liebe oder nicht-liebe der co´s

  • hallo zusammen,

    ich muss jetzt mal was loswerden, auch auf die gefahr hin, dass ich nun mächtig prügel bekomme: nur zu! ich will´s trotzdem schreiben! :roll:

    was mich seit einigen tagen mich beim lesen dieses (co-abhängigen-) forums umtreibt, ärgert und auch traurig - oder eher hilflos - macht: dieser teil des forums ist überschrieben "co-abhängige und angehörige". also hatte ich gedacht, gehofft, hier auf der einen seite tipps und erfahrungsberichte zu bekommen, aber auf der anderen seite auch mit anderen co-abhängigen frei von der leber weg reden zu können, über ängste, unsicherheiten, sorgen, nicht wissen, was richtig ist, über eigenen ärger über inkonsequenz und das leiden an der situation, auch wenn mann vielleicht nicht gleich schafft, die guten ratschläge in die tat umzusetzen. also schlicht und einfach ein forum zu haben wo ich all das loswerden kann, was ich eben im alltag nicht loswerden kann. natürlich auch die eigenen erfahrungen zu teilen und so - vielleicht - anderen ein bisschen helfen zu können.

    nun habe ich aber das gefühl, dass die co´s zwar erstmal erzählen "dürfen", dann aber ganz schnell den rat bekommen, den partner vor die wahl zu stellen "alkohol oder ich" oder sich gleich zu trennen, und wenn dann ein zaghaftes "aber so leicht ist das nicht" kommt zu hören, "dann beklag dich hier nicht".

    ich will jetzt um gottes willen nicht die lebensgefährliche krankheit alkoholismus mit einer "banalen" co-abhängigkeit vergleichen. aber in den anderen foren ist platz für jede kleinste begebenheit rund um trinken, rückfall, beweggründe, therapien...., und hier werden wir co´s oft behandelt wie die doofen, weil wir eben nicht immer gleich so konsequent sind, wie es vielleicht gut wäre. das sind die alkoholiker auch nicht, sonst wären sie keine!

    und noch was: die unterstellung, dass co´s sich mehr als alles andere lieben, finde ich schon gewagt. dass wir schwach sind und lebensveränderungen scheuen: meinetwegen. aber dass man es mit einem alkoholiker an der seite auch ganz schön schwer und auch das recht, sich mal in aller ausführlichkeit auszukotzen (tschuldigung!), ohne gleich zu hören "selbst schuld", das finde ich doch.

    so, jetzt könnt ihr mit steinen schmeißen. aber ich wollte das einfach mal loswerden, denn mir liegt was an diesem forum.

    viele grüße

    lavendel :roll::roll::roll:

  • hi webby,

    das reicht mir ja schon, dass ich einfach "nur" (nein, ich haue nicht) :wink: co-krank bin, und natürlich bin ich willig, mir ratschläge anzuhören, drüber nachzudenken, für mich abzuwägen, was wann wie und unter welchen umständen machbar ist - und sie irgendwann umzusetzen. sonst wär ich ja nicht hier :lol: . habe halt nur schwierigleiten mit der rabiatheit mancher beiträge und überleg mir ob ich mich dann noch traue zu schreiben "hab wieder versagt. hab ihn wieder nicht vor die tür gesetzt." mir ist halt aufgefallen, dass dass die eine seite das "darf" und die andere nicht.

    nein, und flaschen verstecken tue ich nicht. bei mir gibt´s ganz einfach keine mehr. :wink: ich WEISS ja theoretisch, was ich tun könnte/sollte/müsste und kann´s halt (noch) nicht. und das will ich sagen/schreiben dürfen. mehr nicht. weil allein das manchmal schon hilft und ein schritt ist, klarheit zu gewinnen.

    gruß

    lavendel

  • Moin an alle,

    ich tummele mich natürlich auch oft in diesem thread.
    Nicht als Co, aber als ehemaliger Trinker.

    Mit dem "Ich oder der Alkohol" versuchte ich nur klar zu machen, mit welchem Druck ein Co (im Beispiel meiner Partnerin) einen Alkoholiker ggf. unter Druck setzen kann, damit dieser überhaupt "wach" wird und den Ernst der Lage erkennt (im Beispiel meiner Person)... und eine Lebensveränderung eintreten kann.

    Ich bin über das damalig knallharte Vorgehen meiner Partnerin glücklich, weil ich sonst heute noch erbärmlich am Alkohol hängen würde.
    Oder der Körper hätte zwischenzeitlich schon kapituliert.

    Ich ziehe ich mich somit, aufgrund der geäußerten Kritik, aus diesem threat zurück.

    Liebe Grüße, Gesundheit und eine erfolgreiche Woche
    wünscht ... Freund.

  • hi webby, hi karsten,

    genau. nachdenken. nicht antworten einfordern, die man nicht hören will (schon wieder ne unterstellung an die co´s :wink: ). mir geht´s so, dass es in mir u.a. in diesem forum seit drei wochen mächtig rumort, gerade wegen all der kommentare und erfahrungsberichte. und das ist doch schon was. ahb auch erste (winzige, ich geb´s zu) erfolge. habe meinem freund neulich mal wieder eine szene gemacht, wie mich sein trinken ankotzt. immerhin, er wird mit seiner therapeutin sprechen, ob da nicht eine paartrherpie angesagt wäre. gestern eine weitere szene. er wollte abends bei mir was trinken. ich habe gemault, das sei nicht vereinbart gewesen, und ich fühlte mich von ihm über´n tisch gezogen. hat er dann gelassen und sich ne flasche alkoholfreis bier genommen.

    okok, in den augen eines alkoholikers vielleicht viel zu schwach, aber ich fands klasse, einen üchternen abend mit meinem freund zu verbringen, und allein DAS ist für mich schon ein erfolg.

    und wie du, webby, schreibst: ich kümmere mich ja um mich, habe eine eigene wohnung und verweigere abende mit trinken. das allein tut ihm schon weh, und hat (manchmal) erfolg. das sind eben die kleinen schritte. aber besser als garkeine. finde ich.

    und ich suche hier nicht bestätigung für mein "falsches" verhalten, denn wie mancher hier dann doch schreibt: jeder ist anders, und was bei dem einen mit der knallharten methode funktioniert, funktioniert bei dem anderen eben vielleicht nicht so.

    wenn ich meinem freund das ultimatum stellen würde "ich oder der alkohol" würde er derzeit wohl allein aus trotz letzters wählen. ich glaube, dass ich bei ihm mit dem "leichten" entzug von gemeinsamkeit weiterkomme. ich glaube, dass es ihm schwerer fällt, wenn ich ihn ständig in kleinen dosen drauf anspreche, als wenn ich ihn vor die radikale wahl stelle, er in wut alles hinschmeißt und sich dann wirklich totsäuft "meine freundin hat mich verlassen". ich weiß auch nicht. aber genau solche dinge möchte ich hier gerne besprechen (können) und meinungen und erfahrungen hören.

    und eben nicht "du bist naiv und/oder hast versagt".

    danke euch allen

    lavendel

  • Liebe Lavendel,
    als ich anfing, mich mit meiner Co.-Abhängigkeit auseinanderzusetzen, habe ich erstmal entrüstet meine ganze Lebensbelastung in den Foren niedergeschrieben. Derzeit habe ich mich bedauert und fühlte mich als Opfer. Mein Gesundheitszustand war schon stark angegriffen durch jahrelange nervliche Belastung. Ich meine, dass Co.-Abhängige sich nicht genug lieben, vielmehr lassen sie sich selbst außer acht und wollen das Leben des Betroffenen in Ordnung bringen, damit sind wir gut beschäftigt und brauchen bei uns selbst nicht hinzusehen. Liebe zwischen Betroffenen und Angehörigen hat immer etwas mit Sucht und Abhängigkeit zu tun, und ist von einer reifen erwachten Liebe sehr weit entfernt. Dieses Abhängigkeitsgefühl habe auch ich immer mit Liebe verwechselt, weil ich es nicht anders gelernt habe und nicht sehen konnte. Beide, sowohl Betroffener als auch Abhängiger, haben ein selbstzerstörerisches Muster und können ihre Verhaltensmuster nicht aufgeben, solange nicht einer von beiden aussteigt. Der oder die Co.-Abhängige sind nicht nur Opfer, er oder sie manipuliert, kontrolliert und versucht subtil zu beeinflussen, sich über den/die schwachen Trinker/in zu erheben und durch dessen (Fehlverhalten) stark zu fühlen. Dass dieses gutgemeinte Verhalten eine eigene Schwäche ist, darauf kommt man so schnell nicht, will man auch gar nicht annehmen. Damit müsste man sich selbst in Frage stellen und zugeben, selbst erkrankt zu sein. Ein gesunder Mensch würde sich in einer solchen Beziehung niemals wohlfühlen. Der Vorschlag der Moderatoren, sich zu trennen, ist gut gemeint und wird auf lange Sicht meist die Lösung sein. Als Co.-Abhängige bin ich selbstverständlich auch geneigt, mich als Versagerin zu fühlen, wenn ich nicht gleich in der Lage bin, mich zu trennen. Schon bin ich wieder im Konflikt, zumal ich im Forum ja auch gut ankommen will. Doch die Loslösung ist ein ganz individueller Prozess, sie kann schnell verlaufen, aber auch Jahre dauern. Es wäre meiner Meinung nach auch falsch, sich vorschnell zu trennen, wenn es noch nicht meiner Einsicht und Entwicklung entspricht, viel zu schnell wäre ich bereit, bei den nächsten Versprechungen wieder zurückzukehren, weil ich ja noch an die Liebe des Abhängigen glauben will. Vielmehr ist es wichtig, etwas für sich selbst zu tun, an der eigenen Entwicklung zu arbeiten, sich zu stellen und hinzusehen, was genau will ich, wie will ich leben, wie stelle ich mir eine gute und gesunde Beziehung vor. Die kann ich natürlich erst dann leben, wenn ich selbst gesund geworden bin. Solange ich mich in diesem Muster befinde, bin ich empfänglich für suchtkranke Männer. Je mehr meine eigene Entwicklung voranschreitet, desto mehr bin ich in der Lage, eine für mich notwendige und lebenserhaltende Entscheidung zu treffen. Meist fragt man sich im Nachhinein, warum habe ich mich nicht schon früher getrennt, die Zeit war halt noch nicht reif. Ich spreche aus eigener langjähriger Erfahrung und weiß, wie schwer es ist, alte Verhaltensmuster aufzugeben. Das fällt nicht vom Himmel, sondern ist lange und harte Arbeit. Ich würde jeder Co.-Abhängigen empfehlen, zumindest eine Gruppe aufzusuchen, möglichst eine Therapie zu machen und sich täglich positiv zu stimulieren, Rückfälle anzunehmen, Wut, Hass und Groll loszulassen. Von Rachegedanken abzusehen und nicht auf Wiedergutmachung hoffen. Es geht auch nicht um Schuld, mein Partner hat mir lediglich vorgespiegelt, wie schwach ich bin, wofür ich mich zur Verfügung gestellt habe, und wie schlecht er mich im Suff behandeln durfte. Denn ich war es, die das alles hinnahm, sich nicht wehrte, vielmehr habe ich noch auf seine Liebe gehofft. Er wollte nur trinken und brauchte mich für seine Schuldzuweisungen und mein Geld, damit er so weiter leben konnte. Ich fühlte mich als die Gute und Helfende, stattdessen habe ich seinen Leidensweg unterstützt und finanziert. Es hat lange gedauert, bis ich das begriffen habe. Heute lebe ich von Rente in einer kleinen Sozialwohnung und fange noch einmal ganz von Vorne an. Draußen spüre ich, dass suchtabhängige Männer auf mich reagieren, ich mache dann einen ganz großen Bogen und sehe, dass da noch einiges zu bearbeiten ist. Ich wünsche Dir viel Glück und Kraft für Deinen Weg.
    Liebe Grüße Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Liebe Laurina,
    schön, dass Du wíeder mal vorbeischaust. Das war ein ganz großartiger Beitrag von Dir.

    Dir persönlich weiterhin alles Gute auf Deinem Weg.

    lg
    Teufelchen

  • Hallo Teufelchen,
    Du erinnerst Dich also noch an mich, danke für Deine Bestätigung.
    Dein Beitrag hat mir übrigens auch sehr gefallen.
    Ich war fünf Wochen in der psychosomatischen Klinik in Bad Bramstedt auf Grund meiner Angststörung und depressiven Verstimmungen.
    Zumindest bin ich nun regelmäßig in zahnärztlicher Behandlung, habe nämlich dort eine sehr liebe und sensible Zahnärztin kennengelernt. Somit fahre ich noch einmal wöchentlich dorthin. Außerdem bin ich aktiv bei ELAS in einer Frauengruppe, wir reden und tanzen. Nach Abschluss meiner Reha-Massnahme soll ich nun eine weiterführende VT machen, doch diese ist gutachterpflichtig, weil ich schon mal bis Anfang 2005 in Gesprächstherapie war. Nun bin ich auf der Suche nach einem Therapeuten, der willens ist, einen Bericht für den Gutachter zu schreiben. Der Aufenthalt in Bad Bramstedt hat mir gut getan, habe dort nette Menschen kennengelernt und viele gute Themen angesprochen.
    Zumindest bestätigt mir meine Umwelt, dass ich stabilisiert wirke.
    Wünsche Dir ebenfalls alles Gute, welch ein wunderschöner Tag bei diesen Temperaturen. LG Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • hallo laurina,

    vielen dank für deinen ausführlichen beitrag. habe ihn sehr aufmerksam gelesen. ich fühle mich dabei (und auch bei anderen beiträgen im forum) irgendwie immer mitten dazwischen. vielleicht fällte es mir auch deshalb so schwer, den richtigen weg für mich zu finden. :roll:

    mein freund behandelt mich nicht schlecht im suff, macht keine schulden, vernachlässigt sich und seine wohnung nicht. ich grenze mich ab, ich habe meine eigene wohnung, meinen eigenen beruf, eigene freunde, tue mir öfter etwas gutes, tue selten ihm zuliebe dinge, die ich absolut nicht will und bin mit meinem leben im großen und ganzen zufrieden. jetzt fragst du dich wahrscheinlich, was ich dann in diesem forum zu suchen habe. :oops:

    ich bin mir nicht mal sicher, ob mein freund wirklich alkoholiker ist. karsten hat in einem anderen threat dinge aufgezählt, die mein freund alles nicht tut: morgens trinken zum beispiel. filmriss, tagelang trinken. streit gibt es allerdings wohl, wenn ich seinen alkoholkonsum kritisiere. er trinkt regelmäßig, es macht ihm auch schwierigkeiten, einfach so einen abend ohne alkohol zu verbringen (er sagt, er will nicht), aber betrunken habe ich ihn in unserer gut fünfjährigen beziehung genau fünfmal erlebt, diese fünf mal allerdings in den letzten sechs monaten. und das macht mir angst, dass es so weitergehen könnte, dass diese abstürze regelmäßig werden. deshalb bin ich hier. vielleicht ist es ein bisschen wie bei webby, die auch sagt, sie lebt ihr eigenes leben, eben mit einem alkoholiker an der seite, aber in abgrenzung. ich muss halt rausfinden, was meinem partner und mir hilft, und genau diese spurensuche hier im forum hilft. immerhin hab ich schon raus, dass trennung eine wirkliche option ist, ja, und vielleicht läuft es darauf hinaus. dann wird es auch irgendwann so kommen, und wahrscheinlich werde ich es dann bereuen, dass ich den schritt nicht eher gewagt habe, aber nun gut. wie du schreibst: alles hat seine zeit, und irgendwann ist sie reif.

    wünsche dir auch viel kraft auf deinem weg, der sich ja auch nicht gerade leicht anhört.... :cry:

    liebe grüße

    lavendel

  • Hallo Lavendel,
    mein Weg war bestimmt nicht leicht, wenn er es gewesen wäre, so hätte ich nie meinen Tiefpunkt erreicht und eine Veranlassung gehabt, etwas zu verändern. Solange es bei Euch nicht schwierig wird und Dein Freund gut verträglich ist, besteht auch kein Grund zur Sorge. Dann lass ihn doch einfach trinken und lasse alles so wie es ist. Jeder entscheidet sich selbst, wann und wieviel er trinken möchte, je mehr die Partnerin dagegen ankämpft, desto häufiger entsteht eine Trotzreaktion. Auf Grund dessen, dass Du darauf anspringst, bekommt Dein Partner Macht mit seinem Trinken, somit kann er manipulieren, obwohl Du dieses gerne tun würdest. Ließe es Dich kalt, so würde die Situation schon anders aussehen, und Du hättest nicht rein zufällig in dieses Forum geschaut.
    Alkohol und Co. das sind Machtspiele, wo der Teufel mit im Spiel ist, ohne dass es uns anfangs bewusst wäre. Letztlich kämpst Du gegen Windmühlen und verlierst im Laufe der Jahre immer mehr an Kraft. Du bist an dem Punkt, wo Du noch für Deinen Freund etwas tun willst, ihn retten und ihm helfen. Das sind die falschen Schachzüge, Du kannst ihn nicht retten, wenn er keine Rettung will. Du kannst auch nicht seine Verantwortung übernehmen. Alles was Du kannst, ist Deine Machtlosigkeit zu akzeptieren und zu erkennen, dass Du einzig für Dich etwas tun kannst. Wir können Andere nicht verändern, nur uns selbst. Und genau darin liegt die Chance, nur dann kann er sich auch verändern. Das mag im Moment für Dich schwach wirken, doch es ist der Weg. Ich weiß genau, wovon ich spreche, denn auch ich habe etliche Versuche hinter mir, zuletzt habe ich uns noch zu einem Paargespräch in einer Suchtberatung angemeldet und war dann alleine dort. Ich hatte es geahnt und stand innerlich nicht dahinter, dennoch wollte ich den letzten Beweis bringen, dass ich unsere Beziehung retten kann. Danach konnte ich mir eingestehen, dass ich Hilfe benötige und loslassen. Wir alle brauchen unsere eigenen Lernerfahrungen, niemand mag die sich abnehmen lassen. Menschen kommen in ein Forum und fragen, wie sie ihrem Partner helfen können, niemand fragt, wie kann ich mir helfen.
    Das ist der Anfang eines langes Weges. Ich wünsche Dir die nötige Kraft.
    LG Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • hi joker, guten morgen!

    langsam müssten wir viereckige augen bekommen ;-). zu deinem beitrag kann ich nur sagen: bleib stark! KEINE SMS, dass du ihn willst, egal wie er sich entscheidet. KEIN "ich liebe dich trotzdem". bloß nicht. dann sind alle deine androhungen in deinem brief in den wind geschossen, weil er dich ja doch kriegt, egal, was er tut oder eben nicht tut.

    und beziehungssucht und drüber nachdenken? nachdenken ist immer gut, ABER: wenn du schreibst, dass deine letzte beziehung erst ein paar wochen her ist und du jetzt schon wieder im chaos steckst: so kann das doch nix werden :roll:. du bist doch im kopf gar nicht frei für eine beziehung. ich war lange in therapie, wegen alkoholikereltern, nicht loslassen und allem möglichen anderen. eins hat meine therapeutin mir mal gesagt, und ich glaube, dass das stimmt: dass man immer ein drittel der zeit des zusammenseins mit einem partner braucht, um sich wirklich von ihm zu verabschieden. vorher sei man nicht reif für eine neue beziehung. also: wie wäre es denn, einfach mal ein paar monate OHNE partner zu sein und nur über dich nachzudenken? :) :)

    und zu den psychopharmaka: ich hab die auch mal verschrieben bekommen. hatte zwar tierisch schiss davor sie zu nehmen (mein stiefvater war neben alkohol auch noch von sowas abhängig) und hab es dann doch getan. und es war gut!!!! es ist ja nicht so, dass man davon eine ganz andere wird. mir haben sie einfach nur ein bisschen mehr gelassenheit gegeben, ich war nicht mehr so leicht vom sockel zu hauen. nicht gerade ein "alles egal"- gefühle aber ein bisschen "ihr könnt mich mal". das hat mir sehr geholfen, bis es dann wieder ohne ging.

    so, jetzt gehe ich in die stadt, bücher über co-abhängigkeit suchen, wie webby geschrieben hat. vielleicht komme ich damit ein stück weiter auf dem weg, wie ihn sie und auch laurina oben im threat beschrieben haben.

    und du? geh raus ein eis essen, oder spazieren, und lass die finger vom handy ;-).

    liebe grüße

    lavendel

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