• glück auf sicro

    hast den ersten schritt in deine bessere aber unbekannte zukunft gemacht < gut
    jetzt biste bissl orientirungsloß - weist wohin de niemehr zurückwillst + hast nur ne ungefähre vorstellung wos ab jetzt langgehn soll

    lass dir zeit - verschaff dir n überblick + dann geh los
    wirst hier im forum immer hilfe bekommem

    schönen mittwochabend

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo sicro,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Rein intuitiv bin ich mit dem Thema Trennung und Zukunft sehr offen und sachlich umgegangen, bei meiner Dreijährigen natürlich altersgerecht verpackt. Sei weiß nur, dass Papa eine eigene Wohnung hat, weil wir so oft gestritten haben, und dass Papa trotzdem immer Papa bleibt und sie ihn immer liebhaben darf (Das hat sie kürzlich auch der netten älteren Dame neben uns im Bus erzählt :roll:). Bei den beiden Großen aus erster Ehe (15 und 18 Jahre) habe ich mich zum Thema Alkohol nur geäußert, wenn Gesprächsbedarf von ihrer Seite aus da war, und den gab es dann auch reichlich.

    Nun ist meine Position nicht unbedingt mit deiner zu vergleichen, ich bin/war schließlich "nur" die Stiefmutter, die leibliche Mutter hatte sich schon vor vielen Jahren getrennt, und keines der Kinder hatte mehr den Wunsch, den Vater oder unsere Ehe retten zu wollen, weil sie entsprechend vorbelastet waren und längst wussten, wo der Hase läuft. Einzige Befürchtung war, dass "er jetzt völlig abdriftet und alles bei uns ablädt".

    Selbst bei "normalen" Trennungen haben Kinder oft nur den einen Wunsch, die Eltern wieder vereint zu sehen, eben weil die Eltern für ein Kind einfach zusammen gehören und eine Welt zusammenbricht, wenn das plötzlich nicht mehr so ist. Und wenn noch die Krankheit Alkoholismus dazu kommt, wird es noch viel komplizierter: Dieses Hilfe-durch-Nichthilfe ist oft für uns Erwachsene schwer und auch nur langsam zu begreifen und noch viel schwerer umzusetzen, wie muss es da erst einem Kind oder Jugendlichen gehen? Sie sind sich noch nicht wirklich bewusst, dass es nicht in ihrer Macht liegt, etwas zu ändern, sie wissen nicht wirklich etwas von zerstörter Liebe und Vertrauen und von dem Teufelskreis aus Hoffnung, Versprechungen, Trinkpausen und Rückfällen. Verständlich, dass sie sich an den Strohhalm der Therapie klammern wollen und hoffen, dass danach doch noch alles gut wird. Das kann anschließend unter Umständen einen harten Aufschlag in die Realität bedeuten.

    Deshalb habe ich von Anfang an klar Stellung bezogen aber auch ständige Gesprächsbereitschaft signalisiert. Die Antwort auf die Frage, ob es nochmal eine Annäherung geben wird, kann nur die Zeit bringen, und bis dahin geht unser aller Leben (in unterschiedliche Richtungen) weiter.

    Ein Zurück gibt es für mich definitiv nicht mehr, aber die Zeit hat es auch mit sich gebracht, dass sich die Kinder an die Veränderung gewöhnt haben und ihr manchmal sogar durchaus Positives abgewinnen können.

    Lieben Gruß
    Nina

    Lieben Gruß
    Nina

  • Hallo Sicro,

    ja die Kinder waren auch mein Antrieb und auch meine Bremse.
    Jahrelang hab ich sie versucht zu schützen, bis sie zu mir kamen, und sagten so können wir nicht mehr.
    Wir haben uns dann Anfang Juli 2010 getrennt. Und den Kindern vermitteln, dass wir ihm nur helfen, wenn wie ihn alleine machen lassen, war sehr schwer.
    Hat man Ihnen doch stets vermittelt, wenn es einem von uns nicht gut geht, wenn man krank ist, sind wir anderen für ihn da.
    Ich habe offen mit ihnen gesprochen, und sie haben ja auch gesehen, dass alles versucht wurde. Und das es jetzt für ihn - aber auch für uns - die einzigste Chance ist, wieder normal leben zu dürfen.
    Ich habe ihnen aber auch nix vorgemacht, und auch gesagt, dass auch ich mir nicht anderst zu helfen weiß, als nun nach uns zu schauen, und so schwer es auch fällt, ihn seinen Weg gehen zu lasssen.
    Sie haben ihm aber mit auf den Weg gegeben, dass wenn Er was für sich tun möchte, sie zu ihm halten werden.
    Aber nicht mehr zuschauen wollen, wie Er sich und auch uns kaputt macht.
    Das war so ein Eingeständnis, dass gerade mein Großer (damals 15) für sich gebraucht hat.
    Mittlerweile, es ist nun über ein halbes Jahr her, sie wurden auch immer wieder noch enttäuscht. Aber die Enttäuschungen relativieren sich, weil sie nun aus einem emotional gesichterten Zuhause ertragen werden.
    Das macht es immer wieder einfacher. Es brauchte viele Gespräche und auch Tränen sind geflossen.
    Aber jetzt merken auch sie, wie schön es ist, wenn dieses Thema nicht den ganzen Raum in unserem Leben einnimmt.
    Anfangs haben sie schon sehr nachgebohrt, ob Er "nun was unternommen hat ", aber nun merken sie, man kann auch leben, wenn es nicht so ist.
    Sie sind ruhige und ausgeglichener geworden,
    und das was ich nie dachte ist eingetroffen : Wir sind zu Hause - auch ohne ihn.

    Liebe Grüße,
    nici :wink:

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