• Hallo Filinchen,
    es tut mir immer wieder leid zu lesen, das es so viele Familien gibt, die von der Alkoholsucht betroffen sind.
    Ich bin kein Arzt und kann Dir somit auch nicht sagen was Dein Vater hat aber es klingt natürlich nicht gut und gesund, was Du da schreibst.
    Ich denke ein richtiger Arzt, der Deinen Vater untersucht, wird euch da mehr zu sagen können.
    Es gibt viele Alkoholiker, die "Selbstmord auf Raten" machen, wie man so schön sagt. Abhängige, bei denen es niemals "Klick" macht und die ggf. auch bis zum Tod nicht aufhören zu trinken.
    Du oder Deine Familie könnt da nicht viel machen denn es ist sein Körper, sein Leben, sein Überlebenswille und wenn das trinken das A und O in seinem Leben ist und er nicht trocken werden will, könnt ihr daran nichts ändern.
    Es ist einfacher gesagt als getan aber Du musst Dir immer wieder sagen das es nicht Deine Schuld ist und das es so kommen wird, wie es kommen soll. Entweder es macht "Klick" oder eben nicht. Wenn es nicht Klick macht ist es natürlich möglich, das er nicht mehr lange leben wird, nach allem was Du da schreibst, aber das liegt nicht in eurer Hand. ER SELBST muss es einsehen !
    Ich habe ein ähnliches Problem mit meiner Mutter und hab auf sie eingeredet bis zum geht nicht mehr aber es bringt alles nichts.
    Ich wünsche Dir viel Kraft !

    LG Jessie

  • Hi Filinchen,

    du machst gerade eine schwere Zeit durch und fragst hier nach Ratschlägen und Antworten auf deine Fragen. Ich bin keine Ärztin, und wir wollen hier im Forum ja auch keine medizinischen Ratschläge und Ferndiagnosen abgeben, daher ist es auf alle Fälle besser, wegen Deines Vaters die Ärzte zu befragen, die sich um ihn kümmern – wenn er überhaupt gerade in Behandlung ist, denn du schreibst ja, dass sich dein Vater in der Hinsicht verweigert.

    Mir fällt es schwer, dir dieses Post zu schreiben, denn so wie du den Zustand deines Vaters beschreibst, geht es ihm schon sehr, sehr schlecht. Dazu kommt, dass seine Symptome exakt denen meines Vaters entsprechen, und der ist vor kurzem an seiner Leberzirrhose gestorben. Er hat sich mehrere Monate lang gequält und war am Ende ein 100%iger Pflegefall. Wie gesagt, es fällt mir schwer, das zu schreiben; und vergiss bitte nicht, dass dies keine medizinische Einschätzung sein soll, schließlich gibt es von Mensch zu Mensch auch Unterschiede.
    Ich weiß nicht, ob es dich tröstet, aber ich habe am Ende den Tod meines Vaters nach dem langen Dahinsiechen tatsächlich als Erlösung empfunden. Er ist ebenfalls nicht vom Alkohol weggekommen und war von seiner Krankheit schon so zerstört, dass es auch nicht mehr gegangen wäre.

    Deine Angst und Bestürzung kann ich verstehen, ich hatte das auch, und ich wollte auch erstmal nicht wahrhaben, was mit meinem Vater geschieht. Die paar Monate des Siechtums haben mir allerdings auch die Chance gegeben, mich ganz ganz langsam an den Gedanken zu gewöhnen, dass er sterben wird.

    Versucht euch gegenseitig zu helfen, indem ihr euch zuhört, lasst eure Trauer zu – für meine Mutter und mich war es wichtig, dass wir darüber reden konnten. Ich habe auch andere Leute ins Vertrauen gezogen und bekam in dieser Zeit viel Hilfe.

    Ich wünsche dir viel Kraft für dich und deine Familie,
    viele Grüße
    Zeppeline

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