Wege in ein selbstbestimmtes Leben

  • liebe luci,

    willkommen hier im forum. auch ich bin EK und bin coabhängige. ich kenne dieses leiden selbst, lebte jahrzente genau mit dieser problematik. hilfe anzunehmen ist schwer. auch ich kann mitleidsbekundungen mir gegenüber nur schwer ertragen. allerdings bin ich da über meinen schatten gespungen, weil es nicht mehr anderst ging und habe eine therapie gemacht. mein leiden war so gross das es dann wieder möglich war mir hilfe zu suchen und hilfe anzunehmen.

    gruß melanie

  • liebe lucy,

    meine therapeutin bot mir viele möglichkeiten an mit der situation umzugehen. erst eine gesprächstherapie. als sie merkte ich komm da nicht aus mir raus bot sie mir gestalttherapie an, wo ich bilder malen konnte, was schon mehr für mich löste. als ich dann bei meinen gefühlen angekommen in auch durch teilweise entspannungsübungen die ich mit ihr zusammen machte kamen wir in den bereich an, mich mit meinem inneren kind zu trefffen. einbischen verhaltenstherape war ab und an dabei, was allerdings bei mir nicht viel brachte. es gibt so viele möglichkeiten da hin zu kommen, es muss auch nicht immer das selbe sein. mal war mir nach reden, dann redeten wir. mal war mir danach bilder zu malen, dann malte ich. dann wieder dieses innere kind, familienaufstellung, all das zusammen hat mir weiter geholfen. ich bin sehr dankbar eine therapeutin getroffen zu haben, die mir diese wege zeigte und nicht nur stur eine therapieform durchgezogen hat. sie hatte immer meine bedürfnisse vorne an gestellt, ich konnte für mich entscheiden was mir gut tut und so konnte ich so viel vertrauen zu ihr bekommen, das ich diese hilfe dann gern angenommen habe.erst dann hilft therapie weiter.

    gruß melanie

  • Hallo Lucy,

    wenn ich heute so daran denke, dann fällt mir ein, dass ich damals auch keine therapeutische Hilfe hätte in Anspruch nehmen wollen. Es fiel mir überhaupt schwer, Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn das hieße ja, sich die eigene Schwäche einzugestehen und das ging nicht, weil ich ja stark sein musste, weil ich ja für meine Eltern funktionieren musste. Schließlich war ich ja für die Situation verantwortlich, also musste ich doch auch was dran ändern können und ausserdem hatten sie auch so schon genug Stress. Ich und Hilfe? nein, meine Mutter brauchte Hilfe, um die sollte sich jemand kümmern und ihr zeigen, wie sie da raus kommt. Mit mir war doch alles in Ordnung. Na gut, mir gings nicht so toll, aber eigentlich war das doch alles nicht so schlimm...Meiner Mutter ging es doch viel schlechter....
    Ich war damals 16 und fix und fertig. hab alles wie durch einen Nebel wahrgenommen, weil mich eigentlich nur eines interessierte. wie konnte ich meiner Mutter helfen? (Schule lief irgendwie so nebenher und was ich sonst so wollte, wusste ich eh nicht)
    Bin dann bei einer guten Freundin zusammen geklappt und habe lange mit ihrer Mutter gesprochen. Sie hat mir langsam klar machen können, dass das Problem meiner Mutter nicht mein Problem ist, dass ich nicht schuld daran bin, nicht dafür verantwortlich bin und schon gar nichts dran ändern kann.
    Das war mein erster Schritt in die richtige Richtung. ich musste verstehen, dass das Alkoholproblem meiner Mutter und der Stress, den meine Eltern miteinander hatten, eben allein ihr Problem war, an dem ich nichts ändern konnte. Während meiner Ausbildung bin ich dann ausgezogen und habe mich so räumlich distanziert. DAs war wichtig, um dem ganzen nicht mehr ständig ausgesetzt zu sein. Das emotionale Distanzieren schaffte ich dann stück für stück. Teilweise indem ich den Kontakt verweigerte, wenn ich merkte, dass meine Mutter besoffen war. Das waren so die Anfänge und damit ging es mir dann schon besser. Bin dann erstmal in eine Beziehung gestolpert, die auch sehr manipulativ war. Mein Ex wusste genau, welche Knöpfe er bei mir zu drücken hatte, damit ich nach seinen Wünschen funktionierte...Aber auch das brachte ich hinter mich...
    Mit 10 Jahren Abstand stell ich jetzt fest, dass mit therapeutischer Unterstützung sicherlich vieles sehr sehr viel einfacher gewesen wäre und deshalb kann ich Dir wirklich nur empfehlen, Dir welche zu holen, auch wenn Dich das jetzt große Überwindung kostet.

    Gruß Gela

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