Beiträge von Lillemann

    Hallo Skye,

    vielen Dank für Deine Zeilen - es ist schön, wenn jemand das aufschreibt, was man selber sagen will und nicht weiss, wie man es ausdrücken soll.

    Was die Fragen von Bekannten und Freunden angeht, Du bist die Tochter und nicht die Mutter. Wenn sie etwas wissen wollen, sollen sie Deinen Vater selbst fragen.

    Genau richtig - ich will nicht meine Mutter betreuen - verdammt ich bin das Kind - eigentlich sollen wir immer mit Freud und Leid zu unseren Eltern gehen können. Ich habe mich auch abgewandt und bin von tollen Freunden aufgefangen worden.

    Wir haben drei Entziehungen, Leberkoma etc. mit meiner Mutter mitgemacht. Sie will einfach trinken - ja, bis sie daran stirbt. Was sollen wir machen? Es ist IHR Leben.

    Ehemann/Partner: Ich habe Glück, dass mein Partner versteht, dass Alkohol eine Krankheit ist. Mein Bruder hat da leider mehr Pech. Seine Frau beschimpft ihn immer für seine versoffene Mutter. So muss er doppelt verkraften. Aber da kann ich ihm nicht helfen.

    Ich versuche meinem Mann immer wieder zu zeigen und zu sagen, dass ich ihm für seine Geduld und sein Verständnis unendlich dankbar bin. Ohne ihn wäre ich auch abgerutscht.

    Merlin? Schreib/lies viel im Forum. Ich habe Phasen wo ich nur lese und es hilft mir so sehr - bestimmt hilft es Dir auch

    wünsch Dir alles Gute Lillemann

    Hallo Kaja, Hallo an die anderen Schreiber/Leser,

    ich habe bis heute noch keinen hochprozentigen Alkohol getrunken und trinke gelegentlich ein Glas Sekt oder auch ein Glas Wein. Dieses ist aber in vollem Bewußtsein und selten. Aber dann trinke ich es bewußt, weil ich in diesem Momenten gern ein Glas trockenen Rotwein trinken mag.

    Ich trinke nicht, wenn ich "schlecht" drauf bin. Ich kann nicht im Beisein von Alkis trinken.

    Muss auch sagen, dass ich keinen Wein zur Weinschorle verdünne. Kenne eine Bekannte die nicht soviel Alkohol trinken will und lieber zwei Weinschorlen trinkt - NOCH F RAGEN - Selbstbetrug

    Vererbbar? Bei der Familienaufstellung lernt man, dass häufig ein Kind (bei Geschwistern) ein Teil des Lebens eines Elternteils wiederholt - das kommt von innen und ganz automatisch - Damit will man als Kind zeigen, siehe - so schlimm war Dein Leben gar nicht. Bitte nicht sofort mit dem Kopf schütteln - erst überlegen und mal durch Euern Bekanntenkreis gucken.

    Bei mir kam es hin - meine Schwester wiederholt zu großen Teilen das Leben meiner Mutter. Bei unserem Nachbarn hat der Vater seine Söhne regelmäßig zu "erziehungszwecken" geschlagen. Der Sohn wiederholt dieses bei seinem Kind.

    Vererbbar würde ich es nicht nennen, aber wir wiederholen bestimmte Lebenslinien. Ich komme nach meinem Vater und kann damit sehr gut leben :wink:

    Habe immer wieder lange Zeiten ohne Alkohol und beobachte meine Schwester sehr kritisch. jedes Mal wenn Gäste kommen, dann heißt es "Sektchen" ...

    Die Verniedlichung ist wirklich hart.

    Viele Grüße Lillemann

    Hallo Black Sun,

    ich sitze seit einigen Minuten vor Deiner Geschichte und überlege wie ich es ausdrücken soll. Hoffe, dass es nicht falsch verstanden wird.

    Verstehen?
    Nein, ich kann nicht verstehen, wie Eltern ihrem Kind so etwas antun kann.

    Nein, ich kann nicht verstehen, wie Du es tragen konntest.

    Nein, ich kann nicht verstehen, wie Du bei einer solch miesen Vorgeschichte immer noch so viel Gefühl für Deinen Vater haben kannst.

    Aber ich glaube, dass Du hier genau richtig bist. Ich bin erst kurze Zeit hier im Forum und wurde schon von ganz vielen "alten Hasen" geerdet. Du wirst sehen, dass jeder Beitrag etwas passendes für Dich hat. Bitte versuche Abstand zu gewinnen. Wir sind die Kinder und nicht die sorgeberechtigen/sorgeverpflichtenden zu den Eltern.

    Wie erträgt es Deine Mutter? Gibt es bei ihr auch ein Suchtproblem?

    Mir hat es geholfen, wenn ich alles aufgeschrieben habe. Entweder ich habe alles hier ins Forum getippt oder meiner Freundin, die ähnliches zuhause hat. Dieses schreiben bringt soviel. Bitte bleib dabei und pass auf, dass Du nicht drauf gehst. Dein Vater erzählt von einer anderen/neuen Frau. Dann lass ihn ziehen. Vielleicht ist es nun ihre Aufgabe ihn zu halten.

    Ich bin immer noch geschockt von Deiner Geschichte. Sprachlos und fassungslos über soviel egoismus.

    Bin in Gedanken bei Dir Lillemann

    Gestern abend waren wir eingeladen - bei meiner Mutter - Wir sind meine Geschwister mit Familie...

    Es ist genau das eingetreten, was ich befürchtet habe. Sie war vollkommen betrunken und fühlte sich pudelwohl. Ist es nicht grausam, wenn man sein Leben nüchtern nicht ertragen kann.

    Ich habe fast die ganze Nacht wachgelegen und bin mein Leben durchgegangen. Es ist so schön nüchtern lachen zu können, fühlen zu können, weinen zu können.... Ich glaube, dass wir die Sichtweise manchmal verändern müssen. Vielleicht sollten wir Angehörige von trinkenden Eltern einfach unser Glück in den Vordergrund schieben, dass wir OHNE Alkohol, bzw. Alkoholabhängigkeit leben können.

    :):):) manchmal ist lächeln schwer - aber ich versuche jeden Tag meinem SPiegelbild ein fröhliches Lächeln zu schenken. Wie macht Ihr es ???

    Viele Grüße Lillemann

    Laut Hörstest ist mein Gehör wieder okay, aber ich hatte mal besser hören können. Sobald meine Seele zu viel Streß hat, kommt dieser Ton. Ich habe es zu Anfang nicht begriffen - aber es ist ein Warnzeichen. Leider ist ein mir ganz vertraute Person aus meinem Umfeld, der mit tiefer Stimme genau in der Lage spricht. Immer wieder muss ich nachfragen - ich habe ihm aber gesagt: Warum ich immer "Was/Wie bitte" frage.

    Ja 20 Jahre abgrenzen ist lang - aber immerhin war ich ja noch ein Kind. Immernoch tut es weh, wenn ich sie betrunken im Sessel liegen sehe. Aber es tut auch weh, wenn ich fremde Personen so sehe.

    Dieses immer wieder fast sterben und dann das "Da-bin-ich-wieder" kenne ich nicht. Das ist für mich ganz neu. Mein Vater/Opa/Oma sind innerhalb von kurzer Zeit gestorben. Die Zeit, als die Ärzte sagten, wir sollten uns verabschieden und ich habe mich damit auseinander gesetzt --- und dann dieses " Da bin ich wieder" war schon hart.

    Ich merke, dass das Forum mir gefehlt hat - schön wieder dabei zu sein.

    Hallo liebe Linde,

    schön von Dir wieder zu lesen. Ich hatte bereits 2 Hörstürze und habe viel Glück gehabt. Alles soweit okay - nur ein dumpfer Ton zickt etwas rum.

    Ich war aber auch gleich danach zum Ohrenarzt....

    Innerlich abgrenzen - ja, dass ist richtig wichtig - leider brauchte ich über 20 Jahre dafür. Aber es geht jetzt wirklich besser, aber mein Weg ist noch lang. Aber die Arbeit an sich selber lohnt sich - auch wenn es manchmal so weh tut.

    Wie geht es Dir Linde?

    Hallo,

    nach langen Wochen ohne Euch melde ich mich zurück. Kurzer Rückblick: Meine Mutter trinkt seit über 25 Jahre - dann körperlicher Zusammenbruch - Krankenhaus - Leberzirrhose im Endstadium 14 Tagen bangen/hoffen/verabschieden - Bitte der Ärzte ein Hospizplatz für die letzten Tage zu suchen - 2 Tage später zur Kurzzeitpflege ins Seniorenheim - 4 Wochen später zurück ins eigene Haus - wieder 2 Wochen später erste Fahrradtour von meiner Mutter - alkoholfrei für 3 Monate......

    Ich bin dann in Urlaub gefahren und musste aus beruflichen Gründen einen Tag arbeiten. Mit dem Zug zurück - spät abends eingetroffen - wohne im gleichen Haus - und treffe im Erdgeschoss auf vollkommen betrunkene Mutter.
    Am nächsten Tag bin ich gleich wieder mit Zug zurück in den Urlaub.... Naja, ehrlich gesagt - ich hatte am nächsten Tag einen Hörsturz.

    Aber es ist etwas geschehen in dieser Zeit: Ich weiss, dass sie sterben wird an Alkohol. Ich weiss nicht, wann sie sterben wird - aber es ist ihr Weg. Ich habe Abstand gewonnen - klar ist es hart sie so zu sehen, aber ich will nicht mein ganzes Leben auf ihr besoffenes Leben ausrichten.

    Falls sich jemand meiner "alten" Leser erinnert: an dem Entschluss auszuziehen und ein eigenes Haus zu kaufen hat sich nichts geändert. Ich habe schon einiges besichtigt und ganz wichtig: Ich habe es meiner Mutter gesagt - und wichtig - sie war nüchtern.

    Im ihrer Wohnung habe ich vorgestern 5 Liter Alkohol gefunden. Ja, ich habe gesucht - es waren auch richtig harte Sachen dabei. Ich hoffe nur, dass sie vorher für sich alles regelt, was sie regeln wollte. Irgendwie hat ja der Herr da oben meiner Mutter extra eine 2. Chance gegeben. Er hat bestimmt einen Grund dafür gehabt sie nicht sterben zu lassen. Die Ärzte waren übrigens fassungslos, dass ein Patient in so schlechtem Zustand auf einem Mal wieder "da" ist.

    Vielen Dank fürs Zuhören - ich brauchte das Loswerden -

    Ich selber bin wieder in Psych-Behandlung und es geht mir wirklich gut. Kein Hass, aber stets die Frage in mir: Wie lange darf sie noch so weiter leben... Die Ärzte meinten, dass es bei der Lebererkrankung vermutlich nur noch ein Weihnachten geben wird.

    Dank für alle, die meine Gedanken lesen
    Euer Lillemann

    Hallo Jessy,

    zunächst von ganzem Herzen: mein aufrichtiges Beileid.

    Die Zeit die nun auf Dich zukommt ist schwer, keiner kann Dir die Schmerzen und die Trauer abnehmen. Versuche Dir die schönen Erinnerungen zu erhalten. Vielleicht kannst Du Dir sogar die schönen Erinnerungen für Deine Kinder aufschreiben.

    Die Erinnerungen werden Dich einholen - bitte versuche die Trauer und den Schmerz zu durchleben (wenn möglich ohne Medikamente). Es ist hart - ich weiss.

    Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Liebe und allem Kraft
    Dein Lillemann

    Im Überzeugen bin ich ein schlechter Berater - immerhin ist meine Mutter auch gegen Beratung immun und trinkt fröhlich weiter. So eine Leber ist ja auch über.... (böse aber ist so).

    Aber ich glaube ganz fest daran, dass jeder Austausch unter uns im Forum uns weiterhilft. Jedes Mal freue ich mich von ganzem Herzen, wenn mir jemand etwas schönes wünscht.

    Frag doch mal Deinen Vater wie er sich die Zukunft vorstellt - ob er sich vorstellen kann die Zimmer gegen etwas Hilfe zur Verfügung zu stellen. Ob es hilft: keine Ahnung. Aber Du hast immerhin eine Idee und zeigst ihm: Ich will helfen - ich bin ja da ....

    Ach Johanna-Josefine: ich drück die Daumen und Deinem Arm eine schnelle Heilung

    Deine Lillemann

    Hallo Johanna-Josefine,

    wohnt Dein Vater in einem eigenen Haus oder in einer Wohnung? Könnte eine Putzhilfe einmal die Woche schon helfen? Hier geht es nicht unbedingt darum, dass Dein Vater nicht putzen kann sondern vielmehr darum, dass er vielleicht aus "Scham" vor der Putzhilfe aufräumt.

    Bei meiner Mutter hat es geholfen - sie räumt immer einen Tag vorher auf, bevor die von uns organisierte Reinungsdame kommt. So ist auch immer ein gewisses "Grundrein" auf der Toilette usw. gegeben.

    Guck mal unter "nerven liegen blank" - es gibt was neues....

    Übrigens wohnen bei dem alten Paar in meiner Nähe eine verwitwete Polin. Ihr Mann war gestorben und sie hat sich als "Hausdame" bei den Senioren und deren Kinder beworben. Die Kinder wohnen in Bayern und die Polin nun bei den Eltern. Sie wohnt mietfrei und bekommt etwas Lohn. Dazu freie Kost und Logie... Tja, sie kocht jetzt täglich für das alte Paar und pflegt diese. Die sind glücklich und die Kinder wissen Mama und Papa versorgt. Warum ich das schreibe? Ich fand diese Lösung echt interessant.... Ob es arbeitsrechtlich korrekt ist, das weiß ich nicht - aber witzig ist es schon und für alle Seiten perfekt gelöst.

    Leider ist die Variante bei Alkis wohl nicht anwendbar.

    Ich habe meiner Familie einen Brief geschrieben, dass ich Angst habe vor dem was noch auf uns zu kommt. Der Arzt hat gesagt, dass der nächste Alkohol-Absturz zum Tode führen kann bei meiner Mutter.

    Sie kommt morgen aus dem Krankenhaus - also noch ca. 3 Tagen bis zum ersten Einkaufen.

    Viel geschrieben - die Angst, dass unser Zusammenhalten bei den Geschwistern es nicht aushält - dass wir immer weiter ausgespielt werden - Angst sie tot aufzufinden. Es kam auch eine Antwort: Kein Redebedarf .....

    Ich war und bin noch total geschockt - die Antwort hätte ich nie erwartet.

    Denke, dass ich ein EKA bin - und meine Geschwister eher Co-Abhängig. Die wollen so weiter machen wie immer und hoffen noch, dass sie trocken bleibt. Schließlich hat sie 3 Wochen im Krankenhaus nicht getrunken. Okay, sie kann kaum laufen und fällt immer hin. Aber so schlimm wird es ja nicht sein.

    Versteht Ihr meine Wut und Enttäuschung?

    Hallo Johanna-Josefine,

    es ist schön, dass Dein Vater nicht offen zum Alkohol steht. Meine Mutter hat den Alk vor sich stehen, ist stramm bis oben und wankt nur noch --- dann kommt: ich trinke nix und ab morgen wieder weniger. Hab heute Kreislauf. Puh - wie ich diesen Satz verabscheue.

    Wie steht denn Deine Nachbarin zu Deinem Vater? Glaubst Du wirklich, dass sie die Flaschen wegräumt und was anderes sagt?

    Könnte eine Haushaltshilfe weiterhelfen? Da wären wir wieder bei der Diakonie - da gibt es was unter Haushaltsbetreuung - frag auch mal bei der Krankenkasse nach. Es gibt auch Pflegestufe 0 - (kein Scherz) ich suche das mal raus.

    Diakonie bei uns bietet eine Rundumbetreuung. Ich habe ein Gespräch geführt, da ich selber psychiv "auf dem Zahnfleisch ging". Nach einem tollen Einzelgespräch kam die passende Selbsthilfegruppe für mich, dort hat man auch über die Zukunft meiner Mutter gesprochen: Was kann man machen? Wie ist der Ablauf? Betreuung - wie funktioniert es? Frag sonst auch mal beim Amtsgericht nach. Die sind für Betreuung zuständig. Bei unserem Amtsgericht ist ein ganz netter Sachbearbeiter. Frag Dich durch - es helfen alle, wenn man fragt. Ich wurde auch nie doof angeguckt - so unter dem Motto: Wie Deine Mutter trinkt? oder ähnlich - Nein - viel Mitgefühl habe ich bekommen.

    Versuch es mal und berichte

    Hallo Johanna-Josefine,

    schöne Namen hast Du Dir ausgesucht. Zuerst: Gute Besserung für Dich.

    Dann aber zu Deinem Vater. Leider kannst Du von Ferne genauso wenig tun wie ich vom Nachbarhaus. Es ist tragisch aber leider wahr. Ich habe mich auch viel erkundigt welche Wege offen ist und bin unter anderem auf eine "nasse" Gruppe gestossen. Das ist eine Wohngemeinschaft in einem Seniorenhaus die weiterhin trinken dürfen und sollen. Ja, SOLLEN. Es gibt (so habe ich gelernt) Menschen, die nicht aufhören wollen und jeder Entzug gegen ihren Willen kann zum Tode führen. Über diese Gruppe habe ich mich jetzt informiert, denn unsere Mutter wird ab nächste Woche wieder trinken. Sie ist jetzt noch sicher in Pflegeheim untergebracht, aber ab nächste WOche kommt sie nach Hause...

    Würde Dein Vater in eine Wohngruppe umziehen?

    Ich würde Dir zu einem aussenstehenden Betreuer raten. Bitte schau mal unter Diakonische Werk oder Paritätischer Wohlfahrtsverband. Die haben Berufsbetreuer, denn Dein Vater ist für einen normalen "privaten" Betreuer zu schwierig. Die werden dann auch zur Verbraucherzentrale gehen. So haben wir es auch gemacht. Von dort aus wurden wir toll beraten und haben alle abbuchungen rückgängig gemacht. So konnten wir die Abbuchungen von den Callcentern/Gewinnspielen stoppen. In der Zeit wo sie Krankenhaus war haben wir das Telefon umgestellt. Die Callcenter rufen total nervend an. Zum Schluß habe ich sogar am Telefon behauptet, dass sie verstorben sei. Meine Nerven lagen blank. Dann haben wir im Internet der Bundesnetzagentur gestossen. Da kann man die melden.

    mmmhhh....

    Viel geschrieben. Hoffentlich hilft es Dir

    Hallo Sonne,

    wir können nichts tun. Meine Mutter hat Leberzirrhose im Endstadium - 3 Entzüge - seit über 25 Jahre alkoholkrank und erklärt: Ich habe kein Alkoholproblem.

    Leider können wir nur versuchen uns zu schützen. Wir sind nicht die erziehungsberechtigten unserer Eltern. Aber es tut weh sie abstürzen zu sehen. Sonne, halt Dich fest - stürz nicht mit.

    Denk an Deine Kinder und schütze sie vor negativen Erfahrungen. Unsere Kinder haben Angst vor Oma und keiner will bei ihr sein. So etwas schreckliches kann der Alkohol anrichten.

    Bitte halte durch und bleib bei Deiner kleinen Familie - Deine Mutter muss ganz alleine entscheiden was ihr wichtig ist.

    Vielleicht solltest Du einmal klar mit ihr reden - wobei sie nicht viel begreifen wird (vermute ich) - aber Du kannst für Dich sagen was Dich bedrückt und warum Du leidest. Vielleicht findest Du einen Moderator von ausserhalb. Ich sollte vom Therapeut begleitet werden, aber sie kam nicht. Dann wurde das Gespräch im Entzug geführt.

    Alles Gute Lillemann

    Hallo Ihr Lieben,

    ja - ohne Euch zu kennen schreibe ich "Ihr Lieben" - es tut so gut Eure Beiträge zu lesen.

    Für Jinx: Regisseur, Linde und Silberkralle haben recht - gemeinsam im Forum können wir für dort - wo wir im realen Leben sind - Kraft tanken.

    Ganz liebe Grüße besonders an Linde - denn Linde hat mich zuerst hier im Forum aufgefangen und unterstützt.

    Jinx, Kopf hoch. Schreib Dir die Finger wund und wir werden da sein und antworten. Das eigene Leben geht nie gerade aus. Aber manchmal denke ich, dass der Weg eine riesengroße Sackgasse ist und rechts und links ist Stacheldraht. Wenn man den Weg verlassen will, dann muss man durch die Stacheln und es tut so weh. Aber auf der anderen Seite blühen Blumen und die Wunden verheilen. Versuch es aus.

    Ich bin schon über so manchen Stacheldraht drüber weg und noch immer Schmerzen die Seelenwunden. Aber es verheilt und mein Mann pflegt und hegt mich um mir zu helfen.

    Haltet durch.

    Jinx, hat Deine Freundin Dich bis zur Tür gebracht? Wenn ja, dann nimm sie in den Arm und sag Danke. Sie wird Dich vermutlich anlächeln und die Liebe in dem Lächeln tut so gut.

    Ganz viel Kraft Euer Lillemann

    Hallo Iffiegenie,

    das hört sich doch schon verdammt gut an. Asozial - ja, ich habe auch gedacht - nee ich doch nicht. Wir hatten doch Haus, Klamotten etc. Aber mein Therapeut hat gesagt, dass man uns in der Kindheit falsch geprägt hat. Wie sollten von unseren Eltern lernen, behütet werden etc. Statt dessen werden wir zum Beschaffen von Alkoholkonsum genutzt und lernen nicht Situationen korrekt zu erlernen.

    Wie auch? Die Laune vom Alki hängt vom Alkohol ab. Also wurden wir tatsächlich nicht sozial "aufgezogen".

    Aber Iffiegenie,

    es dauert, denn die Prägephase ging bei uns allen EKAs schief und das umlernen dauert ziemlich lange und wir werden immer immer abrutschen in das alte Verhalten.

    Irgendwann merken wir aber, wenn man vom richtigen Weg abkommt. Bleib am Ball - es lohnt sich!!!

    Mir geht es seit Jahren viel besser, aber ich hatte jetzt einen Rückfall. Meine Mutter war erst auf Intensiv mit Leberzirrhose und lag im Sterben (laut Arzt). Nach 3 Wochen geht sie Shoppen.... Das hat mich aus der Spur gebracht, bin aber wieder auf den richtigen Weg (fühlt sich jedenfalls so an)

    Wünsche Dir viel Kraft und halte durch - es ist verdammt viel für ein Köpfchen in einer Sitzung

    Lillemann

    Hallo Jinx,

    ich habe gemeinsam mit Vater und Geschwistern über Jahre gedeckt und das hat mich sooo angestrengt. Ende war dann eine Psychsomatische Klinik und ein mehrwöchiger Aufenthalt dort. Dann habe gelernt es nahe zu rauszubrüllen. Mein Bauchgefühl sagt mir, wem ich es sagen kann. Es ist hilfreich. Wieviele haben Alkis in den Familien und schweigen. Jedes mal wenn ich jetzt davon erzähle, geht es mir besser.

    Versuche es.... Fange mit Deinem Hausarzt an. Mein Arzt hat auch eine gute Selbsthilfegruppe empfohlen, denn es muss ja auch zusammen passen. Aber ich habe erst Einzelgespräche bei der Diakonie gehabt. Da wurde ich "vorbereitet".

    Deine Geschichte ist nicht mehr oder weniger schlimm als andere. Wir haben als Kind das Recht von unseren Eltern beschützt zu werden und die Eltern haben die Aufgabe sich um uns zu kümmern. Leider verändert die Sucht die Wertigkeit und der Alkohol hat uns die Eltern genommen. Ausserdem haben wir als Kinder Aufgaben getragen, die uns nicht zustehen. Wir sollten doch beschützt und behütet aufwachsen. In unserer Prägephase haben wir durch den Alkohol trinkenden Elternteil etwas falsch abgespeichert und wir müssen jetzt umlernen.

    Bitte gib Dir nicht die Schuld und gib nicht auf. Es ist ein so schwerer Weg für uns alle und ich tappe immer wieder in alte ausgelaufenen Pfade. Aber ich erkenne jetzt so langsam die Sackgassen und Du wirst es auch schaffen.

    Wünsche Dir einen sonnigen Sonntag Lillemann

    Hallo Krümel 1,

    meine Mutter (trinkt seit über 25 Jahre) sollte laut Krankenhaus auch nur noch einige Tage leben und ein Hospizplatz war bereits geregelt. Innerhalb von 3 Tagen ist ein kleiner Teil der Leber angesprungen und jetzt geht sie im Pflegeheim im Park spazieren.

    Allerdings wurde mir gesagt, dass Nierenversagen das Ende bedeuten würde.

    Alkohol ist eine so weitverbreitende Krankheit - Du brauchst Dich nicht zu schämen. Ich sage es seit einigen Jahren offen heraus und es wurde einfacher. Auch bei den Behörden sitzen keine Unmenschen. Ich stelle eher fest, dass die Mitmenschen mich mit Mitgefühl aufnehmen. Fast jeder hat das Trinken in der Familie.

    Ein paar Fragen damit ich Dir vielleicht helfen kann:

    Weiss Deine Mutter, dass sie sterben wird? Ist sie ansprechbar? Wenn ja, dann frag sie über ihre Gedanken/Planungen. Möchte sie nach Deutschland? Ist sie Krankenkassen versichert?

    Wenn sie nach Deutschland zurück möchte, dann müsste sie transportfähig sein. Bei dem Krankenbild kann das aber kritisch sein. Bitte besorge für Deine Mutter eine internationale Heiratsurkunde (sie ist doch verheiratet gewesen oder???). Die Urkunde bekommst Du bei dem Standesamt wo die Eheschließung war. Die Urkunde kostet 10 Euro und enthält auch die spanische Sprache. Vielleicht wäre es auch sinnvoll eine Geburtsurkunde für Dich und auch für Deine Mutter auch international zu nehmen. Wenn Du wirklich in Spanien was regeln musst, dann kann es Dir helfen.

    Sie liegt doch jetzt im Krankenhaus oder?

    Schuld? Nein, schuld haben wir Kinder nicht. Aber wir tragen viel Leid mit. Wir müssen das Schiff verlassen, wenn wir nicht mit untergehen wollen. Vom Gefühl her paddel ich aber nebenher und halte immer wieder einen Rettungsring hoch. Aber sie will nicht.


    Ich habe öfters mit ähnlichen Fragen zu tun. Gerne kannst Du fragen.

    Meld Dich ruhig - liebe Grüße Lillemann

    Hallo Jinx,

    herzlich willkommen - auch ich bin neu und ich wollte nur schreiben, dass Du hier Menschen triffst, die Dich verstehen. Mir geht es seit dem ich im Forum schreibe/lese/erfahre besser. Ich hoffe sehr, dass Du auch eine kleine Heimat hier findest.

    Der Alkohol ist einfach so mächtig, dass wir Kinder nur selten dagegen gewinnen können. Aber ich habe gelernt mich viel wichtiger zu nehmen. Aber es ein langer Weg mit viel Kampf - aber es lohnt sich.

    Trotzdem bleiben unsere Eltern (Mutter/Vater) für uns wichtig - auch wenn wir versuchen den Kontakt zu unterbinden -. Jemand im Forum hat geschrieben "keine emotionale BIndung mehr zu der Mutter/Vater". Das stimmt, aber trotzdem schaue ich mehrfach in der Woche nach ob sie noch lebt.

    Bitte gib nicht auf und rede/schreibe. Vertraue Dein Leid besonderen Menschen an - die tragen Deine Sorgen bestimmt gerne mit - für diese besonderen Menschen sind Deine Sorgen auch große Last. Frage die Menschen und wirst überrascht werden.... Menschen, die Dich mögen/lieben/schätzen werden für Dich da sein. Versuche es - so kannst Du lernen Dein Leben trotz des trinkenden Vaters zu leben.

    Pass auf, dass Du nicht untergehst

    Schick Dir viel Kraft und alles Gute