..ein neuer Versuch?

  • Hallo Mimi und herzlich willkommen

    Zum einen schreibst du, dass er einsieht, dass er mit trinken aufhören muss, zum anderen willst du dich trennen, willst es aber doch nicht, weil du ihn zu sehr magst. Wenn er es schon einsieht, es aber nicht alleine schafft, dann muss er sich eben Hilfe holen, also zum Arzt oder zur Suchtberatung gehen. Wenn er das nicht tut, dann bleibt dir nur der Weg dich von ihm zu trennen, nicht nur für dich, sondern vor allem auch für deine Kinder. Du kannst sein Trinken nicht vor ihnen verbergen. Auch wenn er außer Haus trinkt, kommt er doch betrunken nach Hause und das wird den Kindern nicht entgehen. Wenn du schreibst, dass du nicht möchtest, dass deine Kinder ihren Vater verlieren, dann stellt sich die Frage, ob sie ihn nicht bereits jetzt verloren haben.

    Bis jetzt hat er doch beides gehabt, sein trinken und die Familie, warum sollte er also etwas ändern. Nicht er, sondern du wirst also die Initiative ergreifen müssen wenn sich etwas an dem jetzigen Zustand ändern soll. Wenn du ihn schon vor die Tür setzt, dann bleib auch konsequent dabei, bis er sich geändert hat, alles andere bringt weder dir noch ihm etwas. Du siehst doch, dass du ihn, so wie du es jetzt machst, mit Bestimmtheit an den Alkohol verlieren wirst. Du wirst ihn also zu seinem Glück zwingen müssen. Also entweder Familie oder Alkohol und diesmal bei deiner Entscheidung bleiben.

    Wünsche dir viel Erfolg

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo Mimi

    Wenn von zeitlicher Trennung die Rede ist, dann sicher nicht nur von ein paar Wochen oder einem Monat, sondern von mehreren Monaten, eventuell auch ein Jahr. Du musst dir sicher sein, dass er trocken geworden ist und das geht nicht in ein paar Wochen. Vorher wirst du das auch nicht abschätzen können, sondern das wird sich im Laufe der Zeit ergeben.

    Momentan reagiert er wie so viele Alkoholiker, er sieht die Tragweite seines Trinkens nicht ein und versucht das alles zu bagatellisieren. Wenn er aber sieht, dass es dir ernst ist mit der Trennung, kann es sein, dass er sich doch Gedanken macht. Er wird auch Hilfe brauchen, denn alleine ist es für ihn sehr schwer, vermutlich zu schwer. Momentan denkt er nicht daran sich Hilfe zu holen, das wird er erst tun, wenn ihm nichts anderes übrig bleibt und du ihm keine andere Wahl lässt.

    Lass dich nur nicht von ihm zu etwas anderem überreden, bleib konsequent.

    Ich wünsche dir viel Erfolg und drücke dir die Daumen

    Henri

  • Hallo Mimi,

    Henris Beitrag ist eigentlich nichts mehr zuzufügen.
    Du schreibst, er hätte schon einmal eine Therapie gemacht und das hätte letztendlich nichts gebracht. Grund für ihn, nicht erneut den Versuch zu starten. Ein armseliger Einwand eines Alkoholikers !!!
    Du musst ihn vor die Wahl stellen: Du und Kinder ... oder Alkohol.
    Therapie bedeutet ja noch lange nicht Gesundung, wenn man es nicht selbst will und den Biss hat. Therapie ist eine (Hilfs-)Maßnahme, mit der man erlernen kann, sein Leben gänzlich ohne Alkohol zu gestalten.
    Du musst ihm knallhart die "Pistole an die Schläfe" halten, ihm den Ernst deiner Situation unmißverständlich klar machen. Bei mir hat`s seinerzeit geholfen. Ich hatte verstanden. Ich habe mich für die Liebe und für meine Partnerin entschieden.
    Du schreibst: "Mein Mann ist selbständig, er kann seinen Job nicht verlieren." Ist das jetzt besser oder schlechter ???
    Ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen. In einer Selbständigkeit musst du immer mehr arbeiten, um deinen Level ständig zu halten, um deinen lfd. Beiträgen (FA./KK./RV.) nachzukommen, für arbeitsfreie Zeiten finanziell vorzuarbeiten.
    Hat man zudem noch ein Alkoholproblem besteht die Gefahr, sich in seiner Sucht immer mehr arbeitsfreie Zeiten zu nehmen. Der Absturz, ohne Sozialversicherungsdeckung, geht bedeutend rasanter. Und das träfe die gesamte Familie.
    Du hast gegenüber deinen Kindern eine große Verantwortung.

    Zieh ihm die Ohren lang,
    ansonsten ... lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende.

    Liebe Grüße, Freund.

  • Hallo Mimi

    Eine Trennung tut immer weh und du wirst auch einige Zeit brauchen, um das zu verkraften. Es ist einiges was ihr miteinander erlebt habt und das wirst du von heute auf morgen nicht so einfach vergessen können. Für dich kann es nur der richtige Weg sein. Ohne die Trennung wärst du auch irgendwann auf dich alleine angewiesen gewesen, allerdings mit noch einem Problem mehr.

    Lieben Gruß
    Henri

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