Türen öffnen, andere schließen

  • Gedanken am Morgen - nicht immer nur Kummer und Sorgen

    Vor einer ganzen Weile habe ich angefangen, im Hier und Jetzt zu leben. D. h. nicht, dass ich nicht an morgen denke - es zeigt sich mehr als stärkere Verankerung in der Gegenwart. Die Gefühle, die ich heute habe, muß ich morgen nicht mehr haben - sie ändern sich stetig. Manchmal von einen auf den anderen Augenblick - wie kann ich also wissen, wie ich morgen fühlen werde? Ich darf lernen, Frieden mit mir selber zu machen, Situationen so anzunehmen, wie sie gerade sind und lechze nicht mehr denen hinterher, die in der Vergangenheit liegen oder in der Zukunft liegen sollen - die schönen Erinnerungen, die bei nähererer Betrachtung eigentlich gar nicht so schön waren, sieht man sich das ganze andere Drumrum zu der Zeit an. Die schönen Erinnerungen schaffe ich gerade, sie sind klar und rein und es sind die kleinen Dinge, die mir häufig ein Lächeln auf´s Gesicht zaubern, aber auch sind es die kleinen Dinge, die mich kurzfristig wütend oder traurig machen, welche aber schnell an Bedeutung verlieren, eben weil sie klein sind.

    Es muß nicht mehr der große tolle Rausch sein, der näher betrachtet, schrecklich und demütigend war, mich in einer Zeitschleife festhielt und mich an der Vergangenheit festkettete.

    Für mich gibt es nicht mehr die Suche nach dem einen großen tollen Gefühl, es sind die vielen kleinen, sich aneinanderreihenden Gefühlchen, die das gesamte ausmachen. Facette für Facette. Wie singt Wainwright in seinem wirklich spitzenmäßig interpretierten Hallelujah:"(...) love ist not a victory march (...)"

    In diesem Sinne reihe ich mal meine Facetten weiter aneinander....


    Grüßle

    BC

  • Quakig

    Heute bricht Tag 8 von meinen 12 durchzuarbeitenden Tagen an. Zugegebenerweise bin ich heute morgen quakig. Der Tag gestern fing schon bescheiden an. Als ich Gassi war, begegenten mir 2 Leute mit einem Schäferhund und blieben mitten vor uns stehen, um uns anzuglotzen. Ich wartete, dass sie weiter gehen - keine Chance. Sie wollten ihrem Hund meinen Hund zeigen. Da dachte ich schon, ich wäre im falschen Film. Dann hat mir gestern auf der Arbeit Chefin wieder ins Handwerk gepfuscht, indem sie meinen Gästen, die heute abreisen, wohl lapidar und wieder mal aus der Laune heraus erlaubte, dass sie sich 2 Stunden länger im Haus aufhalten dürfen. Grmpf. Da ich aber heute wieder fliegenden Wechsel habe, ist dies nahezu unmöglich, was ich der Gruppenleiterin auch mitteilte. Es kam dann ein:"Aber Ihre Chefin hat doch gesagt..." Da wurde ich schon etwas unleidlich. Ich antwortete, dass Chefin aber den Kalender nicht im Kopf hätte (gedacht habe in dem Moment etwas anderes :twisted: ) und dass ich diejenige wäre, die hier arbeitet und das Haus leitet. Es gibt klare An- und Abreisezeiten, die auch ihre Berechtigung haben.

    Als ich Feierabend hatte, lief ich noch eine große Runde mit den Hunden und plötzlich fing mein Kiefer wieder an zu Schmerzen. Ich hatte letztens eine Nervenentzündung, die aber wieder i. O. war. Daher wohl der Spruch:"Du gehst mir auf den Nerv..." Die Schmerzen begleiteten mich bis zum Einschlafen und als ich endlich eingeschlafen war, weckte mich der Große, er mußte dann nochmal raus. Prima! Ich ließ ihn zur Terasse raus und trat fast auf einen kleinen Igel, der auf dem Treppenansatz verweilte. Mensch, habe ich mich erschreckt - die Hunde fanden´s natürlich klasse und machten zusammen mit der Katze um 2.00 Uhr nachts draußen ein Faß auf. Jetzt wurde ich richtig sauer und war wach - auch mein Kiefer - der sich wieder prompt meldete. Irgendwie bin ich dann aber trotzdem wieder eingeschlafen und wachte wie gerädert auf.

    Das war gestern dann mal ein nicht so guter Tag. Ich habe aber die Ärgerzeiten über Chefin wesentlich verkürzt, dass war im Nachhinein betrachtet doch sehr positiv. Es ist wie´s ist und ich habe mir schon ein ziemlich dickes Fell zugelegt und ich betrachte es als Übungsfeld.


    Grüßle

    BC

  • Dies und das...

    Gestern konnte ich meinen Zeitplan relativ gut einhalten - ich habe sogar Mittagspause machen können. Alles hat sehr gut geklappt. Das Einzige, was ich zu bemängeln hatte, war, dass meine neuen Gäste bereits mit der Bierflasche in der Hand zum Einchecken kamen. Solche gibt es auch. Ist aber GsD sehr selten. Ich bat höflich, aber bestimmt, die Bierflaschen in der Küche abzustellen und sich dann in den Speisesaal zu begeben, wo ich die Gruppe eincheckte und schleunigst wieder verschwand - ehe das Saufgelage Formen annahm. Ich ertrage einfach keine betrunkenen und noch nichtmals künstlich angeheiterte Menschen mehr.

    Was ich momentan merke, ist, dass ich trotz der kurzen Zeit, in der ich meine Nahrungsumstellung betreibe, schon einiges an Gewicht verloren habe. Meine einzige Jeans paßt nun überhaupt nicht mehr. Ich werde sie wohl zum Ändern bringen müssen. Das nehme ich nächste Woche in Angriff. Auch meine Kondition wird täglich besser. So bin ich nach der Arbeit nicht mehr so erschöpft.

    So - nun werde ich mal wieder loslegen....


    Grüßle

    BC

  • Zitat

    dass ich trotz der kurzen Zeit, in der ich meine Nahrungsumstellung betreibe, schon einiges an Gewicht verloren habe


    oh man ganz neidich guck. Ich bekomms i.wie nich hin.
    LG nici

  • Hallo Nici,

    Zitat

    oh man ganz neidich guck. Ich bekomms i.wie nich hin.


    Du - ich habe auch länger dazu gebraucht, mich mit meiner "nächsten Baustelle" zu beschäftigen. Ich schrieb´s ja schon bei Correns: Ich vertraue darauf, dass ich Dinge ändern kann, sobald sie mich genug nerven und ich meine, die Zeit der Änderung ist jetzt gekommen. Der Geldbeutel mußte natürlich auch mitspielen... So gebe ich nun ca. 30 % mehr Geld für Lebensmittel aus, weil sie einfach qualitativ besser sind.

    Ich halte auch nichts von irgendwelchen Diäten, wo man 10 Tage hintereinander Kohlsuppe ißt, bis sie einem wieder aus den Ohren kommt.

    Deshalb habe ich ja mein Geld in eine Ernährungsberatung investiert - da haben wir uns in der ersten Instanz angeschaut, wie ich esse und was ich esse.

    Raus gekommen ist ja, dass ich verschiedene Lebensmittelunverträglichkeiten habe, womit der Stoffwechsel eigentlich nur belastet wird und aufgehört hat, zu verbrennen, dann ist mein Essverhalten unter die Lupe genommen worden - da ich tagsüber gehungert habe und erst abends gegessen hatte - dabei noch Lebensmittel, die meinen Stoffwechsel zum Erliegen brachten - habe ich eigentlich nur auf Polster gegessen.

    Manchmal ist es einfacher, als man denkt - ich muß eigentlich nur dafür sorgen, dass ich regelmäßig esse und die Lebensmittel weg lassen, die mir nicht gut tun - mehr ist eigentlich gar nicht. Ich darf z. B. auch Schokolade essen - aber nur die mit mehr als 70 % Kakaoanteil und natürlich nicht in rauhen Mengen - aber ein Stück täglich ist absolut drin. Süßen tue ich jetzt mit Stevia- Pulver - da ich auch keinen Süßstoff vertrage, wie sich rausgestellt hat.

    Womit ich noch Schwierigkeiten habe, ist wirklich, dass ich tagsüber nicht das Essen vergesse.

    Warte mal ab - vielleicht kommt´s bei Dir ja auch noch ...


    Grüßle

    BC

  • Fast geschafft

    Nur noch 2 Tage arbeiten - dann habe ich es geschafft. Nicht, das ich körperlich geschafft bin - ganz im Gegenteil - ich fühle mich momentan seltsam agil. Nach so einem Tag wie gestern hätte ich den Nachmittag eher mit Couching verbracht, so fertig wäre ich von der Arbeit gewesen. Nach einer kurzen Ruhezeit und Mittagessen verpürte ich den Drang, mich noch bewegen zu müssen - so lief ich noch 1,5 h mit den Hunden im flotten Tempo - bei strömenden Regen. Mein Stoffwechsel schlägt wohl gerade Purzelbäume und will verbrennen. Soll er machen :-), mich freut´s.

    Ansonsten habe ich gestern an meinen Rückfall nach 4 jähriger Abstinenz gedacht. Wenn man sich zu sicher fühlt oder es einem zu gut geht oder man meint, es geht einem gut. Bei mir war es letzteres - ich meinte, es geht mir gut und meine Wunden wären längst verheilt. Ich habe sie eher zugetackert, als ihnen eine Aufarbeitung zuteil kommen zu lassen. Dies versuche ich nun anders zu lösen. Wenn eine Verletzung stattfindet, dann setze ich mich mit dem Thema auseinander und versuche, es auch zu zulassen. Häppchenweise. Ich glaube, es bringt nichts, eine Mauer zu bauen, die mich davor schützt. Verletzungen geschehen, genauso, wie ich mir den Kopf stoßen kann und ich laufe ja deswegen nicht 24 h am Tag mit einem Helm rum. Ein Grund mehr, mich viel besser um mich selber zu kümmern, damit ich mich in dieser Hinsicht selber auffangen kann. Ich möchte mir aber ein Stück weit meine "Naivität" bewahren, anderen Menschen wertfrei gegenüber zu treten und damit Entwicklung zu zulassen. Nicht nur ich entwickle mich - andere auch - egal in welche Richtung. Liegt ja an mir, ob ich die selbe Richtung einschlage. Ich mache es aber nicht mehr am Anderen aus, der mir eine Richtung und sogar noch mein Tempo vorgeben will. Solche Menschen kann ich mittlerweile gut an mir vorbei ziehen lassen.

    Genug gedacht - Frühstück ist angesagt: Himbeer- Erdbeer- Shake aus frischen Früchten (die ich gestern sehr günstig erstanden habe :-)), Quark und Sojamilch, eine Prise Meersalz und Stevia.


    Grüßle

    BC

  • Au weia...

    Auf der Arbeit gestern hatte ich ein Paradebeispiel für Alkohol und Kontrollverlust.

    Ich ahnte es ja schon - aber es war schlimmer als geahnt und es lief daraus hinaus, dass die Gäste ein Hausverbot erteilt bekamen, nachdem ich mit der Schadensliste und dem Telefonat mit Chefin fertig war. Ein Gast wollte dann noch rumpöbeln - heiser, mit Fahne von der durchzechten Nacht und kaum stehen könnend. Ich drehte mich wortlos um, ging zum Auto, holte den Großen raus, leinte ihn an, nahm ihn mit ins Haus und meinte, er solle seinen Satz noch einmal in der gleichen Lautstärke wiederholen und mir noch mal so Nahe kommen, wie gerade. Mein "Argument" zog. Er hielt die Klappe und verzog sich ins Auto.

    Ich räumte allein drei Stunden auf, riß die Fenster auf und dann ging ich nach Hause - weil ich den Gestank und den Anblick nicht mehr ertragen habe. Ich habe ja GsD bis Donnerstag Zeit, das Haus wieder zu richten. Ekelhaft.... Das gibt eine dicke Rechnung, was Chefin schon prophezeit hat. Auch meinte sie, sie erteile mir die Vollmacht, solchen Gruppen das nächste Mal direkt abzusagen - ich hätte es ja schon bei der Besichtigung im Gefühl gehabt und sowas hätten wir nicht nötig.

    Als ich zu Hause war, wollte ich eigentlich aus dem ersten Impuls die Hundegruppe absagen - aber ich versuchte mich erst einmal zu beruhigen, die Drohgebärden des Gastes gingen mir immer noch nach. Einen Augenblick habe ich mich hilflos gefühlt und klar hat es getriggert - es erinnerte mich an meinen damaligen Lebensgefährten, der sich auch im betrunkenen Zustand vor mir aufbaute. Ich war froh, dass ich in sekundenschnelle wieder in der Gegenwart war. Dafür hatte ich heute Nacht aber Albträume, das Unterbewußtsein arbeite wohl schon auf.

    Ich bin dann doch zur Gassi-Geh-Gruppe gegangen, wo gestern nur der Freund vom Großen war - aber es war trotzdem schön und ich konnte mich einigermaßen entspannen. So schauten wir andächtig dem ausgelassenen Spiel der Zwei zu, die gar nicht genug voneinander bekommen konnten.


    Gruß

    BC

  • Zitat

    Warte mal ab - vielleicht kommt´s bei Dir ja auch noch ...


    warte schon Jahre :oops: hab mir nun schon ne Hose gekauft, die eindeutig eine Nr. zu klein ist. Sozusagen als Selbstgeiselung, wenn schon, dann muss es wenigstens zwicken und drücken.

    Zitat

    das Unterbewußtsein arbeite wohl schon auf.


    das kenn ich ähnlich : in Krisensituationen fall ich schnell in alt bekannte Muster zurück. Undbewusst, und dennoch in solchen Situationen kaum in der Lage anders zu handeln. Hinterher kommt´s dann.

    Aber dein "Argument" -klasse ! Ich hoffe, wir bekommen nie Streit miteinander.
    Na ja online kann dein Großer gern in die Tastatur beißen.

    LG nici

  • Hallo Nici,

    Zitat

    Sozusagen als Selbstgeiselung, wenn schon, dann muss es wenigstens zwicken und drücken.

    Ich persönlich denke, dass jeder selbstgemachte Druck überflüssig ist. Ich kenne das aber auch. Mein Kleiderschrank hängt voll von Sachen, die mind. 3 Größen kleiner sind - ich habe sie friedlich dort hängen lassen. Bei mir hat es erst funktioniert, als ich selber diesen Frieden mit mir schließen konnte, mich so akzeptiert habe, wie ich bin. Der Impuls kam nicht von Außen, sondern von Innen und ich habe mir ganz oft bewußt gemacht, dass ich was für mich tue und für niemand anderen. Und seien wir doch mal ehrlich: diejenigen, die nur auf´s Äußere schauen, können uns doch eh gestohlen bleiben.:wink:


    Zitat

    Aber dein "Argument" -klasse ! Ich hoffe, wir bekommen nie Streit miteinander.

    Ehrlich gesagt, fand ich im Nachhinein betrachtet die Situation schon bedrohlich für mich - besonders als ich gestern die Aussagen der Nachbarn gehört habe, was da so abgegangen ist. Ich wußte mir wirklich nicht anders zu helfen, zumal mir der Typ schon sehr Nahe gekommen ist. Seine Zechbrüder haben ihn zwar am Kragen gehabt, was ihn aber nicht unbedingt ruhiger gemacht hat. Aber: ich bin nicht erstarrt, was früher der Fall gewesen wäre - ich habe blitzschnell reagieren können.

    Verstanden habe ich aber nicht, dass die Nachbarn nicht mich oder die Polizei angerufen haben. Was ich auch gestern gesagt habe - denn sowas muß sich niemand bieten lassen und das ist auch von Chefin nicht gewollt (wo wir uns drüber einig sind) - denn dann hätten die Zecher schon am Samstag wieder abreisen dürfen. Ich habe es aber gestern den Nachbarn noch mal ganz deutlich gesagt. Denn in so einem Zustand, wie das Haus war, verzichtet Chefin gerne auf solche Leute - das bringt mehr Kosten und Ärger als Nutzen - worüber wir uns auch einig sind.


    Grüßle

    BC

  • Au weia, weia, weia.....

    Gestern habe ich die zweite Schicht in Sachen Schadensbegrenzung eingelegt und mir immer wieder vor Augen führen können, was der Alkohol mit Menschen anrichtet. Sehr heilsam!!! Als ich angefangen habe zu verzweifeln, habe ich Schluß gemacht. So lege ich jetzt bis Donnerstag kurze Schichten ein. Sowas habe ich in der ganzen Zeit, wo ich dort arbeite noch nicht erlebt. Einen Raum mußte ich 5 x wischen und es klebt und schäumt immer noch.


    Grüßle

    BC

  • Es schneit :(

    Glaubt man es denn? Es schneit! Schnee - Flocken - weiß!!!! Sieht etwas irreal aus, auf den schon grün ausgeschlagenen Bäumen. Eigentlich mehr wie Schaumflocken.... Ich ignoriere es!

    Gestern hatte ich also meinen freien Tag - wie schön! Meine Freundin aus der großen Stadt kam eigens dazu angereist und wir verbrachten einen schönen Tag zusammen. Der Große hat sich gefreut wie ein (Schnee)könig - natürlich auch über die vielen Leckereien, die Tante mitgebracht hat. Das Wetter spielte auch mit, es schien die Sonne und war warm. Ich fand in meinem Kleiderfundus sogar eine Bluse, die mir vor kurzem noch sehr arg spannte - jetzt passte sie wieder wie angegossen. Darüber habe ich mich riesig gefreut. Es geht was!

    Ich stelle eine gewisse Leichtigkeit bei mir fest. Situationen, die mir früher den Schlaf geraubt hätten, ziehen irgendwie lautlos an mir wieder vorüber, manchmal scheppert es noch einmal - aber dabei bleibt es dann auch. Ich suche mir immer gute Übungsfelder und lerne. Gründe zu trinken gibt es nicht mehr, ich suche sie auch nicht und doch habe ich im Hinterkopf, wie ein Rückfall funktioniert und passiert. Auch wenn es mit gut geht - ich habe diesen Fakt immer parat. Vielleicht wird es auch mal anders - ich lasse dies die Zeit bestimmen.


    Grüßle

    BC

  • So la la

    Meine Stimmung ist zur Zeit so mittelprächtig. Ich fühle mich relativ fit und entspannt - trotz dass ich momentan wieder durcharbeite - bis Sonntag, erst dann habe ich wieder frei. Den Weg, den ich bis jetzt gegangen bin - auch dass ich für meinen Neuanfang das Exil in Form von dörflicher Umgebung gewählt habe - war im Nachhinein der richtige für mich. Es tut mir gut, mich auf mich selber zu beschränken.

    Das Desaster bei der Arbeit gehört seit gestern nun entgültig der Vergangenheit an und anschließend war ich dann noch kurz zum Plausch bei einer Mit-Gassi-Geherin - war sehr nett, sie hat mich motiviert und mir wirklich ein nettes Kompliment gemacht. Zuerst stutzte ich, aber dann konnte ich es annehmen und bedankte mich dafür.


    Grüßle

    BC

  • Regenwolken

    Jetzt wollte ich gerade zur größeren Gassi-Runde aufbrechen und nun regnet es - nachdem es heute brüllend heiß war. Meist kommt dann noch ein heftiges Gewitter, wovor ich etwas Angst habe, wenn ich so über die Wiesen laufe. Naja - schreibe ich erst mal ein bißchen, vielleicht verziehen sich die Wolken wieder.

    Meine neue Ernährung läuft gut, ich pendele mich mit den Zeiten ein und vergesse auch nicht mehr zu essen. Ich fühle mich wirklich äußerst fit, was ich immer wieder feststelle. Ich genieße diesen Zustand der Aktivität. Der Kopf hat dann etwas Pause, was meinen Gehirnzellen auch gut tut.

    Ui - Gewitter ist da. Mist. :cry:


    Grüßle

    BC

  • Selbstwert und Selbstachtung

    Sind für mich immer wieder aktuelle Themen. Gerade im Moment, wo ich mir selber immer mehr bewußt werde, hinkt das Selbstwertgefühl etwas hinterher. Mit jedem schwindendem kg habe ich Flashbacks an meine Kindheit, mir kommen längst verdrängte Sätze und Episoden in den Kopf, die ich in den letzten Tagen immer wieder versuchte wegzuschieben. Einerseits fühle ich mich sehr wohl - meine Kondition wird immer besser, ich fühle mich körperlich ausgeglichen und freue mich über jedwede Bewegung - auf der anderen Seite steht aber meine Kindheit, in der mir jede Chance auf Entwicklung einer Selbstachtung genommen und ein Selbstwertgefühl systematisch schon im Keim erstickt wurde. Wertung kam immer nur von Außen - im Innern durfte nichts in dieser Richtung stattfinden. Das Unterbewußtsein arbeitet zur Zeit mächtig, ich lasse es nun auch geschehen. Es gehört zu der Baustelle.

    Nicht ohne Grund habe ich mir mit dieser Bearbeitung Zeit gelassen, bis ich stark genug bin, mich den Schatten zu stellen, diesen Schmerz auszuhalten und ihn wieder friedlich in die Vergangenheit zurück zu schicken - diese Türe nun auch entgültig zu schließen.


    Grüßle

    BC

  • Hallo BlueCloud,

    ich lese sehr gerne von dir und sehe mich oft in dem was du schreibst.

    Auch bei mir ist es so, dass ich mir meine Selbstachtung in meiner erwachsenen Lebenszeit selbst erarbeiten musste.

    Schritt für Schritt im Bewusstsein, seit ich 21 Jahre alt bin, dass ich durch meine Ängste hindurch gehen muss, mich ihnen stellen muss, ich habe es nicht immer geschafft aber immer wieder, später immer leichter und öfter.

    Nun bin ich doppelt so alt und habe immer noch "Baustellen" die betreffen fast nur noch mein Äußeres.

    Mit dem Inneren gehe ich schon sehr gut Konform, ich mag mich so wie ich bin.

    Diese Baustelle, meine Attraktivität, sie, egal wie sie gerade daher kommt zu akzeptieren, an ihr werde ich weiter arbeiten müssen.

    Denn in den Augen der Liebe darf alles schön sein.

    Ich wünsche mir bedingungslose Selbstliebe !

    Liebe Grüße

    MaryLou

  • Hallo Mary,

    ich stellte die Frage gestern in meiner realen SHG - nach Aufbau des Selbstwertgefühles - ich hätte ja gerne ein Rezept :) - was natürlich nicht möglich ist.

    Es kam aber einiges an Feedback. Über ein Feedback habe ich besonders nachgedacht und zwar war das die Angst vor Veränderung. Die steckt da auch mit drin. Zwar weiß ich, dass ich im Wachstum bin und ich einen Weg gehe - aber ich stelle mir natürlich jetzt schon das Ergebnis vor und mein "Schutzschild" ist dann weg. Was dann? Vielleicht sollte ich es nicht so ganz aber getrennt von meiner Seele betrachten und auch dieses Wachstum, was ja eigentlich eine Reduktion ist, zulassen und auch Luft an diese Wunden lassen, damit sie endlich heilen. Ich habe auch die leise Ahnung, dass es ein immerwährender Prozeß sein wird - denn die Welt draußen steht ja nicht still und Trigger in Form von Abwertung lauern überall.

    Ich versuche daher, mir momentan mit Kleinigkeiten Gutes zu tun. Z. B. habe ich mir für meine noch unbepflanzte Terrassenmauer zwei schöne Lavendel gekauft, die im Angebot waren, eine gute Handcreme und eine etwas teurere Rosencreme für mein Gesicht. Auch habe ich dann heute endlich meine Jeans zum Ändern gebracht, nachdem sie mir gestern vollends vom Allerwertesten gefallen ist. :oops:


    Grüßle

    BC


    Gestern...

    Wo ich gerade mal am Compi bin, möchte ich noch kurz den gestrigen Tag reflektieren. Und zwar bin ich gestern mit dem Großen zu einer neuen Hundetrainerin gegangen, die mir von der Mit-Gassi-Geherin empfohlen wurde. Er soll ja keine Kunststücke lernen, aber ich lasse mir gerne mal auf die Finger schauen und möchte auch ihm (und natürlich mir auch) einwenig "Kopfarbeit" bescheren. Immer wieder neue Situationen präsentieren, damit wir nicht einrosten, ganz abgesehen, dass sich dadurch auch immer wieder alkoholfreie Sozialkontakte ergeben. Wie immer, wenn wir irgendwo neu sind, werden wir erst einmal groß und mit ängstlichen Blicken angeschaut und die Trainerin gab auch zu, dass sie noch nie so einen großen Hund im Training hatte. Sie war zu Anfang etwas kurz ab und spröde mit uns, was sich aber in dem Moment änderte, als wir die ersten Übungen machten. Der Große legte den Knopf um und präsentierte sich als Vorzeigehund, war absolut auf mich konzentriert - die anderen fremden Hunde interessierten ihn gar nicht. So übten 5 Hunde 2 volle Stunden lang verschiedene Kommandos, die er alle mit bravour meisterte. Selbst das Apportieren am Schluß machte er am Besten und mit größter Begeisterung von allen, die ja bereits einige Zeit in Apportierausbildung sind. Worauf wir aber verzichteten, war häufiges Sitz machen - dass muß er nicht - wir einigten uns darauf, dass er einfach nur ordentlich neben mir stehen soll. Zum Schluß bekam ich von allen ein sehr positives Feedback - auch die etwas spröde Trainerin taute auf und meinte, dass wir ein sehr ordentliches Team wären, die Bindung wirklich über jede Zweifel erhaben wäre, man sähe, dass wir uns zusammen gerauft hätten und mein Hund mich anhimmeln würde. Der Ausbildungstand für sein Alter ist überdurchschnittlich und es Gäbe nur an Kleinigkeiten, wie längere Konzentrationsspanne und Aushalten zu feilen. Das freute mich aufrichtig und ich war sehr stolz, wenn auch genauso fertig, wie mein Hund.


    Grüßle

    BC

  • Aus den Augen verloren....

    Nach Tagen des an mir selber zweifelns hat sich eine Strategie wieder mal für mich bestätigt: Bei mir bleiben, geduldsam mit mir selber sein. Alles andere ist für mich Käse.

    Ich versuche gerade, diese Flashbacks einfach kommen und wieder gehen zu lassen - es sind Gefühle aus der Vergangenheit. Irgendwann werden sie an Intensität verlieren und meinem Ich den entsprechenden Raum geben. Veränderung ist mein Thema - nicht die Vergangenheit, die starren Verhaltensmuster, in denen ich aufgewachsen bin. Auch meine Angst konnte ich mittlerweile kanalisieren. Es sind meine eigenen Erwartungen, die mir Angst machen, nicht vor mir selber bestehen zu können.


    Grüßle

    BC

  • Tapferes Schneiderlein


    Gestern habe ich meine geänderte Hose vom Schneider abgeholt. Sie passt wie angegossen :) Ich freute mich über das Ergebnis und es hat mich bestärkt, dran zu bleiben, zumal ich - dadurch, dass ich nun regelmäßig esse - nichts vermisse und der Blutzuckerspiegel nun natürlich hochgehalten wird. So einfach kann es mitunter sein - stelle ich immer wieder fest.

    Meine Gedanken gehen so langsam wieder zurück ins Jetzt, Beschränkung auf mich selber, gleichzeitig merke ich, dass ich offener werde und mich wesentlich entspannter in meiner Umwelt bewege.


    Grüßle

    BC

  • Skistöcke im Frühling

    Gestern habe ich mir auch mal wieder ein "frei" gegönnt. Bis zur Gassi-Geh-Gruppe habe ich einfach nur "abgehangen" - was auch mal wieder gut tat.

    Sogar die verfolgungswahnige Nachbarin, die wieder angefangen hat, herumzuwandern, habe ich vor der Türe stehen lassen - nachdem sie wieder mal bei mir klingelte. Nein - das wollte ich mir nicht antun - zumal ich vor 2 Wochen Besuch von der Polizei hatte, die mich als "Zeugin" befragte. Ich gab dem Beamten die Telefon-Nr. vom Sozialpsychatrischen Dienst und Landratsamt, damit er sich bei den zuständigen Menschen über den Geisteszustand der Nachbarin erkundigen kann. Der Polizist meinte etwas verlegen und schulterzuckend, dass er leider jeder Anzeige nachgehen muß - auch wenn es sich dabei um Verfolgungswahn handeln würde.

    Das Gassi-Geh-Treffen wurde mehr zu Fitness-Runde. Die Fitness-Trainerin hatte - wie letzte Woche angekündigt - Nordic-Walking-Stöcke mitgebracht und zeigte den Interessierten, wie man damit umgeht. Bisher hatte ich ja immer so ein kleines müdes Lächeln auf den Lippen, wenn ich Menschen mit Skistöcken gesehen habe - aber: ich lasse mich ja gerne eines Besseren belehren und machte mit. Die Bänke am Wegesrand nahmen wir als zusätzliche Trainingsgeräte. Ich fand es interessant, meinem Körper beim Gehen einen Takt zu geben und meine Kondition ist auch um ein Weites besser geworden. Nicht zu unterschätzen ist wirklich die Armarbeit - ich gebe zu, dass ich heute morgen einen Hauch von Muskelkater habe. Nächste Woche geht es weiter.... Die Hunde sprangen derweil vergnügt um uns herum und so kamen alle auf ihre Kosten.

    Ich freute mich, dass ich wieder im Hier und Jetzt angekommen bin.


    Grüßle

    BC

  • Hallo BlueClou,

    ja so hört sich da an, im Jetzt angekommen.

    Es gibt doch nichts besseres !!!!

    Das mit den Skistöcken geht mir auch so, ich finde sie albern, anscheinend haben sie ja doch ihren guten Grund. :)

    Meine Ankunft in der Gegenwart habe ich gestern mit den Freunden meiner Kinder bei einer Wasserbombenschlacht zelebriert.

    Die ging über eine Stunde und es blieb kein Auge trocken ;) .

    Uns allen weiterhin viele schöne Erlebnisse in der JETZT ZEIT !!!

    Liebe Grüsse

    MaryLou

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