Auf der Liste ganz unten

  • Hallöchen,

    mir geht es zusehends besser.
    Vielleicht hab ich einen netten kleinen Platz für mich gefunden (es ist aber noch nichts entschieden und wird noch ein paar Wochen dauern).

    Auf jeden Fall schaue ich nur noch in meine Zukunft.

    Mein Mann hätte gestern alle Zusagen gemacht. Er wollte auf Anraten eines Freundes mit mir zu einer Eheberatung, hatte ein Kärtchen von einer Lebensberatung (nix professionelles) und ... tataaaa....er wäre tatsächlich in eine Klinik.

    1. es ist zu spät
    2. ich glaub ihm kein Wort
    3. ich müßte ständig in der Angst des Rückfalls leben
    4. ich werde mich nie wieder so behandeln lassen!!!

    Mein Mann hat jetzt 3 x angerufen.
    1. Wie es mir geht
    2. er hat mir mitgeteilt daß er aus allen Sportvereinen austritt (weil er dort nicht wie der Depp dastehen will)
    3. Er wird diese Tage die Türschlösser austauschen

    Zum Glück hab schon vor Wochen bei Bekannten angefragt. Da hab ich ein Sofa.

  • Hallo BIM,

    das ist gut das Du nur noch in Deine Zukunft schaust :D
    Dann drücke ich Dir mal die Daumen das es mit Deinem kleinen Platz klappt.
    Ein sonniges WE wünsche ich Dir.

    Nanni

  • Danke Nanni,
    ich kann eine bißchen Zuspruch und vor allem Daumen drücken brauchen.
    Es ist wie Schwimmen auf offener See.
    Ich halte mich an der Perspektive mit dem "kleinen Platz" fest.
    Das bestimmt mein Denken und mein Leben.
    Gestern morgen hab ich mir das alles hübsch ausgemalt und total abgeschalten. Dabei hab ich fröhlich vor mich hin gepfiffen.
    Mein Mann ist dabei immer tiefer gesunken.
    Dann bin ich lieber gegangen.

    Heute früh vor der Arbeit war ich schwimmen.
    Das tat sooooo gut.

    Aber ich tanz auf des Messers Schneide.
    Ich muß einfach eine "hübsche" Wohnung finden.

    Heute hol ich einen Koffer Kleidung und bring villeicht Zerbrechliches in den Keller.
    Leider muß ich erst mal meinen Kater zurück lassen.
    Der wird mir unheimlich fehlen.

  • Wieder ein Anruf.
    Jetzt hat er geheult und sich ganz ernst bei mir entschuldigt.
    Vor ein paar Wochen hab ich mir diesen Satz gewünscht.
    Dann: wenn du gehst bin ich ganz unten und kann mir nicht mehr helfen.

  • Hallo,

    lass Dich nicht von dieser Selbstmitleidstour weichkochen! Das dient nur dazu Dir Schuldgefühle zu machen. Die brauchst Du nicht haben, es ist sein Leben und seine Verantwortung!
    Er hat Möglichkeiten, jede Menge. Nahezu jeder trockene Alkoholiker den ich kenne ist den Weg in die Trockenheit alleine gegangen!

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • glück auf BIM

    Zitat von BinIchMachtlos

    bin ich ganz unten und kann mir nicht mehr helfen.

    nur wenn er ganz unten is wird er sich helfen

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Wenn Deine Angst echt ist, pack Deine Sachen. Willst Du echt drauf warten, dass er sich den Schädel zuhämmert und er im Suff völlig durchdreht?

    Ich weiss selbst wie es sich anfühlt, wenn man sturzbetrunken ist und sich mit seinem eigenen Versagen konfrontiert fühlt. Ich hab immer die Beherrschung behalten können, aber ich weiss auch wie hauchdünn die Grenze war und ich weiss nicht was passiert wäre, wenn meine Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht sich nicht in Selbstmitleid sondern in Aggression umgewandelt hätte.

    Alkohol fördert irrationales Verhalten extrem, ich würde das Risiko nicht eingehen. Hast mal bei Spacy im Thread geschaut, was da abgeht?

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Wenn Du das nicht weisst, wird es wohl kaum einer wissen, kommt drauf an warum er trinkt und was er damit kaschiert. Es ist möglich, dass er nüchtern in Panik noch aggressiver reagieren könnte als betrunken, aber auch das umgekehrte kann der Fall sein. Es ist kaum vorherzusagen und genau das ist ja das Gefährliche an dieser Krankheit.

    Auf jeden Fall rutscht er jetzt in eine Situation in der er aus seiner Sicht ohnmächtig ist und Menschen reagieren in einer als ohnmächtig empfunde Situation immer irrational da sie als Bedrohung empfunden werden.

    Ob Du Dich dem aussetzen willst, musst am Ende Du entscheiden, ich selbst würde das Risiko nicht eingehen wollen. Ihm ist offensichtlich klar geworden, dass es kein Zurück mehr gibt, Dir auch. Warum das Unvermeidliche also hinauszögern? Damit folterst Du doch euch Beide.

  • Liebe BIM,

    ich drück Dir die Daumen!
    Wenn die Würfel erstmal gefallen sind, ist jedes Hinauszögern wirklich nur noch eine Farce für alle Beteiligten. Papierkram und so weiter kann man auch regeln, wenn man erstmal räumlichen Abstand hat.

    Diese ganzen Verpflichtungen hinter denen man sich so gern versteckt, weil einem der Mut fehlt, sind auch im Nachhinein regelbar. Das Einzige worauf es tatsächlich ankommt ist emotionaler Abstand, dann erst sieht man wieder klar.

    Viel Erfolg

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • ICH BIN DRAUSSEN!

    Am Freitag hat mein Mann gesagt er tauscht die Türschlösser aus, dann hat er die Aussage zurück genommen. Dann hat er wieder seine Meinung geändert... und wieder.

    Ich hab meine Koffer gepackt und bin zu Bekannten. Dort habe ich ein Zimmerchen, kann bleiben so lange ich will. Und wißt ihr was?

    ES GEHT MIR GUT!

    Seit letzter Woche hat mich der Gedanke "zu Bleiben" zutiefst deprimiert.
    Die letzten 3 Wochen haben mir den Rest gegeben. Wahrscheinlich hab ich die letzte Dosis noch gebraucht um den Entschluß zu Gehen später nicht in Frage zu stellen.
    Mir geht es gut! Mir geht es so gut wie lange nicht mehr.
    Der ganze Druck fällt ab.
    Mein Gefühl besteht aus purer ERLEICHTERUNG.

    Mit meinem Zimmerchen hab ich großes Glück weil in dem Haus reger Betrieb herrscht und immer Leute kommen und gehen und der Hofhund hat mich gleich in's Herz geschlossen und geht mir mir spazieren.
    Es ist auf dem Land und ich hab jetzt mal 50 km Arbeitsweg. Aber das spielt keine Rolle.
    Plötzlich hab ich noch 2 weitere private Unterkunftsangebote.

    Seit Freitag fang ich wieder an zu leben.
    Alles kommt mir jetzt so einfach und unkompliziert vor.
    Die Kur wurde genehmigt. Von KW30 bis KW33. Gerade da paßts mir nicht so gut.
    Aber die Prioritäten haben sich verschoben.
    Alles wird sich finden. Ich habe keine Angst.
    Alles ist mir recht.
    DAS LEBEN IST SCHÖN!!!!

    Ich genieße jeden Moment in vollen Zügen.
    Um mich rum sind lauter nette Menschen.

    Ich glaube ohne Euch hätte ich das nicht geschafft.
    Euer Zuspruch und die klare Erkenntnis :
    so lange ich da bin wird er nicht aufhören.
    Danach stehen die Chancen fifty fifty.
    Wenn er's packt (er hatte ja mal einen großen Willen) dann freu ich mich für ihn.

    Aber mich geht das nichts mehr an.
    Diesen Satz schreiben zu dürfen ohne angeklagt oder von Schuldgeführen überrollt zu werden.... das ist so viel wert.

    Ich umarme Euch alle.
    BinIchAmLeben

  • Moin BIM,

    das ging ja flott bei Dir. Da hat das Daumendrücken ja was genützt :D
    Und schön das es Dir so gut geht. Das freut mich.
    Ich wünsche Dir eine schöne Woche.
    Liebe Grüße

    Nanni

  • Liebe Nanni: Vielen Dank für das Daumen drücken.
    Hallo Kaleu: Deine Bestärkung hat mir sehr viel geholfen.

    Ich wußte am Freitag ja selber nicht was mich erwartet wenn ich in die Wohnung komme.
    Er wußte gar nicht mehr wie er reagieren soll.
    Alles hat sich überschlagen.
    Ich bin froh daß ich mich schon vor Wochen um eine Notunterkunft gesorgt habe.
    Am Ende ging's so verflixt schnell.
    Bleiben war keine Option mehr.
    2 Koffer, 1 Tasche mit Schuhen, Papiere und noch ein paar Kleinteile die mir Wichtig sind.

    Nach dieser Zeit braucht es nicht viel zum Glüklich sein.

  • Olla BIM,

    auf deutsch gesagt. Geile Sache das! Freu mich wie ein Keks für Dich!
    Das Ein- oder Andere Auaweh kommt sicher noch, aber das tut im Augenblick nichts zur Sache. Geniess erstmal die Erleichterung und das Leben, tank Deine Akkus auf, das hast Du Dir verdient, erleb soviel wie möglich davon bewusst.

    Hast Du suverän gemeistert und es ist gar nicht wichtig, wo Du Dir die Motivation geholt hast, denn letzten Endes warst Du es die sich Antworten gesucht und anschliessend konsequent gehandelt hat. Hut ab!

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Ihr Lieben,

    bei mir geht es stetig bergauf.
    Ich bereuhe den Weggang keine Sekunde.
    Die erste Woche WEG hat viel bewirkt.

    7 Tage war ich total euphorisch, aufgezogen und voller Adrenalin.
    Seit 3 Tagen hat sich die Aufregung etwas gelegt und ein innerer Frieden kehrt ein.
    Ab und zu werde ich überwältigt von meiner neuen Freiheit - den schlimmen Erinnerungen und ich könnte heulen.
    Wo ich hinschau sind Dinge über die sich mein Ex so schön aufgeregt hätte... bei dem Gedanken schüttelt es mich.

    Stellt Euch vor, meine Grübchen sind wieder da, gleich neben den Lachfalten die sich in den letzten Tagen gebildet haben.

    Mein Umfeld reagiert überwiegend wohlwollend und meine Mutter ist inzw. auch im Bilde. Das hat mich viel Überwindung gekostet, war aber nun überfällig.
    Am Samstag schaut mir eine (eigentlich weitläufige) Bekannte tief in die Augen.
    Von mir hatte sie keine Details, sagt aber:
    Mädchen ich weiß wie Du Dich fühlst - weil ich das selbe durchgemacht habe!

    Mein Mann weiß wo ich mich aufhalte und versucht "dahinter zu kommen" wo denn nun mein angeblicher Lover sitzt.
    Gestern hab ich noch ein paar Sachen geholt und langsam könnte es ihm dämmern daß es niemanden gibt und er mich ganz alleine vergrault hat.
    Er versinkt in seinem Selbstmitleid und prompt stolper ich in einem Schrank über eine Buddel Jägermeister.
    Vor der Hinfahrt hat sich mein Rücken und Kiefer verspannt (wie früher täglich) und nach meinem "30Minuten Besuch" hingen meine Mundwinkel wieder nach unten und meine Haut hat weh getan.

    Nein, das brauch ich nicht mehr.

    Morgen fahre ich zur Kur.
    3 Wochen irgendwo in der Pampa.
    Eigentlich fühle ich mich in meinem Zimmerchen auf dem Land so tierisch wohl daß ich gar keine Kur mehr bräuchte. Aber ein Schaden wird's auch nicht sein.
    Da kann ich noch mehr Abstand gewinnen und bestimmt entspannen... entspannen... durchatmen... LEBEN

    Ich küsse Euch alle

    GehtsMirGut

  • Hallo Ihr lieben.

    also meine Reha war prima - 4 Wochen durfte ich mich nur um mich kümmern.
    Ich habe tolle Leute kennen gelernt, intensive Gespräche geführt, liebevolle Begegnungen gehabt, viel Sport gemacht, meinen Körper gepflegt wie noch nie und mich um meine Seele gekümmert - und gestrahlt. Ich hab dermaßen gestrahlt vor lauter Glück und Zufriedenheit daß es vielen komisch vorkam.
    Dort war noch eine Frau mit einem Trinker zu Hause. Wir kamen mal in's Gespräch und sie ist aus allen Wolken gefallen als ich's ihr gesagt hab weil es nicht zu dem Bild paßte.

    Anschließend war ich mit meiner Mutter 3 Tage in den Bergen. So ein Mutter-Tochter Urlaub war schon lange fällig. Und es war gut.
    Sie hatte da auch Gelegenheit sich mit meiner Trennung anzufreunden - na das dauert noch.

    Dann war ich wieder zurück in meinem Zimmer und hab verzweifelt eine Wohnung gesucht. Die Situation als Untermieter wurde mit der Zeit schon belastend für alle Beteiligten.

    Ich war schon recht verzweifelt - aber letzten Freitag hat's geklappt - wieder mal keinen Tag zu früh.

    Ich bin jetzt Mieter von einer sehr einfachen, aber bildhübschen, sonnigen 2 ZiWo mit meiner eigenen Werkstatt und Garten - so richtig auf dem Land.
    Der Arbeitsweg ist wieder 50 KM, aber das ist es wert - und es wird nicht für ewig sein.
    Dort werd ich mich erst mal sortieren können - und das ist jetzt das einzige was zählt.

    Die Vermieter sind 2 alte Herren und ich hab sofort im Bauch und im Herzen gefühlt daß es ein guter Ort ist. :)
    So eine Gewißheit hat man nicht oft im Leben aber zur Zeit bin ich in der Hinsicht recht sensibel.
    Ich könnte heulen vor Freude.

    Heute hat der Umzug begonnen.
    Heute früh hab ich noch vor der Arbeit die erste Fuhre geholt.

    Mein Ex schaut furchtbar aus und hat angekündigt niemanden Fremden in die Wohnung zu lassen.
    Der Trauzeuge hat mich in Punkto Alkohol und Trennung schon immer im Stich gelassen, so auch heute. Er geht erst mit wenn's dem Ex besser geht *Argh* da kann er wohl lange warten.

    Auch egal. Dann mach ich's eben alleine.
    Am Donnerstag hab ich Hilfe (zur Not erst ab der Wohnungstür) und in der Wohnung selber isses nicht so arg viel.
    Ich schaffe das.

    Ich will ab morgen in meiner neuen Wohnung schlafen, mit meiner Türe, die ich *zu* machen kann wann's mir paßt, oder für Freunde öffnen wann's mir paßt.

    Ach übrigens.
    Seit ich ausgezogen bin - sind ja schon 12 Wochen- ging's mir nur an 3 Tagen schlecht - wenn ich mit dem Ex zu tun hatte.

    Zur Zeit bin ich da erste mal im Leben ein bißchen egoistisch - aber anders geht's nicht.

    Der Auszug wird eine harte Nummer.

    Ich umarme Euch alle
    GehtsMirGut

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