Hallo Ihr,
ich habe ja schon öfters mal geschrieben und auch erwähnt, dass mir die ersten 24h unheimlich schwer fallen.
Leider habe ich diese ersten 24h immer noch vor mir. Gestern nahm ich mir (mal wieder) vor, nichts zu trinken. Bin mit meinem Sohn frühstücken gegangen und dann habe ich mich mit Hausarbeit beschäftigt. Um 1700 Uhr gings mir auch noch gut....die Gedanken kreisten zwar um den Alkohol, aber ich war relativ ruhig und dachte, ich könnte es schaffen. Da fand ich dann den Grund doch nochmal zu trinken....ich lebe ja von meinem Mann getrennt und er hat mal wieder nicht gezahlt und hat auch unseren Sohn mal wieder nicht abgeholt, wie versprochen....na ja, als mich dann mein Sohn fragte, ob wir nicht aussnahmsweise eine Pizza essen können, war ich sofort dafür...innerlich noch so wütend und traurig....ich konnte nicht an den Laden vorbei...habe mir dann 10 Büchsen Bier geholt und 8 davon zu Hause getrunken. (Die Pizza haben wir auch geholt) Mein Sohn war enttäuscht und ich irgendwie auch. Aber getrunken habe ich sie halt doch. 2 habe ich dann weggegossen und bin ins Bett.
Warum versage ich nur so? Ich habe hier im Forum mal gelesen, dass man seinen Tiefpunkt erreichen muss. Ich will aber nicht noch tiefer sinken....ich will nicht das Haus und vielleicht sogar noch meinen Sohn verlieren. Noch ist nach aussen alles relativ normal. Ich kann alle meine Rechnungen bezahlen und gehe meiner Arbeit nach. Nie versäume ich einen Arbeitstag. Ich kümmer mich auch um meinen Sohn, bring ihn zur Schule, hole ihn ab, bring ihn zu seinem Fussballtraining etc. etc. Ich bin der Meinung, dass ich es gestern vielleicht doch geschafft haben könnte.....aber irgendwie im Hinterkopf habe ich auch Angst, dass ich dann vielleicht nicht einschlafen kann oder sonst was passiert. Aber bis um 1700 Uhr gestern, gings mir gut....ich hatte so eine herbale 'Beruhigungstablette' (John's Wort) am Morgen genommen und es war ok. Aber dann habe ich doch wieder versagt.
Manchmal denke ich auch noch ans kontrollierte Trinken, aber was spinne ich mir denn vor. Ich kann ja nicht mal einen Tag ohne und denke an kontrolliertes Trinken.
Ich glaube, manche hier im Forum haben auch Erfahrungen mit dem 'nur' abends trinken. Hat sich das Trinkverhalten erst verschlimmert (immer früheres Trinken) bevor ihr was getan habt? Wenn ihr 'nur' abends getrunken habt und dann aufeinmal nichts mehr, was waren dann so die Entzugserscheinungen?
Hat irgend jemand Erfahrungen mit herbalen und natürlichen Medikamenten, um Unruhe etc. zu mindern? Muss man wirklich erst alles verloren haben, bevor man am tiefsten Punkt ankommt?
Das sind viele vielleicht blöde oder naive Fragen, aber mir dreht sich so der Kopf. Warum pack ich's nicht. Jetzt muss ich ja auch nicht trinken. Und wenn ich bis 2200Uhr auf der Arbeit wäre, dann müsste das ja auch gehen...nur wenn ich dann alleine zu Hause bin, abends...alleine und sicherlich auch traurig und wütend, dann steht mir das Bier immer parat.
Habt ihr vielleicht noch Tipps für mich?
Danke und viele Grüsse
Inseläffchen