neu hier - warum ist es so schwer zu begreifen?

  • Zitat von tanja1977


    ich glaube nicht daran, es zu schaffen, mich selbst so wichtig zu nehmen um mich von einer Kindheit, die ich nie hatte, einer Jugend, die keine Jugend war loszusagen und daraus zu lernen und abzuschließen.
    Tanja

    Hallo Tanja,

    vielleicht erwartest du noch zu viel von dir selbst: sich lossagen, einfach mal nach vorne schauen... das macht Erwartungen und Druck (so kenne ich das jedenfalls von mir selbst).

    Vermutlich müssen wir erst lernen, Mitgefühl mit uns selbst zu haben, mit den verletzten Anteilen von uns traurig sein, sich irgendwann später von der Kindheit verabschieden, die man nicht hatte etc.

    Es ist schwer, finde ich und ein langer Weg.

    ... und jetzt zu Weihnachten war ich auch wieder besonders verletzlich und gereizt mit meiner 'Ursprungsfamilie'.


    Vielleicht wäre es für dich auch leichter auf deinem Weg vorwärts zu kommen, wenn du deine Eltern nicht mehr siehst (so, wie deine Schwester)?
    Schwer genug ist es dann immer noch :?

    liebe Grüße,
    Mikesch


    - Es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist, als ein Stück Brot! - (R.M. Rilke)

  • Servus Tanja,

    schau Dir doch diesen einen Satz von dir nochmal genau an, und dann weisst Du, wohin Du Deine Verantwortung stecken kannst:

    Zitat

    Sie selbst aber wollen keine Verantwortung übernehmen, sie stellen sich blind, da sie nicht wollen, dass es ihnen meine Mutter "krumm" nimmt.

    Hier sitzt die Wurzel des Übels, und dahin gibst Du mal schön die übergestülpte Verantwortung wieder ab.

    Wenn es ihnen so wichtig ist, werden sie einen Weg finden, die Hilfe zu organisieren/leisten/bezahlen.

    Und Du kannst wieder einen unbelasteten Umgang mit Deiner Oma haben, einfach von Oma zu Enkelin.

    Mach Dir nichts vor: Deine "Verantwortung" liegt wo ganz anders, nämlich bei Dir und Deiner eigenen Familie.

    LG und viel Kraft gewünscht,
    Spedi

  • weisst Du Tanja, wir erwachsene Kinder von Alkoholikern haben den großen Vorteil, dass wir nicht mehr in der Opferrolle verharren müssen. Wir können uns selbst die Handlungsfähigkeit wieder geben.

    Das ist ein Vorteil gegenüber den Zeiten, in denen wir mangels Alternativen alles erdulden mussten.

    Wir haben es in der Hand, etwas für unser eigenes Wohlergehen zu unternehmen. Niemand, der uns das verweigern kann.

    Weiss Dein Mann um Deine Sorgen, Ängste und Nöte? Kannst Du mit ihm darüber reden? Bekommst Du von ihm auch die notwendige Unterstützung?

    Mach Dich kundig, was Dir helfen könnte.

    LG
    Spedi

  • Zitat von tanja1977


    Es ist ein harter und langer und steiniger Weg. Aber ich bin bereit ihn zu gehen...Für meinen Mann, meine Kinder und am meisten für mich selbst!!!

    Das klingt gut!

    liebe Grüße,
    Mikesch


    - Es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist, als ein Stück Brot! - (R.M. Rilke)

  • liebe tanja!

    trotz dass es dir schwer fällt: ich kann mich meinen vorrednern nur
    anschließen- gewinne distanz!

    bist du allmächtig?
    hast du mehr reserven (emotionale, finanzielle, zeitreserven) als alle
    anderen?
    bist du bereits so sehr mit dir selbst im reinen, dass du energie hast, dich
    zusätzlich auch noch um zwei (zugegeben doch derzeit recht
    aussichtslose) fälle mitzukümmern?

    wenn du auch nur auf eine dieser 3 fragen mit: NEIN! geantwortet hast,
    so heißt das für mich, dass irgendwo in dir noch ein rest überlebenswille
    da ist, der leise aber doch bestimmt fordert: ICH, TANJA, BIN AUCH
    NOCH DA!

    und mit 2 kindern ist man schon gut ausgelastet, zumal du viel allein
    machst, da dein mann oft verreist ist.

    also was sollst du tun? immer wieder ankommen, nur damit ihnen doch
    alles was du tust nicht passt, nicht genug ist oder mißfällt? das wäre doch
    wirklich verlorene liebesmüh´!

    deine kinder haben ein recht auf dich- DU hingegen hattest ein recht auf
    eltern, die klar und in kontrolle über sich und ihr leben für DICH sorgen.
    dieses haben sie gründlich versäumt. musst du, als opfer, da noch
    etwas gut machen? meinst du das wirklich?

    deine oma- das tut mir auch leid. allerdings scheint deine tante ja auch
    noch da zu sein- die meiner ansicht nach ebenso wie deine mutter in
    der pflicht ist, sich um oma zu kümmern.

    an dir rumzumäklen und dich regelmäßig zum "eigenen-frust-abladen"
    antanzen zu lassen ist natürlich sehr bequem- wesentlich angenehmer,
    als selbst zu erkennen was los ist und zb omi bei sich selbst wohnen
    zu lassen (anstatt bei zwei ganz offensichtlich kranken menschen wie
    deine ma und dein pa es sind!)

    das schlechte gewissen wird irgendwann auch schrumpfen- vergiss nicht,
    das wurde dir seit du ganz klein warst antrainiert. darum ist es ein starkes
    gefühl. dennoch- du bist kein opfer deiner gefühle, versuche durchzuhalten
    und dir selbt gutes zu tun. das gewissen wird, wenn du sich wieder ein
    bischen näher zu dir und deinen gefühlen fühlst, schon wieder verstummen!

    lass dich nicht herumjagen bis du aus dem letzten loch pfeifst- das
    wird weder die sucht deiner eltern beenden, noch deine tante und deine
    oma dazu bringen, für sich selbst gerade zu stehen!

    ich hoffe, du sammelst wieder etwas kraft und mut-

    dass du hier alles erzählst, zeigt ja, dass du bereits berchtigte zweifel
    an den derzeitigen umständen hegst- und dies nun ändern möchtest!

    viel erfolg!

    liebe grüße

    fatima

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!