Hallo Nevermind,
wie gesagt, es war ca. 8 Jahre komplette Funkstille meinerseits.
Irgendwann gab es wieder Kontakt von seiten der Eltern aus. Aber ich merkte, daß es sich für mich innendrin anders anfühlte.
Ich habe Jahre gebraucht mich insgesamt zu stabilisieren. Mir hat die Traumatherapie geholfen und ich bin ja auch schon ewig hier im Forum, was meine SHG ist.
Meine Eltern sind nicht mehr diejenigen, denen ich als Kind hilflos ausgeliefert war. Sie sind inzwischen alte Leute. Ich kann heute anders mit ihnen umgehen. Wobei mich manches triggert und ich sortieren muß und schauen muß, wie ich damit umgehe. Entscheidend ist es zu merken, daß heute heute ist und ich den Abstand verändern kann.
Es gibt ja 3 Reaktionen, du hast von Schockstarre geschrieben. Das kenne ich auch.
Ausnahmsweise mal auf englisch, weil es da so schön mit den 3 "f" aussieht.
fight - flight - freeze
Als EKA habe ich hauptsächlich flight und freeze durch. Fight eher so gut wie nie. Mir wurde mein kleines Aufbäumen früh rausgeprügelt.
Aber heute muß ich gar keine Kämpfe mehr führen, denn sie ändern sich ja nicht. Es wäre damals und es ist heute sinnlos zu kämpfen. Es geht eher darum auszuprobieren, was ich will und wie ich Begegnungen gestalte. Aktuell rückt mir mein alter Vater auf die Pelle, will dies, will das. Er ist echt tüddelig inzwischen. Ich halte ihn auf Armlänge Abstand, sonst triggert es mich.
Hab Vertrauen in deinen Weg. Du veränderst dich und sie werden alt und auch das ist Veränderung. Ich bin als EKA in vielerlei Hinsicht sowas wie nachgereift. Schwer zu erklären. Bei mir ist damals die Pubertät quasi ausgefallen. Ich habe mich nie gewehrt, sondern immer irgendwie auf kleinstem Brenner überlebt.
Mit den Jahren bin ich lebendiger geworden.
Manchmal fühlt sich das alles ziemlich schräg an, manchmal liegt eine bleierne Schwere über mir und oft fühle ich mich völlig o.k., aber im falschen Biotop. Es hört nicht auf mit der Entwicklung.
Lieber Gruß, Linde