Co-abhängig, schon mittendrin oder auf dem Weg dahin?

  • glück auf sammi

    schön das du zu uns gefunden hast + ja du bist hier richtig

    hast du ihm schonmal ganz deutlich gesagt wies dir mit seinem alkverbrauch geht + das du so nichmehr willst

    schönen montag

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Sammi,

    auch ich bin hier ein relativer Neuling. Aber eines habe ich hier schnell gelernt: Fristen setzen und dann handeln.

    Mein Mann trank rückblickend wohl 2 Jahre sehr viel. Die Leberwerte waren schon mehr als auffällig. Und trotzdem hörte er nicht auf.

    Wo ist die Grenze, wie fange ich an? Das waren meine Fragen. Als wir im Sommer im Urlaub waren merkte ich, wie sehr er den Alkohol brauchte und wußte von da ab an, dass er Alkoholiker ist.

    Ich redete mit ihm und er machte auf mein Drängen einen kalten Entzug (das würde ich nichtmehr machen, heute bin ich schlauer). 5 Tage unseres Urlaubs waren die Hölle, den Kinder erzählte ich, dass der Vater sich den Magen verdorben hatte. Zurück zu hause fing er dann langsam wieder an, log was den Alkohol betraf und fiel wieder in alte Muster rein.

    Keiner in meinem Umfeld ahnte etwas von seinem Alkoholkonsum. Bei uns macht er sogar am Morgen die Kinder und ich schlafe noch. Er macht seinen Job und funktioniert. Aber am abend fällt er in sich zusammen. Ich denke er hätte diese Rolle noch ein wenig spielen können, jedoch ohne mich. Was ist das für ein Leben, wenn der Partner nur nach Alkohol stinkt und schnarchend im Bett liegt?

    Ich habe ihm dann Anfang November eine Frist gesetzt: Entweder er geht zu einer Therapie oder er kann zum 1.12. ausziehen und Weihnachten alleine feiern (wir haben 3 Kinder, also keine so leichte Entscheidung für mich, aber ich würde des tun). Einerseits ging mir alles zu langsam, aber just Ende Novemer kam er in die Gänge und startet eine ambulante Entgiftung. Sie war nun am WE vorbei und es ist wirklich ein Unterschied.

    Unseren ältesten Sohn (er ist 14) habe ich auch -schon als ich die Frist gesetzt habe - davon in Kenntnis gesetzt, dass sein Vater ein Alkoholproblem hat. Ich fühlte mich so wohler und gab meinem Mann auch noch mehr Druck, vor seinem Sohn sein Leben in den Griff zu bekommen.

    Nun ist er eine Woche trocken. Sicher, jetzt beginnt die eigentliche harte Zeit, aber er sucht sich gerade eine SHG und outet sich als Alkoholiker. Das Einsehen kommt immer mehr.

    Daher mein Ratschlag an Dich: setzte Fristen und handle. Finanziell kann diese Situation nicht aufgewogen werden. Der Preis ist viel zu hoch.

    LG chinablue

  • liebe sammi,

    bei der geschichte ist das schwierigste überhaupt das emmozionale. der kopf weiss ja alles, man kann hier alüren schreiben ohne ende, texte texten, weiss es wie es funktioniert, weiss man kann nicht helfen, weiss man ist selbst abhängig, weiss auch hier was zu tun ist.

    man kann es schreiben schreiben und nochmal schreiben, hat es kappiert und kann es doch nicht leben. denn das ganze ist wesendlich schwieriger als gedacht wird. gerade emmozionen zuzulassen, schmerzen zu haben, traurig zu sein, wütend hilflos zu sein das sind alles emmozionen die wir nicht spüren wollen. auch angst gehört dazu. warum blos? ich werde oft in der therapie gefragt, warum ich damit solche probleme habe diese emmozionen auch wirklich richtig auszuleben?

    ich habe keine wirkliche antwort für mich gefunden, dachte ich ja bisher, das ich es tue. ich spür blos nicht all zu gut was gerade in mir abgeht, manchmal kommen emmozionen nicht zeitgleich und ich kann diese dann nicht zuordnen, weil mein kopf schon tausend schritte weiter ist wie das was ich spüre.

    ich bin aber inzwischen schon so weit das ich sie spüre, das ist schn ein extremer fortschritt und das macht mich glücklich. eine zeit im leben habe ich nichts mehr gespürt, es wäre zu schrecklich und kaum auszuhalten gewesen ich denke das ist dann der selbstschutz der der seele gegenüber einsetzt um diese vor grösserem schaden zu bewahren.

    in der zeit meier ehe hatte ich nicht mal mehr hunger gefühlt und magerte extrem ab.es ist schrecklich. zu der zeit als ich den krebs (vor 1,5 jahren) hatte spürte ich extremen schmerz, der mich wieder in die zeit zurrückversetzte wo ich schmerzen hatte und diese aber nicht spüren konnte. es ist schon ein wahnsinn, wie der körper funktioniert. heute lebe ich die angst die ich vor 9 jahren hatte, als das mit meinem exmann passierte, ich erlebe heute angst, wenn ich nur menschen rieche die alkohol getrunken haben, ich bekomme angst beim autofahren, weil damals mein ex mann besoffen mit mir und den kindern auf der landstrasse mit 160 kmh gefahren hat und meinte er würde uns jetzt alle umbringen.

    der kopf ist weiter, das gefühl ist hinterher und ich denke es ist viel arbeit an sich selbst zu tun, emmozionen auszuleben, direkt in der situation die im moment passiert, sonnst passieren solche dinge.darum bin ich auch bedacht darauf hier den anderen, also dir nahe zu legen, das du deine trauer leben solltest, weinen solltest wütend sein darfst, es auzuleben ist heute wichtig, sonnst schiebst du das ganze vor dir her und irgendwann berchen sie aus und du weisst erst nicht warum.......

    alles liebe melanie

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