Gründe fürs Nichttrinken...

  • Hallo,

    "Nennen Sie mir 7 Gründe - nicht zu trinken -

    Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag!"

    angeregt durch einen Film gestern im Fernsehen - mit einer für mich sehr interessanten Darstellung von Alkoholismus - und vor allem mit sehr einprägsamen Bildern, die mich nochmal daran erinnerten, wie meine Zeit des Trinkens war, habe ich einen Witz, der darin vorkam für mich so abgeändert.

    Vielleicht hat hier noch jemand Gedanken zu diesem Thema.

    Sophia

  • Hallo,

    ja, Sophia, "diesen Leitspruch", kann ich voll übernehmen.

    Gestern war ja wohl irgendwie der Tag des Alk im Fernsehen.

    Im ZDF lief ein Krimi, wo die "AA" den Schwerpunkt bildeten.

    Solche "Hintergrundinformationen" können ja vielleicht ganz hilfreich sein, und für jemanden der das Problem hat, vielleicht ein Anstoß.

    Um so mehr, ärgert es mich gerade, wenn ich im Radio höre, das ein Politiker wie .....? Carstensen, die Schirmherrschaft für deutsches BIER übernimmt. So etwas finde ich grob fahrlässig, sollte doch ein Politiker auch eine Vorbildfunktion übernehmen.

    Und daß gerade vor einer WW, massiv mit Alkohol geworben wird, finde ich unerträglich.

    Sollten unsere Spieler diese Werbung auch noch "verinnerlichen", werden wir wohl nicht einmal einen Blumentopf gewinnen.

    Gegen Doping wird konsequent vorgegangen, und was ist mit der Droge Alkohol ?

    Was hat der Alkohol im Sport zu suchen ?

    Nee, er hat nirgends etwas zu suchen.

    Mo.,Die.,Mi.,Do.,Fr.,Sa.,So., KEINEN ALKOHOL

    L. Gr. rose1412

  • Hallo Sophia!
    Das war gut, dass mit den Wochentagen! :wink:
    Schade, irgenwie verpasse ich die interessanten Filme..vielleicht kann mich jemand "vorwarnen", wenn er etwas gutes entdeckt?

    Gründe fürs "Nichttrinken"...
    ...ich habe immer mehr Gründe dafür gefunden, warum ich trinke :oops:

    Der Grund für das Nichttrinken:
    Ich trinke keinen Alkohol mehr, weil ich keinen mehr trinken möchte.

    Nicht am Montag, nicht am Dienstag, nicht am Mittwoch, nicht am Donnerstag, nicht am Freitag, nicht am Samstag, nicht am Sonntag, nicht am Geburtstag, nicht zu Weihnachten, nicht auf einer Party, nicht zum Trost, nicht zur Freude, nicht bei Stress, nicht bei Anspannung, nicht bei Wut, nicht bei Frust....einfach nie mehr!

    Liebe Grüße
    Tabaluga,
    die sich freut, dass wir hier auf einem Weg sind,
    egal, wie die Gründe auch ausssehen mögen!

    Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt,
    aber ich weiß, dass er mich führt.
    G.Fock

  • Hallo,

    hmm,
    ganz kurz gesagt, ich geniesse das Leben ohne den Alkohol und bin einfach sehr sehr glücklich, dass ich ihn nicht mehr brauche.
    Es ist so viel schöner.

    Gruss Joachim

  • Hallo Sophia

    Deinen Spruch finde ich gut, habe auch drüber geschmunzelt. Aber er regt auch zum Nachdenken an und passt daher sehr gut hier ins Forum.

    Für mich gibt es keinen Grund zu trinken, also brauche ich mir demzufolge auch keine Gedanken zu machen, warum ich nicht trinke.

    Uns allen noch viele trockene Mo., Di., Mi., Do,. Fr,. Sa,. So,.

    Henri

  • hallo henri,

    Du schreibst:

    Zitat


    Für mich gibt es keinen Grund zu trinken, also brauche ich mir demzufolge auch keine Gedanken zu machen, warum ich nicht trinke.

    Henri, es muß doch notwendig sein, nicht zu trinken, ergo einen oder mehrere triftige Gründe geben, um vom Alkohol zu lassen...

    will damit sagen, wenn es keinen grund gibt nicht zu trinken, dann könnte man doch doch trinken.

    Keine Gedanken zu machen, kann doch nicht des Rätsels Lösung sein...

    sophia

  • ...Karsten,

    ja sicher...

    Zitat

    Darum sind Gedanken oder Überlegungen, warum ich nicht trinken möchte, am Anfang noch sehr häufig da

    und ich bin noch am Anfang... so glaube ich und erfahre es gerade auch wieder.

    Aber Du hast auch sicher Recht in dem Du sagst:

    Zitat

    Gründe suchen könnte man auch mit Zweifel gleichsetzen, oder?

    vergiß bitte nicht, daß hier auch Menschen sind, die nie ganz unten gewesen sind und deshalb alles ausloten, und genau das macht es so schwierig...

    also, ich möchte lernen und frage deshalb immer wieder nach!

    Sophia

  • Hallo Sophia,
    habe noch einmal darüber nachgedacht.
    Gründe für das "Nichttrinken":
    Ich fühle mich frei!
    Ich kann hin gehen wohin ich möchte, wann ich möchte und womit ich möchte, ich kann klar denken, kann meine Probleme lösen, bin ruhiger geworden, gesünder an Körper, Geist und Seele, habe Achtung vor mir und fühle mich wertvoll (war ich auch vorher, habe ich aber nicht gesehen), bin selbstbewusster, mag mich leiden, sehe besser aus, fühle mich jünger und fit, kann mit Wut und Aggressionen besser umgehen, bin nicht mehr so emotional impulsiv, Lebenslust ist eingekehrt, Lachen und Fröhlichsein, depressive Stimmungen sind nicht mehr dauerhaft angesagt, Scham- und Schulgefühle weichen, ich traue mir etwas zu und kann neue Dinge anfangen, mein Mut kehrt zurück, es gibt so viele Gründe für mich, nicht zu trinken, aber ich denke ein ganz wichtiger Grund ist, dass ich erkannt habe, dass ich Alkoholikerin bin, somit gibt es keine wenns und abers, es gibt nur eins, wenn ich leben möchte: Die völlige Abstinenz!
    Und wenn ich abstinent lebe, brauche ich mir keine großen Gedanken um Gründe zu machen, ich möchte das erste Glas stehen lassen, jetzt, in der nächsten Stunde, Heute, Morgen, Dienstag............
    Es geht mir viele besser mit der Abstinenz, das ist der Grund, warum ich nicht mehr dahin zurück möchte, wo ich vor über vier Monaten war...ich möchte es nicht aufs Spiel setzten und werde es nicht aufs Spiel setzten.

    Für mich ist mein Trinkverhalten zur Sucht geworden, mein Grund für das Nichttrinken ist demnach, meine Freiheit wieder gewonnen zu haben.
    Und aufmerksam und wach zu sein und zu bleiben, diese Freiheit zu behalten und nicht aufs Spiel zu setzten!
    In dem Sinne, das erste Glas stehen lassen....
    Dir gute 24 Stunden
    Liebe Grüße
    Tabaluga

    Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt,
    aber ich weiß, dass er mich führt.
    G.Fock

  • Hallo Sophia

    Da bringst du mich tatsächlich richtig ans Nachdenken. Wie soll ich das erklären? Karsten hat es ziemlich genau beschrieben mit „ich springe auch nicht aus dem Fenster“. Es hängt auch damit zusammen, dass ich anfangs gesagt habe „ich darf nicht trinken“, dann „ich will nicht“ und heute „ich brauche nicht“. Diese Entwicklung wird jeder mitmachen. Dabei nützt es nichts, wenn ich mir das immer wieder vorsage. Vom Verstand her kann ich das auch anfangs verstehen und begreifen, aber das Gefühl, das Selbstverständliche keinen Alkohol zu trinken, kommt erst mit der Zeit. Dann bin ich auch so weit, dass ich mir keine Gedanken mehr darüber mache, aus welchen Gründen ich nicht trinke, es ist einfach so und dann auch der Spruch „zufrieden trocken“.

    Wenn in der letzten Zeit von einigen geschrieben wurde, ich zähle die Tage nicht mehr, dann sehe ich das als ein Schritt in dieser Entwicklung. Denn der/diejenige macht sich nicht mehr die Gedanken, wie das „Heute“ zu überstehen ist, macht sich also auch schon nicht mehr in dem Maße die Gedanken über das „warum trinke ich heute nicht“ sondern sieht es auch schon mehr als selbstverständlich an.

    Es ist nicht alles logisch zu erklären, sondern das Gefühl spielt dabei auch eine Rolle. Deshalb ist es auch so schwer, diese Gedanken mit Worten rüberzubringen.

    Lieben Gruß
    Henri

  • ...Henri,

    ich danke Dir für Deine Ausführungen!
    Ist auch schwer rüber zu bringen... doch es hat mir zu mindest geholfen!

    Danke.

    Sophia

  • Solange man (frau) ein Verlangen nach Alkohol verspürt, solange man das Gefühl hat, den Alkohol entbehren, gar auf etwas verzichten zu müssen (weil die Sucht ruft !!!), wird man ständig Gründe suchen, die das Saufen wieder rechtfertigen.
    Ist erst dein Kopf und Körper frei sind solche Gedanken dir fern.
    Warum trinken nur andere soviel Alkohol ? ... könntest du dir dann gelegentlich einmal die Frage stellen.

  • Eine kleine Geschichte aus meinem Leben, die ich euch mitteilen möchte.
    Ich bin seit über 5 Jahren weg vom Alkohol, und das ist gut so !
    Zum 1. Mai hatte man mich zu einer Gartenparty eingeladen, auf der mein Bekanntenkreis von damals, eine Gruppierung von 30 Leuten, ihrer
    "Feierlaune" nachgingen.
    Viele sind dabei, die ihre Alkoholsucht dabei sättigen.
    Es gab Zeiten, da wär ich dort trotz Einladung nicht erschienen, weil es mir zu gefährlich gewesen wäre, in Versuchung zu geraten.
    Heute stehe ich generell über der Sache, genieße mein Leben intensiver und nutze solche Events höchstens für "Fallstudien" und zur Intensivierung meiner Einsicht, dass es mir besser geht als anderen.
    Wir saßen also in einem Garten mit vielen Sitzbänken und -tischen, Grill an der Ecke, Zapfanlage und sonstiges an der anderen Ecke.
    Es wurde gefeiert, geredet, gegessen und "hoch die Tassen".
    Ich holte mir mein 3. Stück Fleisch vom Grill und setzte mich wieder an
    meinen Tisch, umgeben von netten Leuten.
    Mein Nachbar klopfte mir auf die Schulter und sagte freundlich in die Runde: "Seitdem du trocken bist, ißt du ja wie ein Scheunendrescher".
    Alle lachten, aber wohlwollend. "Mein lieber Klaus", sagte ich, "hier sitzen soviele Frauen, die froh wären, wenn ihre Männer mehr essen und weniger saufen, wie du sagst trockener oder trocken wären, und auch Männer, die glücklicher wären, wenn ihre Frauen das gleiche täten."
    Viele lachten, viele schwiegen. -
    Die mit dem Glas in der Hand, mit Alkoholproblemen, aber nicht der Einsicht, dass sie diese haben, lachten. Vielleicht auch mit Neid und Achtung mir gegenüber.
    Die Ehepartner, die das Leid zu ertragen haben, schwiegen.
    Ich beobachtete sie auch, während ich das sagte.
    Sie nickten mir alle zu, wenn auch manche nur innerlich.
    Ich hatte einen Riesen-Gaudi ... und aß weiter.

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