Grenzen finden, definieren und mit der Reaktion "kämpfe

  • achso- generell danke ich natürlich jeder Person, die mir hier geschrieben hat !

    Ich werde hier weiter lesen und mal schauen, wie es bei mir weitergeht und hier berichten.

    ...

  • Liebe MoWa,

    meine Geschichte habe ich mit in den geschlossenen Bereich genommen. Ich weiss nicht, wer hier mitliesst und irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl damit, es stand doch ne Menge Privates drin und so manch impulsiver Ausbruch ;-)....

    Also wenn Du in den geschützten Bereich kommst, kannst Du alles lesen :)

    Ich würd mich sehr freuen, wenn Du stark bleiben kannst. Ich bin das lange, lange nicht gewesen. Ich hatte die Sucht total unterschätzt und habe 5 Jahre alleine rumgeeiert, mit allen Höhen und Tiefen. Überall hab ich hingeguckt, nur nicht dahin, dass mein lieber XY schwer alkoholabhängig war. Erst als ich merkte, dass nichts mehr ging und ich mich von XY definitiv getrennt habe, bin ich hier ins Forum gekommen, und da fügte sich mein Puzzle, das ist jetzt 1,5 Jahr her :)

    Lieben Gruss Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • hey Martha66,

    bist Du denn jetzt glücklich ohne Deinen damaligen Partner ? Hast Du eine neue Liebe gefunden ?

    Und noch eine Frage-weils so viel Spaß macht :D - ist Dein damaliger Partner mal aufgewacht ?

    Gruß
    MoWa

  • oh liebe MoWa, das ist eine lange Geschichte und nicht umsonst bin ich im geschützten Bereich ;)

    Mal in Kürze: Ich habe ein Jahr keinen Kontakt zu XY gehabt. Es waren ein paar Dinge zwischen und offen, die wir im Dez per Email geklärt haben. Dann haben wir uns Anfang des Jahres getroffen. XY trank nicht mehr, ABER er befand sich in einer Trinkpause und hat sich nicht für ein trockenes Leben entschieden. 2 Monate hatten wir eine gute Zeit. Ich habe ihm gesagt, dass wenn er wieder trinkt, ich weg bin. Im März hat er wieder angefangen zu trinken und seitdem bin ich weg. Zwei Wochen hatten wir Kontakt, als er trank, telefonisch, und das hat mir schon wieder gereicht. Ich bin glücklicher ohne ihn, zumindest wenn er trinkt, da ich mich freier fühle und ihn auch nicht mehr kontrollieren muss. Das habe ich 5 Jahre gemacht und das will ich NIE mehr.

    LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • hi, liebe leute...

    es ist spät und ich lese und lese...

    hier taucht dann wirklich dieses phänomen auf, dass ich selbst erfahren durfte...

    er äußert, DASS ICH BESSERES VERDIENE als ihn und es besser wäre, wenn ich nen passenderen partner fände ...

    das ERKENNEN oder SICH SELBER AUFGEBEN?...

    zumindest kann man sagen, dass der alkohol dem partner nicht ganz den verstand nimmt und ein anteil von vernunft noch besteht...

    ist er dann im wissen, dass wir ihm trotzdem HINTERHERBETTELN oder will er wirklich nen neuanfang wagen mit all den nebeneffekten wie entziehungskur etc., mit denen er uns nicht konfrontieren/belasten will?...

    hhhmmm, es bleiben weiter die fragen...

    ...aber die antworten kommen und damit die erkenntnis für das eigene leben...

    alles gute, viel kraft!!!

    "DAS UNERTRÄGLICHE IST, DASS NICHTS UNERTRÄGLICH IST..."

  • Guten Morgen Martha66 und Midnight,

    zunächst mal zu Martha : Du hast es richtig gemacht. Du bist gegangen und er hatte seine Chance. Die hat er vertan. Entschuldige bitte, ich wollte Dir auch nicht zu viel aus der Nase ziehen. Wenn Du Dich im geschützen Bereich austauscht, versteh ich das natürlich. Ich hoffe dennoch, hier noch einiges von Dir zu lesen.

    Midnight - so wie es scheint geht es uns beiden gleich. Unsere (Ex)-Partner scheinen zu wissen, dass sie krank sind. Im nüchternen Zustand wird ihnen wohl bewusst, was sie uns da ständig antun. Meiner hat sogar im nüchternen Zustand mal im Internet geguckt und recherchiert zum Thema Alkoholmissbrauch - aber er hat nicht FÜR SICH geschaut, sondern für mich. Sein Resultat : Ich bin nicht gut für dich. Ich trenn mich- damit es Dir besser geht.

    Natürlich hat er Recht und - wie hier schon erwähnt wurde- sollte ich diese Entscheidung als "Geschenk" annehmen.

    Ich weiß auch, dass es so besser ist - obwohl er mir natürlich fehlt und ich mir ein "Happy-End" wünschen würde.

    Nein, ich lauf ihm nicht nach. Ich bettel nicht hinterher - das würde eine CO wohl tun, denk ich mal.
    Wer handeln sollte ist definitiv er. Für sich sollte er handeln, nicht für mich. Solange er das nicht tut, ist es für mich um Längen besser Single zu sein und zu vermissen (...aber irgendwann ist das auch weg), als vergeben zu sein- aber völlig vergebens (wenn Du verstehst, was ich mein.

    Von daher kann ich Dir, liebe Midnight, nur raten : lass ihn erkennen, dass er sich nur selber helfen kann und es Dir ohne ihn wirklich besser geht auf die Dauer.

    Liebe Grüße
    MoWa

  • Hallo MoWa,

    diese Aussage ist super.... :lol:

    Zitat

    Sein Resultat : Ich bin nicht gut für dich. Ich trenn mich- damit es Dir besser geht.


    Damit zieht er sich aus jeglicher Verantwortung und geht in die Opferhaltung. Das machen Süchtige besonders gerne: das Leben ist ja so schrecklich und ich bin es ja gar nicht wert, bla bla bla... und nun haben sie auch wieder einen Grund zu trinken, weil sie abgrundtief schlecht sind ;)

    Als Co würdest Du jetzt versuchen ihn davon zu überzeugen, dass er aufhören sollte zu trinken, Du würdest Dich schuldig fühlen, dass Du ihn hast stehen lassen und Du würdest Dich für seine Misere verantwortlich fühlen.

    Auch wenn´s weh tut, Du machst das ganz richtig, wenn Du gehst und ihn einfach stehen lässt...

    Lg Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo Martha66,

    es ist immer schön Dich zu lesen.

    Ich seh das ähnlich wie Du, wenn Du sagst

    Zitat

    Damit zieht er sich aus jeglicher Verantwortung und geht in die Opferhaltung

    Er macht sich gern schlecht und er wollte von mir oft hören, dass er der Tollste ist und das er sich Blödsinn einredet.

    Weißt Du, es wurde von ihm öfter das Wort "Enttäuschung" in den Mund genommen. "Ich möchte Dich nicht enttäuschen" und "ich gehe, damit Du nicht mehr enttäuscht bist und wieder glücklich bist".

    Es geht doch hier nicht allein um mich. Er enttäuscht sich doch selber und ich denke, im nüchternen Zustand ist ihm das durchaus bewusst.

    Ohjee- er ist noch lange nicht soweit ...

  • Liebe MoWa,

    ich muss echt lachen, wenn ich die Beschreibung Deines Freundes lese. Es könnte der Zwillingsbruder von XY sein ;) . Alle diese Sätze hörte ich, wenn er vollkommen in der Ecke war und nichts mehr ging seit 6 Jahren :roll:

    Weisst Du hinter jedem Trinkenden steht ja ein Mensch, der ein sehr schwaches Selbstwertgefühl hat. Entweder war es vorher da und deswegen wählt man den Alkohol oder durch den Alkohol wird das Selbstwertgefühl geschwächt - egal. So sucht man sich eben im Aussen gerne die Bestätigung, die man selbst für sich nicht mehr hat. Diese Strategie wird bloss nicht aufgehen. Wenn Du Dich klein fühlst, fühlst du dich klein und da können Dir 1000 Menschen sagen, dass es anders ist - deine eigene Überzeugung bleibt. Es ist ein innerer Prozess, in seine eigene Wertschätzung und damit ein Selbstwertgefühl zu bekommen.

    Ich habe auch gedacht, ich könne das schwache Selbstwertgefühl von XY aufbauen, nee hat nicht funktioniert. Das hab ich schon vor Jahren gelassen - seine Baustelle. Er wollte auch ständig diese positiven Rückmeldungen von mir, was er für´n Toller ist. Jemand, der mit sich im Einklang ist und sich selber wertschätzt, der braucht die Bestätigung vom Aussen nicht.

    Klar enttäuscht er sich selber und bestimmt wird er das auch wissen, doch deswegen trinkt er ja auch. Er enttäuscht sich, Dich und und und . Und um dieses miese Gefühl nicht auszuhalten, wird eben gesoffen, jetzt ist ja auch wieder ein Grund da ;-). Alkohol trinken ist eine Strategie, nichts anderes....bloss ein Falsche!

    Lieben GRuss Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo Martha,

    ja er hat ein Selbstwertgefühl welches = 0 ist. Schade ist nur, dass er jetzt scheinbar das Opfer spielt, um noch mehr trinken zu können.

    Mich wundert aber diese Ruhe, die er mir gönnt. Normalerweise ist er der Typ Mensch, der sich schwer festlegen kann. Heute so, morgen so.

    Wie es scheint hält er jetzt mal an der Meinung fest, dass es mir ohne ihn besser geht.
    Das ist wirklich erstaunlich.

  • Hi MoWa,

    Hm...moment....Du hast ihn doch vor die Wahl gestellt, oder? Du oder der Alkohol. Er hat sich für für sein Leben mit dem Alkohol entscheiden, warum soll er jetzt keine Ruhe geben?

    Es ist egal, woran er sich festhält oder was er meint oder denkt. Wichtig ist, dass Funkstille ist. Oder willst Du jetzt betrunkenen sms und Telefonterror?

    Sag mal, weisst Du, ob Du die erste Frau bist, die wegen Alkohol bei ihm gegangen ist?

    LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Huhu Martha66,

    nein ich will nicht, dass er mir SMS schreibt oder anruft.
    Ich meinte nur, dass er sonst nie so klipp und klare Entscheidungen treffen konnte- außer jetzt beim Alkohol.
    Das ist erstaunlich- da gehts !

    Soweit ich weiß hat er erst begonnen mit dem regelmäßigen Trinken, als die letzte Beziehung zerbrach.
    Ob die Frau gegangen ist, weil er trank, kann ich nicht sagen. Da unsere Geschichte etwas komplexer ist und ich hier nicht jedes Detail reinschreiben kann (viell. sollte ich doch in den geschützten Bereich wechseln) kann ich nur sagen : ich habe nie weiter nachgehakt warum er Single wurde (das hatte seinen Grund, den ich hier öffentlich nicht sagen kann).

    Eine gute Freundin von mir meinte heute zu mir,
    dass es ihm jetzt sicher besser ginge, er er sich getrost dem Alkohol hingeben kann ohne unter Druck zu stehen handeln zu müssen.

    Es ist echt traurig

  • Es ist im geschützten Bereich wesentlich einfacher zu schreiben, man kann halt offen alles schreiben und dann werden die Bilder auch klarer. Komm mal in unsere Villa, ist gut da :)

    Tja, und so ambivalent die Alkoholiker sein können, so klar können sie werden, wenn´s um ihren besten Freund und Seelentröster geht ;) - nun kann es erstmal in Ruhe saufen....

    Ja das ist traurig.... LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo !

    Ich überleg mir das mit dem Bereich.

    Ich hab ihm meine Grenze mitgeteilt und er hat sich dazu entschieden, dass er lieber weiter trinkt. Damit muss ich mich abfinden.

    Dennoch kann ich nicht verleugnen, dass ich ein wenig damit kämpfe, dass er scheinbar im nüchternen Zustand kein Vermissen meiner Person verspürt. Man zweifelt daran, dass wirklich Liebe da war, verstehst Du ?`

    Egal wie der Verlauf ist- irgendwo hofft doch jeder Partner, dass der Trinker den Verlust merkt.

    Aber ich glaube hier "vergesse" ich wieder, dass da die Sucht nunmal regiert.

  • Hi MoWa,

    ja ich verstehe Dich, sehr sogar. Ich kann mir schon vorstellen, dass er Dich vermisst und ich glaube auch nicht, dass er Dich nicht liebt. Da ist bloss ein Verbündeter an seiner Seite, den man nicht mal eben so stehen lassen kann. Sich für ein alkoholfreies Leben zu entscheiden ist ein immenser Schritt. Dieser Schritt ist mit viel Angst und Unsicherheit verbunden - wie sieht ein Leben ohne Alkohol aus, geht das überhaupt? Ein trockenes Leben heisst ja nicht nur, das man nicht mehr trinkt, das ist halt mit Veränderungen verbunden und hat mit dem alten Leben teils wenig zu tun. Das muss man wirklich wollen. Nicht umsonst gibt es leider Menschen, die versaufen Haus und Hof, weil sie sich ein Leben ohne Alkohol einfach nicht vorstellen können... Es regiert also nicht NUR die Sucht, sondern auch die Angst vor dem Neuen, weils nicht vorstellbar ist, dass ein Leben ohne Alkohol schön sein kann.

    LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Martha,

    ich glaube auch, dass viele ja trinken um ihre Probleme besser verdrängen zu können. Egal ob familiär, beruflich, finanziell - jeder fällt ja mal auf die Klappe und manchmal kommen gewisse Dinge auch, als wenn man eine Pechsträhne hat.

    Wer gelernt hat, diese Pechsträhne mit Alkohol von ihrer Intensität zu mindern, der hat sicher auch Angst, in der trockenen Phase gar nicht mehr mit Problemen umgehen zu können.

    Ich vermute, bei ihm ist das so. Baustellen über Baustellen, die er - statt sie nach und nach abzuarbeiten- immer mehr vor sich hingeschoben hat und erträglich trinkt, bzw. aus den Gedanken spühlt.

  • MoWa, es ist egal warum er trinkt.... Fakt ist, er trinkt!

    und wer da raus will, findet Wege, und wer nicht, der findet Gründe ;)

    LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • :) ja da hast du mal wieder Recht.

    Das mit der Problembewältigung war auch eher eine Vermutung von mir, die allgemein gedacht war. Ich wollte damit keinen "Grund" für SEIN Saufen liefern, sondern eher, eine vielleicht weitere Angst von Alkoholikern nennen, wieso das "Trocken werden" evtl. schwer fallen könnte.

    So, ich mach mir jetzt einen schönen Tag. Vielleicht liest man sich ja später noch.

  • Hallo,

    ein schönes Wochenende wünsche ich.

    Ich habe gestern Dinge gehört- da ging mir fast die Hutschnur. Seine Schwester rief mich an und fragte warum man von mir nichts mehr hört.
    Ich sagte, dass ihr Bruder und ich getrennt seien und das wegen seiner Alkoholkrankheit.

    Daraufhin meinte sie, er wäre doch "nicht mehr krank". Er würde zwar mal etwas trinken, aber doch nicht so viel. Er hätte als Jungendlicher viel getrunken und mit Anfang 20 wäre es richtig schlimm gewesen- aber doch heute nicht mehr.

    Er hätte sich im Griff.

    Oha. Hier wäre auch Nachhilfe angesagt.

    Nicht zu fassen.

  • Hallo !

    Schlimmer Tag heute. Ich bin nur traurig. Wüsste gern, ob es ihm gut geht. Ich werde nichts tun- ich weiß ja, das es verkehrt wäre. Dennoch ist der Tag heute einfach S*C*H*E*I*S*S*E. :(

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