmer.

    Ein nasser Alkholiker ist für uns Angehörige unerreichbar. Mit Argumenten und Logik und Erklärungen kann man Sucht nicht "besiegen". Und mit Liebe und Selbstaufgabe auch nicht. Der Alkoholiker steht in der Verantwortung für sein Leben, nur er kann die Sucht zum Stillstand bringen, wenn er/sie zum Arzt geht und sich professionelle Hilfe holt. Du bist nicht für sie verantwortlich.

    Wir EK sind für UNSER Leben verantwortlich.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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