• Liebe Hase 23,
    Deine Gefühle,kann ich sehr gut nachvollziehen,mir ging es und manchmal immer noch genau so.
    Man steckt in einer Gasse und glaubt nicht raus zu finden. Ob es Möglichkeiten gibt, ja die gibt es. Ich musste lernen ,das es mein Leben ist was ich lebe,mir Dinge gönnen, die gut tun und Spaß machen.
    Ich hatte ja gar keine Hobbys mehr und für nichts Interesse.Aber nach und nach gelang es mir,für mich was zu finden.Kleine Spaziergänge,Natur erleben.Ich konnte es kaum glauben , was es alles zu entdecken gibt.Fahrrad fahren, so richtig schön gemütlich und mal nach rechts und links schauen.Leider passiert es mir auch ab und zu ,das ich mich vernachlässige ,dann bin ich schnell wieder in den Sog.Aber ich kann mich wieder raus holen, das weiß ich nun.Vielleicht hast Du ja auch Interessengebiete ,die Du lang nicht mehr gemacht hast und gerne wieder tun möchtest,dann tue es einfach.Oder suche Dir was Du gern machen würdest.Fotografieren,ist auch eines meiner neuen Hobbys.Es gibt so viele schöne Dinge. Denke mehr an Dich das ist das wichtigste dabei.Deinen Bruder wirst Du nicht helfen können, solange er es nicht selbst will.
    Mir hat das schreiben hier auch sehr geholfen,alles raus lassen, was Dich bedrückt,viele werden Dich lesen und auch antworten wirst Du auch bekommen,die Dir sehr helfen können.
    Sei lieb gegrüßt Röschen

    Gehe auch die Wege die dich ängstigen, denn auch sie haben ihre Berechtigung

  • Hallo Hase und Herzlich Willkommen!

    Es ist doch ganz klar, dass du in der ganzen Co - Geschichte mit drinhängst und dabei verschiedene Gefühle auftreten.
    Da kannst du Verdrängen so viel du willst, ein Wort genügt, und es ist alles präsent.
    Wahrscheinlich habe ich es auch immer wieder so gut geschafft, die ganzen Sorgen und Nöte der Trinkerei meines Mannes zu verdrängen, so dass ich es überhaupt so lange ausgehalten habe. Zwischendrin wurden da ganz sicher auch die "wichtigen" Gefühle verdrängt, die mich vlt. gewarnt hätten. Od. mir deutlich gemacht hätten, was ich alles "falsch" machte.
    Hobbies hatte ich auch, wollte ja auch damit etwas verdrängen, nicht mir etwas Gutes tun.

    Nachdem mein Mann trocken wurde, dachte ich erst mal, alles wird gut.
    Aber dem war nicht so. Wie bei dir war da "irgendwo im Hinterstüberl" ganz viel gelegen, was raus musste und verarbeitet werden musste.
    Das schaffte ich aber nicht alleine, sondern mit Hilfe meiner SHG, des Forums und meiner Therapie. Durch das viele Reden, Weinen, drüber Nachdenken und Tipps zur direkten Hilfe, fand ich mich mit der Zeit in meinem neuen Leben zurecht.

    Liebe Hase, such dir so viel Hilfe wie du nur finden kannst. Du musst deine Sorgen nicht alleine rumschleppen.
    Deinen Eltern kannst du nur helfen, indem du dir helfen lässt und du für dich eine Stärke entwickelst, mit der Situation fertig zu werden.
    Den "Rest" müssen sie selbst lernen.
    Du steckst ja selbst viel zu tief mit drin.

    Ich wünsche dir noch ganz viel Austausch hier und Mut und Kraft dir reale Hilfen zu holen.

    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Liebe Hase 23,
    Deine Ängste bezüglich eine realen SHG,sind mir noch gut bekannt.
    Ich stehe ja auch noch am Anfang,finde auch vielleicht nicht immer so die passenden Worte.
    Das was Dir Gotti geschrieben hat,ist was ich bestätigen kann.Ich gehe auch in einer Therapie bei einer Psychologin. Das hilft mir ungemein gut.Ich kann da, frei reden und es fällt mir gar nicht mehr schwer.In meiner SHG fühle ich mich noch ein wenig fremd,Sie ist auch nicht so typisch, wie man es sonst hört.Zu viele verschiedene Krankheitsbilder,ich bin noch auf der Suche nach einer für mich geeigneten,wo ich mich öffnen kann.
    Ob nun das Forum oder das Reale mehr oder weniger hilft,kann ich so nicht genau sagen.Die realen Hilfen sind für mich sehr wichtig,das Forum ist für mich ebenso wichtig,hier kann ich täglich schreiben ,wie es mir geht,gute und auch schlechte Tage schreiben.Ich bekomme hier Hilfe,Meinungen und Anregungen, die ich für mich nutzen kann.Am Ende bin und bleibe ich aber für mich selbst verantwortlich und das kann ich hier wunderbar erlernen.
    Du fragst ob man es mal als beendet betrachten kann, das glaube ich nicht .Aufgearbeitet muss und nicht verdrängt darf, es werden,immer wieder an sich arbeiten .dann kann ich wohl gut damit leben.
    Mein Nochehemann ist nun trocken, aber wir können nicht mehr mit einander,da sind wir uns einig und jeder versucht nun seinen eigenen Weg zu finden. Für mich ist dabei reale Hilfe,sowie diese virtuelle Hilfe sehr,sehr wichtig um meinen Weg zu finden und zu gehen.Das geht ja nicht von heut auf morgen,ganz viel Geduld mit mir selbst, muss ich haben.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut ,Hilfen anzunehmen und wer weiß vielleicht können Deine Eltern, dann von Dir was lernen,wenn Sie es sehen wollen.

    Röschen

    Gehe auch die Wege die dich ängstigen, denn auch sie haben ihre Berechtigung

  • Liebe Hase23,

    wollte Dir gestern gern schon antworten,habe aber den heutigen Vormittag noch abgewartet um Sicherheit zu haben.
    Ich gehe auch in einer Therapie zu einer Psychologin,Mein erster Schritt war jedoch meine Hausärztin, die mich sehr gut kennt und mir auch diese sehr wohltuende Therapie vorschlug.Die kostet mich nichts.Fragte meine Psychologin heute gleich nochmal ob es über Hausarzt gehen muss.Nein tut es nicht, auch wenn man gleich einen Psychologen aufsucht ,bezahlt es die Krankenkasse.Nur mit dem Konsiliarbericht vom Hausarzt, ist es dann schwierig, wenn er nichts davon weiß.Das ist in allen Bundesländern gleich so meine Psychologin.Also würde ich Dir empfehlen mal zu Deinem Hausarzt zu gehen ,der berät Dich, was Du tun kannst für Dich.
    Bei einer SHG ,brauchst Du auch nichts bezahlen,dabei handelt es sich um gemeinnützige Vereine,erkundige Dich vielleicht mal, ob es was geeignetes in Deiner Nähe gibt.Deine Anerkennung im Job soll dabei in Gefahr sein? Ich kenne mich nicht aus ,aber es will nicht in meinen Kopf.Ich habe auch gedacht man könne mich für blöd erklären ,aber das Gegenteil ist eingetreten ,ich werde weiterhin genauso geachtet wie vorneweg.Meine Veränderungen werden bemerkt . Für mein Umfeld nicht nur positive Veränderungen (Helfersyndrom gilt es ab zulegen),sie werden aber akzeptiert.

    Nun zu Deinem Bruder, Du wirst Ihn nicht auf fangen können ,wenn er gar nicht Hilfe annehmen möchte.Er kann nur sich selbst retten,darauf hast Du keinen Einfluss und somit sind Deine Schuldgefühle unbegründet,ich kann Dich aber verstehen. Depressionen gibt es bei Alkohol kranken leider sehr oft,mein Ex,(nenne Ihn mal, schon so)hat auch oft mit Selbstmord gedroht ,was mir auch Angst machte. Schließlich war ich ja Schuld, so er ,das er trinkt.Ich hab das auch noch geglaubt,heute weiß ich es besser.Deinen Bruder wirst Du nicht retten können,aber Dich kannst Du retten und das ist doch das wichtigste.Fange bei Dir an ,hole Dir jede Hilfe die Du kriegen kannst.Deine Scheu wird sich verlieren,wenn Du mal mit jemanden reden kannst.Gehe einfach zu Deinem Hausarzt und verschaffe Deiner Seele Luft, sonst erstickst Du noch daran.So ging es mir,es ist als fällt eine schwere Last von einem und ich fühlte mich befreiter und kann jetzt ganz offen darüber reden.Ich bin aber auch noch nicht fertig ,muss stetig an mir arbeiten.
    Kümmere Dich nicht drum, ob es zu viel ist was Du schreibst,genau so ist es richtig, schreibe auf was Dich bewegt und schon kann alles leichter gehen.

    Ich grüße Dich herzlichst

    Kati

    Gehe auch die Wege die dich ängstigen, denn auch sie haben ihre Berechtigung

  • Liebe Hase 23,
    Nein, das war sicherlich nicht falsch, das Du mit deinen Bruder heute was unternommen hast,so hatte ich es auch nicht gemeint.
    Die Abhängigkeit hast Du damit auch nicht unterstützt.Ob es seinen Depressionen hilft kann ich nicht beurteilen,bin ja kein Arzt.Aber vielleicht kannst Du Ihn in solchen schönen Momenten zu einem Arztgang raten.Wenn er es dann tut dann kannst Du Ihn beistehen,das ist dann auch nicht verkehrt.Nur selbst helfen kannst Du Ihn nicht,begleiten ja.

    Das man Dir die staatliche Anerkennung entzieht ,weil Du Co bist ,kann ich mir nicht vorstellen.Aber auch darüber kannst Du mit Deinem Arzt reden.Und eventuell mit einem Psychologen.Es gibt die Schweigepflicht.
    Auch die Krankenkasse erfährt nichts konkretes.
    Ja und all meine Fragen beantwortet mir auch meine Psychologin.
    Denn die betreffen ja mich und meine Krankheit.Deshalb gehe ich dort hin.
    Ich wünsche Dir viel Kraft ,damit Du Deinen Weg findest,denke jetzt an Dich und Deine Bedürfnisse.
    Ich lasse Dir mal eine Umarmung da, wenn Du magst.
    Kati

    Gehe auch die Wege die dich ängstigen, denn auch sie haben ihre Berechtigung

  • Hallo Hase!

    Niemand (ausser meiner Ärztin u. evt. die Arzthelferin) wussten von meiner Therapie.
    Es hat auch länger gedauert, bis ich meinen Eltern und meiner Freundin davon erzählte.
    Das kam dann mit meinem "gelernten" Selbstbewusstsein. :wink:
    Davor hatte ich "Arzttermine". Schluss aus.

    Aber mir hat es geholfen, mich auszusprechen und eine Frau dabei zu haben, die wusste, welche Wege zu gehen waren. Oder ich zumindest versuchen könnte, zu gehen.

    Ich möchte nicht wissen, wieviele Co- abhängige (die es wissen, und die es nicht wissen) neben uns herleben?!
    Mit der Zeit "hört" man mehr heraus.

    Ich schreib nochmal, trau dich.
    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Liebe Hase 23

    Du klingst heute schon viel besser,schön so von Dir zu lesen.
    Einen Tritt muss Du Dir nicht gleich geben, einen Ruck das reicht auch.

    Einen schönen Gruß

    Kati

    Gehe auch die Wege die dich ängstigen, denn auch sie haben ihre Berechtigung

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