Ich bin der Alexander, Anfang 30, bin verheiratet und habe zwei kleine Kinder.
Vor nicht allzulanger Zeit bin ich im Oktober letzten Jahres völlig mit/durch den Genuss von Alkohol in rauen Mengenabgestürzt und habe mir im Anschluss auch ärtzliche Hilfe durch den Hausarzt und eine Beratungsstelle gesucht. Nachdem ich über 100 Tage nichts getrunken hatte, kam es auf einer betrieblichen Feierstunde in einer fremden Stadt, wo wir übernachtet haben zu einem Rückfall. Ich habe die Sache allerdings damals als nicht völlig schlimm gewertet. Es ist auch nichts peinliches passiert und ich war mit Sicherheit noch einer derjenigen, der am wenigsten durch den Alkoholkonsum aufgefallen ist. Auch am nächsten Tag ist trotz dem Genuss von gut 2,5 l Bier bei mir kein Kater aufgetreten. Ich dachte dann, dass war halt ein Rückfall und habe in den nächsten 2 Wochen auch nichts getrunken. Mein Gesprächspartner bei der Beratungsstelle sah dies aber ganz anders. Er meinte, dadurch dass ich meiner Frau nichts erzählt hätte, wäre das ja geradeso, als ob ich sie mit einer alten Geliebten betrogen hätte. Ich bin darauf fast schon böse geworden und habe mir dann vorbehalten mich wieder bei ihm zu melden, wenn ich bereit bin ein weiteres Gespräch mit ihm zu führen. Er hat gemeint, ich solle wieder kommen, bevor Haus und Hof versoffen sind...
Ich bin dann erstmal nach Hause und habe meiner Frau den Rückfall gebeichtet. Sie war dann erstmal erleichtert, dass nichts besonders schlimmes passiert ist an dem Abend und meinte, wenn es tatsächlich bei einem oder 2 Bier pro Abend bleiben sollte, könnte ich von ihr aus gerne auch mal wieder eine Kleinigkeit trinken. Wir waren uns auch einig in Zukunft viel zusammen zu unternehmen, damit ich erst gar nicht in die Versuchung komme wieder alleine auf die Piste zu gehen. Leider bliebs bei uns in dieser Hinsicht nur beim Vorsatz. Wahrgemacht haben wir das nicht. Sehr bald bin ich Abends wieder auf ein bis drei Bier in meine Stammkneipe gegangen und es zeigten sich auch bald schon nach etwas grösseren Mengen typische Ausfallerscheinigungen von mir (wie z. B. dass ich in angetrunkenem Zustand gerne an Spielautomaten spiele/ nüchtern mache ich das nämlich überhaupt nicht...). Das alles hat mich mit der Zeit nicht mehr so sehr beunruhigt, so dass eigentlich der nächste Absturz vorprogrammiert war. Manchmal ist es mir allerdings auch gelungen die Trinkmenge einzuhalten, oder ich habe sogar halbe oder ganze Gläser wieder zurückgehen lassen (wenn es mir an dem Abend nicht geschmeckt hat) und meine Rechnung bezahlt um dann doch nach Hause zu meiner Frau und den Kindern zu gehen.
Am letzten Wochenende ist es bei mir nun aber doch wieder zu einem völligen Totalabsturz gekommen. Ich habe schon nach 2 Bier gemerkt, dass ich eigentlich nach Hause gehen sollte, weil die Trinkmenge bei mir extrem angeschlagen hat. Bin dann aber doch noch sitzen geblieben und dummerweise auch noch mit Leuten um die Häuser gezogen, von denen ich mich besser fernhalten sollte, bzw. mit denen ich in nüchternem Zustand überhaupt nichts zu tun haben wollte. Wohl aus einem schlechten Gewissen raus, habe ich dann am Samstag Morgen gleich weiter getrunken und dieses auch am Sonntag fortgesetzt. Am Sonntag Abend bin ich dann wie tot ins Bett gefallen und musste mich natürlich am Montag erstmal krankmelden. Heute bin ich dann zum Arzt gegangen und habe wirklich beschlossen meine Finger vom Alkohol zu lassen. Vielen Dank, dass ich mich hier in diesem Forum tummeln darf, ich denke ich werde in nächster Zeit einiges hier posten, und hoffentlich auch auf lange Sicht hinaus.
Ihr werdet es schon wissen, ich wollte eigentlich indirekt gleich mit meiner Geschichte schonmal loswerden, dass es überhaupt keinen Sinn macht als Alkoholiker wieder zum Alkohol zu greifen. Ich hoffe, keiner von Euch hat so eine blöde Idee gerade im Kopf...