Bin traurig, brauche Trost

  • Hallo an alle!

    Ich bin NICHT mehr traurig. Ich habe Hoffnung.

    Ich stehe am Anfang eines Weges. Der Weg ist steinig, aber die Luft ist klar und die Sonne scheint. Das Ziel ist noch nicht zu sehen, liegt noch im Frühnebel verborgen, doch ich bin voller Hoffnung. Ich gehe vorsichtig vorwärts, in meinem Tempo, lasse mich von niemandem unter Druck setzen.

    Ich setze meine Fähigkeiten ein und tue das, was in diesem Augenblick richtig für mich ist. Wenn es nötig ist, mache ich eine Pause und genieße die Landschaft links und rechts des Weges, bleibe jedoch auf dem Weg.

    Wenn ein großer Stein auf dem Weg liegt und ich die Hilfe anderer brauche um den Weg fortzusetzen überlege ich, was von mir erwartet wird als Gegenleistung und ob ich bereit bin diese Gegenleistung zu erbringen. Ich verhandle, um faire Bedingungen zu erreichen, so dass ich in keine Abhängigkeit gerate. Wenn man mir unfaire Bedingungen aufzwingen will, weigere ich mich und suche einen anderen Weg oder suche jemanden, der mir unter fairen Bedingungen weiterhilft.

    Wenn ich sehe, dass ein Mitmensch sprachlos, erchöpft und überfordert vor seinem Stein sitzt und seinen Stein jetzt nicht aus dem Weg räumen kann, überlege ich, ob derjenige nicht einfach nur eine Ruhepause braucht. Vielleicht kann er nach einer Pause SEINEN Stein selbst aufheben. Ich frage ihn also, ob er Hilfe braucht. Wenn er nein sagt, lasse ich es gut sein. Er ist noch nicht bereit. Wenn er ja sagt, sage ich ihm, wo er Hilfe findet.

    Wenn ein Mitmensch mich aktiv anspricht und mich klar und deutlich um Hilfe bittet, auf SEINEM Weg SEINEN Stein wegzuräumen, überlege ich, ob ich die Richtige bin für diese Aufgabe. Habe ich genug Kraft dafür? Kann ich nach der Hilfeleistung zu MEINEM Weg zurückkehren und habe noch Kraft übrig um auf MEINEM Weg weiterzugehen, oder wäre ich dann zu erschöpft? Vielleicht reicht es aus, wenn ich dem Hilfebedürftigen sage, wo er Profi-Hilfe findet.

    Wenn ich fühle, dass ich genug Kraft und Freude übrig habe, die ich teilen möchte und ich mir sicher bin, dass ich noch genug Zeit und Kraft übrig habe, um später meinen eigenen Weg wieder zurückzugehen, kann ich dem erschöpften Menschen Gesellschaft leisten, solange wie es für mich in Ordnung ist.

    Ich achte auf meine Bedürfnisse. Wenn ich merke, dass meine Kräfte nachlassen und ich zu meinem eigenen Weg zurück möchte, verabschiede ich mich, auch wenn der Mensch weiterhin Hilfe braucht. Ich sage ihm wo er anderweitig Hilfe findet und dass ich jetzt für mich selbst sorgen muss. Ich bin nicht verpflichtet, dem Bedürftigen zu helfen, wenn er andere Möglichkeiten hat, sich helfen zu lassen.

    Ich achte auf meine Bedürfnisse und darauf, immer wieder rechtzeitig meinen Weg wiederzufinden.

    Wenn ich meine Kräfte falsch eingeschätzt habe und selbst erschöpft bin mache ich eine Pause, ruhe mich aus und gönne mir Freude. Wenn ein zu großer Stein auf meinem Weg liegt und ich Hilfe brauche, suche ich mir Hilfe. Wenn ich auf "Helfer" treffe die sich größer machen als ich es bin und mir meine Freiheit nehmen suche ich lieber einen anderen, sicheren Weg.

    Ich achte auf meine Bedürfnisse. Ich gönne mir Ruhe, Freude, die Gesellschaft anderer Menschen. Ich achte auf gegenseitige Hilfe. Ich grenze mich ab gegenüber Menschen, die meine Grenzen nicht respektieren. Ich achte selbst meine Überlastungsgrenzen. Ich höre auf die Signale meines Körpers und tu mir selbst gut.

    Es ist ein steiniger Weg. Doch ich bin mir sicher, dass ich es schaffe.

    Einen schönen Tag für euch :)

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