Beiträge von Aufbruch2010

    Hallo Mirli,

    ich denke nicht, dass Dein Verhalten egoistisch oder gar unmoralisch ist. Jeder Mensch, so auch dein Freund, ist für seine Entwicklung und seine geistige und körperliche Gesundheit ganz alleine verantwortlich. Er ist ja kein Kleinkind und nicht geistig oder sonstwie 'behindert'. Es ist in seine Freiheit gestellt, mit seinem Leben zu tun was er will. So darf er auch trinken, in Intervallen oder wie auch immer, ganz so wie er möchte. Wenn ihm die Einsicht fehlt, dass es besser für ihn und sein Umfeld ist, sich aus seiner Abhängigkeit zu befreien, so ist auch das SEIN Ding...

    Was mich allerdings schon sehr wundert ist, dass dich sein Trinkverhalten angeblich nicht mehr stört und du dich davon abgekoppelt hast. Ist das wirklich wahr, dass es dich nicht stört? Bist du wirklich ehrlich zu dir selbst?

    Wenn es dich nicht stört und ihr zwei getrennte Leben lebt, dann taucht für mich die Frage auf, was dich mit ihm verbindet... Im Grunde verwundert diese Frage nach Moral. Was ist unmoralisch daran, einem Menschen seine Freiheit zu lassen? Ich spüre da einen Widerspruch und bitte dich, sehr aufrichtig mit dir selbst umzugehen. Die Gefahr sich selbst zu belügen und sich etwas schönzureden, ist sehr groß. Und Selbstbetrug ist ethisch nicht vertretbar.
    Gute Erkenntnisse wünscht Dir
    Aufbruch

    Hallo zusammen,

    ich möchte mich bei allen Schreibern sehr für die Beiträge bedanken, vor allem bedanke ich mich auch bei den trockenen Alkoholikern. Ja, ich will schon länger tiefer begreifen, warum Lügen ein Symptom von Suchterkrankungen ist. Ich glaube allmählich zu erkennen, auch durch eure Beiträge, dass es die zwingende Dominanz der Sucht ist, die Moral, Aufrichtigkeit und sonstige menschliche 'Werte' außer Kraft setzt. Für so hohe Ansprüche wie Ehrlichkeit und Integrität ist kein Platz, wenn der Körper und die Seele nach dem Stoff schreien!! Alles wird diesem drängenden Bedürfnis untergeordnet.

    Es ist der Dämon Sucht, der menschliche Entwicklung verhindert. Der die Freiheit im Denken, Fühlen und Handeln tunnelartig einschränkt. Der alkoholkranke Mensch ist ja nicht per se ein "schlechterer" Mensch als andere und er wurde auch nicht mit schlechteren Anlagen geboren!! Aber sein menschliches Potential liegt eben brach weil er alles seiner Sucht unterordnet.
    Dies ist aller Klarheit zu spüren, tut weh. Und weil der Suchtkranke diesen Schmerz nicht spüren will, sein beschädigtes Selbstbild nicht sehen will, zimmert er sich seine eigene Wahrheit zurecht und belügt somit die Angehörigen und sich selbst genau so. Es ist die Substanz Alkohol, die das Denken und die Seele langfristig verändert. Ich verstehe das immer mehr und ich danke euch allen nochmals.
    LG - Aufbruch

    Liebe Eloise,
    ich habe deinen Thread jetzt erst gelesen. Ich finde es gut und heilsam dass du auf Distanz gegangen bist!!
    Mir fallen die von dir an verschiedenen Stellen erwähnten Wutausbrüche deines XY auf. Mit solchen Wutausbrüchen hatte ich bei meinem EX leider oft leidvolle Erfahrungen machen müssen. Ich kann dir aber sagen, dass sie nicht unbedingt alkoholverursacht sein müssen, sondern vielmehr im Charakter des Menschen liegen. Verstärkt werden diese Anteile durch Alk wohl nur bei einem Menschen, der ohnehin solche cholerischen Strukturen in sich trägt. Was ich damit sagen möchte, es ist höchstwahrscheinlich, dass das cholerische Temperament immer wieder zum Tragen kommen wird, auch wenn der Betreffende trocken lebt. Ich bin dermaßen von solchen Wutausbrüchen geprägt, dass ich niemals mehr eine Partnerschaft mit einem Menschen eingehen würde, der die leisesten Anzeichen hierfür in seinem Verhalten zeigt... So kann ich dir nur wünschen, dass du standhaft bleibst!

    LG Aufbruch

    Immer wieder liest man hier, dass Alkoholiker lügen. Auch ich habe diese Erfahrung leider machen müssen. Mein XY hat heimlich getrunken, ist unter Alk Auto gefahren. Und er hat mir stets dreist ins Gesicht gelogen, was den Alkoholkonsum - und die Heimlichkeit seines Konsums - anbetraf.

    Ich überlege schon länger, ob das Lügen ausschließlich aus Schuld und Scham geschieht, weil die Art des Trinkens nicht zu dem Selbstbild passt das der Trinker von sich hat. Glauben sie allen Ernstes sie könnten durch Lügen verhindern, dass der Partner merkt was los ist?? Glauben sie vllt. selbst an ihre Lügengeschichten?? Ist ihnen klar, dass durch ihr Lügen Vertrauen, u.U. irreparabel, zerstört wird?

    Wo seht ihr die Verbindung zwischen Suchtstruklturen und dem Hang zur Unehrlichkeit bzw. zur Lüge. Ist es nur Scham, sind es charakterliche Mängel? Ich hoffe, mein Anliegen kommt richtig rüber, mich interessiert diese Thematik wirklich sehr. Danke für Eure Ansichten/Rückmeldungen, gerne auch von trockenen Alkoholikern.

    Lieber Matthias,

    edit - bitte nicht über das Forum diskutieren, sondern über euch schreiben, danke - edit

    Bitte ärgere Dich nicht!!
    Ein Rückfall wäre fatal und dem Auslöser nicht angemessen.

    Es sollte Dich vielmehr freuen, dass viele User Deine ganz persönliche Art zu schreiben als aufmunternd, wohltuend und warmherzig empfunden haben. Auch ich gehörte stets dazu.

    Glück auf - und Dir alles, alles Gute!

    LG Aufbruch

    Hallo Joanne,

    auch ich möchte Dir und Deiner Tochter ein schönes Weihnachtsfest wünschen. Zu den Alkoholvorräten in Eurer Wohnung möchte ich Dir sagen wie ich es machen würde: ich würde alles entfernen, komplett!! Wenn dein Mann aus dem KH kommt, in dem er einen Alkoholentzug gemacht hat, ist es widersinnig und unproduktiv, ihn zu Hause mit Alk zu konfrontieren. Für ihn beginnt schließlich ein neuer Lebensabschnitt, völlig ohne seinen Suchtstoff Alkohol. Davon würde ich erst einmal ausgehen. Und dass Du davon ausgehst, kann er daran erkennen, dass nichts mehr da ist....

    Dir wünsche ich viel Kraft und Optimismus. Du schaffst das!!

    Alles Liebe
    Aufbruch

    Hallo Doro,
    ich möchte Dir mein Mitgefühl ausdrücken. Und ich wünsche Dir, dass Du bei allem Leid auch die guten Zeiten mit Deinem Mann in Erinnerung behältst und Wert schätzen kannst. Ich entnehme Deinen Zeilen dass es so ist - und dies freut mich. Er hat den Weg für sich gewählt, den er gehen musste. Du hast für ihn getan was Du tun konntest und hast ihn dann losgelassen weil es galt, Dein Leben und das Leben Deiner Kinder zu retten.
    Alles Gute und eine friedvolle Adventszeit
    Aufbruch

    Hallo Emma,
    die Begeisterung Deines XY über Deine eventuelle Rückkehr scheint sich ja in Grenzen zu halten .... Was er an seinem Lebensstil verändern will, ist, sich im Frühjahr eine neue Frau zu besorgen. Dann wärest Du die 2. Wahl! Will er denn außerdem noch andere Dinge verändern? Zum Beispiel, ernsthaft seine Suchterkrankung bekämpfen?
    Mir steht kein Urteil zu, aber ich glaube, Du kannst Dein Engagement und Deine Opferbereit woanders sinnvoller investieren als bei ihm.

    Hallo Joanne,
    für mich hört sich das schon länger so an, als ob dein Mann außer seiner Alkoholkrankheit noch ein schweres Kriegstrauma hat. Das ist ein sehr ernst zu nehmendes Krankheitsbild und gehört in Behandlung eines hierfür spezialisierten Psychotherapeuten. Er muss also zweigleisig behandelt werden um Heilung zu finden - und dies natürlich auch wollen.

    Herzlichen Gruß und alles Gute
    Aufbruch

    Hallo Emma,
    ich möchte vorsichtig sein mit Ratschlägen und mit Be-urteilungen deiner Lebenssituation , weil ich sehr verstrickt bin in eigenes ungesundes, abhängiges Verhalten, in Selbstverleugnung und Selbstverbiegung. Ich habe meine eigenen Bedürfnisse, meine Identität, mein So-Sein. jahrelang zugunsten meines Noch-Ehemanns zurückgestellt. Ein verdrehtes, verkorkstes Selbstbild sozusagen hab ich mir herangezüchtet! Ich hatte mich wirklich dabei -fast- verloren.

    Nun gibt es hier Frauen, auch sogenannte Co-Abhängige, die geschlagen wurden, deren Autos demoliert wurden - und die trotzdem sich immer wieder auf den Menschen einlassen, der ihnen diesen Schmerz zugefügt hat, - weil sie die Hoffnung nicht aufgeben, weil sie an den Entwicklungswillen des Partners glauben, daran, dass der Partner ernsthaft an sich arbeiten will.
    Desweiteren gibt es hier Co-Abhängige, die fest von sich behaupten, niemals aus dem Tunnel der Co-Abhängigkeit heraus zu kommen.

    Hier kann ich nur sagen, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen um sich werfen - oder besser: sich mit Rat"schlägen" zurückhalten.

    Emma, ich wünsche dir nicht, dass du in eine unveränderte Situation zurück gehst, die du aus guten Gründen verlassen hast!!

    Ich wünsche dir, dass du gut auf dich aufpasst, auch und gerade auf deine MITTE, und deine Würde und deine Selbstachtung immer im Auge behältst.

    Alles Gute Dir
    Aufbruch

    Hallo Emma,
    ich hab deinen Thread gelesen und möchte dich gerne etwas fragen. Du ziehst in Erwägung, wieder bei ihm einzuziehen. Für welches hohe, edle Ziel lohnt es sich, dein Leben zu opfern, eine Märtyrerrolle einzunehmen?? Die Frage ist keineswegs provozierend gemeint, sondern vollkommen ernst.
    Kannst Du bei ihm Wertschätzung, Respekt und menschliche Wärme erfahren? Gedankenaustausch?
    Oder gibt es dir eine Erfüllung, ihn zu "pflegen" mitsamt dem Haus und dem Garten? Ich möchte dir nicht weh tun, ich würde dich nur bitten, darauf in dir eine Antwort zu suchen....

    Herzlichst
    Aufbruch

    Hallo Joanne,

    ein Alkoholiker kann nicht "ab und zu" etwas trinken, in Gesellschaft oder bei besonderen Anlässen, wie du es gerne hättest. Dann wäre er ja nicht alkoholkrank!!! Genau das - Kontrolliertes Trinken - will mein Noch-Mann auch seit 2 Jahren versuchen, es war sein größter Wunsch, die Droge Alk zu beherrschen... ! Es ist dramatisch schief gegangen, und er hängt seit geraumer Zeit wieder an der Flasche, trinkt heimlich, fährt betrunken Auto. Alles so wie früher in schlimmsten Zeiten. Es ist immer eine tickende Zeitbombe im Hintergrund!

    Lieben Gruß - Aufbruch

    Hallo zusammen,
    ich möchte mitteilen, dass ich es wahr gemacht habe. Vor einigen Tagen bin ich aus unserem gemeinsamen Haus ausgezogen und lebe jetzt erst einmal in einem sehr schönen möbl. Appartment. Ich hatte alles über viele Wochen gründlich und im Detail vorbereitet. Meinem Mann habe ich einen Brief hingelegt - ohne Schuldzuweisungen - in dem ich ihm erklärt habe, dass ich so nicht mehr weiterleben kann. Ich habe ihm meine Vorstellungen (Hausverkauf/Scheidung) über die kommende Zeit unterbreitet, gleichzeitig aber darum gebeten, dass er mich in den nächsten Wochen vorerst nicht auf dem Handy anruft. Meine neue Anschrift kennt er nicht. Falls er mich kontaktieren muss, könne er dies per Email tun. Das hat er bis jetzt nicht getan, angerufen auch nicht. Ich fühle mich ein bisschen so, als wäre ich aus einer Art Haft entlassen worden.... merkwürdig, .... es ist so ungewohnt. Aber so schön. Meine Entscheidung ist über viele Monate gereift. Ich bin vollkommen mit mir im Einklang und weiss, das ich das Richtige getan habe, hatte ich doch vorher alles versucht, das Ruder herumzureissen (Paartherapie, Suchtberatung, Gespräche). Er hat ALLES abgeblockt, wollte sich keinen Zentimeter bewegen. Mein Verstand hat tatsächlich gesiegt, obwohl ich so ein Gefühlsmensch bin. Trotzdem schleichen sich jetzt ab und zu so destruktive Schuldgefühle heran, wie "Ich hab ihn hängen gelassen, allein gelassen, ich hab mich wie ein Dieb in der Nacht davongemacht." Ich weiss nicht woher diese Gefühle kommen, ich weiss sehr genau, der er mich innerlich schon lange verlassen hat. Erziehung? Moral?
    Jetzt geht es weiter - nachdem ich den Großen Schritt getan habe - in vielen kleinen Schritten zu mir selbst. Ich hatte mich in den letzten Jahren verloren. Danke fürs Lesen.
    Liebe Grüße - Aufbruch

    Hallo Uschi,
    ich habe Deinen Thread nur in Teilen gelesen, möchte aber zu der "Aggressivität" etwas schreiben, weil es auch meine Situation betrifft.
    Die latent immer vorhandene Grundaggressivität kenne auch ich sehr gut bei meinem Noch-Mann.... Sie hat dazu geführt, dass ich im Laufe der Jahre immer vorsichtiger wurde mit dem was ich sage und wie ich mich ihm gegenüber verhalte. Einzig meine Gedanken waren noch frei! Auf meine Worte musste ich sehr achtgeben, denn ich wollte ihn ja schließlich keineswegs reizen, provozieren. Dass hatte sofort Brüllen, Wutausbrüche zur Folge. Und die waren seehr unangenehm! Also hab ich mich in den letzten Jahren zurückgenommen, mich nicht so gegeben wie ich wirklich bin, und hab mich -fast- dabei verloren. Allesdings hab ich auch vieles meiner Identität retten können durch den Rückzug nach innen. Auf Dauer ist so ein Leben aber nicht lebbar!! Und es macht die Seele krank! Es ist Selbstverleugnung pur, und die Selbstachtung bleibt dabei auf der Strecke. Dafür hat man seinen Lebensweg nicht angetreten!! Ich glaube jedoch mittlerweile, dass die von Dir angesprochene Aggressivität ein Wesenszug ist, der recht wenig mit Alk zu tun hat. Den körperlichen Übergriff den ich erlebt habe fand in seinen trockenen Zeiten statt. Friedliche Menschen werden unter Alk keine Monster und Schläger. Wie auch immer, ich wünsche Dir viel Kraft für deine Befreiung.

    LG Aufbruch

    Liebe S,
    ich möchte dich auch bitten, um deiner selbst willen, ihn in der nächsten Zeit nicht anzurufen.
    Er hat dich als Dreckstück beschimpft, Dich angelogen, dich nicht unterstützt, dich an deinem Geburtstag hängen lassen. Er hat dir zu verstehen gegeben, dass für ihn der Alkohol eine höhere Wertigkeit hat als eine Partnerschaft mit Dir. Körperliche Aggressionen hatte er für Dich übrig, - an denen DU natürlich Schuld hattest... Wer sonst? Auf welche Signale wartest du eigentlich noch?

    Was würdest du einer guten Freundin guten Gewissens raten, wenn sie dir das alles erzählen würde??

    Du kannst deine Situation so glasklar analysieren, spalte deine Gefühle doch eine Zeitlang ganz bewusst von dir ab und funktioniere vorerst nur über deinen klugen Kopf. Diese Stratagie hilft mir selbst momentan ungemein.

    Hilft dir der Denkansatz, dass Dein Antrieb, ihn anzurufen, evtl. auch egoistischer Natur sein könnte und mit der Sucht gebraucht zu werden zu tun haben konnte? Jedenfalls nicht mit einer Liebe auf Augenhöhe, die fühlt sich anders an. Du hilfst ihm nicht, auch nicht mit zig Anrufen! Und ihr habt auch keine Mutter-Kind-Beziehung.

    Ich wünsche dir ein paar harmonische Stunden mit deinen Kollegen und ein erfolgreiches über-den-eigenen-Schatten-Springen!
    Du klingst stark, ich glaube du schaffst das!
    Herzlichst - Aufbruch

    D A N K E Euch allen für Eure Gedanken!

    Aurora schrieb in Joannes Thread einen Satz der zu diesem Thema passt. Ich nehme an, ich darf ihn hier mal zitieren: ... "damals konnte ich noch nicht so gut erkennen, dass es jedermanns und jederfraus Recht ist, Situationen und Lebensgemeinschaften zu beenden, wenn sie einem nicht mehr gut tun! Dass eine klare Ansage, ein "Stopp, es reicht" genug sind, um etwas zu beenden. Alle dürfen das, alle Menschen! Auch du!"

    Das trifft genau, was ich meinte.

    Ich handele leider auch immer erst dann, wenn ich mit dem Rücken an der Wand stehe, ähnlich wie desperateS geschrieben hat, erst, wenn der Leidensdruck so enorm geworden ist, die Umstände so unerträglich geworden sind, dass ich tatsächlich keine "Wahl" mehr habe zu handeln oder nicht zu handeln. Dann wird mir das Handeln stets von außen aufgezwungen. Die Umstände handeln im Grunde an meiner statt. Und ich re-agiere nur noch. Das ist aber kein freies Handeln aus Einsicht, wie ich es mir für mich wünsche.

    Ich möchte in Zukunft viel früher erkennen, wenn etwas falsch läuft und niemals wieder jahrelang stillhalten und hoffen, dass es bestimmt irgendwann besser wird, wenn ich mich nur genug bemühe.
    Es ist es schwieriges Thema und es hat auch mit Menschenwürde zu tun und mit Selbstachtung. Ich habe des RECHT, ein Leben in Selbstbestimmung zu führen und mich aus einer krank machenden Beziehung zu lösen - und für mich ein besseres Leben zu "wählen". Das muss ich so sehr verinnerlichen. Diese Gedanken in dieser Klarheit kommen für mich sehr spät, Fehlentwicklungen in 14 Jahren Ehe waren frühzeitig absehbar - und ich habe sie beharrlich ignoriert, die Augen fest verschlossen und michs aufs Hoffen verlegt anstatt frühzeitig und entschlossen zu handeln.
    Ich weiss schon lange, dass ich mich von meinem Mann trennen muss um meine Identität zu retten, und dass eine solche Trennung letztlich auch für ihn gut ist. Trotzdem steigen immer noch so destruktive Gedanken herauf wie z.B. "darf ich ihn überhaupt alleine lassen, er ist ja schon 65 J." Mist. Danke für Eure Beiträge.

    Grüße, Aufbruch

    Hallo zusammen,

    als ich eben gerade den TV eingeschaltet habe, hat ein bekannter Politiker, in einem Zusammenhang den ich nicht mitbekommen habe, folgenden Satz gesagt:

    "Menschen sind nicht dazu verurteilt, Opfer ihrer Umstände zu sein, Menschen haben eine Wahl."

    Dieser Satz hat mich angesprungen, ist mir unter die Haut gegangen, so als hätte dieser Satz gerade jetzt mich gemeint... Wer bei mir gelesen hat weiss, dass ich mich in diesem Herbst trennen will.

    Ich möchte für mein künftiges Leben wählen dürfen:
    Ein Leben in Frieden, Freiheit
    Ein Leben in dem es wieder möglich ist, Kontakt zu halten mit meinen Freuden, sie zu mir nach Hause einzuladen...
    Ein Leben ohne einen saufenden, brüllenden Ehemann
    Ein Leben ohne niedergemacht zu werden
    Ein Leben ohne jedes Wort auf die Goldwaage legen zu müssen
    Ein Leben ohne vor anderen gemaßregelt zu werden
    Ein Leben ohne ständig angelogen zu werden

    Ich habe die WAHL, weil ich ein MENSCH bin.

    Menschen können sich entscheiden zwischen verschiedenen Möglichkeiten, das Leben zu gestalten.
    Ich habe die WAHL, weil ich kein Opfer der Umstände bin.

    Ich würde mich freuen wenn ihr schreiben würdest, zu welchen Gedanken der o.g. Satz des Politiker Euch inspiriert. Danke!

    Lieben Gruß, Aufbruch

    Hallo Welia,
    ich bin leider ähnlich gestrickt, laufe erst dann zur Höchstform auf, wenn ich Probleme lösen kann und am besten noch anderen dabei helfen kann, deren Probleme zu lösen und unerbetene Ratschläge zu erteilen. Wenn ich mir meine Biographie so anschaue, kann ich schon das Gefühl bekommen, dass ich in Katastrophenlagen am besten funktioniere....
    Aber genau das ist KRANK. Und das ist auch der Grund dafür, dass ich immer Männer angezogen habe, an denen ich mich mit meiner Vorliebe für Probleme und dem ungesunden Helfersyndrom so richtig aufreiben und verschleißen konnte. Ich bin dabei es zu erkennen und mir ganz langsam gesündere Verhaltensweisen zu erschließen.
    Das ist ein schmerzhafter Prozess und geht nicht von heute auf morgen, und für mich auch nicht ohne therap. Hilfe.
    Lieben Gruß, Aufbruch