Hallo zusammen,
bin jetzt beim dritten Tag angekommen, die letzten Promille sind noch nicht ganz 72 Stunden aus mir draussen. Ich habe jetzt schon ein bisschen Probleme und auch einen leichten Druck etwas zu drinken. Die Band fängt wieder an "Trink mich - nur einen kleinen Schluck" zu spielen.
Ich bin überzeugt, dass ich das schaffe, habe ich ja auch das letzte Mal geschafft.
Der Fehler war vielleicht, dass ich mir heute Nachmittag ein Buch über den Entzug gekauft habe. Teilweise stehen da ganz schlimme Sachen drin, was einem alles passieren kann usw.
Da ich aber diesesmal erstensmal nicht so lange und auch nicht so exzessiv getrunken habe wie damals, als ich zum ersten Mal aufgehört habe, bin ich doch guter Hoffnung, dass ich es schaffe.
Ich habe mal einen guten Spruch über die Rauchentwöhnung gehört. Darin heisst es man soll sich doch freuen über die Entzugserscheinungen und nicht ärgern, weil sie einem doch zeigen, dass man immer weiter von der Droge wegkommt.
Es gibt mir auch Kraft zu lesen, wenn ich sehe wie die Leute sich über ihr neues Leben nach dem letzen Glas freuen. Auch ich habe mich nach meinen ersten 107 Tagen eigentlich sehr gut gefühlt. Warum ich mir wieder was bestellt habe, kann ich einfach nicht sagen.
Ich ging damals in die Kneipe rein, nachdem ich schon 5 mal drumrumgeschlichen war und habe mir gedacht ich würde mich jetzt lächerlich machen, wenn ich keinen Alkohol bestellen würde. Der Rest war nur noch Formsache, schliesslich hat mich da keiner drin gekannt (war in einer fremden Stadt). Dass ich mich nicht gleich betrunken habe und dann sogar nochmal zwei Wochen durchgehalten habe und auch hinterher lange einigermassen kontrolliert trinken konnte war bestimmt auch ein Fehler. Das hätte alles nicht sein müssen, bringt mich vielleicht aber doch irgendwie ans Ziel.
Nun ja, auf alle Fälle ist mir der Druck beim Schreiben schonmal etwas verlorengegangen.
Schön, dass es dieses Forum hier gibt!
Gruss an alle