• Hallo Merlin,

    willkommen im Forum. Schön, dass Du her gefunden hast. Für wen suchst Du denn einen Rat, für für Deinen Vater oder für Dich?

    Deinem Vater können wir nicht helfen, dass kann nur er selbst. Wie das geht wird er vermutlich wissen, wenn er schon einmal 10 Jahre trocken war oder hat er das ganz ohne Hilfe, z. B. Therapie, SHG o. ä. geschaft? Außerdem ist er nicht hier, sondern Du.

    Dir können wir helfen, wenn Du magst. Erzähl doch mal ein bisschen von Dir. Was machst Du so? Wie geht es Dir?

    Gruß
    Skye

  • Hallo Merlin,

    ich habe vor einigen Jahren am gleichen Punkt gestanden und bin nicht mehr klar gekommen. Mir hat damals und bis heute geholfen mich mit anderen Betroffenen auszutauschen, hier als auch in einer realen SHG, außerdem habe ich noch eine Therapie gemacht.

    Man kann lernen damit klar zu kommen, dass ein Elternteil säuft. Das geht nicht von heute auf morgen, aber es geht. Für mich habe ich festgestellt, es geht nicht allein.

    Wer nicht damit zu tun hat, kann die Problematik die mit alkoholabhängigen Eltern entsteht und besteht nicht nachvollziehen. Für mich war der Austausch mit anderen vor allem in sofern eine Hilfe, als das ich andere Sichtweisen und Möglichkeiten meines Problems bekommen habe. Ich war so in meiner Spirale gefangen, dass ich die Auswege nicht mehr gesehen habe. Durch den Austausch habe ich Türen gesehen, an denen ich sonst immer vorbei gewirbelt bin.

    Du kannst Dich gerne hier austauschen, schreib auf, was Dir auf der Seele brennt. Allein das schreiben, alles einfach mal loswerden kann eine Hilfe sein. Vielleicht liest Du auch mal den einen oder anderen Thread, auch da kannst Du Antworten für Dich finden, auch wenn sie nicht direkt an Dich gerichtet sind. Wenn Du feststellst, dass Du ein Gesicht gegenüber brauchst, wende Dich an die Suchtberatung bei Dir in der Nähe, die haben Adressen für SHG's. Wichtig ist darüber zu reden und nicht es tot zu schweigen.

    Ich habe meine Mutter dazu bringen können Entgiftungen zu machen und eine erneute LZT. Allerdings hat sie es genau deshalb getan, weil ich es ihr immer und immer wieder nahe gelegt habe. Das Ergebnis war immer das gleiche, kaum zu Hause, hat sie wieder getrunken. Ein Alkoholiker muss für sich trocken werden wollen, sonst nutzt alles nichts.
    Wie es mir scheint, will Dein Vater trinken, dann lass ihn, behalte Deine Kräfte für Dich. Ich weiß es tut weh zu schauen zu müssen und nichts tun zu können, aber auch damit kann man leben lernen.

    Was die Fragen von Bekannten und Freunden angeht, Du bist die Tochter und nicht die Mutter. Wenn sie etwas wissen wollen, sollen sie Deinen Vater selbst fragen.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Skye,

    vielen Dank für Deine Zeilen - es ist schön, wenn jemand das aufschreibt, was man selber sagen will und nicht weiss, wie man es ausdrücken soll.

    Was die Fragen von Bekannten und Freunden angeht, Du bist die Tochter und nicht die Mutter. Wenn sie etwas wissen wollen, sollen sie Deinen Vater selbst fragen.

    Genau richtig - ich will nicht meine Mutter betreuen - verdammt ich bin das Kind - eigentlich sollen wir immer mit Freud und Leid zu unseren Eltern gehen können. Ich habe mich auch abgewandt und bin von tollen Freunden aufgefangen worden.

    Wir haben drei Entziehungen, Leberkoma etc. mit meiner Mutter mitgemacht. Sie will einfach trinken - ja, bis sie daran stirbt. Was sollen wir machen? Es ist IHR Leben.

    Ehemann/Partner: Ich habe Glück, dass mein Partner versteht, dass Alkohol eine Krankheit ist. Mein Bruder hat da leider mehr Pech. Seine Frau beschimpft ihn immer für seine versoffene Mutter. So muss er doppelt verkraften. Aber da kann ich ihm nicht helfen.

    Ich versuche meinem Mann immer wieder zu zeigen und zu sagen, dass ich ihm für seine Geduld und sein Verständnis unendlich dankbar bin. Ohne ihn wäre ich auch abgerutscht.

    Merlin? Schreib/lies viel im Forum. Ich habe Phasen wo ich nur lese und es hilft mir so sehr - bestimmt hilft es Dir auch

    wünsch Dir alles Gute Lillemann

    Freunde sind Menschen die uns kennen und uns trotzdem mögen.... und echte Freunde fangen einen immer wieder auf - auch da, wo die Familie nicht da ist

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