Sehe keinen Ausweg aus meiner Situation.

  • Hallo Kobe,
    Dein Bericht hat mich berührt und auch geschockt. Ich selbst bin hier im Co-Bereich wegen der wieder auflebenden Alkoholsucht meines Mannes. Wie ich lese, geht es Dir bereits körperlich und seelisch sehr schlecht, man schreibt ja auch hier erst, wenn die eigene Leidensdruck enorm ist. Ich kann Dir nur dringend raten, wie ich es auch getan habe, Dich sehr bald an eine Suchtberatungsstelle in Deiner Nähe zu wenden. Dort gibt es sehr zugewandte, erfahrene und kompetente Fachleute.
    Sie werden mit Dir zusammen schauen, was zu tun ist, um aus diesem Labyrinth herauszukommen. Bei uns in der Gegend bietet man bei div. Suchtberatungsstellen mehrere kostenlose Gespräche an. Dein "fremddiktiertes Leben" und Deine latenten Suizidgedanken sind ein Alarmsignal allererster Güte! Überleg Dir doch einmal, ob Du nicht auch so ehrlich und autenthisch sein möchtest und Dich Deinen Freunden gegenüber öffnest. Nur mit Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit läßt sich etwas Neues beginnen. Überlaß das Lügengebäude Deiner Mutter. Mit Ihrer Arbeitskraft in Deiner Firma kannst Du ohnehin bis auf weiteres nicht rechnen.
    Ich wünsche Dir herzlich alles Gute und viele kleine Schritte heraus aus Deiner Sackgasse, dass Du selbst leben kannst, und nicht mehr fremd bestimmt bist.
    Aufbruch

    "Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Sondern die Erkenntnis, dass etwas anderes wichtiger ist als die eigene Angst."

  • Lieber Kobe,

    ich bin wegen meinem Vater hier "gestrandet" und daher eigentlich aus'm EKA-Bereich.

    Zitat von Kobe2


    Aber seit wir uns kennen war ich der „Starke, Kalte, Tolle Typ“....und ich fühle mich gut dabei dies zu sein. Das möchte ich nicht verlieren.

    Aber was genau verlierst Du? Du verlierst ein Gefühl, von dem Du jetzt schon genau weißt, dass es eigentlich nicht authentisch ist und, dass es nicht das wiederspiegelt, was Du eigentlich bist (was nicht heißen soll, dass Du nicht auch "stark" und "cool" sein kannst :wink: ).
    Du bewahrst Dir aber Dein eigenes (falsches) Selbstbild nach aussen.
    Ich hab diese Art von "Schauspielerei" auch ganz viele Jahre so betrieben. Nach aussen immer "toll" sein, im Mittelpunkt stehen, alle sollten mich super finden...ich denke, in der Situation selbst habe ich daran auch wirklich geglaubt - und Du hast recht wenn Du sagst: "Das tut gut". Aber auf Dauer verbraucht es einfach nur enorm viel Kraft. Kraft, die Du für Deinen Weg dringend brauchst, wenn Du Deine Situation ändern möchtest. Und dazu gehört auch sein Selbstwertgefühl nicht von aussen zu nähren, sondern von innen.

    Und überleg' mal was hingegen Du gewinnen könntest, wenn Du Stück für Stück die "Maske" fallen läßt?
    Ein Stück Freiheit vielleicht?
    Ein Stück Freiheit so zu sein, wie Du bist.
    Die Freiheit von Deinen Freunden Respekt zu "fordern", auch wenn Du nicht der Super-Held bist, für den Dich alle halten :wink:

    Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass einem oft ganz tolle Reaktionen entgegen gebracht werden, die man niemals erwartet hätte :!:

    Zitat von Kobe2


    Abgesehen davon kann ich mich eh nicht öffnen.

    ...hab' ein wenig Geduld. Du hast angefangen Dir Hilfe von aussen zu holen, in dem Du hier die ersten Sätze gelassen hast. Das ist doch schonmal ein guter Anfang :) Schreiben tut mir immer ziemlich gut, es befreit erstmal ein wenig. Ich glaube allerdings auch, dass Du dich wegen Deiner Suizidgedanken an eine Beratungsstelle, oder Deinen Hausarzt, wenden solltest, sofern Du diese Gedanken nicht ablegen kannst.

    Lieben Gruß
    Bibs

  • Du hast so tolle Sachen aufgebaut, kannst Verantwortung übernehmen, bist beliebt, stark und cool.
    Gib Dich nicht selber auf, nur weil deine mutter es tut.
    schau mal welch ähnliche mechanismen es sind. Hat sie dir das vorgelebt? jetzt kannst du ihr vorleben, dass DU dich nicht der sucht hingibst und dass es wege aus der sucht gibt- aus deiner eigenen. Oder willst du von deienr mutter verlangen, dass ie etwas schafft, was du selber nicht hinkriegst???? Denk mal drüber nach.

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