Den Teufelskreis Alkohol druchbrechen

  • Mir ist gerade so eine Idee gekommen, wie man sich gegenseitig weiterhelfen könnte. Ich habe mittlerweile durch das Lesen und Vergleichen der vielen Threads hier den Eindruck gewonnen, dass der Werdegang der Krankheit Alkoholsucht sich so sehr ähnelt. Zu Anfang hätte ich das ehrlich gesagt nicht für möglich gehalten. Ich dachte, dass viele Dinge viel individueller ablaufen.
    Aber dass es doch nciht so ist könnte man sich im Grunde doch zunutze machen und step by step die sich immer wiederholenden Schritte des Alkohols, also den teufelskreis zu durchbrechen.
    Unterschiede im "Umgang" mit Alkohol habe ich im wesentlichen in diesem Forum bemerkt , ob man Partner oder Kind eines Alkoholikers ist. Die ansprüche und erwartugnen unterscheiden sich und damit auch der Umgang, denke ich. Obwohl ich in einigen Fällen auch verwundert bin, dass es auch gleiche Denk- und Verhaltensweisen gibt.
    Tatsache ist aber doch, dass wir alle nahestehende Angehörige sind und wir gehen auch mal davon aus, dass wir diese nahestehende Person lieben. Sonst wären wir hier wohl alle nicht angemeldet. Dennoch sind die Sichtweisen unterschiedlich. Das erkenne ich schon daran, dass meine eigene Mutter völlig anders damit umgegangen ist als ich.
    tatsache ist ja auch, dass der Alkoholiker bestimmte "Fallen" stellt, in die der Coabhängige hineinschnappen soll, damit diese Muster aufrecht erhalten werden. Die ienzige Chance diesen Teufelskreis zu druchbrechen sehe ich darin diese Fallen zu erkennen und auch den Teufel Alkohol, der dahinter steckt und nicht den geliebten Angehörigen dahinter zu vermuten.
    Ich sehe, dass es Jahre dauern kann und ein langer Leidensweg durchquert wird, wenn man es nicht schafft die Muster des Alkohols zu druchbrechen. Ich bin unfreiwillig diesen Weg ja auch gegangen , vom Anfang bis zum bitteren Ende. Warum? Weil meine Mutter gesehen hat , aber nicht gehandelt. Sicher lieben wir beide meinen Vater. Also hat das Ganze mit Liebe nicht wirklich zu tun, dass wir die Dinge mit anderen Augen betrachtet haben. Ich wäre gegangen, sie nicht.
    Somit hat das ganze auch gewaltige spuren in meinem Leben hinterlassen, an denen ich jetzt arbeiten muß.
    Aber vielleicht hilft es ja der einen der anderen coabhängigen Mutter einmal zu überdenken im Sinne ihres Kindes zu handeln. Kinder sind abhängig von den Eltern.
    Ich möchte Euch hier einmal dazu inspirieren die Suchtfallen nieder zu schreiben, was damit bezweckt werden solll un wie man im einzelnen damit umgeht und umgehen könnte.
    Ziel ist ja immer, sich von der Sucht/ dem Süchtigen bzw dessen "Verhalten", also genau diesen Suchtfallen unabhängig zu machen , um wieder ein stressfreies Leben leben zu können und nicht tiefer in die Leiden des Alkoholkrankheit zu verfallen. Diese Trennung kann vielleicht nur ganz abrupt erfolgen, wenn man eifnach von allem die Sch**** voll hat, seinen Tiefpunkt erreicht hat. Aber vielleicht gibt es auch eine Chance sich Step by step von den Mustern zu befreien, indem man sie durchschaut und duchbricht.
    Ich fange mal damit an, dass der betroffene sich selbst nicht eingestehen will, dass er süchtig ist. Er will es aber auch nicht von anderen hören und sich belehren lassen. Daher kommt doch dieses heimlich trinken, Flaschen verstecken. Auch Lügen, dass er/ sie irgendwo war und stattdessen in der Kneipe war.
    Ich denke, dass es nciht unsere Aufgabe ist den Süchtigen zur rede zu stellen. Denn er darf ja trinken, er darf sich ja auch selbst zerstören.
    Als Partner hat man da sicher andere Ansprüche, möchte diese Sachen klären. Als Kind registriert man sehr wohl auch was da los ist aber man hat ja nicht "das Recht" dem Erwachsenen etwas vorzuschreiben.
    Wenn ich also bemerke, dass der Süchtige zB Flaschen versteckt, will er sich selbst ja nciht eingestehen dass er süchtig ist. andererseits weiß er es ja logischerweise sehr wohl, denn warum sonst versteckt er es. Eien normalen Umgang mit Alkohol, hie rund da mal ne Flasche Wein versteckt doch kein Mensch. Also hat derjenige doch schonmal selbst über sein Trinkverhalten geurteilt und schämt sich dafür, obwohl es ja vom Verhalten eher so aussieht, als ob er es verteidigt oder ok findet.
    Die Einsicht, dass er an dem Trinkverhalten was ändern muß muß auch vom betroffenen selber kommen. Das Leid muß also vergrößert und nciht verkleinert werden, indem man ihn noch deckt oder ihm was abnimmt.
    Und auch Vorwürfe und Diskussionen führen wohl nur zu Streit, Enttäuschung, führen dazu dass sich der Süchtige Raum sucht, wo er in Ruhe trinken kann. Eigentlich ist das für den Coabhängigen auch eine gute Lösung, denn man hat ja endlich seine Ruhe, zumindest für eine Zeit.
    Das einfachste wäre ja selber zu gehen. ich, als Kind hätte es ja getan, konnte aber nicht. Ich habe mir aber dennoch soweit wie möglich eine eigene Welt geschaffen, mich in mein Zimmer zurück gezogen, zu Freunden usw. Das ist durchaus kein normales Leben. Das soziale Miteinander wird dadurch erheblich gestört. Wenn niemand zu besuch kommen darf oder kann ist das schon ziemlich grausam.
    Vielleicht wäre es eine gute Lösung dennoch Menschen einzuladen. Vielleicht wäre es eine gute Lösung den Süchtigen mit allem zu konfrontieren. Nicht druch Vorwürfe, sondern so, dass er es selber merkt. Wie gesagt, denke ich, dass der süchtige ja eh schon weiß, dass er es ist. Aber er sollte das schlechte Gewissen selbst bekommen und nicht duch Vorwürfe gemacht kriegen. ich denke, dass das dann nur auf Widerstand stößt. Versteckte Flaschen würde ich beispielsweise gut sichtbar in eine Ecke stellen. Ohne Kommentar. Nicht selber entsorgen. aber auch nciht verdeckt lassen.
    Für das eigenen Wohlbefinden ist es aber am wichtigsten, dass man auf gar keinen Fall sich schuldig fühlt für das trinken des Süchtigen.
    Ich habe mich als Kind geschämt für meinen Vater, wollte auch eine heile welt. Aber ich fühlte mich nie daran Schuld, zum Glück.
    Auch in diese Falle sollte niemand tappen.
    Was ich auch beobachte ist, dass der süchtige den Prtner versucht zu erniedrigen und zu demütigen. Das kann sein duch Eifersucht, indem er den Partner beschuldigt und damit indirekt ja wiederum eine schuld zuweist dafür dass es ihm schlecht geht und damit für sein trinken.
    Ich finde, dass diese Art von Erniedrigungen und Demütigungen mit das schlimmste sind am Umgang mit einem Alkoholiker. Hier können sowohl beim Kind als auch beim Partner ganz sensible Punkte getroffen werden, in Wunden gepickt werden und viel Selbstbewußtsein zerstört werden.
    Wenn man es schafft mit genug Selbstbewußtsein etwas entgegenzusetzen kann ein das vielleicht auch stärken. Aber besonders für Kinder ist das eine Überforderung. Ich habe festgestellt dass Süchtige eine hohe Kunst entwickeln andere Menschen zu manipulieren. Sei es, dass sie selber auf die Tränendrüse drücken, sei es dass sie in offene Wunden picken.
    Davon ernährt sich die Sucht. Die Sucht wird zum Mittelpunkt des Lebens und wird sie vom Partner nicht 'bedient' Und 'genährt' sucht sich die Sucht andere Wege, Menschen usw. Daher passiert es ja wohl auch, dass der Süchtige dann einfach geht. Eigentlich gut, wenn man es selber nie geschafft hat. Aber auch da steckt ja nie Einsicht und Vernunft hinter sondern ein Druckmittel, ein Erpressungsversuch. Die Sucht geht ja sogar so weit, dass der Süchtige sich notfalls bei der nächstbesten einnistet und damit gleich alle seine Bedürfnisse befriedigen kann. Sich da dann nicht mehr beeindrucken zu lassen und "über den Dingen" zu stehen ist sehr schwer. Die Sucht wird regelrecht zu einem Machtkampf zwischen Selbstbewußtsein und Befriedigung der Sucht. Dem allen ohne Leid zu begegnen ist fast unmöglich. Dennoch kann man aus diesem Teufelskreis auch nur ausbrechen, wenn man die Muster der Sucht durchschaut und durchbricht.
    Als Partnerin sieht man sich oft vor der Wahl: Entweder bleibe ich und leide unter seinen Macken, die er hat wenn er trinkt. Oder ich schmeiße ihn raus und er gesellt sich zu einer anderen, die womöglich ebenfalls trinkt und ich gehe leer aus, leide einsam weiter. Oder aber ich gehe, er bleibt in der wohnung und ich leide weiter aus Schuldgefühlen, weil ich ihn im Stich gelassen habe und er sich dann womöglich auch noch was antut oder total abstürzt.
    Leider kennt/ spürt der Süchtige auch diese Varianten und macht sie sich notfalls zu Nutze.
    Kürzlich habe ich mehrmals in Threads gelesen, dass sich Süchtige einer Therapie unterziehen und dann voreilig eine Partnerschaft mit einer/ einem anderen eingehen. Ich denke, dass auch das die einfache Lösung der Sucht ist. Bei Gleichgesinnten wird man nicht so leicht unter Druck gesetzt . Falls man dann doch rückfällig wird zum Beispiel. Man fühlt sich vielleicht in seiner sucht besser verstanden. Nass oder trocken sucht sich die sucht doch oftmals die einfachste Lösung.
    Es ist sehr schwer bei sich zu bleiben und das zu finden, was ein selber glücklich macht. Ganz besonders, wenn es der Wunsch ist dies mit einem Partner zu verwirklichen, der selber plötzlich andere Ziele und Lebensinhalte hat. Ein ganz wichtiger erster Schritt ist es zu erkennen, dass das Ganze aber nicht eine Sache von 'Liebe' ist , sondern eben der Zielsetzung, des Lebensinhalts und der Ansprüche, die man selber an das Leben stellt.

  • Diese Vorstellung sich die Fallen der Sucht mal anzuschauen, um den Teufelskreis zu druchbrechen finde ich eine gute Idee. Wenn man einfach nur geht und denkt, dass dann alles besser ist, der hat zwar nen großen Schritt getan, aber das sit noch nciht alles und man läuft gefahr wieder ins gleiche Fettnäpfchen zu treten, notfalls mit anderem Partner.

    Meine Falle, wo ich immer wieder drauf anspringe ist Bestätigung. mein Mann hat immer das Spiel: Zuckerbrot und Peitsche gespielt. Er hat es irgendwie intuitiv gewußt, dass er mich gefühlsmäßig im Griff hat, dass ich ihn nie verlassen würde, egal was er tut und er somit freie Hand hatte zu tun und zu lassen was er wollte. Daruf hat er isch nicht nur verlassen , sondern hat da auch voll seine Grenzen ausgetestet. Ich glaube jede seiner Taten war so, als ob er ein Stück Land dazu erobert hat und er fühlte sich so mächtig und entwickelte auch so eine Art Arroganz mir gegenüber. Ich hatte ihn schon mehrmals rausgesetzt. Er würde aber nie von alleine wiederkommen und ich habe mir damit immer ein Eigentor geschossen. Diese Nervenstärke von ihm war immer sein Vorteil. Er kannte meien Schwächen zu genau. und wenn ich dann so richtig gelitten habe , so nch drei wochen und wieder angekrochen kam, dann wußte er genau, wie er mich wieder erweichen konnte. Immer diese zeremonien des vertragens und Hoffnungmacherei. aber gleichzeitig auch die Forderungen, die nur dazu dienten, dass er wieder freie Fahrt hatte. Sprang ich mal nciht drauf an, dauerte es mal zu lange bis ich wieder angekrochen kam setzte er immer wieder ein drauf. Es folgten Demütigungen, damit ich mich schlecht fühlte und klein fühlte. Er machte ien auf beleidigt und meldete sich dann von selbst Wochenlang nicht, damit ich ihm hinterherlief. Dabei ging er dann auch nicht mal ans Telefon. Alles irgendwie Strategie, wie ien Machtkampf, bei dem es etwas zu gewinnen gab.
    Das ganze Zusammenleben wurde so anstrengend. Aber man muß sich auch vom Kopf her mit diesen "Suchtfallen" wirklich beschäftigen und sie durchblicken.

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