Beide Eltern dem Alkohol verfallen

  • Hey Angelika,

    Erstmal herzlich willkommen hier bei uns "Kindern"..! ;)

    Die Frage ist doch, was wollt Ihr damit bezwecken, dass Ihr Eure Eltern mit Eurem Eindruck, sie seien Alkoholiker, konfrontiert.
    Wenn Ihr es für Euch macht, um sozusagen eine Sorge los zu werden, dann ist's OK, wenn Ihr's mit der Erwartung, sie würden sich dann sofort und freiwillig in Therapie begeben, macht, dann muss ich Euch den Zahn leider ziehen. Das wird nicht funktionieren.

    Wie geht's Dir/Euch denn damit? Wohnst Du/Ihr noch bei Euren Eltern oder habt Ihr die Möglichkeit, Euch abzugrenzen?

    Wenn Du noch weitere Fragen hast, schreib einfach, hier ist immer jemand, der "zuhört".

    Alles Gute und bis bald,

    Der insulaner ;)

  • Hallo Angelika,

    auch von mir ein herzlich Willkommen hier im Forum.

    Es gibt keinen richtigen Weg seine Eltern darauf anzusprechen. Als Kind denkt man immer, man darf die Eltern nicht in Frage stellen. Ich hatte es leichter, mein Vater hat mir eine böse mail geschrieben und ich habe ihm einfach geantwortet, dass ich solche emails ignorieren werde, die er im Suff schreibt. Und dass er in meinen Augen ein Alkoholiker ist.

    Wahrscheinlich hätte es sonst länger gedauert. Ich habe es ihm danach aber auch oft noch ins Gesicht gesagt. Ich habe ihm verboten, mit mir im angetrunkenen Zustand zu reden.

    Ich habe in der Zeit für mich erkannt, dass ich auch Erwachsen bin, und mich von meinen Eltern nicht wie ein Kind behandeln lassen muss. Und ich darf auch gegenüber meinen Eltern meine eigene Meinung vertreten.

    Heute sage ich ihnen was ich denke. Mein Vater sieht es natürlich anders, er ist kein Alkoholiker. Aber nur weil er so denkt, ist es nicht richtig. Deshalb beschränkt sich der Kontakt auf ein Minimum. Er erwartet eine Entschuldigung. Er bestraft mich wie ein kleines Kind. Nur macht mir das heute nichts mehr aus.

    Ein Alkoholiker wird sich erst ändern, wenn sein Leben für ihn nicht mehr funktioniert. Aber das Leben funktioniert für meinen Vater sehr gut. Er hat keinen Grund sich zu ändern. Und so lange er sich als Opfer sieht, wird er sich nicht ändern. Diese Erkenntnis, dass das Leben meines Vaters für ihn funktioniert, hat mir geholfen loszulassen.

    Es war für mich ein schwerer Weg, dass zu akzeptieren. Aber heute befasse ich mich mit meinen Problemen, die ich jahrelang weggeschoben habe, weil ich nur meine Eltern unterstützt habe.

    liebe Grüße,
    Laura

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