Türen öffnen, andere schließen

  • Hallo zusammen!

    Als erstes möchte ich mich wieder als Thread-Schreiber zurück melden.

    Die Pause hat mir gut getan und ich durfte in der Zwischenzeit wieder viele Erkenntnisse sammeln. Nach Dürreperioden kommen wieder die fruchtbaren Zeiten - ist in der Natur so und warum sollte es bei mir anders sein - ich bin ja schließlich ein Teil davon. Das Wetter macht es mir vor: noch am Dienstag schneite es hier und seit gestern explodiert die Natur. Plötzlich steht gelber Löwenzahn auf den Wiesen, die Alpen liegen noch verschneit im Hintergrund - ein wunderbares Panorama. Gestern Nacht zog ein laues Lüftchen über meine Terrasse und es roch nach Sommer.

    Ich fühle mich gerade sehr bei mir - trotz einiger äußerer "Problemchen". Aber wer hat die nicht? Wenn ich richtig zuhöre, dann höre ich eine ganze Menge - also ist es nicht nur bei mir so, sondern auch bei anderen. Eigentlich normal. Für mich ist eigentlich nur noch wichtig, wie schnell ich wieder in mich zurückfinde, wenn ich aus mal wieder aus mir raus bin. Was vorher Wochen gedauert hat, konnte ich erst auf Tage, dann auf Stunden reduzieren.

    Schutzwälle, die in der ersten trockenen Zeit dringend nötig waren, darf ich langsam wieder abtragen. Ich schrieb es heute morgen schon bei Bruce: Dinge, die mir vorgelegt werden und auf Bearbeitung warten, dankbar anzunehmen und den Ballast abzuarbeiten. Nach und nach.

    Nur ein Thread-Titel will mir gerade nicht einfallen.


    Gruß

    BC


    P.S.: Mir ist ein Titel eingefallen :)

  • Siesta

    Die sommerlichen Temperaturen tuen meinen Biorhythmus momentan sehr gut. So war ich heute schon um 7.00 Uhr auf der Arbeit und habe einige Handwerkerarbeiten zu meiner höchsten Zufriedenheit beendet. Danach mähte ich noch etwas den Rasen und als die Temeperaturen auf 20 Grad gingen, beendete ich mein Werk mit einer Abschlußfahrt zum Wertstoffhof.

    Apropos Fahrt - nachdem mein Auto in letzter Zeit etwas komisch tut, war ich gestern auf dem Weg vom Büro nach Hause in der Werkstatt bei meinem Schrauber. Naja - ich hatte es mir ja schon gedacht: Die Kupplung (aua) ist hin und die Bremsen müßten auch mal gemacht werden. Dies war dann mein Dämpfer des Tages. Ich sah nur noch 100-Euro-Scheine dahin siechen.... Es hat sich dann aber heute ein Türchen für mich aufgetan - mal schauen, was draus wird.

    Ich denke, wenn man seine Einstellung zu manchen Dingen ändert, dann kommen sie ganz anders, als man denkt. So lasse ich momentan alles mal so laufen (was nichts mit schleifen lassen zu tun hat).

    Dinge und Situationen aushalten lernen und sie wieder loslassen ist meine besondere Übung im Moment.


    Gruß

    BC

  • Sonntag

    Gestern war wieder Gassi-Gang. Ein Mitgassigeher hat eine wirklich schöne Strecke ausgesucht, die ich noch nicht kannte. Die Hunde hatten ihren Spass - der Große und sein Freund rannten um die Wette über die Wiesen. Danach hatte ich einen gelben Hund vom Löwenzahn-Blütenstaub incl. schwarzer Matschfüße, die von halb ausgetrockneten Gräben her stammten.

    Ich war ein bißchen stiller und mundfauler als sonst, was jeder zum Anlaß nahm, mich aufzuheitern. Tat gut. Als ich zu Hause war, bekam ich eine sms von einer guten Bekannten, die dann auch noch vorbei kommen wollte, um zu ratschen. Wir haben uns länger nicht gesehen und sie hatte mich vermißt. Ihr fiel sofort auf, dass ich ein wenig Gewicht verloren habe und merkte dies dann an. Tat auch gut.

    Was mir beim Gassi-Gehen aufgefallen war: es kam das Gespräch auf Alkohol-Konsum und Trinkverhalten. Welche Mengen und in welchem Abstand so getrunken werden und inwieweit grenzwertig der Konsum ist. Ein Mitgassi-Geher weiß ja um meine Krankheit, sagte aber nichts. Ich klinkte mich dann irgendwann ins Gespräch ein und gab meinen Senf dazu. Prompt wurde ich gefragt, ob ich auch trinken würde - ich antwortete, dass ich in meinem Leben schon soviel getrunken hätte, dass es für zwei Leben reichen würde - also "nein", ich trinke keinen Alkohol mehr. Es wurde zur Kenntnis genommen und ganz normal weiter geredet. Gerade diese Normalität tat mir sehr gut. Ich fühlte mich mit meiner Krankheit normal und nicht mehr als isolierter Außenseiter.

    Positiv fand ich, dass man sich doch anscheinend als Nicht-Alkoholiker Gedanken um´s Trinken macht und auch darüber spricht.


    Gruß

    BC

  • Hi BlueCloud,

    Schön, dass Du wieder einen Faden für dich gefunden hast.

    Das Thema, ob oder wie man sich neuen Menschen bezüglicher seiner Abstinenz mitteilt, kommt ja immer wieder vor.

    Ich hatte gerade vor ein paar Wochen die Situation, wo ich aus dem Gespräch heraus auf natürliche Weise sagte, dass ich nicht mehr trinke. Es gefiel mir, dass ich nun auch gar nicht erst drüber nachdenken musste, es wurde gefragt, ob ich noch manchmal am Wochenende unterwegs bin, ich antwortete darauf, und es wurde zur Kenntnis genommen, ohne spürbare Abwertung.

    Zitat

    Gerade diese Normalität tat mir sehr gut.

    Solange ich normal damit umgehe, haben andere meist gar keine andere Wahl, als es ebenso zu sehen.

    Meistens.

    Gruß, Bruce

  • Hallo Bruce,

    danke für Deine Antwort.

    Zitat

    Solange ich normal damit umgehe, haben andere meist gar keine andere Wahl, als es ebenso zu sehen.

    Richtig - ich denke, in der Vergangenheit habe ich einfach zuviel erklären wollen. Damit überfordere ich Menschen auch teilweise. Die, die mich näher kennenlernen wollen, werden näher nachfragen und dann auch eine Antwort bekommen.

    Gruß

    BC

  • Triggerarbeiten

    Kennt Ihr sowas auch?

    Ich habe so ein paar Arbeiten, wo es bei mir triggert - zwar nicht nach Alkohol, aber diese Arbeiten erinnern mich an das Gefühl der Überforderung aus meinem früheren Leben und so schiebe ich sie - eigentlich unnötig - vor mir her. Es liegt ja an mir, "Stopp" zu sagen. Rasenmähen oder Laub rechen ist z. B. so eine Triggerarbeit. Ich habe mir schon angewöhnt, immer nur ein bißchen zu mähen und es wird auch immer besser, trotzdem hadere ich immer wieder mal kurz mit mir, wenn dieses Gefühl aufblitzt. Hinterher bin ich zwar zufrieden und kann mich auch freuen, wenn alles schön aussieht - aber der Weg dahin dauert mir noch zu lange, weil ich irgendwie strategielos bin.


    Gruß

    BC

  • Freinacht

    Hier in der Gegend ist es Brauch, in der Nacht zum 01.05. einigen Schabernack zu treiben. So fuhr ich gestern durch´s Dorf und mußte häufiger schmunzeln, als ich z. B. ein Fahrrad in einem Baum hängen sah, eine Pyramide aus Bänken fand oder vor dem Namen einer pleite gegangenen Drogeriekette die Buchstaben "AR" mit Kreide geschrieben wurden. Mich hat es GsD nicht erwischt :)

    Später traf ich mich mit der Gassi-Gruppe zum gemeinsamen Spaziergang durch´s Moor. Die Hunde-Gruppe ist wirklich sehr harmonisch, was jeder immer wieder einmal zwischendurch bemerkte. Schon alleine, wie sich die Hunde untereinander begrüßen, verstehen oder miteinander umgehen, ist so bitter süß, dass es einem ein Lächeln auf´s Gesicht zaubert. Ich beobachte sowas gerne. Die Freundin vom Großen hatte sich die Pfote aufgerissen und ich legte ihr einen Verband an. Meine Kleine war sofort zur Stelle, um die junge Hündin mit zu versorgen und wir haben sie gar nicht davon abbekomen, ihr die Pfote zu lecken. Auch hatten wir wieder durchaus tiefere Themen, die aber immer wieder durch die Hunde aufgelockert wurden. Ich genieße diese Stunden in der Natur, kann mich durchaus darin verlieren und die Harmonie der Hunde überträgt sich auch irgendwie auf uns. Ich bin froh, dass ich den Schritt gegangen bin, eine eigene Gruppe ins Leben zu rufen.

    Heute werde ich auch mal wieder meine reale SHG besuchen, ich war länger nicht da, weil ich nicht das Bedürfnis hatte.


    Gruß

    BC

  • Wieder zurück auf Los

    Mein Auto steht gerade in der Werkstatt und bekommt eine neue Kupplung und einen neuen Bremsschlauch. Zwar hat mir mein Schrauber einen sehr fairen Preis gemacht, trotzdem reißt es ein riesen Loch in die nicht vorhandene Kasse. :( Zuerst hatten wir besprochen, inweiweit es sich überhaupt noch lohnt, Geld in das Auto zu stecken, da der TÜV in nicht mehr einem Jahr ausläuft und es fraglich ist, ob er noch mal glatt durchläuft. Er riet mir aber, es zum bitteren Ende zu fahren und es noch einmal durch den TÜV zu bringen - jetzt könnte ja nicht mehr viel kommen. Ich stimmte zu - das Auto ist nun einmal alt - aber besser als gar nichts - ich erinnere mich noch an meine Anfagszeit, in der ich hier auf dem Land ohne Gefährt so dermaßen verloren war. Aber mei - es ist, wie es ist.

    Gestern war ich seit längerer Zeit mal wieder in der realen SHG - war gut und ich bin vermißt worden. Bei einer Sache mußte ich schmunzeln - als es um Wortklaubereien ging - ich schwöre - dass ich in dem Moment meine Klappe gehalten habe :) Ich dachte mir nur:"Sieh´an - sowas gibt es im realen Leben auch" - die Situation wurde aber sehr souverän gelöst und endete mit viel Humor.

    Ansonsten bereite ich mich gerade innerlich auf kommende, sehr intensive Arbeitswochen vor. Die Saison ist in vollem Gange.


    Gruß

    BC

  • Hallo BC.
    Naja - das reale Leben gab es schon vor dem Internet – auch wenn sich da kaum noch einer daran erinnert. :shock: Genauso geht es mit den Begriffen und den dazugehörigen persönlichen Vorstellungen.
    Ehrlich gesagt, mag ich derartige Auseinandersetzungen. Sie bringen mich meistens, im Punkt Akzeptanz und Ruhe-Bewahren, ein Stück weiter. Vorausgesetzt: es geht nicht ums Recht-Haben-Wollen. Das ist mir nunmehr zu anstrengend.
    Letztens ging es bei einem solchen Gespräch um: wen und warum wir Vertrauen – welche Erwartungen damit verknüpft sind – und den Dazugehörigen Risiken der Enttäuschung. Solche Abende sind mir durch nichts anderes zu ersetzen. Auch - oder eben weil diese Themen kontrovers untersucht werden können. Mich dabei zurückzulehnen und „die Klappe“ halten, schaffe ich allerdings lediglich bedingt. Wenn ich gar nichts zu solchen Diskusionen beitragen würde, käme schnell eine Nachfrage nach meiner Gesundheit (eigenartig? :lol: ).
    Gruß –Uwe.

  • Hallo Uwe,

    Zitat

    Ehrlich gesagt, mag ich derartige Auseinandersetzungen. Sie bringen mich meistens, im Punkt Akzeptanz und Ruhe-Bewahren, ein Stück weiter.

    Ich finde es ja auch interessant, zu beobachten, wie so ein Konflikt gelöst wird. Es gibt die Regel, dass niemand den Raum im Schlechten verläßt. Schon allein das Wissen um so eine Regel macht es jedem leichter, seine Gefühle mitteilen zu können und zu wissen, dass alles gar nicht so schlimm ist, wie es sich in dem Moment anfühlt. Immer wieder eine gute Übung, Konfliktfähigkeit zu erlangen und wie Du schon sagtet: Akzeptanz und Ruhe-bewahren gehören für mich auch dazu.

    Und ich glaube, es geht noch nichtmals um´s Recht haben bei Wortklaubereien. Es geht nur darum, dass man sein Gefühl, was man mit einem Begriff verbindet, nicht so einfach abstreifen kann.


    Gruß

    BC

  • Zitat

    Brum Brum

    Ich habe mein Auto wieder. Die neue Kupplung ist der helle Wahnsinn. Jetzt merke ich erstmal, wieviel Pferdchen ich unter der Haube habe und ich mußte mich gestern arg zurück halten. Ich bin dann ein Stück Autobahn gefahren, da habe ich es richtig krachen lassen (natürlich im erlaubten Rahmen) :wink:

    Heute werde ich es mal ein wenig pflegen - obwohl dies nur Minuten anhalten wird, sobald mein großes Schlonzmonster wieder das Auto besteigt, ist es wieder rum. Da ich gestern frei hatte, habe ich meine Wohnung endlich mal wieder auf Vordermann gebracht. Letzte Woche war ich so eingespannt, dass alles liegen geblieben ist. Sogar die Wände habe ich in mühevoller Kleinarbeit gesäubert.

    Zwischendurch rief das Landratsamt an und bat mich, der verfolgungswahnigen Nachbarin, die ja kein Telefon besitzt, einen Termin auszurichten. Sie möchten nach dem Klinikaufenthalt mal nach dem Rechten schauen. Ich schrieb einen Zettel, den ich ihr in den Briefkasten warf. Wird auch dringend Zeit, denn heute morgen um 6.00 Uhr stand sie prompt im Treppenhaus und führte laute Selbstgespräche. Oh Herr!

    Ansonsten geht alles so seinen ruhigen Gang in mir.


    Gruß

    BC

  • Bewußtmachung

    Mir fiel eben auf: diesen Mai lebe ich 2 Jahre hier in dem Dorf.

    Ich erinnere mich noch an meine Ankunft hier. Kaum Möbel, keine Waschmaschine, ohne Füherschein und Auto, konnte kaum das Futter für meine Tiere zahlen. Die Kaution für die Wohnung mußte ich mir leihen und ich hatte aus meiner Selbständigkeit und meinem Zusammenbruch auch noch Altlasten zu tragen, ganz abgesehen von der Strafe. Ohne Führerschein bekam ich keinen Job und für die MPU fehlte mir das Geld. Ich verkaufte die letzten Wertsachen aus meiner Praxis, von denen ich mich nur sehr schwer trennen konnte, weil es auch so eine Art Abschied von meinem Beruf für mich war - damit war wieder ein Monat überbrückt. Aber irgendwie ging es immer weiter. So habe ich die MPU planmäßig im Dez. 2010 machen können, hatte im Januar 2011 einen neuen Job, im März 2011 hatte ich wieder ein Auto und diesen März den größten Batzen meiner Altlasten abbezahlt. Liest sich sehr glatt - war es aber nicht. Oftmals war ich verzweifelt und dachte, die Luft ist jetzt raus, nichts geht mehr.

    Aber das Projekt "ICH" geht weiter, weil ich weiter gehe, auch wenn ich mal stehen bleibe. Das mache ich mir häufiger in letzter Zeit bewußt, wenn mir etwas nicht schnell genug gehen will.


    Gruß

    BC

  • Es fließt...

    Gestern kam die Rechnung von der Reparatur meines Autos. Bremse und neue Kupplung: 630 Euro. Ich habe noch einen Rabatt bekommen - als treuer Kunde :-). Das war fast der Betrag, den ich bis jetzt eisern für Notfälle gespart hatte - nun kann ich wieder von vorne anfangen... Ist aber nicht weiter schlimm - ich lasse das Geld einfach fließen - je weniger Gedanken ich mir darum machen, desto einfacher fließt es zurück und ich sehe es als Investition, mobil bleiben zu können.

    Ansonsten schlägt das Wetter wieder Kapriolen. Temperaturstürze vom allerfeinsten. Vor ca. 3 Wochen habe ich begonnen, meine Ernährung umzustellen. Ich hatte dazu einen Termin bei der Heilpraktikerin, die meinen Rücken so fabelhaft hinbekommen hat (der übringens immer noch Ruhe gibt). Sie hat für mich Lebensmittel ausgewählt hat, die ich bedenkenlos essen kann, eine Art Trennkost. Dadurch, dass ich permanten Geldmangel hatte, sah meine Ernährung auch demenstsprechend schlecht aus, was sich natürlich auch auf der Waage niederschlug. So lerne ich gerade z. B. auch wieder frühstücken - was ich all die Zeit nicht mehr gemacht habe. Da reichte mir bis abends der morgendliche Kaffee. Und durch das Hungern am Tage, habe ich meinen Körper falsch programmiert, mein Stoffwechsel lag somit brach und hat nur immer wieder eingelagert. Sie hat es mir so erklärt, dass ein Feuer ohne Holz keine Energie verbrennen kann und dass man - auch wenn man den ganzen Tag hungert, zunehmen kann - klang einleuchtend für mich. Auch hat sich jetzt herausgestellt, dass ich diverse Lebensmittelunverträglichkeiten habe - normale Milch, Eier, Äpfel und Hülsenfrüchte z. B. sind gar nicht gut für mich, auch Getreideprodukte sind nicht unbedingt für meine Ernährung empfehlenswert. Auch leide ich an einem Mineralienmangel, den ich durch Meersalz ausgleichen soll. So bastele ich gerade einwenig herum und habe in diesem Zuge gestern meinen Kühlschrank ausgemistet. Zum Frühstück gibt es dann eben Obst oder einen Bananen-Buttermilch-Shake mit Zimt. Langsam macht es mir auch Spaß, weil ich merke, dass ich mich besser fühle. So habe ich gestern meinen Gassi-Gang noch um eine Runde verlängert - weil mir gerade danach war.


    Grüßle

    BC

  • Hallo BC.
    „Aber das Projekt „ICH“ geht weiter…“
    Ich erschreck mich augenblicklich, wenn ich von einem Projekt im Bezug aufs persönliche Dasein lese. Ich habe dies nämlich mal ähnlich gesehen. „Mein Leben, als Projekt“. Diese Sichtweise vermittelt mir aber erfahrungsgemäß lediglich die funktionale Seite – und dies bitte schön perfekt. War keine mir guttuende Option – weil mein Leben auch keine Option ist, die ich mal so ziehen kann. Es ist einzigartig.
    Ich denke mir, Du hast es nicht so gemeint – löst aber sofort bei mir ein schaudern aus.
    Gelassene Grüße – Uwe.

  • hallo bc

    ist deine diät nach einer blutanalyse konzepiert worden? hast du eine liste von nahrungsmittel welche für dich gut sind, weniger gut und auf solche die du ganz verzichten solltest?

    ich frage dich, weil meine mutter hat so eine diät verordnet bekommen und muss sagen die hat "wunder" bewirkt.. hat ihr gewicht in den griff bekommen und den blutzucker auf ein fast normales level heruntergebracht.

    finde ich sehr gut, dass du dich pflegst und auf dich achtest. bei mir spielt die ernährung auch eine grosse rolle und muss sagen, dass ich seither fast nie krank bin und mich meistens sehr fit fühle.

    machst du auch sport?
    bewegung an der frischen luft.. soweit man dies in einer stadt sagen kann ;) tut mir auch sehr gut.

    naja.. das mit dem lieben geld..
    ich habe mir auch schon so manches mal eine milchmädchen rechnung gemacht und am schluss.. "kommt unverhofft allzu oft.." aber wie ich sehe nimmst du dies recht locker.. kannst es eh nicht ändern.. dafür hast du wieder die karre die läuft.. ;)

    liebe gruess
    jamor

    wahre stärke ist seine schwächen zu erkennen

  • Hallo Uwe,


    Zitat

    Ich denke mir, Du hast es nicht so gemeint – löst aber sofort bei mir ein schaudern aus.


    Kannst wieder abschaudern :)

    Ich hatte, seit dem ich trocken bin, meine Prioritäten-Baustellen. Es war mir erst wichtiger, seelisch und finanziell für mich alles zu tun, was ich konnte, damit ich für andere Dinge den Kopf frei bekomme. Das eine ging irgendwie nicht mit dem anderen und alles gleichzeitig wäre nur wieder in Überforderung ausgeartet und davon hatte ich schon mehr als genug in der Vergangenheit. Ich hatte es aber die ganze Zeit friedlich im Hinterkopf - wohl wissend, dass alles irgendwann seine Zeit hat und diese auch braucht. Zum Perfektionismus neige ich eigentlich gar nicht - nur in manchen Dingen.


    Hallo Jamor,

    ja, ich habe so eine Lebensmittel-Liste bekommen und ich sehe es auch nicht als Diät - sondern wirklich als Nahrungsumstellung. Ich hatte für Nahrung teilweise nur ca. 40 - 50 Euro im Budget und habe auch nur teilweise einmal am Tag gegessen, weil´s halt vorne und hinten finanziell nicht gereicht hat. Dementsprechend einseitig und schlecht war meine Ernährung. Ich hatte aber auch nicht den Kopf dafür. Existenz sichern war mir wichtiger.

    Sporteln tue ich insoweit, dass ich zwei Hundi´s habe, mit denen ich laufe, mein Job ist körperlich anstrengend genug :) und für den Sommer haben wir hier einen Moorweiher, in dem ich oft morgens schwimmen gehe (Moorwasser hilft auch gegen Falten :) ) Muckibuden brauche ich nicht - ich bin viel lieber an der frischen Luft - was sich im Luftkurort, in dem ich weile, ja anbietet.


    Grüßle

    BC

  • Kampftag 1

    Gestern fing der erste Tag meines Kampeinsatzes bei der Arbeit an. Aber es war nicht so schlimm, wie ich gedacht habe - mir lief der Schweiß zwar in Strömen, aber ich bin wirklich zügig voran gekommen - so war ich um 15.00 Uhr komplett fertig. Meine Gäste waren nach ihrem Aufenthalt voll des Lobes und haben sogar meine Chefin darüber informiert. Tut auch mal gut, für seine Arbeit gelobt zu werden.

    Um 17.00 Uhr stand ich dann wieder parat zur Hunde-Gassi-Gruppe. Diesmal war ich wieder mit der Streckenwahl dran und ich wählte einen idyllischen Weg zu einer Alpe aus. Das Wetter war bescheiden - deshalb kehrten wir samt der Hunde dort ein und tranken Kaffee. War auch mal nett. Wir planen schon eifrig für eine Bergtour mit den Hunden, was aber mit dem Großen nicht so einfach ist, da wir hier häufig Stiege haben, was wiederum mit den Haxen des Großen nicht so vereinbar ist. Wir überlegten, ob wir ihm nicht ein Tragegeschirr aus Gurtbändern basteln - für den Fall der Fälle. Diese Idee muß aber noch reifen. Ansonsten war es wieder lustig - der Große vergnügte sich die ganze Zeit mit seiner Freundin, die nichts schönder findet, als ihm in die Ohren und Lefzen zu beißen. Davon hat er ja genug :) Zwischendurch trainierte ich immer mal wieder Anleinen und Bei-Fuß gehen in der Gruppe. Als ich mit ihm eine Bleib-Übung machen wollte, kamen alle 4 Hunde angewetzt, setzten sich wie die Orgelpfeifen nebeneinander und machten die Übung einfach mit. Das Gelächter war natürlich groß, weil es wirklich witzig aussah.

    Auch traf ich am Samstag eine Frau aus der alten Gruppe, die mich fragte, warum ich nicht mehr kommen würde. Ich sagte, wie´s ist und dass ich eine eigene Gruppe gegründet hätte. Sie war natürlich mächtig interessiert, daran teilzunehmen, weil die vermeintliche Hundetrainerin wegen flukturierender Kundschaft jetzt wieder aufgegeben hat. Aber leider ist es ausgerechnet ihr Hund, der immer wieder Kloppereien und Beißeren anfängt. Ich verpackte meine Absage aber sehr nett - wie ich fand.

    Mein Arbeitstag fängt gleich an....


    Grüßle

    BC

  • Kampftag 2

    Was für ein Tag gestern. Die Überschrift ist berechtigt.

    Morgens schon um 8.00 Uhr im Supermarkt und für 22 Leute eingekauft. Wahnsinn, was da alles zusammen kommt - ich bekam eine eigene Kasse, weil ich mit dem Auflegen auf das Fließband gar nicht nachkam. Ich hasse einkaufen - anderseits war es eine Gedulds- und Konzentrationsübung für mich. Auf´s Wesentliche beschränken - aushalten. Ommmm.

    Danach alles ins Auto und bei der Arbeit wieder abladen und verräumen. Das Frühstücksbüffet aufbauen, Semmeln bestellen und leere Getränkekisten ins Auto laden. Wieder los. Getränkemarkt - noch kurzen Plausch mit einer Bekannten aus meiner SHG auf dem Parkplatz halten - wieder los und erst mal nach Hause und mit Hundi´s Gassi-Gehen. Pause - fast mein eigenes Essen wieder vergessen. Halbe Stunde ruhen, duschen und umziehen, wieder los, 22 Gäste einchecken, Ansprache halten. Eine Schulklasse habe ich diesmal zu versorgen. Alle im pubertären Alter, aber wirklich erträglich. Dann Rückzug in die Küche, Essen vorbereiten. Jede 5 Minuten Fragen beantworten - Gemüse schneidet sich ja GsD ohne viel denken. Dann Musik angemacht - habe mir extra eine CD mitgebracht, mit der ich abschalten kann - ich wählte Monserrat Caballe - Hijo de la luna - und trällerte mit - so hatte ich erst einmal meine Ruhe vor den aufgeregten Kiddis, die im Haus rumsprangen, dass die Scheiben wackelten. Später wies ich den Küchendienst an und das Essen kam pünktlich auf den Tisch. Erste Annährungsversuche der Jugendlichen, die wirklich zuckersüß waren. Schüchterne Fragen - ob ich auch Kinder hätte. "Nein", antwortete ich. Als Antwort bekam ich: "Sie wären aber eine coole Mama"... ich sagte ja: zuckersüß :) oder Diskussionen, mit einem Jungen, ob Karotten nun in eine Bolognese gehören - zu Hause wird nur ein Packerl genommen. Ich überzeugte aber und verkniff mir, dass da sogar noch Stangensellerie, Zwieben, Knoblauch und frische Kräuter drin sind. :) Allen hat es geschmeckt, so hatte ich 22 zufriedene Gesichter, die sich bei mir bedankt haben. Erwähnte ich schon? Zuckersüß. Klar Schiff in der Küche machen - dem Küchendienst noch Spülfertigkeiten vermitteln, Rasenmäher betankt und noch ein wenig Rasen gemäht, da morgen Grillen ansteht und dann wieder ab nach Hause - Hundi´s geschnappt - zum Gassi-Gehen und als Ausklang noch Büro gemacht: Essen für heute geplant, Abrechnung erstellt und emails von Gästen beantwortet.... FEIERABEND und Couch.

    Meine eigenen Essenszeiten konnte ich irgendwie nicht einhalten - aber ich sehe dies nicht so streng - ich habe ja alle Zeit der Welt, mir meinen Plan auszutüfteln, damit es paßt.

    Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie ich sowas zu meinen Trinkzeiten hinbekommen hätte - entspannen und abschalten konnte ich nach so einem Tag sicherlich nicht. Gestern ging´s wie geschmiert. Kopf war wattig, weich und schön leer.


    Grüßle

    BC

  • Kein Kampftag

    Heute morgen habe ich doch tatsächlich mal ausgeschlafen - das trage ich mir mal rot in den Kalender ein - selten genug kommt es vor.

    Mein Tag gestern war etwas wirr. Die Hektik vom Vortag ebbte so langsam wieder ab. Ich hatte das Gefühl, ich komme mit dem Kopf nicht hinterher. Trotzdem hat alles gut geklappt, das Grillbüffet stand pünktlich auf dem Tisch, der Grill war schon angeworfen, die Ofenkartoffeln waren bereit für den Ofen - nur meine Gäste ließen auf sich warten und kamen mit einer halben Stunde Verspätung an - gerade als ich Feierabend hatte. Noch vor einem Jahr wäre ich schier verzweifelt - weil alles nicht nach Plan gelaufen ist. Gestern ließ mich das wirklich kalt - wie die Kartoffeln, die auf dem Blech warteten. Als die Mannschaft schließlich eintrudelte, schob ich das Blech schnell in den vorgeheizten Ofen und gab der Lehrerin kurz Bescheid, wann die Kartoffeln fertig sind, legte noch mal Kohle auf den Grill und verabschiedete mich ohne schlechtes Gewissen in den Feierabend. So einfach kann´s gehen...

    Was mir wieder zeigt - eine gewisse Gelassenheit an den richtigen Stellen, kann in mir wahre Wunder bewirken. Diese Gelassenheit fehlte mir in der Vergangenheit - sie hat sich aber wie von Geisterhand eingestellt. Ich nage nicht mehr ununterbrochen an einer Sache, ich mache meinen Frieden damit, das Gedankenkarussel findet schneller ein Ende als früher.

    Sogar meinen Essensplan konnte ich einhalten. Als ich zu Hause ankam, ging ich noch eine große Runde mit den Hunden, wobei ich das Tempo mal etwas anzog. Seit dem meine mysteriösen Rückenschmerzen verschwunden sind, fällt mir das Laufen wesentlich leichter. Was ich aber noch in Angriff nehme, ist mir ein vernünftiges Bett anzuschaffen, wenn ich mal wieder flüssig bin. Das, was ich momentan habe, ist mehr Kategorie "Rückenbrecher" bzw. "Trampolin".


    Grüßle

    BC

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