Was kann ich tun um Papa zu helfen?

  • Hallo Kiri 85,

    hat Dein Vater die Alkoholsucht bei sich selber erkannt? Möchte er etwas dagegen tun?

    Meine Mutter ist seit über 25 Jahren alkoholabhängig und hat meinem Vater bis zu seinem Tode das Leben sehr sehr schwer gemacht. Die aggressive Phase ist auch dabei gewesen. Da schlägt eine kleine Frau - weil sie keinen Alkohol hat oder zu betrunken ist - auf einen großen starken Mann ein. Mein Vater stand da und weinte. Aber wir können nichts tun.

    Wenn Dein Vater wirklich etwas ändern möchte, dann muss er vom Alkohol wegkommen. Ich weiss nicht, wer von den Forumteilnehmern es vor kurzem geschrieben hat - aber es die Formulierung war so passend.

    "Man muss das sinkende Schiff verlassen, wenn man nicht mit untergehen will."

    Ich finde den Mut Deiner Mutter den "fremden - so nicht geliebten" Mann zu verlassen sehr bewunderswert. Hoffentlich begreift Dein Vater seine Krankheit und kämpft. Ein Entzung und eine Langzeittherapie könnten jetzt die letzte Lösung sein.

    Arbeitet er oder ist er schon Rentner/Pensionär? Führerschein???

    Dein Mutter braucht viel Kraft, aber pass auf, dass Du selber nicht ausgesaugt wirst. Du brauchst Deine Kraft für Dich.

    Alles Gute und bitte meld Dich wieder

    Lillemann

    Freunde sind Menschen die uns kennen und uns trotzdem mögen.... und echte Freunde fangen einen immer wieder auf - auch da, wo die Familie nicht da ist

  • Hallo Kiri,

    ich kann gut verstehen, wie Du Dich fühlst. Vielleicht ist aber gerade dieser neue Weg Deiner Mutter etwas, was ihn aufwachen lässt.

    Bei meinem Vater war es so. Meine Mutter hat die Schlösser ausgetauscht, er kam nicht mehr ins Haus. Das war sehr hart, er war betrunken vor der Tür und klingelte und klingelte und wir haben innen drin geweint. Daher kann ich verstehen, wie es dir geht, mein Vater hat gefleht, ihn reinzulassen (was meine Mutter natürlich verbot) und ebenso wie Deiner ist mein Vater eigentlich ein herzensguter Mensch, der mir in dieser Situation eben nur leidtat. Aber mein Vater hat damals, als er von meiner Mutter, die ja immer alles für ihn erledigt hat, wenn er betrunken war, verlassen wurde, offensichtlich eine Erkenntnis erlangt. Danach ist er einige Wochen in Therapie gegangen und es folgten sechs tolle, trockene Jahre!!

    Wäre meine Mutter mit ihm zusammen geblieben, wäre er wohl nie aufgewacht und meine Mutter daran mit zu grunde gegangen. Damals tat er mir nur leid, heute bewundere ich meine Mutter für die Kraft und den Mut, das zu wagen, zu wagen, ihn fallen zu lassen. Letzteres Wünsche ich Deiner Mutter und Dir auch und vielleicht ist es der Anstoß im Leben, den Dein Vater braucht.

    Alles Gute

  • Hallo Kiri,

    ich bin ziemlich sprachlos und bin ziemlich erschüttert über die emotionale Erpressung Deines Vaters an Deine Mutter. Der Vater meiner Freundin ist auch Alki und hat einen Zettel auf den Tisch gelegt "erhänge mich - ruft .... (Name des Bestatters). Die Familie ist fast durchgedreht vor Angst und traute sich kaum in die Scheune. Nach 3 Stunden kam er sturzbesoffen vom Nachbarn wieder.

    Meine Mutter hat so etwas nicht gemacht. Warum auch??? Wir haben sie ja immer geschützt. Heute hat sie sich den Verstand so weggesoffen, dass sie nur nur Reden schwingt. Sie ist nicht mehr gefährlich....

    Je nachdem wie groß der Betrieb ist, wo Dein Vater arbeitet, gibt es dort einen Betriebsrat. Weißt Du das? Kennst Du Kollegen? Vielleicht kannst Du so heraus bekommen, ob die Alkohoholsucht im Betrieb bekannt ist.

    Dein Kind ist 4 Monate alt? Wie gehts denn mit dem Zwerg? Ist er gesund und munter??? Bitte finde einen Weg für Dich und vor allem für Dein Kind mit der Situation klar zu kommen. Auch kleine Kinder merken das Menschen komisch sind. Sie kennen keinen Alkohol - haben aber ganz feine Antennen. Wie Du den Spagat schaffst, dass kann ich Dir nicht sagen. Aber schütze Dich und Deine Familie.

    Es lässt sich so leicht schreiben/sagen und ich selber bin auch bei den schlauen Ratschlägen immer noch das Kind einer alkoholkranken Mutter. Auch ich pflege noch immer Kontakt zu ihr. Aber innerlich mit ganz viel Abstand - ich kann keine Mitleid etc. fühlen.

    3 Wochen Entzug ist nur die reine Entgiftung. Die Langzeittherapie dauert mindestens 16 Wochen (soviel ich weiß). Wir haben es nicht geschafft. Meine Mutter hat immer nach der Entgiftung abgebrochen und sofort wieder angefangen zu trinken.

    Leider gibt es kein Rezept gegen den Alkohol ausser den Willen des Betroffenen.

    - Was kann Dein 4 Monate alter Zwerg schon ????

    Liebe Grüße Lillemann

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