Partner hat immer wieder Rückfälle,belügt sich selbst

  • Hallo,ich lese immer mal wieder hier im Forum und eigentlich weiß ich was zu tun ist.Doch trotzdem komme ich nicht weiter.Nach mittlerweile unzähligen Rückfällen(partner ist gerade wieder mittendrin)habe ich über getrennte Wohnungen nachgedacht.Ich stelle es mir schön vor,in eine nicht nach Bier stinkende Wohnung zu kommen,in Ruhe schlafen zu können,Besuch zu empfangen,zu leben.Er trinkt seit 4 Wochen wieder(20 Bier am Tag).Jeden Tag erzählt er,er muß sich langsam runterdosieren.Doch das hat bisher nicht geklappt.Er säuft,schläft,säuft,schläft...Nimmt gleichzeitig Anti-Depressiva(dosierung bestimmt er selbst),noch irgendwelche Beruhigungsmittel vom Arzt(dosiert er selbst) und noch irgendwelche Beruhigungsmittel zum Schlafen(dosiert er selbst).Er isst wenig,trinkt nichts außer Bier.Ist seit 2 Monaten arbeitslos,kümmert sich nicht um Neue.Ich mach mir Sorgen ums Geld,wie wir über die Runden kommen sollen.Meine Suche nach einer Wohnung war bisher erfolglos.Er sagt,ich brauch nicht ausziehen,er würde ja mit dem Trinken aufhören.Ich soll ihn nur in Ruhe lassen und nicht nerven.Wenn ich ihn aufrege,kommt er ja nie runter(ha,ha).Wenn ich mit ihm über seine Sucht rede,sagt er ich brauch ihm nichts erzählen,er weiß das alles selber .Wieso wird er dann immer wieder rückfällig?Wenn er doch alles weiß ?Und diese vielen verschiedenen Tabletten,zusammen mit Alkohol...Daß kann doch nicht gut sein.Er will nicht ins Krankenhaus zum entgiften,er will das zuhause machen.Ich weiß aber aus Erfahrung ,daß das nichts wird.Er weiß das eigentlich auch.Dieses langsam runterdosieren funktioniert nicht.Und die Ärzte veräppelt er auch.Er dreht alles so,daß er immer Mittel zur Verfügung hat,die ihn zusammen mit Alkohol schön ruhig stellen.Es ist echt zum verrücktwerden.Alle Diskussionen führen zu nichts.Gibt es trockene Alkoholiker,die mir erklären können,was mit ihm los ist?Was vielleicht passieren muß,damit es endlich Klick macht?Ich möchte so nicht weiterleben,doch leider findet man nicht so schnell eine Wohnung.Bis dahin muß ich das alles noch irgendwie ertragen...

  • Hallo Karsten,
    ich weiß das ,daß nur ich was ändern kann.Aber das mit dem an sich denken funktioniert einfach nicht.Wenn ich z.B. irgendwo eingeladen bin,kann ich das nicht genießen,weil ich fertig mit den Nerven bin und weil ich weiß,was mich später zuhause erwartet.Wenn ich nach der Arbeit entspannen will,geht das nicht,weil er mich in seinem Suff zuquatscht und die Wohnung nach Bier stinkt.Außerdem muß ich dann noch den Haushalt machen,weil er ja nichts macht.Wenn ich Besuch einladen möchte,geht das nicht,weil er mich blamiert.Ich könnte jetzt noch 1000 Beispiele nennen,wo seine Sucht mein Leben einschränkt.Die einzige Möglichkeit ist eine räumliche Trennung.Und das geht leider nicht so schnell...

  • ich weiß,daß du Recht hast.Aber das,was ich ändern möchte,ist so schwer umzusetzen,da mein Partner meine Wünsche nicht akzeptiert.Als ich ihm gesagt habe,daß ich ausziehen werde weil das so nicht weitergeht,hat er gesagt brauch ich nicht,er würde schon ausziehen.1 Stunde später hat er gesagt,er würde aufhören zu trinken,ich brauch nicht gehen,wieder 1 Stunde später hat er gesagt,ich hau die ganze Bude klein und zünde das Haus an.Meine Sorge ist,wenn ich das tue,was ich für richtig halte,er durchdrehen könnte.Psychisch gesehen wäre alles möglich bei ihm.Und das macht mir Angst.

  • Hallo flower40,

    es ist nicht einfach, aus einer Notsituation, so wie du sie beschreibst kurzerhand auszubrechen, doch ist dennoch machbar.

    Überlege mal, wo könntest du vorerst sonst noch unterkommen, vielleicht
    bei Freunden, den Eltern, oder einer Einraum-Wohnung, eh nur solange bis sich etwas passendenderes findet.

    Auf all die Aussagen deines Partners würde ich nicht viel geben.
    Ein Süchtiger quatscht viel, macht andauernd Versprechungen, etc., aber nur damit s e i n Leben so reibungslos und gemütlich bleiben kann, wie`s ist.

    Und zudem hat er dich, die sich kümmert, die aufräumt und sonst alles weitere erledigt.
    Warum sollte er dann was ändern?

    Erst dann, wenn der Alkoholkranke in eine Situation reinrutscht, so sehr in Bedrängnis kommt, wo er/sie merkt, hoppla so gehts nicht mehr weiter, ich kann nicht mehr, ich brauche Hilfe, es geht mir total schlecht, Hilfe, die Sauferei macht mich fertig, Hilfe, ich bin krank.... es könnte sein, dass es dann einen Klick macht.

    Aber Vorsicht! Denn solange es noch jemanden an seiner Seite gibt, der ihn wieder rettet und sich stets kümmert, lässt es sich in der Passivität doch recht gut leben.
    Und wer gibt schon gerne zu, solange es sich vermeiden lässt, dass man Hilfe braucht.
    Denn dann müsste man doch zugeben, daß man an so einigen Hürden und Vorhaben gescheitert ist. :idea:


    Ich wünsche Dir jedenfalls die Kraft, um da rauszukommen und Du wieder ein Leben leben kannst, das Dir gefällt.


    Liebe Grüße
    Emma

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