Hallo Diandra,
ich kann deinen Gedanken-Mix total gut nachvollziehen. Bei uns herrscht auch seit 2 Tagen totale Funkstille. Mein Mann musste beruflich weg (eigentlich nur von gestern auf heute), er hat sich kein einziges Mal gemeldet bis jetzt und ist auch nicht nach Hause gekommen. Ich rufe ihn auch nicht an, weil ich ihm nicht mehr hinterherrenne - er ist schließlich an der Reihe, etwas zu tun. Ich habe solch eine Situation schon X-Mal mitgemacht. Früher hätte ich ihn 20x auf dem Handy angerufen und genervt - aber was bringt das? Gar nichts, nur unnötige Kosten. Früher hätte ich nicht schlafen können und mir Sorgen gemacht ohne Ende (hoffentlich wird er nicht von der Polizei aufgegabelt, hoffentlich liegt er nicht in der Gosse etc.). Jetzt denke ich: Hoffentlich baut er so richtig Mist, und hoffentlich passiert ihm etwas - damit er einfach einen Denkzettel verpasst kriegt und die Augen öffnet...
Ich habe mich - genau wie du - auch mit dem Gedanken abgefunden, dass ich es alleine schaffen muss und auch werde, aber zwischendurch kommen immer Zweifel, Angst und Zwiespältigkeit, weil man es einfach auch gar nicht verstehen kann... Wieso hat der Alkohol solch eine Macht und kann Ehen und Familien zerstören frage ich mich oft! Aber dafür gibt es nun mal keine Antwort.
Wer weiß, vielleicht kriegen unsere Männer noch die Kurve. Aber oft frage ich mich auch, ob ich das überhaupt noch möchte und ich überhaupt noch bereit wäre, diesen schwierigen Weg mit ihm gemeinsam zu gehen? Ist dafür nicht schon viel zu viel zerstört worden? Ich habe jetzt fast 10 Jahre lang schon so viel mit ihm wegen seinem Alkoholproblem durchmachen müssen - irgendwann ist auch mal Schluss. Ob der Rest an Liebe, der noch übrig geblieben ist dafür überhaupt noch ausreicht?? Ich weiß es nicht... ich weiß nur, dass es mir 1000x besser geht, wenn er weg ist und nicht hier... und ich muss ganz ehrlich sagen, auch die Kinder sind ausgeglichener und schlafen besser als sonst! Und DAS gibt mir zusätzlich noch zu denken....
Ab jetzt bin ich mir wichtiger als er - und ab jetzt denke ich nur noch an mich und die Kinder! Mir muss es gut gehen, damit es auch den Kindern gutgeht! Ich bin froh, dass ich das jetzt wenigstens klar sehen kann! Und damit bin ich auf dem richtigen Weg, das weiß ich!
Ich wünsche dir viel Kraft, das alles durchzustehen!
Gute Nacht und schlaf gut