Ist der Weg schon vorgezeichnet?

  • Guten Morgen Artama,

    willkommen in unseren Forum.

    Da hängst Du ja in einer verzwickten Situation :roll:

    Und wie Du schon schreibst, im Prinzip kannst Du gar nichts machen. Gesprochen scheint ihr zu haben, er weiss, wie Dich sein Alkoholkonsum stört und Du weisst, dass er weiter trinken will....

    Im Prinzip kannst Du nur für Dich gucken, was Du aushalten kannst, wo Deine Schmerzgrenze ist und gegebenenfalls in die Handlung gehen und eventuell wirklich nur gehen. Vielleicht ändert er dann etwas, wenn er merkt, dass seine Trinkerei ernsthafte Konsequenzen für sein Leben hat, darauf würde ich allerdings nicht spekulieren...

    LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo Artara,

    ist nicht so einfach, Dir einen Rat zu geben.
    Aber ich denke, Du bist schon auf dem richtigen Weg. Ganz tief in Deinem Inneren weißt Du ja selbst, dass es so für Dich und Deine Kinder nicht weitergehen kann.

    Bei mir war das so ähnlich, das Ganze hat sich dann über lange 18 Jahre gezogen. Mein Freund hat es super verstanden, mich immer wieder zu beruhigen. Er ist ja auch ein ganz lieber und netter Mann, war immer für mich da. Hauptsache, ich habe ihm seinen Freund, den Alkohol gelassen.

    Als es dann aber enger für ihn wurde, weil ich seine Trinkerei nicht mehr so bedingungslos akzeptieren konnte, dann ging es los mit dem heimlichen Trinken.
    Dazu kam dann noch eine schlimme Lebenskrise, er wurde nämlich arbeitslos. Damit kam dann der Stein endgültig ins Rollen. Heute bin ich froh darüber.

    Denn nur so habe ich den Mut gefunden - auch mit Hife von diesem Forum und den vielen Beispielen, wo ich mich immer und immer wiederfinden konnte - eine Trennung von meinem Partner für mich zu akzeptieren.

    Wir sind zwar immer noch zusammen, aber wir kämpfen jeden Tag um uns, unsere inzwischen doch stark geschädigte Beziehung.

    Mein Freund hat eine Entgiftung gemacht, macht seit ca. 3 Wochen auch eine ambulante Therapie. Seit ca. 6 Wochen hat er nichts mehr getrunken.
    Er hat auch wieder einen neuen Job, der ihm gefällt und neuen Ansporn gibt.

    Trotz allem weiß ich für mich selbst, welchen Weg ich gehen muss und auch will. Eine gemeinsame Zukunft gibt es für mich nur ohne den Alkohol als Wegbegleiter. Das habe ich ihm auch ganz klipp und klar gesagt.

    Nur mit dieser Einstellung kann ich selbst einigermaßen zufrieden leben.
    Mir geht es gut dabei, obwohl ich nicht immer glücklich bin.
    Denn zwischen uns hat sich inzwischen eine Distanz aufgebaut, diese Mauer wieder zu durchbrechen, ist nicht ganz so einfach.
    Oftmals frage ich micht auch, gehen wir eigentlich noch einen gemeinsamen Weg?
    Die Antwort habe ich noch nicht gefunden.

    Aber ich habe eines begriffen, ich muss an mich selbst denken (Kinder haben wir beide nicht).

    Liebe Artara, ich kann Dir erst einmal nur den Rat geben, Deinen eingeschlagenen Weg auf jeden Fall weiterzugehen.
    Bewahre Dir Deine Unabhängigkeit, treffe ich Dich mit Freunden und versuche, Dich so gut es geht, abzulenken und auch von Deinem Mann abzugrenzen.
    Deine Gedanken gehen ja schon in diese Richtung, Du hast eine Möglichkeit gefunden, dass es Deinen Kindern gut geht im Falle einer Trennung. Du bist ebenso wie ich finanziell unabhängig. Das macht vieles leichter.

    Vielleicht begreift ja auch Dein Mann, dass er ein ernsthaftes Problem hat, dass er seine Familie verliert, wenn er nichts für sich tut. Er liebt doch seine Kinder und vor allen Dingen Dich. Ob er das alles so einfach hinwirft?
    Dann kannst du immer noch schauen, wie es weitergeht und ihm klarmachen, wie Du Dir Dein Leben vorstellst.
    Wichtig ist nur eines: bleibe bei Dir, denke an Dich und Deine Kinder.
    Deinen Mann kannst Du nicht ändern, wenn er es nicht wirklich will.

    Aber den ersten Schritt musst Du jetzt tun, auch wenn es Dir noch so schwer fällt.

    Alles Gute für die nächste Zeit und berichte bitte, wie es Dir so geht

  • Lieber Artara,

    auch das hört gehört dazu, einmal richtig Weinen. Macht überhaupt nichts, Du wirst sehen, Du fühlst Dich besser, wenn alles herauskommt.
    Endlich mal loslassen, die ganze Anspannung lösen.

    Ich habe in den letzten Wochen auch oft geweint und es hat mir soooo gut getan. Jahrelang konnte ich das nicht, warum??? In mir war alles wie zugebaut.

    Jetzt geht es mir wieder besser.

    Schlafe gut und bleibe stark !

  • Hallo Artara,

    mensch da bist Du ja richtig in Bewegung gekommen... auch wenns nicht einfach und mit viel Tränen verbunden ist, super.

    Ganz wichtig finde ich, dass Du bei dem bleibst, was Du sagst - also Konsequenz. Nur so wirst Du ernst genommen. Und DEin Mann spürt, dass Du nicht nur leere Drohungen aussprichst.

    Hat Dich Dein Mann darum gebeten, für ihn im Netz zu recherchieren, wie man vom Alk loskommt? Ich würd versuchen ihn machen zu lassen. Weniger Hilfe ist hier mehr Hilfe. So hat er de Möglichkeit in seine Verantwortung zu kommen, das kann dauern, aber auch ganz schnell gehen....

    LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo Artara,

    ich denke, da ist schon etwas in Bewegung geraten bei Deinem Mann. Er macht sich Gedanken. Leider geht alles in in kleinen Schritten, nich nur bei Dir, auch bei ihm.

    Mein Freund will z.B. alles alleine machen, das ist für mich als Co nicht immer einfach und tut manchmal auch weh. Aber soll er es tun, Hauptsache er tut etwas.

    Wie Martha schon geschrieben hat, es geht um die eigene Verantwortung und Entscheidungsfreiheit. Ich musste auch erst begreifen, mich da sehr zurückzunehmen.

  • Hallo Artara,

    das hört sich gut an, wie Dein Mann in Bewegung kommt und ich kann mir vorstellen, dass Dich das freut :)

    Vielleicht schaust Du mal, ob Du unabhängig von ihm auch zur AlAnon Gruppe gehst, falls er sich doch entschliesst, nicht zu den AA´s zu gehen. Auch als Zeichen: ich mache es für mich auch ohne Dich.

    Je weniger Druck Du auf ihn ausübst und ihn seinen Weg gehen lässt, desto besser. Das ist nicht einfach , aber machbar ...

    Ich drück Euch die Daumen.

    LG Martha

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