Ja, liebe Bohne, was soll man/frau Dir antworten. Ich befürchte mal, ich kann Dir nur Dinge schreiben, die Du nicht hören willst. Ich möchte aber nicht dass Du das Gefühl hast, dass Dir "niemand" antwortet.....
Schau, die meisten von uns kennen diese (leider leeren) Versprechungen zur Genüge. Ich selber habe nicht über dieses Thema diskutiert, weil mir von Anfang an klar war dass der Alk mehr "Macht" besitzt als ich. Ich selber habe nur festgestellt, als ich die Beziehung als beendet betrachtet habe, dass er ein Alkoholiker ist, nicht mehr und nicht weniger.
Natürlich meinen die Betroffenen alles im Griff zu haben, natürlich ist ein Alkoholiker nur der im Stadtpark, natürlich gibt es so viele die mehr trinken, und natürlich ist es für den Betreffenden kein Problem sondern nur für die Angehörigen...
Genau - für uns ist es ein Problem. Und um uns müssen wir uns kümmern. Wir können niemanden trockenlegen, der selber nicht die ersten Schritte tut und sich fachlich helfen lässt. Leere Worte machen weder Deinen Magen voll noch Dein Herz leichter. Aber Deine Nerven bringen sie zum flattern, mit jeder neuen Bekundung und jedem neuen Genuß....
So, so, er sehnt sich nach Sonne, dem Ausland ... und überhaupt, woanders ist alles immer besser (aber auch dort ändert sich nichts am Wunsch zu trinken, denn es ist bereits Gewohnheit geworden). Manche meinen auch bei der nächsten Frau oder dem nächsten Mann wird alles besser ... auch das wird im Regelfall nichts, weil das Grundfundament (Co-Abhängigkeit oder stoffbezogene Sucht) immer noch da ist.
Wir können Orte, Menschen und Situationen ändern oder vor ihnen flüchten - aber das was wir leben, was wir fühlen oder wovor wir Angst haben wird so lange als Schwert über uns baumeln bis wir uns auf den Weg gemacht haben zu unserer eigenen Selbständigkeit, Gesundung und einer gesunden Portion Egoismus. Haben wir nämlich diesen Egoismus, dann stellen wir fest, dass das Zusammenleben mit einem Alkoholiker uns langsam aber sicher zerstört....
Viel Kraft wünscht Dir Dagmar