Ich kann ihm nicht glauben...

  • Hallo Kekskrümel,

    erstmal ganz herzlich willkommen hier bei uns Kindern.

    Zitat

    Ich möchte den Kontakt eigentlich nicht gänzlich einstellen, aber ich befürchte, dass ich daran zerbreche, wenn ich diesem Absturz weiter zusehen muss und NICHTS dagegen tun kann. Und das meine kleine Familie daran zugrunde geht...


    Genau hier liegt im weitesten Sinne der Ansatz, will sagen DU kannst bestimmen, welcher Umgang Dir gut tut bzw am wenigsten schlecht. Und wenn das heisst, den Kontakt komplett abzubrechen, dann ist das so und auch völlig OK.

    Es ist auch eine Frage der Einstellung dem Alki aber auch sich selbst gegenüber bzw Euch als Familie. Du kannst davon ausgehen, dass der Alki immer saufen wird, solange er will bzw solange bis er seinen persönlichen Tiefpunkt erreicht hat. Dein Dad hat offenbar schon den einen oder anderen Tiefschlag bekommen und es hat noch nicht Klick gemacht. Es ist also nicht zu erwarten, dass sich ein Kontaktabbruch Eurerseits irgendwie positiv oder negativ auf sein Saufverhalten auswirken wird. Sprich, Du wirst Deinen Vater nicht retten können, das kann nur er allein, wenn er will!!
    Zudem solltet Ihr versuchen, Deinen Vater als Individuum wahrzunehmen, das für sich selbst verantwortlich ist und für sich selbst Entscheidungen treffen darf und muss, genau wie Ihr für Euch selbst entscheiden dürft, was Euch gut tut und was nicht. Und zwar unabhängig davon, was Ihr meint was Dein Vater zu dieser Entscheidung sagen würde.

    Ich wünsch Dir erstmal einen erfolgreichen Austausch hier, und wenn Dir Fragen kommen, einfach losschreiben, irgendwer "hört" hier immer zu und antwortet Dir...

    Ganz liebe Grüße und bis bald

    Der Insulaner

    P.S.: Das Schreiben selbst hilft auch schon..

  • Hallo Kekskrümmel,

    willkommen hier :lol: .
    Dir wird keiner sagen können ob Dein Vater die Kurve bekommt oder nicht, wenn Du den Kontakt abbrichst. Ich habe von Alkis gehört bei denen es schnell "Klick" gemacht hat als sie bemerkt haben, das sie das wichtigste im Leben verlieren - nämlich die eigene Familie. Bei anderen hingegen hat es nie "Klick" gemacht bis zum bitteren Ende....
    Du musst für Dich und Deine Kinder entscheiden, was der bessere Weg ist.
    Als meine Tochter vor 2 Jahren geboren wurde, habe ich rigoros den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen. Unser Verhältnis ist seit Jahren schwer gestört durch ihre Trinkerei und als ich dann selber Mama wurde, wusste ich sofort, das meine Tochter nicht dasselbe durchmachen wird wie ich es musste. Tja, bis heute hat es nicht "Klick" gemacht. Ich würde eher sagen es ist noch schlimmer geworden weil sie nun die Ausrede hat "ich hab ja niemanden mehr, also MUSS ich ja trinken..." Komischerweise war das aber auch der Fall als ich noch da war und sie sich jeden Tag Wein hinter die Binde kippte....
    Du siehst, man weiß nicht wie es kommt. Du solltest herausfinden, was DU selbst möchtest. Lass Dich und Deine Familie nicht zerstören. Es ist traurig genug das viele Menschen nicht zu schätzen wissen, eine eigene Familie zu haben in der man sich umeinander sorgt.
    VIEL GLÜCK !

    LG

  • Guten Tag Kekskrümel!

    Willkommen im Forum!

    Ich glaube auch dass es Für Dich ,für Euch das Beste ist,Euch von Deinem Papa zu trennen.

    Du darfst nicht zerbrechen.!!Was wäre dann?

    Für mich ist das so:Ich bin für mich verantwortlich.Also darf ich mich nicht kaput machen lassen.Du hast ja noch Deine zwei Kinder.Ihnen tut es sicher trotz aller Liebe zu ihrem Opa nicht gut,das Leben so nahe bei einem Alkoholiker zu leben.

    Da ist alles andere als leicht.
    Aber hier im Forum wirst Du immer wieder Rat und Beistand finden.

    Hab mich gar nicht vorgestellt: Yvonne,Alkoholikerin,im Forum seit 26.02.08 und seither trocken und dankbar.

    Machs gut!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hey Kekskrümel,

    Na, das ist doch schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.

    Aber jetzt kommt auch schon wieder der mahnende Finger:
    Erhofft Euch nicht zuviel von der ganzen Sache, es wird wahrscheinlich nicht "Klick" machen. Und seid bereit, dass, was Ihr ankündigt, auch durchzuziehen. Und zwar in EUREM Interesse.

    Hier vielleicht noch ein paar Tips und Randbedingungen für ein solches Gespräch:
    1. Dein Vater sollte dabei nüchtern sein, sonst ist's völlig für'n A****. Am besten setzt Ihr ihn gleich wieder vor die Tür, wenn er besoffen ankommt.
    2. Redet in der Ich bzw wir Form, schildert Eure Eindrücke und Eure Wahrnehmungen und Eure Gefühle dabei. KEINE Anschuldigungen.
    3. Lasst einander ausreden, wenn Dein Vater da nicht mitmachen will/kann, abbrechen.
    4. HAtte ich eigentlich schon gesagt, aber trotzdem nochmal: Kündigt nichts an, was Ihr nicht bereit seid auch durchzuziehen.
    5. Wenn Ihr wollt könnt Ihr ihm Hilfe anbieten, WENN ER BEREIT IST SICH PROFESSIONELLE HILFE ZU HOLEN und dies auch tut. Erster Schritt muss von ihm kommen.

    Und wie gesagt, macht Euch nicht zu viele Hoffnungen. Es wird wahrscheinlich nicht klick machen und Ihr könnt eher froh sein, wenn er einigermassen nüchtern bei Euch erscheint. Klingt Böse, is aber so. Wenn's ans Eingemachte geht bringen unsere Pappenheimer halt gern mal "einen Freund" mit..!

    Erzähl doch auch mal ein bißchen von Dir/Euch. Wohnt Ihr z.B. noch mit Deinem Vater unter einem Dach, im gleichen Ort, weit auseinander...?

    Übrigens kannst Du davon ausgehen, dass Eure Kinder wahrsch. schon mehr mitkriegen als Du glaubst.

    Also wie gesagt, versteift Euch nicht so sehr darauf, dass es bei Deinem Vater vielleicht Klick machen könnte, wenn Ihr ihm den Kontaktabbruch androht. Es wird eher nicht passieren. Vermutlich wird er Euch zwar versprechen, zum Arzt oder zur Suchtberatung zu gehen, aber wenn Ihr dann nachfragt gab's keine Termine oder es war keiner da oder oder oder...!
    Nutzt Eure Kraft FÜR EUCH..!!

    Ich drück Euch die Daumen..

    LG und bis bald

    Der Insulaner

  • Hallo Kekskrümel,

    Zitat von Kekskrümel


    und mein Papa kommt zu uns. Der Vorschlag kam von ihm, er sagte er möchte nocheinmal mit uns reden...
    Wir werden uns anhören, was er uns zu sagen hat und wie er sich das Weitere vorstellt.
    Kekskrümel

    Hoffe, Euer Gespräch ist - für Euch - "erfolgreich" und einigermaßen angenehm gelaufen. Wenn man in dieser Situation von angenehm überhaupt reden kann. Konntet Ihr manche Dinge mit Deinem Vater klären?

    Lieben Gruß
    Bibs

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